Zumstein Korrespondenz

  • Abend,
    vor dieses Brief in Album sein Platz bekommt
    Zumstein Korrespondenz
    noch kurz der Inhalt..

    Ich lege Ihnen inligend eine Anweisung pr f 121 auf Hr Actuar Schmid in Grönenbach bey, welche ich Sie bitte seiner frau Schwiegermutter der weiß Hund wirthin in Kempten presentiren zu lassen. Sollte diese die Zalung nicht leisten so wollen Sie gefälligst dan die Anweisung dem Hr Actuar vorzeigen. Ich zweifle aber nicht das die frau Weißhundwirthin die Zalung selbst machen wird. Auch Hr Landrichter in Grönbach soll Ihnen was d. z. Gelder eingegangen sehe. Mich bestens empfelen J. N. Wieser

    Actuar – jemand wer sich um die Finanzzielen Angelegenheiten gekümmert hat.

    Vielen dank Volker. :)
    LG A

  • Die Zumstein/Delapierre waren ein sehr erfolgreiches Walsergeschlecht. Das ist wohl bekannt. Man muss aber wissen, dass die Handelsleute aus Gressoney ein sehr effizientes Netzwerk bildeten: sie gründeten Firmen zusammen und stellten vorzugsweise Landsleute an. Darum kann es im Fall Zumstein immer nützlich sein, auch auf die übrigen vorkommenden Namen aufmerksam zu sein. Im Anhang zeige ich heute eine Liste der klassischen Namen aus Gressoney.

    Jack

  • Hallo Jack,
    danke für die Liste! :)
    Vielleicht fügst du noch Zimmermann rein, über dehne Korrespondenzen usw. haben wir uns schon mal unterhalten.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Stimmt, liebe A., Zimmermann gehört dazu. Wir haben den Namen ja in den Quellen gefunden!

    Der Name war aber immer sehr selten in Gressoney, und er verschwindet sehr rasch von den Kirchenbüchern... Im deutschen Sprachraum kommt er zwar sehr häufig vor, hat aber mit Gressoney nichts zu tun. In der kleinen Schweiz, zB, gibt es über 10'000 Zimmermann Telefon Anschlüsse, aber keine Spur mehr in der Region Gressoney. Hab's noch heute kontrolliert Also, Vorsicht!

    Jack

  • Liebe Freunde,

    heute mal ein Brief von Jenisch höchstselbst an David in Francomont vom 22.1.1831. Vlt. einer der ersten Briefe überhaupt nach Belgien, das damals gerade gegründet worden war?

    Wer französisch kann, Jenisch konnte es perfekt in Wort und Schrift, kann sich an eine Übersetzung wagen - mit meinem Restwissen schaffe ich nur die Anrede.

    Es wäre höchst spannend, Briefe an und von zu besitzen, um so den gesamten Correspondenzablauf unserer Händler zeigen zu können.

  • Abend
    Lieber Jack
    Zimmermann und Gebrüder Faber in Mörsburg; Zimmermann und Menabrea in Biella (davor Welf, späther Thedy) – Zimmermanns aus Gressoney mit welche ich bis Heute danke 2 Briefen beschäftigt habe. Die Briefe kennst du schon..
    Wie du weist ich mache mir 0 an Notizen, mein einziges "Notizbuch" ist dieses Forum – also ich bin wirklich froh das du dir die Mühe machst mit solche Listen. :)

    Lieber Ralph,
    ich brauche jetzt ganz viel Eis oder Schokolade – das beruhigt mich hoffentlich ein wenig :D
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Adriana,

    der ist für dich reserviert - auch ohne Schokolade und Eis. Liegt hier bis wir uns wieder in Sindelfingen treffen und da liegt er gut. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Tag Ralph!

    Habe versucht den Jenisch Brief zu überstzen. Ein sehr interessantes Dokument!

    C'est la quantité énorme de neige qui est la cause, que je ne reçus les 26 Balles
    de drap, à moi annoncées par votre chères du 23 du passé par le voiturier
    Mosset que le 17 du courant mais le tout très bien conditionné après quoi je
    les expédiais sur le champ en partie aux souhaits de votre honnorable
    maison de Trieste par voiture accélée à celle-ci.

