Teilfrankobrief Kirchenstaat-Schweiz

  • Guten Abend zusammen,

    heute möchte ich einen Brief von 1853 aus dem Kirchenstaat in die Schweiz zeigen.

    Frankiert bis zur Grenze Kirchenstaat mit 10 Bajocchi "fr.frontiere", den Rest musste der Empfänger in Basel bezahlen, warum zuerst 60 Rappen notiert wurden und dann nur 55 Rappen kassiert wurden kann ich leider nicht sagen ?(

    Gelaufen ist der Brief von Rom auf dem Landweg nach Norden, "Via Di Sarzana", Sarzana ist eine Stadt in Ligurien, T.S.2 ist ein sardinischer Stempel, darum denke ich, es ging weiter nach Genua, da hinten keine französischen Stempel vorhanden sind, könnte es dann weiter über den Lago Maggiore, Bellinzona, Gotthard, Luzern nach Basel gegangen sein.

    Weitere Möglichkeiten wären noch mit dem Schiff nach Marseille und dann von hier nach Basel, oder über Genf nach Basel. Weiss jemand mehr? 8o

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    wohl noch ein Brief nach dem Tosti - Vertragswerk, bei dem einfache Briefe 6 Denari = 7,2g wogen.

    Ich halte eine Leitung über Frankreich für ausgeschlossen - ebenso über Österreich; er wird schon so gelaufen sein, wie du vermutest. Wegen des Gewichts könnte er Probleme in der CH bei der Anrechnung des sardischen Transitportos und des CH - Inlandsportos gegeben haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    Tosti hat in den späten Vierzigern die Tarife für den Kirchenstaat optimiert - natürlich zu Gunsten der päpstlichen Kasse. Versuche doch mal in der Suche unter "Tosti" etwas zu finden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    hab ein wenig nachgelesen, danke für den Hinweis.

    Diese Gebühr wurde bei einfachen Briefen bis 7,2g (6 Denarii) in der Höhe von 5 Bajocchi erhoben, die hier auch korrekt notiert wurden. Diese Gebühr darf man NICHT mit einem Teilfranko verwechseln! Es handelt sich hierbei um eine reine Annahmegebühr des Briefes selbst - sonst um nichts. Schwerere Briefe erhöhten diese Gebühr um weitere 5 Bajocchi usw.. Mit der Bezahlung dieser Aufwandsgebühr war der Transport bis zur Postgrenze bei Ferrara abgegolten, so bestimmten es die Tosti - Verträge des Kirchenstaates.

    dann ist mein Brief gar kein Teilfrankobrief? ;(

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    doch - nicht mit unfrankierten Briefen verwechseln, die kein Porto im Kirchenstaat, sondern nur eine Bearbeitungsgebühr (Impostazione) aufweisen. Du hast einen Teilfrankobrief, keine Bange!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zur impostazione hab ich vor Jahren einen umfassenden Artikel geschrieben, denke er müsste auch im DASV Rundbrief veröffentlicht worden sein. Die impostazione ist eine grundsätzliche Aufgabegebühr für Briefe ins Ausland, unabhängig davon, ob ein Postvertrag mit einem anderen Land bestand. Es ist daher ein Grenzfranko, aber natürlich auch ein Teilfrankobrief. Der Brief lief im geschlossenen Transit über die Toskana ins Königreich Sardinien, und dann weiter in die Schweiz.