Thurn und Taxis - Liechtenstein

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief (Siegelseite Vermerk 5 Kreuzer - bis zur bayerischen Grenze) von Frankfurt am Main (Thurn und Taxis) nach Vaduz (Liechtenstein) über Augsburg, Lindau und Bregenz, vom 5. Juli 1820. Aufgabestempel in schwarz von Frankfurt vom 5. Juli. Am 6. Juli weiterer Abschlag, diesmal in rot.
    Zu den weiteren Taxierungen kann ich wenig sagen. Wahrscheinlich 6 Kr für Bayern. 2 Kr für Österreich bis zur Grenze Österreich / Liechtenstein. In Liechtenstein weitere 2 Kr, sowie 2 Kr Botenlohn. Ob dies stimmt, müssen die Experten sagen.

    Beste Grüße,
    VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein Traumbrief, der alles hat, was es braucht.

    Zuerst unfrankiert am 5. aufgegeben und dies akzeptiert, weil man nicht wusste, dass das Fürstentum Liechtenstein postalich Österreich war.
    Am Folgetag dem Absender zurück gegeben mit der Bitte um Frankatur.

    Württemberg sollte 6 Kr. CM bekommen plus 2 Kr. CM für Österreich. Mit 2 Kr. CM für den Boten waren das 10 Kr. CM, die in 12 Kr. rheinisch reduziert wurden, was wohl die gangbare Münze in Liechtenstein war. Aber das ohne Gewähr - liball und Achim wissen das sicher besser als wir.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (22. Februar 2011 um 18:49)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Ein wunderschöner Brief. Sei Froh dass der Brief nicht im umgekehrte Richtung lief. Dann hätte der Brief sicher vierstellig gekostet.

    Der Laufweg kenne ich nicht besser als bayern klassisch. Aber der Weg durch Schweiz und Baden wäre auch eine Möglichkeit. Es kann sein dass Taxis der Brief nicht an anderen Postdiensten weitergeben wollte und stattdessen die Beförderung selbst machen wollte.
    Es spielt bei dieser Brief vielleicht eine grosse Rolle, selten ist es wohl so oder so.

    Höre aber gern was die anderen Experten hierzu sagen will.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Ich habe etwas gesucht, aber eine sichere Antwort habe ich wohl nicht.

    Anderseits hat Thurn und Taxis mit Österreich (1818/1822) ein Vertrag wo es heisst dass Briefe von Bregenz über St. Gallen laufen sollte. Württemberg und St. Gallen hat ab 29.4.1820 ein Vertrag wo die Rute mit Schiff über Bodensee gezeichnet ist. Württemberg war jetzt wieder unter Taxis. Für mich spricht es somit für eine Beförderung Frankfurt-Stuttgart- Friedrichshafen-St. Gallen-Bregenz-Vaduz.
    Aber beweisen kann ich nichts.

    Ich zeige hier ein Brief der die gleiche Kostenstruktur habe, aber leider nur nach Feldkirch.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Bayern-Nils,

    vielen Dank.
    Kann dazu einen weiteren Brief von Frankfurt nach Feldkirch zeigen:
    Teilfrankobrief von Frankfurt am Main vom 6. Mai 1830. Der Absender bezahlte 12 Kr.rh. (siehe Blaustift Siegelseite links oben). Was die "4" bedeuten, kann ich nicht sagen. Batzen, glaube ich nicht im Jahr 1830. 4 Batzen wären 12 Kreuzer. Auf jeden Fall bezahlte der Absender bis zur bayerischen Grenze in Lindau. Von dort bis Feldkirch fielen 2 Kr.C.M. Porto an, die der Empfänger bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,

    den interessanten Brief nach Vaduz habe ich erst jetzt gesehen.

    Nach meiner Meinung hat dieser Brief trotz der Leitwegangabe "über Augsburg" Bayern nie gesehen. Ein Transitporto von 6 Kr. für Bayern wäre zu gering. Zudem hätte Bayern das Porto in rhein. Kreuzern angeschrieben und nicht in Conventionsmünze.

    Nach dem Postvertrag zwischen Taxis und Österreich von 1817 gab es einen direkten Paketschluss Frankfurt-Bregenz über die Schweiz. Hierfür hat Österreich in Bregenz 6 Kr. C.M. Transit sowie 2 Kr. C.M. Inlandporto angesetzt. Nachdem in Vorarlberg noch viele Jahre die Reichswährung in Umlauf war, wurden in Feldkirch die 8 Kr. C.M. in 10 Kr. rhein. umgerechnet. Hier hinzu kamen noch 2 Kr. Botenlohn. Da Vaduz 1820 keine Posteinrichtung hatte, könnte der Brief sogar vom Fussacher Boten übernommen und im Fürstentum zugestellt worden sein. Nach dem PV zwischen Graubünden und Österreich von 1820 war dies zulässig.

    Der Brief von Bayern-Nils dürfte genau den gleichen Laufweg haben.

    Grüsse von liball