    Quant à la caisse de fromage R.I. je l'enverrai huit jour plus tard
    sous l'adresse de M. J. Constantin à Trieste (?), munie d'une lettre
    de voiture sous un nom séparé, et je ne doute nullement que j'ai prise
    mes mesures de manière que tout soit assuré, ou que dans le dernier
    cas de malheur il n'y aura que les fromages qui courront quelque
    risque. Cependant je vous invite de vouloir regarder encore
    cette affaire comme réglée, si au bout de quelques jours je ne vous
    annonce rien du contraire.

    Me recommandant pour La continuation de votre amitié
    Je vous salue avec dévouement


    Es ist die riesige Menge Schnee die verursacht hat, dass ich die 26 Tuchballen, die mir dank ihrem lieben (Brief) vom 27. des letzten (Monates) gemeldet wurden, erst am 17. des laufenden (Monates) durch den Fuhrmann Mosset (?) erhalten habe, das Ganze jedoch in perfektem Zustande. Danach habe ich sie umgehend, teils nach dem Wunsch Ihres ehrbaren Unternehmens nach Trieste, mit einer schnellen Fuhre weiter geschickt.

    Was die Kiste R.I. Käse anbelangt, werde ich sie 8 Tage später an die Adresse des Herrn J. Constantin in Trieste weitersenden, mit einem Furhmannsbrief unter einem anderen Namen. Ich habe keinen Zweifel, dass ich die Massnahme getroffen habe, sodass das Ganze gesichert ist. Im schlimmsten Fall wären nur die Käse gefährdet. Ich bitte sie deshalb die Angelegenheit erst als geregelt zu betrachtet, wenn ich Ihnen nach einigen Tagen nichts anderes melde.

    (Formelle Grüsse)

  • ... ich glaube, der Fuhrmann hieß Closset ...

    Klasse Transkription und Übersetzung - wow! Wirklich ein sehr interessanter Inhalt; hätte ich so nicht lesen können und zeigt, wie international diese Kaufleute dachten und handelten. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jack, danke für dein Zeit! :)
    Lieber Ralph, danke, schick ihm aber gleich..sonst muss ich mir Popcorn besorgen! ;)

    Zur Inhalt – Die Weitersendung war getrennt. Ich vermute das bei die Versendung von die Käse Kiste (unten anderem Namen, 8 Tages später, die Massnahme getroffen habe, im schlimmsten Fall wären nur die Käse gefährdet , ..) spekuliert würde wegen Cholera. Österreich hatte seit Oktober 1830 die Schutzmaßnahmen angeordnet.. Aus Inhalt geht es nicht vor, also bleibt es nur eine Vermutung.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Filigrana (11. April 2017 um 12:13)

  • Hallo,

    auf diesem Brief aus Verona vom 6.10.1823 wurde der P.B.BOLZANO abgeschlagen. Dieser Stempel wurde zum Postvertrag Bayern-Italien 1809 eingeführt. Nachdem dieser Postvertrag jedoch längst seine Gültigkeit verloren hatte, wurde dieser Stempel 1823 noch als Ortsaufgabestempel benützt. Dies kommt jedoch nicht häufig vor.
    Rückseitig wurden 14 Kr. C.M. Franko angeschrieben. Briefe kosteten sowohl aus Verona als auch aus Bozen 14 Kr. Nachdem kein Poststempel aus Verona gestempelt wurde, obwohl Verona zu dieser Zeit Stempel im Einsatz hatte, ist wohl davon auszugehen, dass der Brief erst in Bozen zur Post gegeben wurde.
    Zumstein in Kempten musste ein Porto von 3 Kr. begleichen.

    Grüße von liball

  • Liebe Adriana,

    da ich gerade eben etwas für unseren lieben Donauwalzer fertig gemacht habe, schicke ich dir deinen gleich hinterher. Freu dich!

    Hallo Karl,

    nur ein Wort dazu: Sensationell. Weiß der Kuckuck, wo du diese Granaten immer ausgräbst. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Abend
    Karl, in Inhalt steht (so weit ich es verstehe) das die Sendung franco Bolzano/Spediteur Graff übermorgen verschickt wird. Diese Brief mit Rechnung ging vor die Versendung los..es wehre fast zum vermuten das der Absender sein Brief in Verona zur Post brachte, aber das wissen wir einfach nicht.
    Eine Frage, hat nur die Post in Bolzano PB Stempel weiterhin benutzt?

