Württemberg - Hamburg

  • Hallo,

    dieser Brief aus Isny vom 22.5.1852 lief mit der bayerischen und preußischen Bahnpost nach Hamburg. Dort kam er am 24.5. im preußischen Postamt an und wurde am 25.5. pflichtgemäß für die süddeutschen Briefe an das taxissche Postamt übergeben (Postwechselbrief).
    Was mich etwas stutzig macht ist der bayerische Bahnpoststempel. Auch wenn die Rückseite nicht komplett ist, lese ich LINDAU - AUGSBURG. 1852 ging die Bahnpost von Augsburg jedoch erst bis Kempten und erst 1853 weiter nach Lindau. Ich kann mir das nur so erklären, dass bereits 1852 dieser Stempel angeschafft wurde, da bereits bekannt war, dass die Strecke 1853 bis Lindau weitergeführt wird. Zudem ist bei dieser Stempel falsch gesteckt, nämlich zuerst der Monat (5) und erst dann der Tag (22).

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    steht denn das Jahr 1852 ganz sicher fest? Die Aufgabepost kann sich ja mal getäuscht haben, jedenfalls muss ich mal nachschauen, ob in meiner BY - CH - Sammlung nicht auch 52er oder 53er Stempel dieser Bahnpost vorhanden sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liball,

    Eine Ausstellungssammlung Bayern - Schweiz

    s. IMG0091 Brief aus Mailand - München; hier jetzt die Siegelseite vom 25.12.1852 und dieses Datum ist ohne Zweifel richtig (innen und außen 1852, Absendervermerk, Ankunftsvermerk).

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank für Deine Mühe.
    Auf meinem Brief ist innen kein Datum zu finden. Dein Brief beweist jedoch, dass dieser Stempel schon 1852 in Gebrauch war, obwohl die Bahn zu dieser Zeit nur bis Kempten lief.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    so scheint es zu sein - die Frage wäre jetzt, wann dieser Stempel angeschafft bzw. eingesetzt wurde. Bisher war mir diese Thematik nicht geläufig, weil ich immer davon ausgegangen bin, dass die bayer. Post die Stempel (406 + Bahnposthalbkreiser) zu dem Zeitpunkt hat schneiden lassen, wenn die Fertigstellung und Genehmigung zur Befahrung durch Bahnposten unmittelbar bevor stand. Offenbar müssen wir da etwas umlernen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde, hier mein bisher einziger Markenbeleg mit Hamburg-Bezug in meiner Sammlung. Drucksache Herrmann Langer aus Heilbronn (DKr 18 JAN. 1860 3N6) frankiert mit 2 Exemplaren der Mi 11a. Leider ist das Streifband und dessen Inhalt (Prix courant - Preisliste) nicht mehr erhalten. Aber Herr Langer hatte verbotenerweise auch handschriftlich einige Angebote auf der Innenseite notiert.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    schönes Stück in der 2. Gewichtsstufe - aber wo sollen die handschriftlichen Ergänzungen sein, die bei einer Drucksache illegal gewesen wären?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...kann das sein, dass das eine Auslandsdrucksache zu 2 Kr nach Frankreich war ? Es ist jedenfalls ein lithographiertes Waren-Preiskurant, dass sehr wahrscheinlich unter Streifband zum leider nicht mehr ermittelbaren Adressaten gelaufen ist. In Bleistift steht aber noch etwas in französisch auf der Rückseite, kann man im Moment aber nur ganz schwer lesen. Preiskurant ist auch in französisch (prix courant) unter den Absendevermerk geschrieben, deswegen bin ich unterm Strich auf F gekommen.

    Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... theoretisch möglich, aber DS kosteten m. W. 3x einfach bis 40g nach Frankreich und wir würden vermutlich Vertrags- bzw. Eingangsstempel der Franzosen sehen.

    Auch die lithographierte deutsche Currentschrift wäre nur nach dem Elsaß und Teilen Lothringens möglich - die anderen Franzosen hätten das nicht lesen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    man müsste so wie Du die Tarife einfach im Kopp haben, alles klar, nicht F. Aber 2. Gewichtsstufe, kommt das mit dem dann über 1 Loth mit dieser DS ohne Weiteres so hin ?

    Grüße

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... ja, über 1-2 Loth, entfernungsunabhängig im DÖPV passt das schon. Kann ja sein, dass mehrere DS zusammen verschickt wurden.

