• Hallo zusammen,

    noch ein Bayern-USA-Brief aus meinem Archiv, diesmal mit der 3.Möglichkeit Briefe nach Amerika zu schicken, der prussian closed mail, d.h.im geschlossenen Paket von Aachen über Belgien und England.

    Der am 22.06.1853 aufgegebene Brief war nach der Frankierung eigentlich für die British open mail vorgesehen, 9x vorderseitig frankiert, rückseitig wieder 24/14, also insgesamt 47 Kreuzer.

    Da aber die beiden Aachen-Stempel (roter Einkreisstempel und paid 25cts) im Austauschamt Aachen angebracht wurden, kann man davon ausgehen, dass er im geschlossenen Paket über Belgien und England lief.

    New York bestätigte mit dem roten Stempel "30", dass das Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt war, der Empfänger musste im Gegensatz zur British open mail kein Inlandsporto bezahlen. Der Absender hatte eigentlich 2x zuviel bezahlt, denn dieser Laufweg kostete Porto-wie Franko nur 45x.

    Der rote Stempel "American Packet" siegelseitig führt uns wieder zur amerikanischen Collins-Linie, und es gab tatsächlich ein Schiff, dass am 10.07.1853 New York erreichte, die "Atlantic", Abfahrt in Liverpool war der 29.06.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Lieber kilke,

    er gehörte ja dem Verkäufer, der Preis war fest vereinbart bei Lieferung, nur kam die nie zustande - äußerst bedauerlich. Was gehirnlose Diebe mit solch einem Stück machen, kannst du dir vorstellen, ich kolportiere es hier besser nicht, weil mir sonst übel wird.

    Bisher sind ausnahmslos alle bemerkenswerte Briefe und Objekte, die auf dem Postweg "verschwunden" sind, verschollen geblieben. Ich denke daher, sie sind für uns Sammler endgültig verloren.

    Daher würde ich nichts mehr als Einschreiben verschicken - Paket, der neue Wertbrief oder ein unattraktiver Umschlag der "Versicherungsbranche" - so kommen die Sachen wenigstens an.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    bei besagter Auktion (#1) war der auch angeboten - er stammte aus der tollen Slg. von Dr. J. Helbig ( johelbig im Forum) und wurde teuer verkauft. Immerhin ist das Attest korrekt, was man bei etwas komplizierteren Briefen nicht erwarten kann.

    Es gibt noch einen aus gleicher Korrespondenz, der unser lieber HOS haben dürfte und einen 3. habe ich vor Jahr und Tag in der Bucht USA gefunden - allerdings hazte ein Depp dort das Paar mit der Nr. 5 entfernt. Da der Anbieter das in seiner Beschreibung nicht erwähnt hatte, erlaubte ich mir, ihn darauf hin zu weisen.

    Erfolg: 1 Tag später eine Dankesmail mit dem Zusatz, dass er den Brief wegen des Fehlers mittlerweile entsorgt hätte. ;(;(;(

    So bleibt es also bei einem Weltbestand von 2 Briefen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch, lieber Leitwege,

    New York bestätigte mit dem roten Stempel "30", dass das Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt war, der Empfänger musste im Gegensatz zur British open mail kein Inlandsporto bezahlen. Der Absender hatte eigentlich 2x zuviel bezahlt, denn dieser Laufweg kostete Porto-wie Franko nur 45x.

    da der gezeigte Brief von Dir eben der ist, der sich in meinem USA Teil befindet möchte ich gerne Nachfragen ob Du Dir bei der 45xr Taxe sicher bist!?

    Denn nach meiner Erinnerung kosteten die Briefe zu der Zeit, ohne in die Literatur zu schauen eben die 47xr, falls nicht wäre es wohl eher eine Besonderheit, dass er um 2xr "überfrankiert" war, oder?

