Farina-Korrespondenz

  • Hallo, liebe Sammlerfreunde,

    zur Farina-Korrespondenz kann ich auch etwas zeigen: ein Brief vom 09. Juni 1862 aus Italien (Genua) über die Schweiz nach Köln, frankiert mit je einer Marke zu 20 Cent. und 40 Cent. der IV. Ausgabe von Sardinien, verwendet im Königreich Italien. Aus den Stempeln auf der Siegelseite ergibt sich für die Beförderung des Briefes Folgendes: von Genua mit der Eisenbahn nach ARONA (Stempel vom 09.06.), weiter mit dem Schiff auf dem Lago Maggiore (Stempel VERBANO vom 10.06.) nach Madadino, von dort mit der Postkutsche nach BELLINZONA (10.06.), über den St. Gotthard-Pass bis Flüelen, erneut mit dem Schiff über den Vierwaldstätter See nach Luzern (Stempel SCHIFFSBUREAU LUZERN, nur teilweise abgeschlagen) und schließlich mit der Eisenbahn über Basel und die badische Bahnpost nach Köln, wo er am 12. Juni 1862 eintraf.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    ein sehr schöner Brief - wenn ich noch ergänzen darf: Efringen - Karlsruhe - Heidelberg - Darmstadt - Frankfurt/M - Gießen - Köln.

    Durch den Eingang über Basel nach Baden wurde Baden Aufgabepost und kassierte die 9x für den Postverein, musste aber Taxis mit 1x intern entschädigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Jürgen,
    wenn ich so ein schönes Brief von Gressoney nach Kempten finde, versuche ich vielleicht zum sparen – auf paar neue Schuhe verzichten..(aber wirklich nur vielleicht).. :D
    Danke fürs zeigen.
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Lieber Jürgen,

    glaube das nicht - ehe eine Frau auf neue Schuhe verzichtet, verhundert oder verdurstet sie. Oder beides zusammen ... :D:D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das ist doch nicht (ganz) wahr! Auf die Messe in München hab ich so schmerzen leiden müssen, weil da auch Schuh Messe gab...aber ich hab es ausgehalten! :P
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ... da sieht man wieder, was Psychopharmaka heutzutage alles schaffen! 8o8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Durchatmen und Schokolade haben geholfen (werde nicht lügen) haha :rolleyes:
    Du kannst dir aber die Blicke von anderen Frauen vorstellen, wenn sie geschaut haben wo ich abbiege – falsche Richtung - Briefmarken Messe!
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Lieber Ralf,

    vielen Dank für die Ergänzungen.

    Hallo Filigrana,

    man darf die Hoffnung nicht aufgeben und kann schon mit Sparen beginnen. Neue Schuhe verursachen häufig Blasen an den Füßen. Davor kann man sich durch den Erwerb eines schönen alten Briefes schützen.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Liebe Sammelfreunde

    Fahrpostbriefe an die angegebene Adresse zu finden, ist manchmal auch nicht so einfach. Jedenfalls habe ich nun einen solchen vom 24.05.1831 aus Potsdam gefunden. Er begleitete ein 9 1/2 Loth schweres Päckchen in Leinwand, worin 20 Stück Friedrich d'or enthalten waren.

    Ein Friedrich d'or galt postalisch = 5 Reichsthaler Gold, also sind 20 Stück = 100 Reichsthaler Gold. Für die Berechnung der Taxe wird, da Geld im Paket versendet wurde, die Geldtaxe angewendet. Sie rechnet sich mit 4 Sgr. von 5 zu 5 Meilen. Die Entfernung beträgt 60 Meilen, jedoch wurde die Entfernung über 60 bis 65 Meilen hier angewendet.

    4 Sgr. * 13 (über 60 bis 65 Meileb) = 52 Sgr. - da für die Versendung von Gold nur die Hälfte angerechnet wurde somit 26 Sgr.

    Interessant ist auch der Inhalt, woraus sich ergibt, dass ein Friedrich d'or auf dem "Markt" 5 3/4 Thaler zu dier Zeit entspricht. Allerdings sind dies nicht 115 Sgr., sondern 172 1/2 Sgr. (oder interpretiere ich jetzt was falsch?)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Interessant ist auch der Inhalt, woraus sich ergibt, dass ein Friedrich d'or auf dem "Markt" 5 3/4 Thaler zu dier Zeit entspricht. Allerdings sind dies nicht 115 Sgr., sondern 172 1/2 Sgr. (oder interpretiere ich jetzt was falsch?)

    Lieber Magdeburger,

    wenn 1 FR d´or statt 5 nun 5,75 Reichsthalern gleich kam, dann waren es nach meiner Rechnung statt 150 Sgr. nun 172,5 Sgr..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    auch ich kann einen Farina-Brief zeigen, der als Portobrief im Juni 1843 von Stuttgart nach Köln lief.

