Zumstein Korrespondenz

  • Hallo Filigrana,

    die Kaufleute der damaligen Zeit waren sehr umtriebig und viel unterwegs, auch wenn das Reisen teuer und sehr gefährlich war.

    Zumstein - Briefe kenne ich seit ca. 35 Jahren und ich gehe davon aus, dass sie schon vor 1970 verkauft worden sind. Warum welche zurück blieben, weiß ich nicht. Es gab Archivwühler, die nur Briefe mitnahmen, wenn Briefmarken auf ihnen waren. Andere nahmen alles mit, was Stempel hatte. Briefe ohne Stempel und ohne Marken waren ihnen nichts wert und wurden oft vernichtet oder blieben in der Ecke liegen.

    Dabei haben ALLE Briefe ihre Existenzberechtigung, denn nur wenn man ALLE Briefe hat, kann man wirkliche Aussagen treffen hinsichtlich einer Korrespondenz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    die Kaufleute der damaligen Zeit –
    ja, und vor diese Zeit auch..unglaublich wenn ich nachdenke zur
    welche Bedingungen die so lange Wege auf sich genommen haben...Die
    Zumsteins sind mir sehr sympathisch, haben die Richtungen alte
    Deutsche Städte bestimmt schon von 1741 gemacht. Dehne Heimat ist
    aber Gressoney geblieben, die Ehefrauen sind von dort, Kinder sind da
    geboren, Eingestelle sind auch von da (Manche Briefe sind auf
    Angestellte adressiert)..Blieben immer eng zusammen und mit Heimat
    verbunden...

    Nicht nur das, wo sie in Deutschland
    lebten sind Spüren zum finden über dehne Spenden in mehrere
    Richtungen..

    Es ist eine sehr große Familie, in
    ganze Welt verstreut.
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo,
    hab mir Gestern diese Brief ein geschaut, hab leider nur Vermutungen, vielleicht kann mir jemand weiter helfen...


    1. Adressiert an Sig. Nicolao Zumstein, Memmingen.
    - ??? der Vermieter (Wirt) der Bank
    (Erstes Wort verstehe ich nicht – welche ist die erste Buchstabe? )

    - Ist oben eine Summe – Zahl 6?


    2. Absender: Dom. (enico) Medier(?) aus Bologna, 6. August 1754

    Das Text ist ungefähr:
    „Ich frankierte zu Sign.Matteo Jemblroch (J
    -?) aus Bozen wie im Fall Nr. 3 zu sehen, wie man über die Marken
    zu erkennen ist Rechnungsbetrag 1563:58. Und ich schrieb an
    ???(Grimet) schon vor den Auszahlungen, und die Maßnahme laufen auf
    mein Schwager, Herrn Jemblroch, bemerken Sie, dass der Diener eine
    Bestimmung zu nehmen. Sie werden wissen, dass ich wie die
    Leichtigkeit im Preis, während die Lira und stieg um 25 Prozent, und
    dies wird Ihnen Grund, mehr und mehr bereitwillig sich mit mir zu
    treffen, während ich dieses Opfer in einer großen Geld. Herzliche
    Grüße an Sie: Erwarte Antwort“

    -Das ist ein Brief mit Wappen – das Nr. 3 steht unten der Wappen: n: 3! Welche Bedeutung hat das?

    LG F. :)

  • Hallo Filigrana,

    Zitat

    1. Adressiert an Sig. Nicolao Zumstein, Memmingen.
    - ??? der Vermieter (Wirt) der Bank
    (Erstes Wort verstehe ich nicht – welche ist die erste Buchstabe? )

    - Ist oben eine Summe – Zahl 6?

    6 Kr. war die Taxe und vorne steht Gio. für Giovanni.

    Zu den anderen Sachen kann ich nur wenig beitragen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke bayern klassisch,

    Giovanni – die Zumsteins hatten zwei
    Vornamen, diese ist mir neu! Ich schau noch nach..

    Hast eine Vermutung für welche Trasse
    könnte die Taxiehrung sein?


    Wappen – sind sehr oft in diese
    Korrespondenz zum finden. Denke das es in diese Fall ein
    zusammengesetztes Wappen (zwei Kaufmänner) ist. Was bedeutet das Nr.
    3 – könnte eine Art Bestätigung sein – er schrieb: „Ich
    frankiere wie in Nr. 3 zu sehen ist...“

    Oben ist I – Italien?

    Erste Buchstabe ein G? Zweite N –
    Nikolas.

    Z – zum. ST – Stein.


    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Ich glaube bin drauf gekommen - die 3.

    Wort „francato“ kann kostenlos bedeuten...
    Nummer 3 – Zahl 3. Er nutzt drei zum rechnen. Wie weiß ich nicht.


    Wappen – GNZST – nur von Zumstein.


    LG F

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    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    leider nicht meine Zeit - ab wo die 6x Porto galten, weiß ich nicht. Vorderösterreichische Post zur Reichspost bei Memmingen? Das müssen andere klären ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Filigrana

    Leider kann ich auch nicht viel helfen.

    Zu die Taxierung kann ich nur sagen dass 6 Kreuzer CM für ein einfacher Brief galt nach Tarifperiode ab 1750 für Briefe nach Vorderösterreich. Hier war Taxis den ganzen weg ab den Kirchenstaat für die Postbeförderung zuständig. Was der Absender in Bologna (Kirchenstaat) bezahlt hat kenne ich nicht.

    Begriffe wie franco/francato war auch bei Gütersendungen benutzt und hat also nicht immer mit die Briefbeförderung zu tun.

    Ein schöner Brief :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Filigrana,

    "Den Herren den Herren Nicolaus Zum Stein und Vincent in ??? unter ??? florin 536 : 36 x (Florin = Gulden, x = Kreuzer) Logierend dermallen im Landhaus Stifft Kempten

    Leider ist der Scan nicht gut - du kannst mit 300 dpi scannen und bis 600 kb übertragen - dann wird es lesbarer.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Filigrana,

    das sind schöne Zollbelege, von denen ich auch einige in meiner Zollsammlung habe. Hat zwar mit der Post wenig zu tun, aber die Warensendungen geben Aufschluss über die Verhältnisse des Handels der damaligen Zeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ja,

    wenn ich Glück hab, finde
    vielleicht passende Briefe in diese Sammlung zur diese Belege.

    Von Gebrüder Bischofs sind mehrere
    Briefe vorhanden.

    LG F

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    W. v Humboldt

  • Hallo.


    Brief aus Bologna nach Memmingen.
    (Gezeigt 5.2. 2014)


    Der Absender hat erwähnt das die Lira
    stieg um 25 Prozent. Wollte gern verstehen um welchen Kurs sich es
    damals handelte. Hoffentlich liegt meine Recherche richtig und kann
    es jemand bestätigen.


    1753 hat sich Bayern dem 20-Guldenfuß
    angeschlossen, Kenventionsfuß .

    1754 verschlechtert Bayern unter
    Kurfürst Maximilian Joseph den Konventionsfuß von 1753 in einen 24
    – Guldenfuß.


    Vor 1754:

    1 Lira = 12 Xr.


    Ab 1754:

    1 Lira = 1Fl. Und 3 Xr.


    (1 Konventionsgulden = 1 Fl. 15 Xr.(bayrisch); (eigentl. 1 Fl. 12 Xr.)
    LG F.

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    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    da kann etwas nicht stimmen - wenn man vom 20 auf den 24 Gulden Fuß kommt, hat man eine Verschlechterung von 20%.

    Wenn vorher 1 Lira = 12x war, kann bei 20%iger Verschlechterung danach 1 Lira nicht 1 Gulden und 3x wert gewesen sein, weil das 63x waren und somit eine Verschlechterung (Verteuerung) von über 400% vorliegen würde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Die Verschlechterung kam etwas später, in 1776.

    • Der österreichisch-bayrische Konventionsfuß von 1753 legt einen 20-Guldenfuß (13⅓-Talerfuß bzw. 10-Talerfuß für den Konventionstaler) fest. 1 Reichs- (Kaiser-) oder Konventionsgulden = 11,693g Feinsilber (als Basis dient die Wiener-kölner Mark zu 233,87g). Der Konvention treten später bis 1763 der bayrische, schwäbische, ober- und niederrheinische Kreis sowie der Kurfürst und die Herzöge von Sachsen bei.
      Der 24-Guldenfuß von 1776 ist eine Modifikation des 20-Guldenfußes gewesen, indem nur der (süddeutsche) Gulden einen geringeren Wert erhält. Er wird von Bayern und den benachbarten Staaten angenommen und gilt bis zum Abschluss der Münzkonvention unter den Zollvereinsstaaten in Bayern, Württemberg, Baden, Hohenzollern, Großherzogtum Hessen, Nassau, Koburg und Meiningen. Dagegen bleiben Österreich, Sachsen und Braunschweig-Wolfenbüttel bei dem älteren Konventionsfuß.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    danke für die Richtigstellung - aber du wirst mir zustimmen, dass die prozentualen Veränderungen nicht bei über 400% gelegen haben können, wenn man deine koportierten Zahlen zugrunde legt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich stimme dich zu. 400 % Verschlechterung kann nicht richtig sein.


    Aber eine 25 % Verschlechterung wie Filigrana nennt, hat ja ab und zu passiert. Zum Beispiel bei grosse Silberfunde sind es so viel Silber auf den Markt gekommen dass den Wert gegenüber Gold so verschlechtert geworden ist dass man den Silberwert korrigieren musste. Wie man das und wenn man das gemacht haben kenne ich leider weniger als gewünscht.
    Die Zuflüsse von Silber aus Amerika war also bestimmend wie viel Silber in Europa wert waren.
    Alles ganz Kompliziert finde ich :(

    Viele Grüsse
    Nils