    Beste Grüße
    Bayern Social

    PS: @BK drücke Dir ebenso wie kilke alle Daumen, dass der tolle Brief auftaucht, alles andere wäre ein PO Drama... Zu den 18xr Briefen sollten es nicht 3 im Weltbestand sein, Du zeigtest mal einen nach Philadelphia, oder? :):)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    kurze vorm schlafen gehen hier noch die Abbildung der Nr. 2 oder 3 des laut dem geschätzten BK "Weltbestandes" dieser Briefe ^^^^

    Bei der Versteigerung in USA wurde ich deutlich überboten, als ich erfahren habe, in welch wundervolle Sammlung er Einzug gehalten hat war ich dann wieder beruhigt ^^^^

  • Lieber Bayern Social,

    Zitat

    PS: @BK drücke Dir ebenso wie kilke alle Daumen, dass der tolle Brief auftaucht, alles andere wäre ein PO Drama... Zu den 18xr Briefen sollten es nicht 3 im Weltbestand sein, Du zeigtest mal einen nach Philadelphia, oder? :) :)

    meiner zählt nicht, weil er nicht aus der Pfalz stammt, sondern von Unterfranken ist - das zählt nicht!

    Ich füge ihn aber, weil es auch ein ganz krummer Hund ist, hier nochmals ein.

  • Hallo Bayern Social,

    da der gezeigte Brief von Dir eben der ist, der sich in meinem USA Teil befindet möchte ich gerne Nachfragen ob Du Dir bei der 45xr Taxe sicher bist!?


    Denn nach meiner Erinnerung kosteten die Briefe zu der Zeit, ohne in die Literatur zu schauen eben die 47xr, falls nicht wäre es wohl eher eine Besonderheit, dass er um 2xr "überfrankiert" war, oder?

    1. British Open mail, Versand über Belgien, London, dort dann paid bzw. P-Stempel in rot, Taxe 47x.
    2. Prussian closed mail, Versand über Aachen, roter Aachen-Stempel, paid 25cts, dann im geschlossenen Paket, darum keine Stempel von England,
    Taxe 45x.

    Ich denke, Deiner lief nach der 2.Version.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Lieber Leitwege,

    nun habe ich mir meinem Brief eben nochmals kurz angeschaut, es handelt sich dabei um die von mir beschriebene 47Kr Rate.

    Sie setzt sich wie folgt zusammen: 9Kr in Marke plus 38Kr, bzw 11Sgr ausgewiesenes Weiterfranko, welches ja auch richtig notiert wurde macht 47Kr.
    ("11Sgr" bzw. 24/14Kr = Wfr 38Kr)

    Die 45Kr Briefe, die Du per PCM meinst sind wesentlich häufiger als die 47Kr Rate und denen liegt auch ein anderer Postvertrag zugrunde.

    Beste Grüße :)
    Bayern Social

    PS: Auch bei meinem Brief ist ein wie @BK erwähnte richtiges Attest geschriben worden, worüber ich froh bin.

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (8. August 2014 um 09:52)

  • Hallo Bayern social,

    Du hast mich falsch verstanden.

    In Nürnberg wurde der Brief mit 47x frankiert für die Reise mit der British open mail über London, er wurde aber über Aachen und Liverpool im geschlossenen Paket gesendet, warum auch immer, hierfür wären nur 45x Porto nötig gewesen.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    hier ist die etwas ausführlichere Beschreibung des Briefes aus dem Forum von dem geschätzen bayern klassisch, ich meine mit den entsprechenden VO sollte es so gewesen sein.

    nach der "Pflicht" des lieben @Magdeburgers, nun die"Kür". :)

    Mit dem Postvertrag Preußens und GB, gültig für Bayern ab dem 1.8.1852, publiziert in der VO Nr. 11.899 am 22.7.1852 im 58. Verordnungs- und Anzeigeblatt vom 28.7.1852, war folgendes geregelt worden:

    §1 Briefe über GB und Irland nach den USA mussten bis zum Landungshafen in den USA frankiert werden.

    §2 Einfache Briefe aus Bayern kosteten demnach die Vereinstaxe von 9 Kr. und das belgische Transitporto nebst dem britischen internen Porto und dem Seeporto (Nordsee) in Höhe von 4 Sgr. = 14 Kr..

    Die Progression des Gewichts war für den Bereich des DÖPV, Belgiens und GB mit dem Loth identisch, nicht jedoch für die Transatlantik - Überquerung. Hier galt, auch wenn es deinen Brief nicht betraf, bis 1 Loth einfach, bis 2 Loth zweifach, von 2 - 4 Loth vierfach und von 4 - 6 Loth sechsfach, usw..

