Eigenartige Vorphilastempel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe dieser Brief mit dem Neumarkt ad Rott Stempel bekommen. Dieser Brief ist etwas anders als die Gleichzeitigen Rayonstempeln, weil es hier statt R4(?) ein VB zu finden ist. Kann jemand erklären warum es so gemacht war, und gibt es andere Stempeln mit dieser Buchstaben?

    Und wenn jemand Lust hat: den Text kann ich nur teilweise lesen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils,

    hübsches Briefchen - spontan würde mir bei "VB" "Von Bayerisch" einfallen - um Neumarkt an der Rott von dem gleichfalls bayerischen, aber eben in der Oberpfalz gelegenen Ort Neumarkt besser unterscheiden zu können.

    Die Adresse lautet: An Titl. Herrn August Reichsfreyherr von Fraunhofen, Kgl. Bayer: Kämmerer & c. Hochwohlgebohren in Neuenfraunhofen unweit Vilsbiburg.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Jetzt habe ich ein anderen Brief mit einem Stempelbesonderheit kaufen können.

    Der Brief aus Heilsbronn hat der Stempelbesonderheit "CL" vor die Name. Der Mittelfrankischer Ort war bis Februar 1806 unter preussische Herrschaft und dieser Stempel ist zu dieser Zeit herstellt geworden. Ab 1802 ist aber auch ein anderen Stempel bekannt, der "CL Hailsbronn R3", der aber offensichtlich eine kurze Verwendungszeit hatte nacht der angemerkte Wert bei Feuser. Der "CL Heilsbronn" Stempel ist aber weiter bis 1840 verwendet geworden.

    Wer nicht die nachherkommenden Stempel kennt, weiss dann nicht dass CL hier für Closter steht.

    Eine Frage zu die Datierung; Auf der Brief ist es 1812 notiert geworden, was aber falsch sein muss. Unten Rechts ist der Vermerk Reigerungssache verwendet geworden, was aber erst ab 1829 zu finden ist. Der Stempel sieht aber sehr frisch aus, so viel später darf es wohl nicht sein. Wenn jemand Briefe mit diesem Stempel hat, bitte hier zeigen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der Brief ist sicher um 1830 oder später geschrieben worden, weil der Duktus der Schrift auf einen Mann hinweist, der deutlich nach 1800 das Schreiben gelernt hat (ich denke sogar nach 1815) und nicht schon im 18. Jahrhundert oder unter Napoleon.

    Schöner Brief - da hast du nichts falsch gemacht und man sieht, dass selbst "Kleinigkeiten" wie R. S. in manchen Fällen für eine klare Zuordnung oder gegen eine Zuordnung sprechen können. Wegen des geringen Postaufkommens konnte so ein Stempel aber auch mal 10 Jahre sehr frisch wirken - wenn er gut verstählt war, sogar 20 oder 30 Jahre (ich denke da an Pappenheim und andere).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (23. Juli 2011 um 15:13)

  • Hallo Bayern-Nils,

    der Einzeiler CL.HEILSBRONN, verwendet vor 1806,
    ist lt. Feuser-Katalog sehr selten und wird mit 600
    Euro bewertet. Zu Kloster Heilsbronn kann ich zwei
    Briefe zeigen:
    Brief aus dem Jahr 1796 mit Siegel rückseitig "K.K.P.
    Verwalter Amt Closter Hailsbronn" und handschrift-
    lichen Aufgabeveremerk "v.Heilsbronn" von der
    kaiserlichen Reichspostanstalt nach Ansbach, aus
    der preußischen Zeit, sowie ein barfrankierter Ein-
    schreibebrief gegen Recepisse (Rückschein). Der
    Absender bezahlte jeweils 4 Kr. für Bayern und
    Württemberg, sowie jeweils 4 Kr. Charge - und
    Recepisse Gebühr, von Kloster Heilsbronn nach
    Ulm (ohne Jahr).


    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Danke fürs Zeigen :)

    Interessant finde ich dass es bei der ersten Brief kein Kloster angedeutet war, sondern nur "von Heilsbronn".

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die Postexpedition in Hollfeld wurde am 1. Oktober 1811 geschlossen und am 1. Juli 1816 wiedereröffnet. Dabei bekam Hollfeld einen neuen Rayonstempel "HOLFELD.R.5.". Im Postvertrag mit Frankreich von 1801 gab es in Bayern jedoch keinen Rayon 5. Dieser Stempel wurde bis 1822 verwendet. Hierzu folgende Dienstbriefhülle aus Waischenfeld mit diesen Stempel, nach Kulmbach.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ein sehr schöner und nicht häufiger Brief, aber es gab auch in Bayern einen 5. Rayon - rund um Passau.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    das stimmt. Aber einen 5. Rayon in Bayern gab es erst mit dem folgenden Vertrag "Bayern - Frankreich" zum 1. Januar 1822. Im ersten Vertrag von 1801 gab es in Bayern nur 4 Rayons.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    richtig - ich hatte das überlesen und erst den PV von 1822 im Sinn.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo, ich zeige hier einmal einen Einkreisstempel von "BURGKUNDSTADT x", wo weder ein Tag, noch ein Monat im Stempel vorhanden ist. Das Jahr wurde ja zu dieser Zeit allgemein fast nie angegeben. Bei diesen Beleg ist 1. nicht nur die Briefhülle, sondern auch das Bestellschreiben (hier auch das Datum vom 15. Juli 1842) vorhanden und 2. der Fabrikbesitzer (Empfänger) hat immer zusätzlich jeden Brief für die Abrechnung mit dem kompletten Datum (hier 15.7.1842) und den Absender (hier ein W. Rothschild) beschriftet, sodaß man hier genau das Jahr und den Monat angeben kann. Der Tag muß/wird hier nicht genau der 15. sein.

    Ich weiß nun nicht ob das für andere Sammler auch ein Eigenartiger Stempel ist, für mich jedenfalls ist es ein solcher Stempel. Was mich hier einmal interessiert: Wenn es sich hier um den Ort Burgkunstadt handelt, dann frage ich mich, warum im Stempel "BURGKUNDSTADT" steht? Schreibfehler oder ist es ein anderer Ort?

    Danke schon einmal für die Antworten und viele Grüße

    Enrico

  • Hallo Enrico,

    es ist das jetzige Burgkunstadt.

    Wann die Schreibweise geändert wurde weiß ich leider auch nicht.

    Viele Grüße Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Hallo Enrico,

    da hast du einen seltenen Fahrpoststempel von Bayern erwischt - Fahrpoststempel brauchten kein Datum zu tragen, sondern sie hatten Platz zu bieten für die mittig einzutragende Manual-Nummer.

    Bei Briefpost-Aufgabestempeln war das genau anders herum ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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