Kirchenstaat über Frankreich nach Bayern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    folgenden interessanten Brief (leider war das 7 Baj. Paar abgerissen und musste ergänzt werden) möchte ich zeigen:

    Francobrief aus Rom vom 21. Februar 1860 mit 22 Bajocchi mit franz. Postschiff nach Marseille und über Paris und Strassburg nach Mittenwald.
    SF Brack hat in seinem Handbuch (3. Auflage) "Correspondenzen aus den Süddt. Staaten n. Italien 1850-1871" auf Seite 189 einen ähnlichen Brief abgebildet und beschrieben. Die 18 Baj. waren der Tarif für den einfachen Brief bis 7,5 Gramm.

    Vielleicht kann ja einer der Spezilaisten etwas zu Sinn und Kosten dieses Umweges sagen. Was wären denn die Leitweg-Alternativen gewesen ? Ich kann mir vorstellen, dass es günstigere Leitwege gab.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    .

  • Hallo Schorsch,

    hier meine Seite mit einem Parallelstück und einem bayer. nach dorthin.

    Nur über Frankreich konnten die Korrespondeten ganz frankieren - über Österreich ging es nur teilfrankiert. Dergleichen Briefe sind nicht häufig, auch wenn unser lieber Cameo sicher den ein oder anderen noch in der Hinterhand hat. ;)

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Schosch,

    warum? Ich bin für jeden Brief froh, den ich hier sehe. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Postgeschichte Kemser,

    wahrlich ein unscheinbarer, unbedeutender Brief ;)

    @ bayern klassisch:

    über Österreich ging es nur teilfrankiert.

    meinst Du damit die Zeit nach 1859 (Krieg Österreich-Sardinien), weil zuvor war doch auch eine Ganzfrankatur möglich.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    so ist es - vorher über Ancona für 17x, aber der Brief von Schorsch datiert von 1860, da war über Italien bzw. Österreich nur ein Teilfranko möglich, wenn ich mich nicht irre.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    danke für deine Bestätigung - im Juli wird es eine Rang 2 - Ausstellung in Würzburg geben (mit einer Rang 3 - Ausstellung dazu); bei der Rang 2 - Ausstellung wird auch ein Forumsmitglied mit einer unglaublichen Altdeutschland - Italien 1850-1870 Sammlung bei 7 oder mehr Rahmen zeigen, wovon normale Sammler nicht mal zu träumen wagen. Wenn man nicht gerade an der dänischen Grenze oder in Südtirol wohnt, sollte man diese Ausstellung ernsthaft ins Auge fassen.

    Dass darüber hinaus noch mehrere Klassiksammlungen (gerne auch auf bayerischer Basis) dort zu sehen sein werden, rundet die Veranstaltung nach oben ab.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen 11 Bajocchi-Brief vom 8.10.1866 aus Rom voll frankiert so nur über Frankreich möglich (über Land, nicht über Civitavecchia - Marseille übers Meer) via Turin-Susa nach Paris.

    In Paris am 14.10.1866 angekommen, erhielt er wohl fälschlicherweise den Stempel Erquelines - Autriche 2, der auf eine Leitung via Belgien - Preussen - Sachsen - Österreich hindeutete; bei einem Zielort wie hier von Lindau im Bodensee ein sinnloses Unterfangen.

    Später bemerkte man den Fehler und sandte ihn korrekt via Strasbourg - Augsburg nach Lindau, wo er am 15.10.1866 ankam.

    Erst ab 1.12.1866 kosteten Briefe via Frankreich nur noch 11 Bajocchi je 7,5g, zuvor das Doppelte.

    Briefe aus dieser engen Portoperiode (es gab ja noch die Leitungen über Österreich und die Schweiz mit Loth-Gewichtsstufen) sind handverlesen.

    Wer etwas zur Empfängerin (die Markgräfin / Marquesa / Marquise Gagliani) heraus bekommen sollte, darf das gerne posten - ich bin wie immer leer ausgegangen.

  • Lieber Dieter,

    danke fürs Aufpassen - muss ich nachprüfen (aber mit 9 kg auf Wampe geht es im Moment nicht, weil der "Chef" gerade eingeschlafen ist ...).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    aus Lugdunumschen Landen frisch auf den Tisch: 22 Bajocchi Frankatur aus Rom vom 7.8.1860 an Georges Denner in München. Über Frankreich (Civitavecchia-Marseille) konnten Kirchenstaatler ganz nach Bayern frankieren bis 7,5g Gewicht. Umgekehrt hätte er 30 Kreuzer gekostet, auch kein Pappenstiel. Am 13.8. kam er in Paris an und wurde via Strasbourg über Kehl, Stuttgart und Augsburg nach München spediert, wo er am 15.8. ankam.

    Unten links hatte der römische Absender noch vermerkt: "Chez Monsieur Jos. de Hirsch", also bei Herrn Joseph von Hirsch, der ein bekannter Banquier dieser Zeit war und ein prominenter Mensch sowieso. https://www.wikiwand.com/de/Josef_von_Hirsch_(Bankier)

  • Lieber Ralph,

    ist dir ein Fehler unterlaufen? Wieso kostete der Brief am 8.10.1866 nur 11 Baj., wenn die Portoermäßigung erst ab 1.12.1866 griff?

    liebe Grüße

    Dieter

    Lieber Dieter,

    ich habe mir ein Attest besorgt und du kannst ja weitaus besser Italienisch, als ich, von daher sollte das also kein Problem sein.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... dann beeile dich, nicht dass noch 2 Berliner Löwen daraus werden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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