    Demnach kostete die Passage 24 Kr. oder 7 Sgr..

    Die 1. Besonderheit dieses Vertrages war Belgien: Frankierte Briefe aus dem Postverein: Preußen vergütete den USA 25 Cents und zahlte nichts für den belgischen Transit. 5 Cents kamen für den Inlandsanteil der USA hinzu, s. hierzu später den New Yorker Stempel "30" Cents. Bei Briefe aus den USA nach Bayern war es umgekehrt, hier musste dann Preußen den belgischen Transit bezahlen.

    Die 2. Besonderheit dieses Vertrages war, dass einfache Briefe wie hier eigentlich nur 6 Kr. Postvereinsporto kosten sollten, dem Äquivalent von 5 Cents, weil die USA nicht wollten, dass Briefe aus dem relativ kleinen Gebiet des DÖPV 50% mehr Inlandstaxe kosten sollten, als Briefe aus den riesigen USA. Bayern hat dies zu seinen Gunsten ausgelegt und ausweislich der obigen VO 9 Kr. von seinen Absendern verlangt.

    Bis zum 31.3.1854 konnte man in Bayern nur den Postvereinsanteil mit Marken kleben, alle anderen Gebühren aber nur bar entrichten. Daher zeigt der Brief, eine 47 Kr. Frankatur, in geteilter Frankoabgeltung 9 Kr. bis Aachen mit einer Marke, aber 14 Kr. bis zum Ausschiffungshafen in GB und 24 Kr. von da bis zur amerikanischen Küste bzw. zum Zielort siegelseitig als Barfrankatur an. Diese beiden Gebühren hat man in Aachen in 11 Sgr. blau addiert und GB als Weiterfranko vergütet (s. auch links unten vorn in Rötel "11 Sgr."). Preußen gab also 25 Cents, die von Aachen rot, der Farbe des Frankos, mit "Paid 25 cts.", gestempelt wurden, weiter.

    Die Versendung ab GB fand in britisch - amerikanischen Briefpaketen statt. Daher trägt der Brief siegelseitig den roten Stempel "Americ(an) Packet".

    §9 Weil es mehrere Leitwege in die USA gab und die Post nicht wusste, ob ein Weg vom Absender präferiert war, mussten jeder Absender den von ihm gewünschten Leitweg oben auf der Adressseite kenntlich machen. "Per Steamer via Liverpool" war gewünscht und so wurde er auch frankiert und versandt (was nicht immer möglich bzw. der Fall war).

    Kommen wir nun zur Abwicklung des Seetransports. Der Brief kam mit der preußischen Bahnpost in Aachen an, mit der belgischen ging es weiter bis Ostende. In GB lief er bis Liverpool auf die gleiche Weise und wurde am 25.6.1853, einem Samstag (Samstag war der "Hauptkampftag" der Schiffe mit Transatlantik - Korrespondenz, weil die Woche über die Briefe geschrieben und am Samstag dann verschifft wurden), an Bord der "America" der "Cunard Line" über Queenstown (Irland) nach Boston verschifft. Dort kam er am 7. Juli 1853, einem Donnerstag, an, wurde jedoch im Briefbeutel belassen, weil das Schiff bis New York fuhr, wo es am 10.7.1853, einem Sonntag, (s. Stempel "NEW YORK - BRITISH PACKET - PAID 30 Cents JUL 10") ankam und erst dort geöffnet wurde.

    Am 11.7.1853 dürfte dann die Zustellung in Baltimore erfolgt sein.

    Ein paar Daten zur "America" der "Cunard Line":

    Sie wurde von 1848 - 1863 im Linienverkehr von Cunard eingesetzt, wie auch bei deinem Brief. 1863 - 1864 lief sie unter der Flagge der "Allen Line Charter" weiter, dann war sie in die Jahre gekommen. Es war ein hölzerner Raddampfer (Rad steuerbord, also "rechts").


    Ich hoffe, dass du deinen sehr seltenen Brief nun mit vlt. etwas anderen Augen siehst und ein Brief mit 8 perfekten Stempeln und einem lesbaren muss man sehr lange suchen; soll es dann noch einer mit geteilter Frankoabgeltung sein, kann eine Lebensaufgabe daraus werden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Guten Abend zusammen,

    und hier noch die 4.Möglichkeit aus dieser Zeit einen Brief nach USA zu versenden:

    Dieser Brief ist im Heft 160 vom DASV Friedrich Meyer: Bremen Mail-der erste transatlantische Postvertrag 1847-1867.

