Zumstein Korrespondenz

  • Guten Abend
    möchte euch gern ein Brief zeigen welches die Verbindung zwischen zwei aus Savoyen stammenden Handelsfamilien darstellt.

    Fangen wir mit Absender an..
    Peter Linty/Handelsmann *14.2.1710/Gressoney †11.2.1786/Wangen
    Am 25.10.1747 hat er Veronika Sipple (1723 – 1792) aus Wangen geheiratet und dadurch würde er Bürger in dem freien Reichsstadt Wangen.

    Zum dem Krämer Geschlecht Linti/Linthy,Lynti..gehen die Erwähnungen bis Jahr 1547, aber erst Peter Linty liest sich in Wangen nieder.

    Interessante weise übernimmt nach seinem Tod eine seine Tochter diese Handlung weiter, Maria Ursula Linty *18.12.1748. Dieses Brief würde am ihren 44 Geburtstag geschrieben.
    Sie führte dieses Geschäft bis dem Jahr 1812 und blieb so wie auch ihre Schwester welche hier geholfen hat, unverheiratet.

    „Mit Auftrag Peter Linty“ bestellt diese Dame Seidenwahren, siegelt das Brief mit Vaters Handelssiegel (diese Siegelbild typisch für Savoyische Händler diese Zeit) und schick ihm mit die Post an Nicolaus Zum Stein u Vincentz nach Kempten.

    Postroute 1792 über Holzleutte(n)
    Üblich ein Portobrief, 2x für die Beförderung von Wangen über Kemptener Wald/ auch „Post Kempterwald“ genant, nach Kempten.

    Diese Postroute gab es schon in Mittelalter, seit dem Jahr 1530 wo die Postlager vor die Stadttoren eingerichtet würden, stand die von Kempten in Kemptener Wald – Post Kempterwald. Von hier würde die Post in nahstehende Zollhaus damals gebracht und von dort hin von Boten nach Kempten. In diese Zollstädte würde Zoll für die Verkehrsstraße von Reute seit 1477 verlangt.

    Die Postverbindung von Lindau über Wangen nach Kempten besteht als Reichspostroute seit 1694, die Post Kempterwald war 1792 Vorderösterreichische. Dieses Posthaus würde 1802 aufgehoben.

    LG A

  • Hallo Adriana,

    das muss für dich doch wie Weihnachten und Ostern auf einen Tag sein, einen Brief von Linty an Zumstein. :P

    Links oben heißt es 2x?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,
    ehrlich zum sagen eigentlich nicht dieses Brief selbst, erst die Geschichte...die viele alte Bücher und Zeitschriften welche ich zur Recherche benötigte und lange suchte, weil in Internet zum Linty gar nichts und zu Post Kempterwald postgeschichtliche 1 und zur Ort Zollhaus 1 Seite vorzufinden war, aber nicht wirklich eine hilfreiche Quälen waren..
    Ich wünsche mir immer von meine Seite Fehler zur vermeiden, ob ich alles richtig verstanden und zusammengefügt habe..ein 100% korrektes Ergebnis wird es aber nicht geben wen man nach die ersten Erwähnungen sucht.
    Bei lateinischen Kirchenbuch Eintragung hab ich mir in Finger gebissen :D und nicht nur ich, wie hieß der Taufvater?! Aber nachdem ich Heute eine Email erhielt das es tatsächlich ein Richter Bunda(z, Bond, Bondaz..) war, werde ich ruhiger schlafen.. :)

    Die 2x sollten stimmen, hier sehr verwirrend geschrieben, für dieses kleines Briefchen.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Filigrana (6. Juni 2016 um 12:58)

  • Guten Abend
    Ein interessantes Unterschrift dieses Briefes, aber ich versuche auch eine Postalische Beschreibung hinzufügen...

