Großherzogtum Salzburg vom 12. Februar 1803 bis 11. Februar 1806

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,

auch nach Übernahme durch Erzherzog Ferdinand von Österreich
blieb die Post im Lande Salzburg eigenständig. Auch wurde zum
4. Oktober 1803 u.a. Tittmoning von der Postexpedition zum Post-
amt heraufgestuft.
Aus dieser kurzen Zeit folgender Brief:
Unfrankierter Brief von Geisenfeld (Kurfürstentum Bayern) nach
Tittmoning (Großherzogtum Salzburg) vom 23. August 1804. Der
Empfänger bezahlte 6 Kreuzer C.M. Porto.
Für die Zeit bis zum Jahresende 1806 galt folgendes Briefporto:
Einfachbrief von - und in die österreichischen Staaten 3 Kr.C.M.
Einfachbrief von - und in die Länder des Reiches 6 Kr.C.M.
Erst ab 1.1.1807 wurde das salzburgische Postwesen voll in das
kaiserlich-österreichische Postwesen eingegliedert.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu ein weiterer Brief:
Unfrankierter Brief von Nürnberg (Freie Reichsstadt)
nach Tittmoning (Großherzogtum Salzburg) vom 25.
Januar 1805. Der Empfänger bezahlte 10 Kr.C.M. Porto.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern · Görz-Steinegg.18.4.1805.01.jpg

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Brief aus Görz (handschriftlich "de Gorice" Österreich) vom 18. April 1805
mit Leitvermerk "per Salzburg, Ulm, Stuttgart" nach Steinegg (Baden). Lt.
Regulativ vom 15.11.1803 bis 31.10.1806 fiel in Österreich ein Grenzfranko
von 16 Kr.C.M. (bis 1/2 Lot) bis zur Grenze des Großherzogtums Salzburg an.
Von da bis Steinegg mußte der Empfänger 12 Kr.rh. Porto bezahlen.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Brief aus Ried (welches kann ich nicht sagen), in Simbach (welches
kann ich ebenfalls nicht sagen) aufgegeben. Handschrftlich "v.Simbach"
„Franko Grenze“ mit Leitvermerk „per Lambach“. Der Absender bezahlte
4 Kr.rh. bis zur Bayrisch Salzburgischen Grenze. Von da bis Tittmoning fielen
6 Kr.C.M. Porto für den Empfänger (Franz Xaver Poschinger) an. Dieser
verweigerte die Annahme, daher ging der Brief wieder retour. (Vermerk
Retour). An Poschinger sah ich bisher noch keinen Brief, der Retour ging.
Der Brief ist von seinen Schwager, wahrscheinlich war das Verhältnis
getrübt und er hatte einen Grund den Brief nicht anzunehmen. Der Brief
ist vom 3. August 1804.

Beste Grüße von VorphilaBayern

bayern klassisch

Lieber VorphilaBayern,

in der Literatur (Primärliteratur vor allem) ist häufiger mal die Rede von Briefen, die nicht angenommen wurden, weil der Empfänger wusste/ahnte/sicher war, was drin stand.

Das könnte ich mir hier auch fast vorstellen, zumal der Inhalt nicht böse ist, so weit ich das überfliegen konnte.

Daher hätte der Brief als Bestätigung des Ablebens 6x CM und 4x rh. bei der Annahme gekostet, aber so nur 6x CM, weil Bayern seine 4x nicht bekam.

Vlt. war es aber auch ganz anders. In jedem Fall ein tolles Stück und einen Retourbrief des Empfängers hatte ich auch zuvor noch nie gesehen.

VorphilaBayern

Lieber bayern klassisch,

vielen Dank für die Kommentierung des Retourbriefes.

Beste Grüße von VorphilaBayern

nils

Hallo die Runde

Bei diesem Brief gibt es mehrere Rätsel die nicht so einfach zu lösen ist, auf jeden Fall nicht in meinem Kopf.