    Vom 01.07.1851- Aug.1853 kosteten Briefe aus Bayern nach USA über Bremen 9x PV und 33x=20c Seetarif+US-Inland also insg.42x oder 27c.

    Hier ein Brief aus Hoechstadt teilfrankiert bis Bremen (Franco bis Bremen), der Empfänger in den USA musste noch 20c bezahlen.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    ein tolles Briefchen - mir sind 3 mit Franco Bremen bekannt, aber wer weiß, wie viele noch in den Staaten ruhen ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    bei diesem Brief habe ich erheblichen Erklärungsnotstand.

    Es handelt sich um einen Brief aus Esselbach über Bremen nach New York und von dort wieder zurück.
    Auf dem Brief befinden sich vorder- und rückseitig eine größere Anzahl Stempel sowie Vermerke aller Art.
    Vielleicht kann mir jemand bei der Erklärung behilflich sein und evtl. sogar die Schiffe herausfinden, mit denen der Brief befördert wurde.
    Ich versuche die Stempel und Vermerke (außer Portovermerke) der Reihe nach aufzuführen.

    Fingerhut ESSELBACH 30.4.(1854), Abgangsstempel, Vorderseite
    ST.P.A. BREMEN 3.5., Rückseite
    5/10 , Taxziffernstempel Bremen, Vorderseite
    N. YORK U.S. PKT. 8. JUN. 15 (Cents), Vorderseite
    ADVERTISED, Vorderseite
    NOT CALLED FOR, Rückseite
    handschriftlicher Vermerk "ret: 2/3" Vorderseite
    Am Bestimmungsort nicht abgefordert, Rückseite
    WÜRZBURG 26.MÄR.1855, Rückseite
    ESSELBACH 27.3., Ankunftsstempel, Rückseite
    handschfiftlicher roter Vermerk "Rodenhauser in Schollbrunn pro 7 xr.". Rückseite
    STADTPRODZELTEN 11.?, Rückseite; diesen Stempel kann ich von der Zeitfolge nicht zuordnen

    Der Brief wurde nach der Rücksendung aus den USA von der Post zur Feststellung des Absenders geöffnet und mit einem leider fast vollständig abgefallenen Siegel wieder verschlossen. Anschließend ging er an den Absender mit 7 xr Porto belegt zurück. Schollbrun liegt ca. 4 km von Esselbach entfernt.

    Am 8.6.1854 war der Brief in New York eingetroffen und wurde dort am 2.3.1855 nach fast neun Monaten wieder zurückgeschickt. Insgesamt war das gute Stück vom 30.4.1854 bis 27.3.1855 unterwegs und hat in dieser Zeit doch etwas Federn gelassen.

    Jetzt hoffe ich, dass sich ein Detektiv in unseren Reihen findet, der das Rätsel (insbesondere der unzähligen handschriftlichen Portovermerke) löst.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    für den Portobrief setzte Bayern 2 Sgr., die mehrfach notiert wurden, für sich an. Diese entsprachen 6x, worauf später noch einzugehen sein wird.

    Im Stempel werden sie mit 5 Cents, das fremde Porto mit 10 Cents dokumentiert.

    Über das Procedere bei nicht in den USA abgeforderten deutschen Briefen habe ich mich an anderer Stelle im Forum ausführlichst geäußert.

    Bei der Rücksendung war seitens der US - Post darauf zu achten, dass die Retourbriefe den gleichen Weg zu nehmen hatten, wie auf der Hinreise. Der Grund ist einfach: Bei der Rechnungslegung war bei jedem unfrankierten Retourbrief das Porto zurück zu rechnen und das Porto war eben bei der Versendung per Prussian Closed Mail ein anderes, als bei der Bremen Mail.

    M. E. hätte man den Brief mit 22x Retourporto nach Esselbach zurück schicken müssen. Warum man das nicht getan hat, weiß ich nicht. Pälzer hatte hier mal einen von der Pfalz per PCM in die USA gezeigt, bei dem auch nur der Inlandsportoanteil vom Absender geforfert wurde, anstatt das gesamte Porto, wie es richtig gewesen wäre.

