Zumstein Korrespondenz

  • Ich hab nichts damit zu tun lieber Freund, ehrlich. Hab es gerade zufällig entdeckt.
    Vor paar Wochen schrieb mir ein Sammler das über Z nur in diesem Forum was zum nachlesen gefunden hat. Jetzt hat es sich geendet.. :)
    LG S

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ... wenn du es nicht direkt warst, dann halt indirekt. Trotzdem vielen Dank für die direkte und/oder indirekte Einflussnahme. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Warenversand vom dem Basler Fabrikant Hoffmann durch Straßburger Spediteur Franck über Stuttgart nach Kempten überliefern einige Briefinhalte. Umweg der wir Heute kaum nachvollziehen können..
    LG A

  • Liebe Stara,

    die Briefe liefen wie die Waren - beide wurden vom selben Fuhrmann befördert. Fuhr der über Stuttgart, lief es anders, als wenn er eine andere Route genommen hätte, für die er vlt. keine Waren hatte.

    Der Teilfrankobrief 4 Sous für Frankreich und 8x für die Reichspost - hübsch!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend
    Da hat der Zumstein nicht nur mit einem Lorentz korrespondiert, wie aus dem Inhalt dieses 6 Kr Portobriefes welches Johanis Lorentz 1781 schreib rauszulegen ist.
    Eine Zahlung war offen, aber nicht der Johanis war der Schuldner.
    Überraschend, aber tatsächlich eine Verwechslung.

    NB: Johann Joseph Z (1742-1822) hat eine Lorentz geheiratet, seine Tochter Marianna Katharina Regina (1819) hat auch in diese Familie eingeheiratet.

    #864 Lieber Stary,
    danke, ja die aus Straßburg sind allemal interessant ich weiss noch wie ich über dem ersten mit Nils diskutierte.

    #865 Hallo Andreas,
    hast es toll hinbekommen auch ohne Wikipedia :)
    LG A

  • Liebe Freunde,

    ich zeige hier einen Brief aus Vigevano nach Kempten vom 16.9.1822. Der Absender zahlte 12 Soldi = ca. 16 Kreuzer bis zur österreichischen Grenze. Ab dort fielen 20 Kreuzer Conventionsmünze Transit für Österreich an (Postvertrag von 1819), die Bayern in 24 Kreuzer rheinisch reduzierte. Mit 3 weiteren Kreuzer rheinisch für das bayerische Inlandsporto ergab sich ein Teilporto von 27 Kreuzer für den Empfänger. Gesamtkosten des ca. 6g wiegenden Briefes demnach 43 Kreuzer oder 10 Mal Mittagstisch. Mahlzeit!

    Wer besser Italienisch lesen kann als ich, darf sich gerne am Inhalt beweisen. Vielen Dank dafür!

  • Wer besser Italienisch lesen kann als ich, darf sich gerne am Inhalt beweisen. Vielen Dank dafür!

    Hallo Ralf,

    hier eine Leseprobe :)

    In der gegenwärtigen Zeit habe ich bisher nicht die Ehre gehabt, mit Ihren höflichen Bestellungen von meinen bekannten Seidentaschentüchern beschäftigt zu sein, die Sie sicher nicht unterlassen wollen. Ich nehme mir deshalb mit diesem Schreiben die Freiheit, Sie zu höflichen Aufträgen derselben meiner Seidentaschentüchern einzuladen, jetzt besonders, da mir ein hervorragendes Sortiment an Qualitätsware zur Verfügung steht welches so schön ist, dass ich Sie zufrieden stellen kann. Es ist jedoch richtig, dass der Preis von Seide im Allgemeinen in diesem Jahr ziemlich hoch ist, weil es eine sehr schlechte Ernte in der neuen Seide gab, wie allen bekannt ist. Aber ich kann, da ich noch eine Menge alter Seide auf Lager habe, etwas Erleichterung in den neuen Preisen meiner Waren anwenden, und, wenn Sie mich mit einigen Ihrer Kommissionen von meinen vorgenannten Seidentaschentüchern ehren, so hoffe ich, dass Sie meiner Dienste zufrieden sind. Ich erwarte daher als freundliche Antwort Ihre Bestellungen, und in dieser Hinsicht grüsse ich Sie mit Hochachtung ...

    Ein nettes "Werbeschreiben" von annodazumal.

    VG Andreas

  • Hallo Andreas,

    vielen Dank für deine Mühewaltung - immer interessant zu lesen, was es für die Korrespondenten zu schreiben galt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    ich habe hier einen Brief, der mir Raetsel bereitet ... wie so viele andere :huh:

    Der Brief ist adressiert an einen Joseph Steiner der im Landhaus in Kempten loggiert/taetig ist. Nun denn, ein Haendler mehr im Landhaus, dachte ich, auch wenn der Name "Steiner" schon ziemlich interessant klingt ...
    Aber dann fand ich in diesem threat einen Brief an einen Joseph Zumstein und einen weiterer war mal in ebay (file 3 Ottobeuren).

    Ist es moeglich dass es sich um die demselbe Person bei Steiner und Zumstein handelt? Was denkt ihr?

    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas
    Josef und Nikolaus waren Brüder, hin und wieder sind die Briefe aus diese Korrespondenz auch an Josef adressiert.

    Aus einem älteren Beitrag:
    Posthaus/Zumstein Haus:
    Kolb kam 1797 nach Kempten und erwarb das Haus des Bäckermeisters Johann Georg Klaus, Stiftgasse 2. Aus Stiftgasse würde Postgasse. Hierher würden die beide Posten verlegt.
    A 1.6.1798 hat er dieses Haus für 7700 Gulden an Gebrüder Zumstein verkauft. Die Räumlichkeiten würden von Kolb bis März 1799 benutzt...

    Das Zumsteinhaus war vermutlich 1802 fertig gebaut, bis da hin haben die Brüder Zumstein gegenüber in Landhaus Lager gehabt (unten anderen).

    Nachnahme Steiner/Zumstein, ein weiteres Beispiel:
    Zumstein Korrespondenz

    Hoffe es hilft dir weiter..
    LG Adriana

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Filigrana (30. Juli 2018 um 22:07)

  • Hallo Adriana

    oh ja, das hilft sehr!
    ich bin ueberrascht wie "verzweigt" die ZS Familie war. Da tauchen immer wieder neue Familienmitglieder auf :).

    Ich werde mal bei Gelegenheit versuchen einen Stammbaum zu zeichnen und Dir zusenden.

    LG Andreas

  • Hallo Andreas

    Möchte dir was zeigen,was mit die Idee von Stammbau zur Zumstein zu tun hat und versuche dir zum erklären wie ich darüber denke..
    Die Kemptener Rials habe ich an PC gespeichert, also nähme ich einfach die zum Vergleich..außerdem dehne Stammbau ist in Forum welches Jack nicht lange her erstellt hat.

    Josef Anton Rial – wir kennen zwei verschiedene Sorten von Briefinhalten.
    a, Handelsmann (Anhang Protokollen war er aber nur Mitkompagnon bei Handlung Josef Welf & Co.)
    b, Besitzer von Wirtschaft Landhaus
    Schon hier zum gelangen dauerte bei mir unzählige Stunden.. Monate. Diskutieren..nach Veröffentlichungen suchen...in Archiv hocken und viele viele Vergleiche, oft kaum lesbare Schriftarten..usw.

    Was für Auge..
    Bild 1 – Kirchenbuch/Gressoney Josef Antons Vater
    Jack arbeitet mit diesen Quellen, unten anderen, seit Jahren..was natürlich unglaublich vorteilhaft ist weil bei die gleichen Namen bei Taufe Heirat Toteinträgen sehr schnell Fehler passieren. (NB Ehefrau eine Zumstein)
    Bild 2 – Familienbogen/Kempten von Josef Anton selbst
    Geboren 1800 steht hier, richtig oder falsch? Weiter suchen und vergleichen..
    Bild 3 – Brief von Syndikus und Rat Gressoney..
    Geboren 2.6.1789!

    Mit ihm hört die Rial Korrespondenz (adressiert an Josef Anton Rial, es gab auch weitere die in Kempten tätig waren) auf? Oder vielleicht finden wir noch weitere Briefe mit der Zeit..?
    Wem übergab er sein Wirtschaft, hat derjenige auch nebenbei in Landhaus Waren verkauf? (erstgeborene Tochter übernahm Landhauswirtschaft)
    Es sind so Hauptquellen, aber Grenzen gibt es nicht..

    Zur die Zumsteins gibt es ein Stammbaum von Männlichen Nachkommen, auf welche man gern greift obwohl er gr. Lücken hat (Sammler wie ich natürlich auch). Wie sollen wir es verbessern? Schon zur die zwei Brüder (Zumsteinhaus) ist nicht mal genaue Geburtsdatum bekannt. Die fehlende Daten suchen und bearbeiten so das man mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden ist denke ich ist kaum am einem Ort oder von einen Person zum bewältigen. Wie Anfangen und vorgehen so das es Sammler nutzt?
    Verstehe mich bitte nicht falsch, deine Seiten gefallen mir sehr und ich schätze deine Interesse hier und falls ich kann helfe ich dir weiterhin gern..
    LG A

  • Liebe Stara,

    sehr schönes und nicht häufiges Stück. Die Post hatte für diese Stücke mit ihrem Gewichtslimit keine Chance - aber später, als die Eisenbahnen aufkamen, war es bald vorbei mit den Fuhrleuten und der "guten, alten Zeit".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend zusammen
    Lieber Stary, gefällt mir auch sehr, danke... :)

    Ein weiteres an Rial möchte ich gern zeigen der mir Planke geschenkt hat was mich natürlich sehr gefreut hat. Nicht nur für die Gäste selbst, aber vor allem das er mitverfolgt was ich so sammle – vielen lieben Dank!

    Mit einem anderen Briefinhalt werde ich bei Überlegungen aber anfangen:
    Zumstein Korrespondenz
    Zwar gab es Angebote schon ab dem Jahr 1811 aus Elberfeld aber Rial & Co. haben erst in Juni 1816 seine erste Bestellung an die Fabrik J. H. Funke Eydam Boeddinghaus & Co. abgegeben.
    Warum haben die Warenbestellung nicht in Italien oder Schweiz vorgenommen? Nicht nur die Politische Wirrungen, Einkaufspreise oder neue Gesetze welche Post und Spediteuren betroffen haben waren von Wichtigkeit, aber auch das Wetter..! Oft wird Jahr 1816 als Jahr ohne Sommer beschrieben, weil es unterbrochen geregnet hat mit starken kalten Wind. Die Schweiz Süddeutschland und Österreich waren Gebiete die es am meisten mit die Wetter Plagen 1816/17 betroffen hat! NB: Neulichts war ich kurz in Lindauer Bibliothek, leider nur ganz kurz weil meine Tochter unruhig war.. :rolleyes: Aber was ich nachlesen könnte zur diese Zeit war interessant: 1816 hatte Lindau eine Maikäferplage und es würde dem Bewohner befohlen sie zum sammeln und sie an der Stadt abliefern, über 2000 bayerische Metzen waren es (ca. 75 000 l). Die Ernte war miserabel, Brotpreise/zu 4,5 Pfund steigerten mit der Zeit von 30 Kr auf 1 f 28 Kr, was aber auch mit Getreidesperre zur tun hatte. Auch 6 Schiffspassagiere (darunter auch zwei Lindauer Boten Angestellte) sind im Bodensee wegen schlechten Wetter ertrunken. Die Menschen hungerten.. Im Sommer 1817 lag Lindau außer Cramergasse Maximilianstraße und Marktplatz unten Wasser..
    Alles auch Ereignisse welche für die Kemptener Kaufmänner wichtig waren und die Einkaufsentscheidungen beeinflussten.

    Im dem Brief von Elberfeld/25.6.1816 war der Anton Rial auch informiert das die Warenlieferung Ende September geschicken wird.
    Am Anfang September war es aber schon so weit, wie der Johann Mulens aus Frankfurt Rial schrieb. Er schickte eine Kiste gekennzeichnet F (Funke) B (Boeddinghaus) Nr. 746 mit dem Wert von 250 Gulden durch Postwagen.

    Im dem Verrechnungstempel sind 4 Kr notiert welche Frankfurt verlangte, weitere 12 Kr wollte die Bayerische Post, 16 Kr Porto insgesamt zahlte Rial beim Empfang.

    LG A

  • Liebe Stara,

    sehr schön recherchiert! Das Seuchenjahr 1816 war eine Katastrophe für fast ganz Mitteleuropa - der bayerische König musste sogar in Amsterdam an der Börse Getreide für sein Volk kaufen, sonst wären noch viel mehr verhundert, die gerade die schlimmen napoleonischen Jahre voller Entbehrung überlebt hatten. Schlimme Zeiten!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend
    ..und Kartoffelbrot haben erfunden :love:
    Ein lehrreiche Dokumentarfilm, mindestens für mich...die Verbreitung von Cholera über die Jahre hinaus ist hier auch erwähnt..
    https://www.youtube.com/watch?v=joESDnX4038

    Ein frühere 6Kr Brief aus dem Jahr 1743. In St. Gallen gab es mehrere Fabrikanten diese Zeit, bei Familie Vonwiller auch, der Schreiber scheint in Preisverhandlungen für mehrere Anbieter sprechen. Interessant das die Adresse an - Augstaller logiert in Schiff lautet, aber in Brief das Wirtschaft zur Krone steht. Hab der Text niedergeschrieben, so weit ich es lessen könnte..

    Memmingen Joh. Nicolaus Zum Stein Augstthaler. Logiert Memminger zu Krone
    St. Gallen 20.10.1743
    Hochgeehrte Herr
    Sein Schreiben von 16te dies habe samt den gesandten Geld für letzt gesandte Wahr habe wohl Empfangen. Darunter sich ein Appenzeller ¼ und ein Zuger 11 Batzen befunden die er für 15 Kr gerechnet diese aber sind nicht mehr als 24 Kr, mangelt also 6 Kr mit an abgezogen 30 Kr. Ich liefere die Wahre nicht weiter als bis Lindau, die Spesen in Lindau muss er bezahlt, gebührt mir also noch 36 Kr die der novo begehrte Bestellung Flohr. Weil demselben in perfekter Wahr sende allei bis der 15te November ist er nicht wohl möglich , weil Morgen gelobts Gott noch laste verreiste muss. Der einsterste Preis aber ist, wegen den starken Aufschlag der Seide, an Lois 180 die Ballen teurerer bezahlen muss, 1 so das Pack teuerer als letzt gesandte auch weil aus consideration gegen Ihnen 4 Prozent hab für Bahre Bezahlung machen, ist es also anständig so kann er schreiben, so weil meine Läute Befehl. Als sie Ihnen so bald ihnen möglich sein wird, die begehrte Flohr fertig machen und senden solche nach Memmingen an Balthasar Stierlin Wirt zur Krone desebst. In Erwartung seiner Antwort nebst mit freundlichem Grüß Gottes Schutz ergeben
    Georg Von Willer

    LG A

  • Liebe Stara,

    sehr schön - kein häufiger Brief mehr an ihn und jetzt habe ich mit Z. auch mal etwas gemeinsam ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.