Dokumenten Nachlass Baron von Grafenstein

  • Liebe Forumsfreunde

    Wie in meiner Vorstellung zu Beginn versprochen, möchte ich Euch hier einen Nachlass von Baron Hermann von Grafenstein bezw. was davon übrig geblieben ist zeigen. Ich konnte die Reste vor 3 Jahren bei Ebay für rund 150,- € ergattern und wenn es auch keine großen materiellen Werte darstellt finde ich es durchaus für Interessant und Sammelwürdig!

    Bei mir finden durchaus auch hässliche Entlein ein Zuhause!

    Der Baron Hermann von Grafenstein lebte in der Zeit von 1840 bis 1902 auf seinem Gut Hammerschloss in Röthenbach in der Oberpfalz. Außer dem gut war Er Besitzer einer Glasfabrik, einer Brauerei sowie einer Schnapsbrennerei und Waldbesitz! Zu seinem Hobby gehörte die Jagt was sich auch durch zahlreiche Belege ( Versandscheine) belegen lässt. Bevor ich jetzt hier ausführlich die Geschichte der Grafensteins aufschreibe, hinterlege ich am Ende ein paar links auf denen sich Interessierte von Anfang bis zum Ende der Grafensteins weitere Informationen holen können!

    Dem Wunsch von Bayern Klassik nach Chronologischer Aufstellung kann ich leider nicht nachkommen sonst müsst Ihr warten bis ich in den Ruhestand gehe und das dauert noch ein Weilchen. Mir fehlt schlicht die Zeit dazu!
    Links:
    http://grafenstein.wordpress.com/tag/adel/
    https://fotos.web.de/ui/external/bu…ms/Hammerweiher
    http://www.flickr.com/photos/vongraf…57625637479152/
    http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/141552…lt,1,0.html#top

    [color=#000000]Anfangen möchte ich mal mit einem Dokument von 22. 7. 18911 aus dem ich nicht ganz schlau werde
    Das Schreiben ist vom Königl. Bay. Militär- Max-Joseph-Orden (Archivar)
    Betreff Postbriefsammlung (mit 1 Paket)
    Den Text kann ich selber soweit entschlüssel, als dann:
    Anbei berufe ich mich der unter 4.Juni ..,außer geführtes Bild unter dem Otto…………………………
    Gleichzeitig ersuche ich um gefällige Rückgabe der aus Werke Schrettinger zur Verfügung gestellten Reitter, mit dem Beifügen, das der gesamten Werk bezüglichst zu 6 M, gebunden zu 7M 50 Pf. Dienst…… bezogen werden kann


    Ein zweites Dokument, was mich als Gastwirt erschreckt ist eine Bierbeschlagnahme vom Bayrischen Brauerbund von 22.Juni 1915 für die Truppen des Generalkomando III , aus dem hervorgeht , daß wöchentlich von den Brauereien des Bezirks III 100 Wagen mit rund 70 hl Faßbier oder bei Anforderung von pasteurisierten Flaschenbier mit 5500 ¾ Literflaschen beschlagnahmt werden.
    Das erschreckenste für mich ist der festgelegte Bierpreis von 24 Mark pro hl oder 23 Mark für die Kiste mit 50 ¾ Liter Flaschen.
    Ich hänge mal alle drei Seiten hier an für all jenige die sich dafür Interessieren!
    Eine weitere Beschlagnahme vom 8. Oktober zeige ich im nächsten Beitrag! [/size]

    Fürs erste möchte ich mich für Eure Aufmerksamkeit bedanken. Ich hoffe ihr könnt mir den Text von dem ersten Dokument ergänzen und falls nötig berichtigen! Für Fragen stehe ich gern bereit soweit ich sie beantworten kann. Für Ergänzungen zu meinen Dokumenten würde ich mich freuen, wenn Ihr was beitragen könnt.

    Einen schönen Tag noch wünscht Euch
    Heinrich d. Löwe

  • Hier wie schon angekündigt eine weitere Bierbeschlagnahme vom 8. Oktober 1915
    Eigentlich fast Identisch bis auf den Bierpreis und den Zusatz für Elsaß Lothringen!

    Das dritte Bild zeigt einen Brief von der Deutschen Feldarbeiter - Zentralstelle mit aufstellung der Kosten für die Beschaffung von insgesammt 7 Feldarbeiter aus Pommern vom 17.März 1910!
    Einschreibung p.P. 1,00 Mark
    Vermittllung p.P. 2,00 Mark
    Legetimierung p.P. 3,00 Mark
    Untersuchung und Impfung p.P. 1,00 Mark
    Fahrtkosten p.P. 15,70 Mark

    Kosten p.P. 22,70 Mark x 7 = 160,90 Mark


    Auf dem vierten Bild der Reiseausweis für Piotr Willesz und seine 6 Mitreisenden!
    Das fünfte Bild zeigt die Reiseroute mit den jeweiligen Teilstrecken und die Fahrpreise
    Ganz unten sind die jeweiligen Abfahrtszeiten ab Hof und die Ankunft in Hof zu sehen.

    Ich hoffe es findet hier bei dem ein oder anderen Interesse.
    Heinrich d. Löwe

  • Einen schönen guten Morgen!

    Hier nun mal zwei Briefe aus der Vorphilazeit!
    !.) Die ersten drei Bilder zeigen einen Brief an Eduard von Grafenstein von 1821 wenn ich das richtig lese, ansonsten kann ich hier so gut wie gar nichts lesen! Ausßer dem Siegel lässt sich hier für mich nichts auf eine Beförderung durch die Post schließen.
    2.) Der zweite Brief steckte anscheinend in einem Kuvert da weder Stempel noch sonst was vorhanden ist. Auch aus dem Datum werde ich nicht schlau: einmal steht da am Ende des Schreibens 20. Mai 1813 und bei der Unterschrift dann 10. ...30 der wird ja wohl nicht 17 Jahre gebraucht haben um seine Unterschrift darunter zu setzen.
    Der Briefinhalt ist mir bei beiden Briefen nicht ersichtlich, da ich das nicht lesen kann!

    Wünsche allen einen schönen und erfolgreichen Tag
    Heinrich d. Löwe

  • Hallo Heinrich,

    1. Teil

    An den K. B. Landrichter Eduart von Grafenstein Hochwohlgeboren in Naabburg.

    2. Teil

    Es geht um Vetter Franz und Professor von Schmöger. Absender war sein Vetter namens Bayer. Das musst du mal googlen. Die Schrift ist schwer zu lesen.

    3. Teil

    Das K. Landgericht Nabburg für 7 Exemplaren des Jahrbuches der Gerichtigkeits - Pflege in Baiern der Betrag mit 10 Gulden richtig bezahlt worden sey bescheint hiemit München 20. Mai 1813.

    Id est 10 Gulden 30 Kreuzer. Kraus.

    Das war also eine Quittung für den Landrichter für Jahrbücher, die 10 Gulden kosteten, wobei 10 Gulden 600 Kreuzer waren, die nicht durch 7 teilbar sind und waren, also hat er wohl einen Mengenrabatt bekommen. Die dazu bezahlten 30 Kr. können auf mehrere Weise zustande gekommen sein (Postporto, Botengebühr usw.).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke schon mal für die Erklährung!
    Hier jetzt noch mal 3 Briefe bzw. Belege!
    Die ersten 2 Bilder zeigen einen Brief von einem HerrnCarl Leibig von 1841 an Franz von Grafenstein!
    Irgend wie gehts hier um 240 Gulden und zwanzig Kreutzer und im weiteren verlauf beschwehrt der sich anscheinend, dass es Ihm zu lange dauert das Kleingeld zu zählen wenn ich das richtig sehe. Na ja Er hätte es auch wiegen können Anmerkung von mir
    Das dritte Bild ist ein Aufgabeschein vom 8 Januar 1821 wenn ich das richtig sehe! ( wenn ich dran denke was ich für Probleme in der Schule mit meiner Lehrerin wegen meiner Handschrift hatte, würden die alle immer noch zur Schule gehn müssen mit Ihrer Klaue)
    Soll heißen mehr kann ich nicht aus dem Schriftstück entnehmen!
    Das vierte Bild zeigt ein Blatt Papier vom 26 Januar 1805 denke ich mal!

  • Hallo Heinrich,

    1.

    Links unten D.G. = Durch Güte. Das zeigt eine Beförderung durch einen gedungenen Dritten, wodurch man sich die Mühewaltung durch die Post und deren Kosten ersparte.

    2.

    Sulzbach, 8.2. 1841

    Der Überbringer des Geldes (s. o. ein Handlanger) musste das Geld schnell abgeben, so dass ein Nachzählen des Geldes nicht möglich war. Da er den Auftrag hatte, die Quittung schnell wieder zurück zu bringen, quittierte man fix den Erhalt des von dir genannten Betrages, ohne gewissenhaft gezählt zu haben. Auch nicht schlecht!

    3.

    Recepisse (Bescheinigung) Michl Winkler wird durch einen Landwehr Mann von Schwarzenfeld auf 1/4 Vorspannwagen an das Königliche Landgericht Amberg überlifert. Recepirt (= Erhalten) Amberg den 8. Jenner 1824. Königliches Landgericht - gez. Unterschrift.

    4.

    Iß mit von meinem Kapital ad 2.000 Gulden der zins zu 4 procent mit 80 Gulden vom 26. Jenner 1805 bis 1806 richtig behändigt worden bescheint dies Hannbach den 26. Jenner 1806

    Id est 80 Gulden Barbara Riessenegg

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern klasisch!
    Schon mal schönen Dank für Deine Ausführungen!
    Wie in meiner Vorstellung schon angesprochen habe ich von Vorphila null Ahnung und mit soch einer Schrift werde ich wohl meiner Lebzeiten auf Kriegsfuß stehen. Einen solchen Krakelbrief habe ich noch aber ich will Dich heute nicht mehr weiter damit belästigen.
    Vom restlichen Material aus der Hinterlassenschaft werde ich nur noch auszugsweise einige Sachen hier vorstellen, weil das für Euch vermutlich nicht von Interesse ist und ich es auch selber zuordnen kann weitesgehend zumindest!
    Bringt ja auch nichts wenn ich hier Dutzende von Telegrammen einstelle die alle gleich sind bis auf den Text oder Hypotheken Scheine der Bank bei denen sich nur die Summe und das Datum unterscheidet! Ebenso ist vermutlich nicht Interessant Dutzende von Beförderungsscheinen etc. von der Bahn hier zu zeigen!
    Ein paar Sachen bei denen ich mir nicht ganz im klaren bin zeige ich hier noch wenns Recht ist!

    Wünsch Dir und allen anderen noch einen schönen Sonntag
    Heinrich d. Löwe

  • Hallo Heinrich,

    alles aus dem 19. Jahrhundert trägt zur weiteren Erkenntnisbildung mit bei. 10 gleiche Zettel, Vordrucke usw. muss man natrürlich nicht zeigen, aber von jeder Art eines ist doch nicht verkehrt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Schön wenn ich Euch nicht langweile mit meinen Sachen dann mache ich gerne weiter! Natürlich stelle ich jetzt nicht identische Papiere dutzendfach ein bei denen sich nur die Anzahl oder der Artikel ändert. Wenns zuviel des guten wird aber bitte Bescheid sagen bevor ich mich hier zum Kasperl mach! :)
    Hier nun ein paar Bankbelege ( Hypothekenzins Abrechnungen) ab 1878 bis 1884.
    Was ich hier auch für Interessant halte ist, dass die Bay. Hypotheken und Wechselbank anscheinend 1880 eine Art Wertpapierdepot mit Verwaltung des selbigen eingerichtet hat wie aus dem Aufkleber hervorgeht auf dem ersten Bild!
    Auf dem dritten Blid ist die Rückseite zu sehen mit dem Vermerk über Zustellgebühren. Auf den ersten beiden scheint mir unten links die Gebühren handschriftlich eingetragen wobei ich da eher an Verzugszins denke wenn ich das richtig lese?
    Bin schon seit geraumer Zeit am überlegen, ob ich mir nicht ein Dutzend ( davon habe ich so an die 50 - 60 Stück) einrahme und bei mir im Nebenzimmer an die Wand hänge da das ganze auch zu mir persöhnlich passt !
    Kann mich aber auch noch an die Zeit des Kupon schneiden erinnern war auch ganz schön in meiner Jugend.