    Mehr noch als die bunte Vorderseite des Briefes hat mich aber der Text veranlasst, den Brief zu erwerden. Das bestellt der "Hofkammerrath Schwing Cöllnisch=Wasser bester Sorte zum Gebrauch Sr Majestät des Königs." - Wie aufregend :D

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Mehr noch als die bunte Vorderseite des Briefes hat mich aber der Text veranlasst, den Brief zu erwerden. Das bestellt der "Hofkammerrath Schwing Cöllnisch=Wasser bester Sorte zum Gebrauch Sr Majestät des Königs." - Wie aufregend :D


    Hallo bayern-kreuzer,

    ein toller Brief mit noch tollerem Inhalt :D
    Auf arte kam vor etwa einer Woche ein sehr interessanter Bericht über Farina, der in dieser Epoche wohl alles belieferte, was Rang und Namen hatte, evtl. findets du diesen Bericht noch in der arte-Mediathek..... :)
    http://www.arte.tv/guide/de/04836…ahre-geschichte

    Passt doch irgendwie genau zu Deinem Brief/Briefinhalt :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bayern Social,

    vielen Dank für deinen Hinweis zu dem arte-Beitrag.

    Habe ich nicht gesehen. Aber ich werde gleich mal nachschauen, ob er noch verfügbar ist.

    Die Briefvorderseite finde ich persönlich nicht so toll. Der Stuttgart-Stempel ist ja wohl alles andere als selten und auch den Abschlag selbst gibt es bestimmt besser.
    Aber manchmal ist halt der Inhalt eines Briefes (soweit vorhanden) interessanter als die Vorder- oder Siegelseite eines Briefes.

    Viele Grüße
    Bayern-Kreuzer

  • Aber manchmal ist halt der Inhalt eines Briefes (soweit vorhanden) interessanter als die Vorder- oder Siegelseite eines Briefes.

    Viele Grüße

    Hallo Bayern-Kreuzer,

    zum einen hast Du natürlich vollkommen recht mit dem Inhalt, es gibt Briefe die NUR wegen des Inhaltes einzug bei mir gefunden haben, ideal ist natürlich beides Inhalt und Umschlag Top, dass ist dann besonders schön :)
    Zu Deinem Brief, ich finde er hat ein Gesicht, die Taxen zeigen die korrekte postalische Behandlung an, der Stuttgart Zweizeiler kommt absolut gut leserlich daher UND die Kalligraphie ist schön, von daher..... :):)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    einige Retourbriefe an Farina hatten wir hier schon. Hier ein weiterer:

    1859 ging es von der Fa. Gustav Witt & Co. in Riga nach Cöln. Allerdings wurde nur Joh. Maria Farina notiert ...
    Der Portobrief kam mit 6 Sgr. Portobelastung dort (3 Sgr. russisches + 3 Sgr. preuss. Porto).
    Die Post notierte rückseitig
    muß näher bezeichnet werden (oben)
    sowie
    Es gibt in Cöln 37 Firmen J.M. Farina, daher zur näheren Bezeichnung zurück.
    Postamt Cöln

    Vorderseitig wurde der Entlastungsstempel aufgesetzt und die 6 gestrichen. Daneben wurden allerdings nun die 3 Sgr. Portoforderung von Preußen an Russland notiert.
    Lt. § 17 der Postordnung war die Rücksendung zwar frei, allerdings hatte der Absender noch die Hinsendung zu bezahlen.
    Rückseitig wurden von der russischen Post dann auch 20 Kop. notiert.

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es gibt auch Retourbriefe an Farina die zurück an Absendergeschickt waren vor der Brief Köln angekommen ist.

    Von England aus war es lange einen Grenzfrankozwang nach Deutschland. So dieser Brief war schon am Ort zurück ab den Absender geschickt weil der Absender die Gebühre bezahlt hatte.

    Der Brief war 4. Juli 1838 in London zuerst abgeschickt und ging dann 5. Juli zurück mit dem stempel "returnd for postage" an der Absender. Den 6. Juli ging er erneut zum Post und hat dann die Gebühre bis zum Grenze bezahlt. Es kostet der Absender 1 Shilling 8 Pence und dann hat er nichts für die Extra Runde in London bezahlt.
    Zu merken ist auch dass es über der Return Stempel die fällige Gebühre vermerkt sind so dass der Absender genau wusste was es zu bezahlen war.
    Der Brief lief hier wie normal über Rotterdam und weiter nach Köln. Der Transit durch Niederlande hat 20 Cents gekostet. Zusammen mit die preussische Gebühre hat der Farina 7 Silbergroschen bezahlt.

    Trotz die extra Runde in London kam der Brief 10. Juli an.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    toller Brief - normal gingen diese Briefe ja oft zurück, weil es viele Handlungen unter dem Namen in Köln gab und man um Präzisierung der Adresse bat; hier war das nicht nötig, daher mal was anderes.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.