    Constaz, Badische Post notierte 4x auf die Rückseite welche Absenderin bei Aufgabe dieses Briefes von 16.5.1831 bis Schweizerische Grenze bezahlte. In direkten Paketschuss bis Österreichische Mailand lief dieses Brief über Splügenpass, für das Transit liest sich Schweiz von Österreichische Post pauschal vergüten. In Mailand, da diese Brief weiter lief, würde er mit dem Transit Stempel L.T. abgeschlagen und an Sardische Post übergeben. Sardinien kauf von Österreich ihre Postsendungen, welche sie mit jährliche Pauschale bezahlte. Innensardische Porto von 5 Soldi plus Zuschlag für Briefe aus Deutschen Gebieten 6 Soldi bei einem einfachen Briefgewicht würden verlangt, da diese Brief in seine Zusendungszeit über 9,9g wog zahlte der Empfänger doppelt – 22 Soldi.

    „Mit grüß zeichnet Wittwe Zumstein geb. Linty“
    Maria Rosa Linty *4.11.1767 eine weitere Tochter welche Peter Linty aus Wangen # 521 großgezogen und was von Handelswesen verstanden hat.
    Maria heiratete am 9.1.1798 der Großkaufmann Johann Josef Christoph Zumstein (1767 – 1824), der seit 1796 Bürger von Konstanz war. Aus diese Ehe sind zwei Tochter entstanden, die aber leider noch in Kinderalter verstören sind. † 21.7.1836 in Überlingen.

    Das „Zumsteinische Gut“ bei Konstanz hat sie P. Nikolaus Vincet vermacht. Selten sind nicht Erwähnungen über Stiftungen diesen Familien in Internet vorzufinden, ihre auch...

    LG A

  • Hallo Adriana,

    was du alles aufstöberst! Ein sehr schöner und nicht häufiger Brief - dazu mit Familienbezug. Sammlerin, was willst du mehr? Und helfen bei der Beschreibung muss dir auch keiner mehr ... :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,
    ein wenig irrst du dich was es Beschreibung diese Briefe angeht...es würde mir geholfen.

    Bei diesem der Postalische Teil und ich hab noch einige Fragen in Kopf zur die Details..wie:
    Konstanz war zur diese Zeit ein Grenzpostamt, fing hier schon der direkte Paketschuss?
    Unten Wort Ivree ist ein Zahl notiert – 2, für was steht er?
    Hat dieses Brief Zürich gesehen, oder ging er direkt nach St. Gallen über Chur und Splügen – so wie ich ihm geschrieben habe? Weil, falls er sein Weg durch Zürich nahm, wehre er über St. Gotthart trassiert.
    Einige derartige Transitbriefe hat hier Nils gezeigt, glaube unsere Hermann auch..ja, sind sehr interessant auch wenn nicht leicht zum nachvollziehen.

    Wenn es um die Recherchen geht über diese Händler, versteckt sich hinten diese paar Zeilen manchmal Stunden manchmal Tagelange Diskussionen mit anderen Interessanten.
    Zwar war deine Frage anders gemeint, aber beantworte sie auf meinem Art – da ich von Anfang an diese Händlerbriefe nicht anders sammeln kann als ich es tue, ist der investierte Zeit mit viel Dank von meine Seite verbunden.
    Ohne unterstützende Freunde, so wie du es bist, würde ich nicht voran kommen. Mehr kann sich eine Sammlerin nicht wünschen, außer mehr Briefe.. :P
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Gut gebrüllt, Löwin! :D

    Unten Wort Ivree ist ein Zahl notiert – 2, für was steht er?

    weiß ich auch nicht - eine Kartierungsnummer schließe ich da unten links aus; vlt. das von dir angesprochene 2. Gewicht? Eigentlich oben links, aber es gab Ausnahmen ...