    Ralph, ich gib mir Mühe mein Horizont zum erweitern.. :D
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    dieser Stempel wurde nur in Bozen benutzt.
    Da Graff seinen Sitz in Bozen hatte, ist es gut möglich, dass der Brief von ihm erst in Bozen auf der Post aufgegeben wurde.

  • Hallo,

    bei diesem Portobrief vom 30.10.1825 dürfte der Empfängerort Constanz wahrscheinlich versehentlich angeschrieben worden sein. Aus dem Inhalt ist jedenfalls zu entnehmen, dass der Brief nach Kempten sollte. Normalerweise hätte der Brief von Augsburg nach Kempten 4 Kr. gekostet. Hier wurden jedoch auf Grund des falschen Empfängerortes 24 Kr. fällig.
    In Augsburg wurden für die bayerische Strecke bis zur württembergischen Grenze 6 Kr. belastet. Württemberg forderte 2 Kr. (= 8Kr.) und Baden 4 Kr. (=12 Kr.).
    Nachdem der Brief in Constanz nicht ausgeliefert werden konnte, wurde die Anschrift auf Kempten abgeändert. Bis der Brief in Lindau war, kamen zu den 12 Kr. wiederum 4 Kr. für Baden und 2 Kr. für Württemberg hinzu (= 18 Kr.). Warum in Lindau jedoch bis Kempten 6 Kr. angesetzt wurden ist mir nicht klar. Anzusetzen wären nur 4 Kr. gewesen.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,
    Tatsächlich ein Fehler von dem Absender!
    Konstanz hatte auch einen Handelsmann Zumstein - Johann Joseph Christoph, in J 1824 ist er verstören...Seine Handlung würde von niemanden übernommen. Vermutlich hat seine Witwe dieses Brief nicht angenommen und das richtige Ort mitgeteilt.
    Es ist einiges über ihm und seine Frau in Internet vorzufinden/Beispiel Haus von Zumstein Vermietung an Königin Hortense
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…5sUgpF7GxgO4xHQ
    eine Straße in Konstanz trägt dehne Nachnahme vermutlich wegen die Stiftungen /Beispiel
    https://books.google.de/books?id=K94NA…cS7DbAQ6AEITzAJ

    Hier ein Brief von Rosa Zumstein aus Konstanz
    Zumstein Korrespondenz

    Leider sind mir keine Handelsbriefe an diesem Christoph Zumstein/Konstanz und Stockach bekannt.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Heute ein Wiener Bank Brief, Hallo zusammen

    Aus Mangel einer ordentliche und sicheren Bank in Kurfürstentum Bayern haben Klöster, Adel.. Kaufmannschaft sein Geld in Wiener Bank angelegt/10 Millionen Gulden Ende 18 Jhundert.
    Gezeigte Brief ist aus diese Zeit von Wiener Hofjuweliere und Bankiers Gebrüder Smitmer über Wechsel/Müller und Belleti; Provision Erwähnung.

    NB: Ein kurze Link zur Bankwesen Entstehung
    Ursprung von die Mittelalterliche Geldwechsler die nicht nur die verschiedene Münzen Händler die Salz -Seiden -Bernsteinstraßen..wechselten aber auch auf eine Bank saßen bei kleinen Ortsmärkten; Kirchlichen Verbot Geld mit Geld machen... Finanzierungen Augsburger Weber Fugger...und und was man dann bei Interesse detailliert verfolgen kann
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…LAWV_gOndzywExQ

    Zurück zum Brief, bei die schon lengst verstaatlichte Österreichische Post sind Taxen einheitlich und bekannt aber die erste Taxordnung kennen wir aus K. Bayern erst von J 1810.
    12 Kr für einfachen Brief nach die Erhöhung die Taxen von 1.8.1789/Österreichische Taxordnung, nach Ausland. 6 Kr hatte der Empfänger zur zahlen.
    LG A

  • Diese Händler aus Gressoney bildeten einen Filz. Darum ist es wichtig die Namen dieser Leute zu kennen. Eine Liste davon wurde im Forum schon publiziert. Aber die Orte, wo diese Leute tätig waren ist eine weitere interessante Spur. Ein Mann hat in Deutschland dieses Thema schon erforscht:

