Kurfürstentum Hessen (Thurn und Taxis) nach Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha (Thurn und Taxis) über Bayern ?

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief von Homberg (Kurfürstentum Hessen / Thurn und Taxis)
    nach Tambach (Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha / Thurn und Taxis) mit
    Vermerk "frei Grenze" und Präsentiertvermerk vom 29. April 1816. Der
    Frankobetrag bis zur Grenze (Aschaffenburg) wurde siegelseitig nicht ver-
    merkt. Ich gehe davon aus, daß der Brief von da bis Gleussen (kgl. bayr.
    Grenzpoststation) bestellt wurde (18 Kr. Porto). Von da bis Tambach (knapp
    2 Meilen) wurde der Brief mit einen Boten aus Tambach bestellt (1 Kr. Boten-
    lohn).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    zum Laufweg kann ich wenig beitragen - bei den Taxen sehe ich 1 1/2 Batzen = 6 Kr. plus 8 Kr. = 14 Kr. und 1/2 Groschen = 2 Kr.. Wie man da auf 18x kam, weiß ich auch nicht. Bist du sicher, dass er über Bayern lief?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank für Deine Einschätzung.
    Durch den Hinweis "frei Grenze" müßte der Brief über "Frankfurt /
    Aschaffenburg" durch Bayern gelaufen sein. Wenn er z.B. über
    Frankfurt, Fulda, Hildburghausen nach Coburg gelaufen wäre,
    hätte der Brief nur Thurn und Taxissches Gebiet durchlaufen
    und es hätte keiner Teilfrankierung bedurft. Ich denke durch
    den Hinweis "Tambach in Franken" ging der Absender davon
    aus, daß der Ort in Bayern lag. Vielleich wohnte der Empfänger
    in Schloß Tambach und das lag in Bayern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern
    Mit der Taxierung komme ich auch nicht klar.

  • Lieber VorphilaBayern,

    ich sehe das genau so wie du - aber wie kommt dann die rote Tinte rechts auf den Brief? Das war weder taxisch, noch bayerisch. Rote Tinte zu dieser Zeit kann eigentlich nur von Preußen stammen, denn auch Boten durften nicht mit roter Tinte schreiben.

    Vlt. kann einer helfen, der die taxischen Postverhältnisse besser kennt, als wir alten Hasen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Vielleicht war der Brief trotzdem falsch geleitet (Tambach-Dietharz) geworden und über Erfurt spediert geworden?

    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Hallo Nils,

    das wäre eine Möglichkeit!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo liebe Freunde,

    der Brief ist mit Sicherheit nach Schloss Tambach bei Coburg adressiert. Dieses gehörte aber niemals zu Coburg, sondern war seit dem Wiener Kongress 1815 endgültig Bestandteil des Königreichs Bayern. Der Brief lief also aus dem Kurfürstentum Hessen ins Königreich Bayern.

    Übrigens gab es das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha erst seit 1826, zuvor war es das Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld.

    Beste Grüße

    Italienfreund