Absenderort war wohl zuerst Ried vermerkt oben Rechts. Das hat man aber radiert. Da der Absender gleichzeitig franko Grenze geschrieben hat, war dieser Ried ausserhalb Grossherzogtum Salzburg. Salzburg war für beide Bayern und Österreich Ausland. Ein Ried gibt es ja mehrere in Bayern und Österreich, aber ich denke man hier ein Österreichischer Ried hat weil man meistens grössere Orte und nicht Ortsteile vermerkt haben.
Es gibt ein hinweis mit dem Leitwegvermerk Lambach. Es kann dann sein dass man hier Lambach zwischen Gmunden und Wels meint was auch dann Richtung Postweg zwischen Wien und Salzburg. Das deutet an Ried in Innkreis als ursprünglichen Absenderort und wo der Brief geschrieben ist.

Also Ried ist radiert wie auch Franko Grenze. Die Frage ist wenn man die beiden Vermerke radiert haben. Für mich sieht es aus ob es gleichzeitig gemacht war, und dass es nicht zufälligen Schmutz ist. Also dann wohl vor man von Simbach vermerkt hatte. Ich habe keine Simbach in Ghzt Salzburg gefunden so vielleicht hatte der Absender vor der Brief irgendwo in Ghzt Salzburg abzugeben. Er kam also nicht länger als nach Simbach in Bayern.
Ein österreichischer Briefgebühr befindet sich hier nicht, was auch Simbach am Inn in Bayern heissen muss. Simbach bei Landau kann es wohl nicht sein. Aber - In Simbach am Inn gab es kein Post vor 1806 laut Feuser (kann aber sein dass er hier falsch liegt). In Simbach/Landau schon in 1794 ein Posthalterei und die hatten ein Stempel zu Verfügung (die man vielleicht nicht immer benutzt haben). Vielleicht kann die Taxierung hier helfen? Leider habe ich kein Übersicht wie über die Reichsposttaxierung. Aber mit ähnliche Briefe mit sicheren Absenderort wäre es vielleicht möglich herauszufinden.

Die Taxierungen hier verstehe ich nicht ganz. Rückseitig ist es 4 Kreuzer mit zwei Striche gestrichen und es ist 4 Kreuzer geschrieben mit 1 Strich. Normalerweise sind die rückseitige Frankovermerke nicht gestrichen. Warum ist es so hier? Sogar 2 mal? Wohl hat man die alte Frankovermerk dann also in Simbach radiert und nach etwas hin und her die Frankogebühre gestrichen.
Und die 6 Kr Rheinisch vorderseitig vermerkt (es muss rheinisch sein). Wo sind die eigentlich vermerkt? In Tittmoning? Findet man viele Briefe mit Rötel aus Tittmoning in Salzburgischen Zeit? Ich weiss es nicht.
So der Brief lief dann als Portobrief nach Tittmoning und der Empfänger sollte 6 Kreuzer Rheinisch bezahlen. Es ist geschrieben Retour, aber ist es dann sicher dass der Brief retour gelaufen ist? Irgendwie ist ja der Brief in die Poschacher Archiven gelandet. Kam der Brief dann wieder durch den Schwager? Es kann ja auch sein. Und falls es einen Retour Brief war, hat der Absender der Brief in Simbach abgeholt und dort 6 Kreuzer Rh bezahlt? Ich bin nicht sicher. Der alte Gewohnheit bei Reichspost war nach eine Quelle eine Bezahlung für beide Wege, was den bayerischen Post erst in 1812 neu geregelt hatte (Verordnung 18.4.1812).

Rätselhafte Brief wo ich auf jeden Fall etwas beleuchtet habe, aber ich bin hier ganz unsicher.

Viele Grüsse
Nils

VorphilaBayern

Herzlichen Dank an Bayern-Nils,

der zu solch einen unscheinbar wirkenden
Brief so viel interessantes rausholt.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Unfrankierter Brief (Portobrief) aus Bruck bei Erlangen (Fürstentum Bayreuth -
Unterland / zu Preußen), vom 30. Oktober 1805 nach Tittmoning (Großherzog-
tum Salzburg). Bis zur Salzburger Grenze fielen 12 Kr. Porto an. Im Großherzog-
tum Salzburg weitere 3 Kr. Gesamt bezahlte der Empfänger 15 Kr.C.M. Porto.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,

zum im Abschnitt 9. gezeigten Brief vom 30. Oktober 1805
ist folgendes noch anzumerken:
Am 30.Oktober 1805 zogen die Franzosen mit 65.000 Mann in Salzburg ein
und besetzten das Großherzogtum. Die Besetzung dauerte bis Mitte März
1806. Der Brief erreichte daher das besetzte Tittmoning nach dem 30. Okt.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern · Regensburg-Tittmoning.15.8.1803.01.jpg

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Portobrief aus Regensburg (Fürstentum Regensburg) nach Tittmoning
(Großherzogtum Salzburg) vom 15. August 1803. Der Empfänger bezahlte
8 Kreuzer Porto.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern · Berchtesgaden.9.9.1805.01.jpg

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Dienstbrief vom Pfarrer in Schellenberg, der in Berchtesgaden am 9. September 1805
geschrieben wurde (beide Orte bis 1803 zur Fürstpropstei Berchtesgaden. Diese wurde
1803 aufgelöst. Ab 12. Februar 1803 kam Berchtesgaden mit Schellenberg zum Groß-
herzogtum Salzburg), mit Boten nach Salzburg. Eingangsvermerk in Salzburg am 12.
September 1805.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern · Erlangen-Tittmoning.12.9.1803.01.jpg

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Unfrankierter Brief (Portobrief) aus Bruck bei Erlangen (Fürstentum Bayreuth -
Unterland / zu Preußen), vom 12. September 1803 nach Tittmoning (Großherzog-
tum Salzburg). Bis zur Salzburger Grenze fielen 12 Kr. Porto an. Im Großherzog-
tum Salzburg weitere 3 Kr., die aber nicht vermerkt wurden. Gesamt bezahlte
der Empfänger 15 Kr.C.M. Porto.

Beste Grüße von VorphilaBayern

johelbig

Lieber Hermann,
damit du deine Kreise im Salzburgischen nicht ganz alleine ziehen musst, folgender Brief aus der Zeit
Großherzogtum Salzburg vom 12. Februar 1803 bis 11. Februar 1806
hier 11.7.1805 an Menz in Bozen
Wie dir bekannt ist, kostete der einfache Brief bis zur österr Grenze 3 kr. Diese 3 franko wurden in Salzburg immer vorne angeschrieben. (österreichische Schreibweise) hier führte das zu dem Ergebnis, dass in Bozen die 3 auf 32 ergänz wurde. Erst später wurde korrigiert auf die korrekten 16 kr für einen Brief aus dem Ausland.

VorphilaBayern · Hallein-Kempten.30.4.1804.01.jpg

Lieber Achim,

herzlichen Dank für das Zeigen dieses schönen Briefes.

Liebe Sammlerfreunde,

hierzu folgender Brief:
Brief von Hallein im Grossherzogtum Salzburg vom 30. April 1804 nach Kempten.
Der Absender bezahlte 6 Kr. rh. für Salzburg Inland. Der Empfänger musste für die
weitere Strecke nach Kempten 8 Kr. Rh. Porto bezahlen.

Beste Grüße von VorphilaBayern

VorphilaBayern

Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Brief mit "Muster ohne Wert" von Linz (Oberösterreich) nach Tittmoning ( Großherzogtum
Salzburg) vom 15. März 1804. Es sind 48 Kreuzer C.M. angeschrieben und durchstrichen.
Ich denke, das Franko von Linz bis zur Grenze Österreich/Großherzogtum Salzburg.
24 Kreuzer C.M. bezahlte der Empfänger für Salzburg.
Der Brief mit dem Muster dürften daher recht schwer gewesen sein.

Beste Grüße von VorphilaBayern