    Hat dieses Brief Zürich gesehen, oder ging er direkt nach St. Gallen über Chur und Splügen – so wie ich ihm geschrieben habe? Weil, falls er sein Weg durch Zürich nahm, wehre er über St. Gotthart trassiert.
    Einige derartige Transitbriefe hat hier Nils gezeigt, glaube unsere Hermann auch..ja, sind sehr interessant auch wenn nicht leicht zum nachvollziehen.

    Ich glaube nicht, dass er über Zürich lief (über die Stadt schon gar nicht), aber wie will man beweisen, dass etwas nicht passiert ist?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Danke Ralph fürs mitdenken,

    1, Ich hab es falsch beschrieben, nicht doppelt aber - mal 2 - wird Gewicht ab 9,9g gerechnet. Damit sind wir hier bei dritte Sardische Gewichtsstufe, Heute wiegt diese Brief 4g aber der Lacksiegel fehlt...ob es passt schwer zum sagen.
    Ich schaue mir gerade ein weiteres Brief nach Aosta, hier sind diese 2 auch notiert, ich weiß ein Schlussergebnis daraus zur ziehen ist nicht richtig wenn man so wenige Briefe kennt, aber es könnte diese Richtung gehen..

    2, Nur so zum Vergleich - Hab in Bayerische Postgeschichte 1806-1870 von Helbig reingeschaut, auf die Seite 145 beschreibt er ein Brief Lindau - Aosta, wo er Versendung über St. Gall erwähnt obwohl der P Vertrag aus dem Jahr 1829 zwischen Bayern und Schweiz die Route über St. Gallen - Zürich - St. Gotthard vorschreibt..

    LG A

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    W. v Humboldt

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief aus Krumbach (Vorderösterreich) nach Kempten
    (Bayern) vom 15. Oktober 1803. Der Empfänger bezahlte 4 Kreuzer Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Hermann
    Ein Krämer an einem Kaufmann, ein schönes Brief. :)
    Wenn man bedenkt das diese Savoyische Fremde früher nur Hausierer waren...ein langes Weg zum Großkaufmann.
    LG A

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  • Hallo zusammen
    zur Brief aus #524 möchte ich gern zurück gehen.

    Interessante weise sehen es Italienische Sammler anders, wie damals Sardische Post diese Brief behandelt hat:

    Brief tritt in Sardischen Gebiet/Novara, aber das Gewicht ist einfach.
    Innensardische Taxe – einfaches Gewicht, Entfernung 34 bis 44 sardische Meilen/6 Soldi
    Auslandszuschlag - da zu gerechter 16 Soldi, weil diese Brief in Sardinien nach dem Tarif von 1818 als „Otre gi Stati Austriaci“ gerechnet würde.

    Wieder ein kleines Wurm in meinem Kopf.. :D
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Hallo Achim,
    ich bin diese Aufgabe nicht erwachsen...
    Briefe welche ich habe stehen natürlich für diese Dateibank zur Verfügung, das größte Teil von dehne ist in diesen Forum abgebildet...Kenne Händler welche paar hundert weitere haben, eventuell auch bereit währen sie zur Bearbeitung ausleihen. Weitere kenne ich aus Archiv und in Besitzt Nachkommen diese Familien. Anfrage kann ich übermitteln..

    Handlungen/Firmen welche Name Zumstein trügen gab es mehrere - in Immenstadt, Grünenbach, Kempten, Bregenz, Dornbirn...und das nur in Allgäu welche ich verfolge, weitere Firmen in andere Länder...usw. wehre viel zur breit an diese Stelle mehr darüber schreiben.
    Die Frage ist – welche Zumstein?
    Wenn Korrespondenz von Memmingen – Kempten Zumstein, hier haben wir paar Laufmeter an Briefen. Andere sind viel "seltener", weil man natürlich Heute darüber kaum was weiss.

    Kemptener Zumstein Firma endet mit dem Jahr 1843, aber gibt es auch Briefe welche von Kempten nach Gressoney (an Erbe diese Firma) da nach liefen. (Bild – Ralph schreib mir bitte nichts zur diese Brief, ich möchte mich hier selbst erst versuchen, danke :) ) Auch diese spätere anschließen?

    Ich sammle mehrere Handels Firmen Korrespondenzen, mit ähnlichen Geschichten, dehne Aktivitäten von Hausierer, Erlaubnisse zur Handel/verschieden Orte, bist Erlaubnisse dehne Einbürgerung...wehre auch viel zu breit hier schreiben..
    Weitere Frage ist – andere Firmen Namen auch anschließen, weil aus Postalische Sicht ähnlich?

    Wie auch immer falls sollte von meinem Briefen was passendes dabei sein für diese Datenbank, helfe gern.
    LG A

  • Hallo, das ist natürlich schade. Ich bin mit meiner Aufgabe einer allgemeinen Datenbank und der großen Menz-Korrespondenz zunächst genug ausgelastet und hoffe auf weitere Helfer. Denn soviel ist sicher: Fortschritte werden wir letztlich nur auf dieser Basis machen und viele Fragen hier und bei vielen Sammlern würden schneller gelöst werden können, wenn wir die Arbeit einer Datenbank leisten würden.
    Schade ist es vor allem. weil, wie ich meine, nun ein sehr brauchbares Datenbank Konzept vorliegt.
    Liebe Grüße Achim

  • Guten Abend
    einer von Briefen von Johann Leichtle/Kempten an Nicolaus Zumstein/Gressoney
    Adressant:
    Die Handlung Gebrüder Zumstein (Johann Joseph & Johann Nicolaus) in Kempten, genauso das Zumsteinhaus geht an Sohn von Johann Joseph – der Johann Josef Nikolaus (1817 – 1902) hieß.
    Sein Vater war älteste der beiden Brüder (1742 – 1822), und ja erst wo er 75 Jahre alt war ist sein Sohn in Gressoney geboren. Am 6.4.1843 verzichtet er auf die Handel Konzession, das Zumsteinhaus (Bild 4) erbt nach seinem Tode sein Nachkommen.
    Absender:
    Johann Leichtle, diese Person ist mit die älteste Brauerei in Stift Kempten verbindet.
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…qRv4YJmUu6Fw_Yg
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…qidKAn_dPt7xpWA
    Beider Links sind nicht ganz schlüssig...
    In Links ist nicht erwähnt, das sein Vater Braumeister Maritn Leichter seit 1807 Pächter diese Brauerei war, und das II Band „Aus Kemptens vergangenen Tagen“ gibt ihm als Eigentümer ab Jahr 1816 an. Zu sein Siegel der hier gut zum sehen ist, füge noch Bild 5 - Wappenbuch Kempten.

    Aus Inhalten diese Briefe (leider bei meinem ist nicht das vollständige Inhalt vorhanden) können wir herausholen das J. Leichtle ein Familien Freund war, neben anderen kümmert sich um kleine Geschäftliche Erledigungen um welche ihm N. Zumstein bat.

    Da ihr euch langsam nicht langweilt, mache ich weiter mit Versendung.. :D
    Leitung über Schweiz. Gültige Post Tarif von 15.4.1861 bist Juli 1868:
    Absender schickt diese Brief als Franco Brief/Stemptel PD – Porto Destination, obwohl auch Porto Briefe nach Sardinien angenommen waren. In Bayern, Schweiz auch Italien hat diese Brief einfache Gewicht, 18 Kreuzer von Absender bezahlt bis Bestimmungsort. Für Bayern 6x: Brief bis 1 Lot, Entfernung 10 – 20 Mailen bis Grenze Schweiz. 12x in rot notiert als Weiterfrankovermerkt. Schweiz verlangte 6x für Transit einfache Briefe bis 16,66g. Italienische Tare 6x für einfache Brief bis 10g.
    Gibt es was zum korrigieren?