    KARL Martin hiess er, und wurde am 28. März 1867 in Emmendingen (Baden) geboren. Nach seiner Abi in Freiburg studierte er Geschichte sowie romanische und germanische Philologie an der Universität Freiburg bis 1887, dann wurde er Gymnasiumlehrer und sogar Gymnasium Vorstand. Als er 1932 in den Ruhestand trat, wandte er sich Fragestellungen wie nach der wissenschaftlichen Erforschung der in der Folge des 30jährigen Krieges aus Savoyen nach Südwestdeutschland eingewanderten Familien zu. Bereits zuvor hatte er sich intensiv mit dem in Gressonney gesprochenen Dialekt beschäftigt und in intensivem Kontakt u.a. mit dem Gressoneyer Heimatforscher Valentin Curta versucht, eine Grammatik und ein Wörterbuch des Dialekts zu erstellen. Karl Martin verstarb am 12. Juli 1956 in Freiburg. Seine Publikationen sind heute noch eine sehr wichtige Quelle.

    Hoch interessant ist sein NACHLASS im Landesarchiv Freiburg, u.a.:

    Materialsammlung über die Einwanderung von Savoyarden ins Allgäu
    Enthält u.a.: Anfrage in Wangen im Allgäu bezüglich der Familien Linthy und Zumstein; Schreiben von Josef Wild auf die Anfrage Karl Martins wegen der Linthy, Rial und Zumstein; Handschriftliche Stammtafel der Familie Thedi in Wangen; Korrespondenzen mit Nachfahren der Familie Thedy u.a. in Kaufbeuren und Weimar; Stammtafel der Familie Thedy in Bayern; Dr. Armin Thedy, "Aus der Familiengeschichte der Thedy"; Familie Squindo in Wemding, Nördlingen und München; Briefe von Anna Catharina und Anna Maria Thedy (1859, 1860); Familie Schwarz (Noir); Korrespondenz mit Kommerzienrat Max Schwarz aus München; Familie Rial aus Gressoney; Familie Zumstein in Wien, u.a. Stammtafel; Postkarte "Rudolf Zumsteins Café Restauration "Wolfen in der Au" in Hütteldorf; Familie Zumstein in Ravensburg; Auszug aus dem Familienregister der katholischen Stadtpfarrei Unserer Lieben Frau in Ravensburg für Joseph Anton Welf und Franz Anton Mehr; Familie Lerch in Feldkirch; Postkarte von Kempten; Familie Rial/Real in Waldsee; Stammtafel der Familie Zumstein; Wappen der Familie Zumstein; Korrespondenz mit dem Kemptener Oberbürgermeister Dr. Otto Merkt; Familie Linti in Kempten; Gebrüder Welf und Compagnie in Kempten .

    Jack der Walser

    Dazu noch einige Bilder:

  • Abend
    Kemptener Archiv hat die Anfragebriefe von K. Martin auch aufgehoben, der erste ist aus 18.9.1937 und der letzte aus 28.6.1940. Adressiert sind die an Herrn Pfarrer und Oberbürgermeister. Er wohnte damals bei die Frau Emma Zumstein Castell We(Witwe) in Oberstaufen.

    Sein erstes Besuch/September 1937 war in Begleitung von Herrn Anton Zumstein Brack aus Grünenbach; bei dem Vertreter die Zumsteins einem Rechtsanwalt in Zumsteinhaus; Bauamt Polizeiamt, Landhaus, Sekretariat St. Lorenz Kirche...wo er einiges Material gesammelt hat.
    Seine Anfänge..in Kempten

    Aus Antwortbrief aus 20. November 1939 von Oberbürgermeister Merkt:
    „Ich selbst habe in solchen Zeiten unmöglich die Muse, derartigen Forschungen nachzugehen. Ich habe Herrn Pfarrer Hacker in seiner Eigenschaft als Stadtarchivar gebeten, nachzusehen, was von den Sachen, die Sie suchen, vorhanden ist. Er wird nach vorbereiten und Ihnen dann Mitteilen geben, wenn es soweit ist. Wenn Sie hier sind, sollten Sie auch in der städtischen Registratur nachsehen, doch wird das Schwierigkeiten haben. Ich habe derzeit keinen Registrator, nur ein nicht eingearbeitetes Fräulein..“
    Kriegszeiten..
    Der Martin mitschickte auch eine Postkarte, die für das erbetene Antwort vorbestimmt war, aufgehoben hat sie Archiv auch.

    Wie du schreibst Jack seine Arbeit und Publikationen sind die wichtigen Quellen; da er nie in diese Kriegszeit aufgegeben hat sind wir alle froh darüber :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt