Zumstein Korrespondenz

  • Respekt, dass ihr das Kempten und Zumstein zuordnen konntet.


    Ein Zumstein Brief rieche ich Meilen weit :P

    Schön diese kleine Suche zur der Ortsname: Kemptun – vom gallischen Campodunum, durfte hier der Ursprung sein.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    ich glaube nicht, dass das ein gallischer Name ist. Das sollte römisch sein, da bin ich mir recht sicher.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hier geht es nur um der Ursprung der Aussprache. In ein Buch von 1872 von Wörtern:
    Keminat, Kemenat, Kemnaten, Kempnat...usw. über die damalige Bedeutung, Gebieten Zugehörigkeit, damalige Aussprache - bis die Ortsnamen.

    Hab ich wieder mal nicht reichlich beschrieben, Entschuldigung.
    Mein kl. Menschen Leben wird hier nicht reichen alles tiefer nachzugehen und verstehen.. ;(
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Filigrana und euch anderen


    Zu der Name Kempten kann ich nichts sicheres sagen. Aber wenn die Verwandtschaft mit Kemnat und Kemnathen immer noch als richtig gesehen ist, ist der Ursprung altdeutsch. In "Lexicon Bayerischer Ortsnamen für Oberpfalz, Ober- und Niederbayern ist es so geschrieben (Hier ist also Kempten nicht dabei): "Kemnath (Oberpfalz) - der Siedlungsname ist 1009 als Keminata, ca 1285 Kemenaten, 1329 Chenaten, 1354 Kemnat und 1472 als Kemnath bezeugt. Es liegt althochdeutsch Keminata - heizbares Zimmer - zugrunde. Der Ort ist also nach einem Gebäude mit einem heizbaren Raum benannt."


    In Wikipedia finden wir diese Namesdeutung für Kempten: Die ältere Herleitung des Ortsnamens aus dem Männernamen Cambo gilt als widerlegt. Camb(o) bedeutet entweder „Krümmung“, „Buchtung“ oder „Halbinsel“. Die keltische Endung dun(um) ist lautgerecht zu tun, tenentwickelt und bedeutet „Burg“ oder „Feste“. Die ursprüngliche Namensform bezeichnet also etwa eine „Burg an der Krümmung oder auf einer Halbinsel“.[21]


    Ich denke daher schon dass es keine Verwandtschaft zwischen Kemnath und Kempten gibt.


    Ich will auch einen Brief zeigen. In Vigevano in Kgr. Sardinien 1787 geschrieben. So über Milano und Brenner nach Campidonia.
    Empfänger musste 8 Kreuzer bezahlen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Vielen dank Nils für deine Zusammenfügung. Würde gern paar Zeilen zufügen, welche ich aus weiteren Buch anbieten kann – warum es sich um schon gallischen Namen handeln könnte:

    Im 5. vorchristlichen Jahrhundert kamen Kelten aus Gallien ins Allgäu. Viehzüchter, Handwerker, Händler..Dehne Handelsverbindungen reichten quer durch Europa. Oppida (Städte)– an den Schwerpunkten, wichtige Schnittpunkten dehne Handelswegen gebaut. Ein solches Oppidum wahr Cambodunum. Die genaue damalige Lage Keltischen Cambodunum und auch die Kenntnisse über ihre Sprache sind spärlich. In Gebrauchssprache überliefern Orts und Flussnamen, ohne das wir sie zuverlässig deuten können. Cambodunum – wohl „Burg des Cambo“
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Im 5. vorchristlichen Jahrhundert kamen Kelten aus Gallien ins Allgäu.


    Hallo Filigrana

    Ich habe nichts weiteres zu deine Namesausleitung zu sagen. :)

    Nur ein kleinen Kommentar; über die Kelten weiss man eigentlich sehr wenig. Herkunft für die Namen ist Keltisch von Latein und Gallisch von Griechisch, heisst aber das gleiche. Es war viele ethnische Gruppen, hatte verschiedenen Kulturen aber viel Gemeinsam, die Sprachen sind vielfaltig. Keltisch konnte somit auch West-Europäisch oder sogar Europäisch heissen, je nach dem.
    Es ist eine sehr interessante Geschichte aber leider mit wenige schriftliche Quellen ausser einige in Latein und Griechisch. Keine von die Kelten selbst in diese frühe Zeit.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Zur dein Brief Nils, von Vigevano 1787.
    8x vermutlich nach T&T Tarif bis 1810 zum finden? Was der Absender zahlt – zweites Fragezeichen.
    So weit ich der Inhalt verstehe – die Spedition in Arona – Lagro verloren (?), wofür sich der Absender schuldig füllt.

    Und ich danke dir für Diskussion über diese alten Ortsnamen, vieles hätte ich nur durchgelesen ohne mehr darüber nachzudenken, wenn wir Heute hier nicht der Zeit investiert hätten. :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Filigrana

    Es ist ja meistens Meinungsauswechslungen die uns kluger machen :)


    Wie lange die 8 Kreuzer Taxierung gab, weiss ich nicht da ich keine Briefe jetzt finden kann aus eben dieser Zeit nach Kempten. Es gab aber eine Änderung in 1806 wenn Vorarlberg und Tirol bayerisch geworden ist so dass es ein bayerische Post Tirol transitierte. Wie diese Transitbriefe behandelt waren kann mein Kopf jetzt nicht herausfinden.

    Viele grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Filigrana

    Noch einen Brief aus Vigevano kann ich zeigen. Lief aber etwas später, in 1807 und 6. Mai geschrieben.
    Der Brief ist ohne postalische Vermerke, so man davon ausgehen dass er mit Waren dabei war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    die Ware mit Speditionsfirma Andreas Cramer Lindau geschickt worden.

    Andreas Cramer:
    Diese Lindauer Speditionsfirma Firma „ A. Cramers Erben“ hat Händler und Fuhrunternehmer Andreas Cramer, geboren 1630, gegründet. Er stammt aus eine sehr alte Patrizier Familie und gehörte zur Patriziergesellschaft – Zum Sünfzen, tätig als Bürgermeister.

    Ich danke dir fürs zeigen.
    (hier fehlt was aus Inhalt – Fattura)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo.

    Der älteste Brief von Cramers Erben Firma ist in meine Sammlung aus Jahr 1794. Es gibt es sicherlich noch ältere... :)

    Die wo später Datieren und an Zumstein adressiert sind, hab ich sehr wenige gesehen. Hier meins aus 1830 (wie lang die geschäftliche Verbindung zwischen diese zwei Firmen bestanden hat, wird mir nicht möglich sein herauszufinden...aber vielleicht paar weitere Informationen was was die Firma A. Cramers Erben betrifft..)
    LG A

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Adriana

    Du kennst die Verhältnisse schon sehr gut. Ich bin sicher dass du mal sehr mehr herausfinden willst :)
    Ich schätze auch dass die Verbindungen zwischen Zumstein und Cramer noch älter als 1794 ist.

    Ich habe noch einen Brief aus Vigevano gefunden, der eben auch über Cramer geschickt war. Diesmal aber mit der Post nach Kempten.

    Dieser Brief lief einen Monat vor der vorher gezeigte Brief, also 6. April 1807.
    Der Empfänger hat dann nur 4 Kreuzer bezahlt wie normal von Lindau aus.

    Viele grüsse
    Nils

  • Hallo,

    hier ein Brief aus Innsbruck vom 23. Mai 1791, vom Forwarder-Agenten Andrea Cramer in Lindau zur Post gegeben. Dort wurde der erste Poststempel von Lindau abgeschlagen.
    Um keine Fehlleitung in Kauf nehmen zu müssen, ist die italienische Schreibweise von Kempten vor der Postaufgabe geändert worden.
    Das Porto lag bei 4 Kr.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ..Chapeau - ein Traumstück mit allem, was die Sache interessant macht.. forwarded, die "..Übersetzung" zu "..Kempten" - und dazu der gar nicht häufige adelige L1 von Lindau; insgesamt entsteht ein recht hoher Neidfaktor ;( ;) !

    Glückwunsch zu diesem Beleg - und Danke fürs Zeigen!

    Liebe Grüße - Rolf

  • Hallo,
    ein großen dank an euch! :!:
    (Öfteren wegen Italienischen Inhalt sind viele Briefe auf die Seite gelegt - geht mir auch nicht anders)

    Ich hab mir jetzt meine und eure aus Lindau angeschaut...ältere als von Liball von die Cramers Firma selbst an Zumstein, wirklich nicht gesehen (bis jetzt).

    Weitere Speditionsfirma – vor Cramer wahr die Johann Michael v. Seutter. Ein Brief von ihm und ihm selbst, hab ich hier vorgestellt:
    Zumstein Korrespondenz

    Ist nur eine Vermutung, mehr so mein Gedanken Wasserfall: Ist die Cramers Speditionsfirma Nachfolger von Seutter Speditionsfirma?

    Nochmal Danke an euch, A.

  • Hallo zusammen,

    meine Erste Gedanke wo man mir diese Brief angeboten hat wahr – ein Kontakt zur Frankreich? Zum erstens ein neues Geschäftliches Kontakt für mich, aber wahr es nicht kostspielig? Vermutlich nicht so wie ich dachte..In Wikipedia nachgelesen, das obwohl Straßburg Frankreich gehörte es keine Zollgrenze zur Reich gab zur diese Zeitpunkt.(?)

    In Inhalt ist Sendung von eine Kiste (gekennzeichnet 4NZV) Nummer 62 durch Herr Emanuel Hoffmann in Basel.

    Bis wo die 12 Sous von Absender bezahlt reichten, hab ich nicht raus gefunden.
    LG A

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Adriana

    Ein interessanter Brief. :)

    Ja, es stimmt dass Strasbourg als alter Reichstadt!!! eine Sonderstellung hatte. Es hat sich aber wegen der napoleonischer Krieg geändert, und es kein Reich mehr gab. Deswegen war auch Strasbourg viel benutzt und es gab schon einige Vermittlungs Agenten in Strasbourg.

    Zu die Taxierung kann ich wenig sagen ausser dass es 4 Sous rückseitig geschrieben ist und nicht 12. Es sollte dann gleich 6 Kreuzer sein, was es auch 30 Jahre später war. Ich nehme an dass es franko Rheinhausen war obwohl man auch Kehl benutzt hat (gleice Gebühr). Genau wann es von Kehl zu Rheinhausen gewächselt hat weiss ich nicht. Ich glaube es war ein bisschen hin und her. Mal sehen ob ich später etwas herausfinden kann.


    Ist nur eine Vermutung, mehr so mein Gedanken Wasserfall: Ist die Cramers Speditionsfirma Nachfolger von Seutter Speditionsfirma?


    Es ist auf jeden Fall durchaus möglich, aber um sicher zu sein braucht man harte Quellen.

    Viele Grüsse Nils