    Die Stempel auf die Siegelseite sind ganz gut leserlich.
    NB: Ich hab mal zur Bahnstrecken nachgelesen das man sich schon nach die Plänen zur Illerbahn Strecke 1843, mit Bahnverbindung bis Italien beschäftigte. Das Fernpaßbahn Plan würde aber nicht verwirklicht. Ich mach da Finger weg.. :rolleyes:
    Zur Versendung über See Lago Maggiore/Stempel Verbano, werde ich paar Seiten an andere Stelle hochladen.
    LG A

  • Hallo Adriana,

    schöner Brief (auch wenn die untere Marke etwas länger sein dürfte) mit beeindruckender Optik und erstklassiger Siegelseite, wie man sie von Briefen aus dieser Zeit nach Italien kennt.

    Alles richtig, nur PD hatte nichts mit "Porto" zu tun, sondern war französisch mit "Payé" (englisch: "Paid") = bezahlt zu übersetzen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,
    PD – danke. Gestern schrieb mir ein Sammler wie nachteilig es ist wenn man Französische und Englische Sprache nicht beherrschst, und hat Recht.
    Ich selbst wehre mehr an vollständigen Inhalt interessiert, als breitrandige Marke bei diesen Brief..aber was sollst..
    LG A

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  • Hallo Adriana,

    wenn es Archive mit Zumstein - Briefen gibt (an ihn oder von ihm) ist nicht alles verloren; vlt. findet sich mal so ein Teil. Was haben wir hier im Forum nicht schon für Wunder erlebt!

    Französisch zu kennen ist wichtig - englisch ist damals weniger wichtig gewesen, weil die Postsprache halt französisch war und sie ist es noch. Aber zu viele Sprachen kann man gar nicht beherrschen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Guten Abend, lange kein Zumstein Brief gezeigt.. :)

    Geschrieben würde dieses Brief in Nonnenhorn 27. 10. 1815 und mit Lindauer Post am 28sten nach Kempten versandt, wofür die Firma Zumstein & Sohn 4 kr zahlte.

    Absender - Gebrüder (Konrad und August) Forster seine Zeit Weinhandel und Essigfabrik Besitzer in Nonnenhorn & Weinhändler Johann Adam v. Seutter – der hier auch siegelte.

    Die meiste Briefe aus Lindau an Zumstein haben mit Spedition zu tun da Lindau ein Speditionsverkehr aus Italien und Schweiz erfolgreich bewältigte, hier eine kleine Ausnahme – Zumstein schmeckte Wein aus Bodensee..? :D

    Seit 1.11.1811 gab es in Bayern ein einheitlichen Maß und Gewichtssystem was wesentlich das Händler Leben täglich erleichterte...die Seide würde weiter hin in Lot gewogen, Leintücher in Ellen Länge geschnitten und Wein in Maß verkauft, aber nicht mehr von einem Bayerischen Gebiet zur anderen in unterschiedlichen Maßangaben. Ein Wein Maß = 1, 069 heutige Liter.

    Die Bestellung erfolgte am 25sten, Rechnung kam am 28sten – f 92 und 12 kr und am 1.11.1815 würde sie Anhang den Billet, welches Zumstein an diesen Brief mit Siegellack befestigte, beglichen. Er spart sich 6 Gulden als Pfandgut, würden wir Heute sagen, für leeren Fass welchem er zurück schickte. Bezahlt f 86 und 12 kr - mit Postwagen in einem Group mit Adresse, also in Bargeld und zwar in 31 St Taler ( 1 Konventionstaler = 2 Gulden 24 Kreuzer) und 5 St in Gulden bei 24 Münzfuß – in Halben Gulden.

    LG A

  • Hallo Adriana,

    über 92 Gulden für Wein - da lag der Eigenbedarf doch etwas höher, als bei einem seriösen Geschäftsmann vermutet werden könnte. 8o

    Hatte er viele erwachsene Kinder? Das war fast der Jahresverdienst eines Arbeiters damals.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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