    Bei 2x DS aus Württemberg wäre auch die Schweiz als Zielland denkbar - 1x für WÜ und 1x für die CH. Aber halt ganz ohne Stempel wird es schwierig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph und Paelzer, vielen Dank fuer die ausfuehrlichen Kommentare zu dieser Drucksache.

    Ich war zunaechst in der irrigen Annahme, dass es sich um eine Drucksache 2. Gewichtsstufe nach Hamburg handeln sollte (wurde auch so angeboten). Fuer mich muestte dann eine gedruckte Preisliste urspruenglich beigelegt und dann mit Streifband verschlossen worden sein (um auf das Gewicht zu kommen).

    Nachdem Ihr mir nun sagt dass es sich um lithographiertes Schreiben handelt (hatte ich nicht erkannt, und deshalb was von handschriftlich Ergaenzungen geschrieben) erscheint mir eine Auslandsdrucksache nach Frankreich doch deutlich wahrscheinlicher.

    Der Bleistiftvermerk auf der Rueckseite lautet "sous fil de soie", prix courant ist ebenfalls franzoesisch. Im Text findet sich ein Hinweis fuer Paris. Herr Langer offeriert Waren von Hamburg und Stettin (hauptsaechlich Lebertran). In der Mitte der Seite schreibt er "Frankt f Baden von Hamburg bis Mannheim fuer Kran bei Wagenladung ??? 1 9 Pfennig. Cours: Paris ?????".

    Fuer mich spricht das jetzt doch eher fuer Auslandsdrucksache nach Frankreich. Bleibt aber die Frage weshalb wurde das lithographiert (es sieht doch eher danach aus dass nur ein Kunde angeschrieben wurde).

    Mit lieben Gruessen

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    ich fürchte, wir werden das Rätsel nicht mehr lösen können, aber soweit ich weiß, kosteten DS nach Frankreich 3x; die nach der CH nur 2x, wie oben bereits ausgeführt.

    Aus Ortsangaben innerhalb hektographierter DS auf den Zielort der DS selbst zu schließen, ist problematisch und mit großen Imponderabilien verbunden.

    Da ich derzeit (und wohl noch über Stunden) mit einer Katze im TV-Sessel fixiert bin, wäre es toll, wenn jemand nachprüfen könnte, ob 3x tatsächlich von WÜ nach Frankreich das einfache DS-Franko waren; wenn dem so wäre, wäre Paris als Zielort gestorben (und generell würde man bei DS nach Frankreich französische Stempel von Strasbourg und Paris eher sehen) und die welsche Schweiz näher heran gerückt. DS in die CH damals wurden nur hin und wieder gestempelt, das würde auch für die CH als Zielland sprechen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph, vielen Dank (das mit den Imponderabilien - wer ausser uns hier im Forum benutzt dieses Wort noch? :) ist mir schon klar).

    Koennte also in die franz. sprechende Schweiz gegangen sein - auch ok. Oder doch nach Frankreich - habe immer noch Fragezeichen im Kopf. Ich kann leider von hier aus das Porto nach F nicht nachsehen, da auch mein Zangerle leider aus Gewichtsgruenden in Nagold bleiben musste :( .

    LG

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    habe gerade nachgesehen, dass von 1851-68 und darüber hinaus DS von WÜ nach FR immer 3x einfach kosteten. Die welsche Schweiz bliebe da noch übrig, wie schon vermutet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph und lieber Wuerttemberger, vielen Dank fuer Eure Antworten - jetzt habe Ich wieder 2 wiederspuechliche Meinungen. Wohin koennte die Drucksache nun wirklich gegangen sein ?( ? Frankreich schliesst sich aufgrund des Portos aus - was bleibt dann? Doch Schweiz?

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • ... da es keine 2. Gewichtsstufe sein sollte, wenn das, was du zeigst komplett ist, bleibt nur das Ausland und da eben die CH, aber beweisbar ist nichts und nach der Ausschlußmethode bleibt da nicht viel übrig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Vielen Dank lieber Ralph,

    also Schweiz in der Beschreibung. Kannst Du Dir bitte auch den England Brief ansehen? Ich bin im Moment dabei einige Seiten frisch aufzuziehen, da ich ein bisschen Zeit bis zum naechsten Job habe :) - es gibt im Moment kaum Geld fuer Projekte im Libanon.

    LG

    Bruno