Farina-Korrespondenz

  • Hallo
    Wenn ich Ralphs Briefe sehe, kann man wohl meinen dass die Oekonomie Kommission des Hauses Thurn & Taxis dann letztendlich "dazugelernt hat. Mein Brief aus dem Jahr 1839 kam offensichtlich ohne Probleme an.

    Aber, betreffend der Namensgebung und dazugehoerender "Markenschutz" fur die Firma Farina, hier noch ein Nachtrag (aus meinem Albumblatt kopiert):

    Farina trat 1714 in das 1709 gegründete Handelsunternehmen seines Bruders Baptist in Köln.
    1723 bezogen sie das Haus Obenmarspforten 23 „gegenüber dem Jülichs-Platz“.
    Johann Maria Farina nannte sein unübertroffenes Elixier zu Ehren seiner neuen Heimatstadt „Eau de Cologne“.
    Sein Duft war der Duft der Höfe des 18. Jahrhunderts.
    Nach der Französischen Revolution, Ende des 18. Jahrhunderts versuchten viele, den Duft und den Namen Eau de Cologne zu kopieren.
    Da es noch keinen Markenschutz gab, wurde aus Eau de Cologne der Name einer ganzen Duftklasse.
    Um den inflationären Missbrauch der Namensnutzung zu beenden, hat Johann Maria Farina, die vierte Generation Farina in der Gesellschaft von Eau de Cologne,
    einen Erfolg, der für sein Unternehmen und die ganze Industrie wichtig war.
    Als der achte Manager von Farina, an der Spitze seit 1836, arbeitete er unaufhörlich, um Markenschutz durch Gutachten und Gesetzentwurf zu gewinnen.
    Er spielte eine wesentliche Rolle bei der Ausarbeitung des Gesetzes zum Schutz der Markennamen, die 1874 vom Deutschen Reichstag verabschiedet wurde.
    Als es in Kraft trat, war Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz die erste Marke, die registriert wurde.
    Von da an war es nicht mehr erlaubt, zum Beispiel eine exakte Kopie der Rokoko-Stil-Blüten der Namen auf dem Etikett zu machen.


    Vielen Dank fuer die anderen interessanten Hinweise!


    Gruss Andreas

  • Hallo Andreas,

    sehr schöner Beitrag von dir - die Albumseite ist außerordentlich gelungen. Die Anzahl der Fälschungen (Plagiate) ist enorm - erst unlängst erfuhr ich, dass im 11. Jahrhundert bereits Schwerter ( !!! ) gefälscht wurden und ich bin mir sicher, dass dies noch nicht einmal der Anfang war.

    Was haben wir doch für ein wunderbares Hobby. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • sehr schöner Beitrag von dir - die Albumseite ist außerordentlich gelungen.


    Hallo Andreas,

    den Worten unseres Altmeisters :P kann ich mich gerne anschliessen...dem Brief diesen Kontext zu entlocken das ist sehr gelungen und bringt zusätzliches Wissen-sehr schön... :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Freunde,

    ich bin doch höchstens "senior inter pares" ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ich fände es ausgesprochen spannend, Korrespondenzen zu sehen von Firmen, die nicht gegenüber dem Jülichsplatze angesiedelt waren, also andere Farinas, bzw. noch mehr die Plagiateure. Da müsste es doch auch etwas geben in der großen Stadt am Rhein, denn die Auswahl von falschen Etiketten lässt doch nur einen Schluß zu - den, dass diese einen Teil des Geschäfts an sich gezogen haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die Anzahl der Fälschungen (Plagiate) ist enorm - erst unlängst erfuhr ich, dass im 11. Jahrhundert bereits Schwerter ( !!! ) gefälscht wurden

    Lieber Stary,
    was mischt du hier Schwerter? :D Hier ist rede von Altpapier, die erste Schutzmarke - Papierwasserzeichen :P

    aber Spaß zur Seite, Andreas sehr lesenswerte und schöne Seiten zeigst du, danke..
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo, ich habe alles umgearbeitet und nun kleines Korrespondenzenkapitel in meine Sammlung eingebaut. Ist ziemlich sinnvoll bei einigen Korrespondenzen. Ich dachte diese Einleitung zu meiner kleinen Farina Korrespondenz mit Euch zu teilen, einige Infos kommen ja auch aus dem Forum selbst.


    @ Bayern Social: Schade, ich habe den Brief bei Soler & lach nicht gefunden.

    Viele Gruesse
    Andreas

  • @ Bayern Social: Schade, ich habe den Brief bei Soler & lach nicht gefunden.

    Viele Gruesse
    Andreas


    Lieber andreas,

    habe gerade hachgeschaut, ist wohl bereits verkauft worden,...schade...

    Zu deiner Einleitung: 1+.................Sehr, sehr ansprechend :P:P:thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,

    sehr schöne Einführung.
    In deinem 3. Blatt schreibst du aber, dass die kostenfreie 2. Beförderung bei Farina nicht vorkommt, weil es zu häufig passierte, dass die Adresse unvollständig war. Diese Möglichkeit gab es natürlich auch für Briefe an Farina, ich habe irgendwo einen solchen, der mit ergänzter Adresse erneut befördert wurde. Aber es kam erstaunlich selten vor.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    Es ist immer gefährlich, allgemeine Äusserungen zu machen. Aber nachdem dieser Umstand von 'Entlasten' und Adresszusatz bei Farina das Übliche zu sein scheint, wird das Andere zur Ausnahme einer 'unüblichen' Regel.
    Naja, ich versuche in meinem Kleinen das Besondere hervorzuheben, nicht ganz ohne das Zutun des Forums natürlich  :rolleyes:
    Viele Grüsse Andreas