  • Hallo Heinrich,

    ich finde diese Belege sehr attraktiv und würde mir ein paar gerahmt ins Zimmer hängen, vlt. auch oder gerade in die Gaststube - das wäre doch ein Hingucker! Auch mit ein paar alten Briefen, auf denen aber auch Marken sein sollten, fände ich mal etwas anderes ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend bayern klassisch,

    das meinte ich auch mit Nebenzimmer in meiner Gaststätte. Dazu habe ich dann noch ein paar alte Aktien mit den dazugehöhrigen Kupons von meiner ersten Pleite am Markt, die ich mir in den 70er Jahren aufgehoben habe als ich mein erstes Lehrgeld an der Börse bezahlt habe. Da kann ich dann noch darunter schreiben "Zur Erinnerung und Mahnung" passt ^^
    War übrigens auch bei der BV

  • Guten Abend Heinrich,

    so würde ich das machen - gerade in Gasthöfen mit längerer Verweildauer freut man sich doch, mal etwas außergewöhnliches zu erblicken.

    Wie man an der Börse zu einem kleinen Vermögen kommt, weißt du ja - fang mit einem großen an ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Heinrich,

    darf ich als Altbörsianer korrigieren - das war Lichtenberg. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Schönen guten Moregn!

    Hier nun der letzte Brief ohne Marke und Stempel von 1820!
    Wie gehabt für mich nicht zu entziffern bis auf Franco also wurde die Gebühr bar bezahlt, wenn ich das hier bisher richtig gelernt habe! Aber was der bezahlt hat oder von wo nach wo der Brief ging ist mir nicht ersichtlich.

    Wünsche allen einen schönen und erfolgreichen Tag
    Heinrich d. Löwe

  • Hallo Heinrich,

    der Absender war der Vetter des Hr. von Grafenstein. Die Anschrift lautet:

    Kgl. Bay. Herrn Landrichter titl. Herrn von Grafenstein Wohlgeboren Nabburg - franco. Der Aufgabestempel ist ganz schwach abgeschlagen "de Weiden".

    Der Brief stammt jedoch von einem Ort namens Ruppr. - der Rest ist abgekürzt. Du kannst mal nach Orten bei Weiden googlen. Der Absender zahlte 3 Kr. Franko, die siegelseitig notiert wurden für einfache, bis 1/2 Loth schwere Briefe bis 6 Meilen Entfernung ( 44 km).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch!

    Du wirst mir schön langsam unheimlich und nicht nur unsichtbar! ;(

    Woher nimmst Du die 3 Kreutzer? Meinst Du den Krakel auf der Siegelseite ganz unten?
    Ich dachte da ist dem Schreiberling die Feder aus der Hand gefallen als Er sein Werk betrachtet hat und daher der Haken. Aber wenn Du mir sagst das sind drei Kreutzer dann will ich Dir das mal glauben!
    Schönen Dank für Deine Hilfe hier im Forum und einen schönen Tag wünscht Dir
    Heinrich d. Löwe

  • Hallo Heinrich,

    einfach den Brief drehen, dann siehst du, dass es eine 3 ist. Unheimlich ist was anderes ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.