    Jedenfalls hat man 2 Sgr. nun paritätisch reduziert und 2 mal 3,5x = 7x. Bei der Ankunft in Esselbach war der Brief 4 Wochen lang im Postlokal auszustecken. Da sich in dieser Zeit kein Absender gefunden hatte, war der Brief an das vorgesetzte Amt, hier: Würzburg, zur Ermittlung des Absenders zu leiten.

    Da es noch keine Retourmarken gab, mussten die doppelt vereidigten Beamten der Retourbrief - Commission den Brief öffnen, lesen, den Absendernamen siegelseitig in roter Tinte vermerken und dann mit dem eigenen Dienstsiegel (hier leider in Masse fehlend) wieder verschließen.

    Dann ging es mit der Amtspost unter Postsache bzw. Regierungssache an die Aufgabepost zurück. Bei mit Porto belasteten Briefen wie hier war die Taxe, die die Aufgabepost dem Absender abknöpfen sollte, mit "pro ... Kreuzer" zu notieren, wobei die Rücksendung von Würzburg nach Esselbach natürlich kostenlos war.

    Da der Brief keine weiteren Hinweise zeigt, muss ihn jemand dem Absender für 7x ausgeliefert haben - ob das ein Bote war, ein Briefträger oder wer auch immer, wird sich nicht mehr klären lassen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    zur Hinfahrt: Bremen-mail mit der Ocean-Linie, Dampfer "Hermann", Abfahrt Bremen 19.5.1854, Southampton ab 24.5, Ankunft New York 8.6.1854

    Die Retourfahrt ist m.E. nicht herauszufinden.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Sammlerfreunde,

    vielen Dank für eure Unterstützung!
    Da geht es ja schon weit vorwärts mit der Erklärung.

    Zu zwei Zahlen auf der Vorderseite suche ich noch nach einer Erklärung.
    Es handelt sich um den Rötelvermerk rechts "12 x" und die unterstrichene Zahl 122 links oben neben dem Stempel 5/10.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    die "122" sind von amerikanischer Hand geschrieben - vermutlich vom Dead Letter Office, wo die Briefe gesammelt und für die Auflistung als Retourbriefe nummeriert wurden.

    Die 12x kann ich nicht erklären - für möglich halte ich, dass ein Bote 7x Auslage bezahlte und den Brief für 5x zum Absender trug.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eigentlich gehört der nachfolgende Brief nicht so ganz in dieses Thema, er gehört aber zur Korrespondenz aus post 34 ff.

    USA über Bremen nach Schollbrunn/Kreuzwertheim, leider ohen Datum.

    Da ich keine Unterlagen zu diesem Thema habe, geht die Bitte ans Forum, den Brief zu erklären/beschreiben.
    Evtl. findet sich jemand, der das Jahr anhand der Stempel feststellen kann und mit welchem Schiff der Brief nach "Euroba" ?( kam

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    ausweislich des blauen Aschaffenburgers muss der Brief in der Zeit bis 1849 liegen, denn zur Markenzeit gab es ihn nur in schwarz.

    Der Brief war am 20.5.1849 in New York und wurde am 21.5. mit der Washington, wie es der Absender geschrieben hatte, von der Ocean Line nach Southampton befördert, wo er am 5.6. einschlug. Am 7.6. erreichte er Bremen.

    Kannst du mal schauen, ich sehe es nicht gut genug, von wann der Aschaffenburger HKS datiert? Das sollte um den 11. bis 13.6. sein, dann würde es passen.

    24 US Cents waren die Kosten für den Überseetransport für die USA. Bremen belastete Hannover mit 9 Gutegroschen und Hannover belastete Taxis mit 10 1/3 Ggr.. Diese wurden bis zum 31.10.1848 in 46x rh. reduziert, danach nur noch in 45x, wie sie auch auf deinem Brief zu sehen sind.

    Taxis addierte 9x für sich bis zur Postgrenze bei Aschaffenburg = 54x Belastung an Bayern. Mit dem bayer. Inlandsporto von 4x ergab sich die Gesamtforderung von 58x.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.