• Hallo Jørgen

    Braunschweig ist leider nicht meine Stärke.
    Ich denke, dass neben der Auslage von 6 1/2 ggr ein Gewicht von 3 Loth angegeben wurde.

    Neben der Auslage wurde sicherlich ein Procura + Beförderungsstaxe erhoben, welche incl. der Auslage nun 10 ggr 6 Pfennige ergeben.
    Die daruntergeschriebenen 3 Pfennige würde ich als Bestellgeld ansehen. In Summe ergeben sich damit 10 ggr 9 Pfennige, welche nicht notiert worden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Jörgen,

    ich stimme Magdeburgers Interpretation zu - der Brief wog mit dem, was er beinhaltete, 3 Loth. Schönes Stück!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ulf und bayern kalssisch

    Danke für Eure Antwort. Wenn der keine Jahresangabe sind kann es sein das es auch Silbergroschen sind. Ab 1834 war das Geld 1 preußisch Thaler = 24 Gutegroschen = 288 Pfennige, ab 1854 bis 1873 was es 1 Thaler = 30 Silbergroschen = 300 Pfenninge. Alles von der Buch Alte Meß- und Währungssysteme. Die Daten ven der Stempel kann ich nichts finden, kann jemand mir helfen?

    Mit freundliche Sammlergrüßen

    Jørgen

  • Lieber Jörgen,

    ich darf dich kurz korrigieren: In Preußen galten 30 Sgr. gleich 360 Pfennigen. 30 Ngr. wurden in Sachsen in 300 Pfennige geteilt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Der Beleg in der Anlage ist gerade aus dem Elsass in mein Email Postfach gekommen, vielleicht kann wer helfen...

    Bilder

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Hallo Woermi

    leider kann ich hier nicht viel helfen, zumal auch das gesamte Stück unvollständig ist.

    Soweit ich entziffern kann, ist die Post-Auslage 12 1/2 Gute Groschen. Leider kann ich den Mail-Text nicht lesen, jedoch könnte theoretisch dies eine Gebühr für ein einmaliges kleines Inserat in der Zeitung sein - jedoch nur unter der Voraussetzung, dass alles es eine Einheit ist.

    Die oberen 12 1/2 ist die Wiederholung der Auslage und die Summe von 14 Gute Groschen 3 Pfennige eventuell aus Auslage + Procura (Versicherungsgebühr) + Beförderungsentgeld. Ob hier schon ein Bestellgeld eingerechnet ist, kann ich auch nicht sagen.

    Zumindestens müßte es auch recht schwer gewesen sein...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo woermi,

    zu den Gebühren kann der liebe Magdeburger mehr sagen, als jeder andere hier.

    Es ging um die Einrückung (Inserat) in dem Intelligenzblatt (Zeitung). Der Auftraggeber wünschte ein Inserat zu schalten. Die Zeitung kam diesem Wunsch nach und schickte ihm die Zeitung mit dem Inserat zu, allerdings gegen Bezahlung. Die Zeitung diente als Beleg des Erscheinens und der Empfänger musste die Inseratsgebühr und das Postporto des unfrankierten Versandes tragen (die Differenz zwischen Nachnahme und Gesamtforderung entsprach üblicherweise dem Postporto).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Besten Dank!

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Guten Morgen,

    noch mehr Fragen und Bilder aus dem Elsass:

  • Hallo woermi,

    das bestätigt ja, was ich zuvor geschrieben habe: Man sandte die Zeitung mit der Einrückung dem Inserenten zu. Von daher hat der Fragesteller ja alles richtig verstanden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo woermi

    schön, dass auch der andere "Zettel" vorhanden ist.
    Hier ist deutlich geschrieben, dass die Auslage nur 12 Gute Groschen und nicht 12 1/2 Gute Groschen sind.
    Damit dürfte die Notierung von 12 1/2 Gute Groschen, die Summe aus Auslage und Versicherungsgebühr (=ProCura) sein.

    Damit dürfte der Rest zu den 14 Gute Groschen 3 Pfennigen das Beförderungsentgeld + eventuelles Bestellgeld sein. Leider habe ich von Braunschweig nicht die Ahnung und kann nur aus preussischer Sicht antworten. Jedoch glaube ich, dass es Parallelen zwischen den verschiedenen Posthoheit gab.

    Einen ähnlichen Beleg hatte ich hier beschrieben:
    Preussen - Braunschweig

    Ich habe den Text von dort jetzt hier einkopiert:

    Am 27.01.1850 in Magdeburg aufgegeben und nach Woeltingerode bei Vienenburg, beides zu Hannover gehörig, gelaufen.
    Der Inhalt war eine Doppelseite der 2. Beilage zur Magdeburger Zeitung. Darin war auch der Grund für den Postvorschuß von 2 Reichsthaler. Das Gewicht von 1 1/4 Loth paßt fast heute noch.

    Die "60" sind die Auslage genommen 2 Reichsthaler. Interessanterweise lief der Beleg jedoch erst nach Wolfenbüttel in Braunschweig.

    Laut Vertrag zwischen Braunschweig - Preussen gültig ab 01.07.1849 galt ein einheitliches Postgebiet als gegeben. Nach den gültigen Regulativ von Preussen waren 4 Sgr Procura + 2 Sgr Porto für den Brief bis 10 Meilen zu zahlen.
    Die in Wolfenbüttel taxierten 52 5/6 gute Groschen (2 Thaler 4 Gute Groschen 10 Pfennige) entsprechen den 66 Sgr.

    Von Wolfenbüttel dürften es nochmals knapp 3 Meilen zum Ziel zu sein. Jedenfalls wurden nun 2 Thaler 6 gute Groschen 4 Pfennige fällig. Die 1 1/2 gute Groschen Differenz würden für einen doppelt schweren Brief nach Hannover aus passen.

    Ob die siegelseitige "6" noch ein zu zahlendes Bestellgeld ist, kann ich nicht beantworten.

    Der Grund der Auslage, war das zweimalige Erscheinen eines Inserts in der Zeitung, wie der Inhalt zeigt (Bild 3)
    Das Bild 4 zeigt einen Teil der Zeitungsseite und das Bild 5 das angestrichene Insert.

    Dies bestätigt alles wie von bayern klassisch gerade geschrieben.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf