• Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Um auch hier mal etwas Leben rein zu bringen, zeige ich mal eine Marke, die vielleicht anderswo in einem ganz bestimmten Thread auch hätte gezeigt werden können, aber jetzt ist ja da alles wertungsfrei ;)

    Es handelt sich um eine Baden Nr. 6, 3 Kreuzer schwarz auf grün, an sich nichts besonderes, entwertet mit rotem Fünfringstempel Nr. 115 von Rastatt. Ebenfalls nicht besonders aufregend. Mir hat allerdings die Optik gleich gefallen, vollrandige Marke in grün mit rotem zentrischen und fast waagerechten Stempel.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Kreuzer!

    Um auch hier mal etwas Leben rein zu bringen, zeige ich mal eine Marke, die vielleicht anderswo in einem ganz bestimmten Thread auch hätte gezeigt werden können, aber jetzt ist ja da alles wertungsfrei


    Da war doch mal was ... ich denke, ich weiß, was Du meinst ....

    Mit unseren schönen roten Stempeln haben wir Badener etwas, worin wir den Bayern einmal voraus sind (zumindest müssen sie viel länger suchen, bis sie einen farbigen Stempel finden)

    Mit einer Einschränkung: aus "meiner Stadt" Heiddelberg sind sie sicher genau so selten wie in Bayern - ich habe bisher ganze zwei lose Marken gesehen, keinen Brief, und meines Wissens ist auch nicht mehr bekannt.

    Eine andere Besonderheit kann ich anhand einer Nummer 6 zeigen - nicht ganz so beliebt wie die schönen Farbkontraste - aber auch vorschriftswidrig und daher nicht gerade häufig: einen Ortsstempel statt des vorgeschriebenen Nummernstempels "57".

    Zum Stichwort "wertungsfrei" habe ich noch eine Anmerkung: ganz sicher sollten wir es nicht dabei belassen, unsere Marken und Belege gegenseitig über den grünen Klee zu loben - Fälschungen und Manipulationen zu erkennen, ist eine entscheidend wichtige Aufgabe. Ein Beispiel für eine manipulierte rote Frankatur möchte ich zeigen: das kleine Briefstück hatte ich bei einem renommierten württembergischen Auktionshaus gefunden - der Farbkontrast von gelb und grün zu rot ist wirklich schön - bis ich dann den "Befund" von Herrn Stegmüller erhielt - das Briefstück ging zurück ...

  • Lieber balf_de,

    der Rahmenstempel von HD ist sehr gut abgeschlagen - das wird man nicht besser finden. Glückwunsch zu der schönen Marke. :)

    Das Briefstück sieht prima vista gut aus - hätte ich auch beboten. Dass der Franz über die notwendige Technik verfügt, um das als getürkt zu entlarven, ist klar. Auf einem Tauschtag für 200 Euro angeboten, hättest du wahrscheinlich auch zugeschlagen und das Nachsehen gehabt. Vorteil Realauktion!

    Bist du dir bei den beiden roten lose gestempelten Marken sicher, dass sie nicht auch getürkt sind, oder haben sie gute Atteste?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch !

    Bist du dir bei den beiden roten lose gestempelten Marken sicher, dass sie nicht auch getürkt sind, oder haben sie gute Atteste?


    Inzwischen sollte ich es ja wissen: wenn ich in einem Beitrag ein neues Thema anreiße - wie in diesem Fall die Heidelberger roten Stempel -, dann bist Du normalerweise sofort zur Stelle, um mir auf den Zahn zu fühlen. :rolleyes:

    Von einer der beiden Marken habe ich einmal einen Scan gespeichert (bzw. die Katalogabbildung gescannt). Ich habe sie bei der 100. Auktion des Württembergischen Auktionshauses im August 2007 besichtigt. Auch der zweite bunte Stempel stammt mit großer Sicherheit aus der bei Erhardt versteigerten "Zähringen-Sammlung" - der wohl komplettesten Stempelsammlung Badens, die es je gab. Diese Provenienz ist das einzige Attest, das ich kenne.

    Aber wie das so ist: der Katalog dieser Auktion hat sich gut versteckt - ich kann ihn momentan nicht finden - und habe an den zweiten Stempel nur noch die vage Erinnerung, dass es auch kein Nummernstempel sondern ein falsch verwendeter Ortsstempel war.
    Jetzt habe ich noch das Problem, dass Los 772 der Erhardt-Auktion keine Nummer 6 ist ....

    Damit der Thread aber richtig weitergeht, zeige ich noch eine Mischfrankatur 3b + 6; der Brief ging im Oktober 1854 zum großen Nachbarn im DÖPV.


    Liebe Grüße - balf_de

  • Lieber balf_de,

    den Katalog hatte ich auch mal - vlt. habe ich ihn noch. Wenn deiner verschollen sein sollte, schenke ich dir meinen, wenn ich ihn finde - o.k.?

    Ist der Einzeiler von HD nicht ein Fahrpoststempel, oder habe ich deinen stets hochinteressanten und vorbildlichen Ausführungen in einem anderen Forum nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch!

    Natürlich erinnerst Du Dich richtig: der Heidelberger Stempel 8 - oder 057 17 - gehörte eigentlich der Fahrpost.

    Zu diesem Stichwort kann ich zwar den wesentlich häufigeren schwarzen aus meiner Sammlung zeigen - aber leider ist er wieder nicht auf der hier "zuständigen" Nummer 6 sondern auf einer Nummer 5 abgeschlagen.

    Um den Faden nicht ganz zu verlieren, zeige ich noch einen anderen bunten Stempel auf der Nummer 6 aus meiner "alten" Baden-Sammlung: ein Briefstück aus Möskirch mit dem relativ häufigen blauen Stempel 92.

    Liebe Grüße

    balf_de

  • Lieber balf_de,

    danke für die netten Worte - du siehst, deine Beiträge fallen nicht auf verdorrten Boden. ;)

    Ich kann morgen mal 2 Briefe mit der Nr. 6 hier einstellen, weil sie passen und natürlich nach Bayern gerichtet sind.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch!

    Ich kann morgen mal 2 Briefe mit der Nr. 6 hier einstellen, weil sie passen und natürlich nach Bayern gerichtet sind.

    Lasse mich raten: Badische 3-Kreuzer-Briefe nach Bayern sind doch wahrscheinlich in die Pfalz adressiert. Eventuell natürlich auch aus Wertheim oder Umgebung nach Würzburg. Aber das ist vermutlich nicht häufig zu finden.

    Hallo zusammen!

    Nicht ganz bis in die Pfalz sondern auf die badische Rheinseite - nach Mannheim - gingen zwei Briefe mit der Nummer 6 aus Heidelberg, die ich besonders den sicher zahlreichen Freunden meiner Heimatstadt zeigen möchte. Wer kennt ihn nicht, den uralten Konkurrenzkampf der Nachbarstädte Heidelberg und Mannheim - hier kann ich einmal mehr belegen, dass "Heidelberg vorne, Mannheim hinne" zutrifft:

    Man muss bei den Briefen aus den Jahren 1855 und 1857 aus einer großen Korrespondenz nur die Ortsstempel von Heidelberg mit den Mannheimer Ankunftstempeln vergleichen; auch wenn der Heidelberger Postbeamte vielleicht nicht ganz so penibel sauber gestempelt hat wie z.B. sein Kollege aus Gernsbach (Nr. 50), so ist er dem Mannheimer Schlamper doch um Längen voraus ....

    Quod erat demonstrandum! -

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo Sammlerfreunde,

    anbei ein kleiner Baden-Pfalz-Beitrag mit der o.a. Hauptnummer. Das Brieflein lief als Rechnung für ein Fass Sprit im November 1855 von Mannheim nach Ingenheim (bei Landau/Pfalz). In retrolib steht Sprit sinnverwandt mit gereinigtem Spiritus; auch Essigsprit. Zu Absender / Empfänger habe ich leider noch nichts finden können.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    man möge sich ob der Adressierung des nachstehenden Baden - bayer. Pfalz-Belegs mit der Nr.6 nicht irritieren lassen, das heißt nicht Frankenthae, sondern Frankenthal mit einem am Randbereich etwas zu klein geratenem "l". Die Marke auf dem Rechnungsbrief über eine 1 Kiste Rosinen kommt im Verlgeich zu jener auf dem vorstehenden Beleg in post 9 mit einem weniger kraftvoll grünen, fast schon pastellfarbenen Ton daher. Schön anzuschauen auch der Schnitt, hier vollkommen perfekt.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    selbst die häufige Nr. 6 von Baden ist in diesem Schnitt nicht so leicht zu finden.

    Der Weg war mit der Bahn von HD nach Mannheim. Dann musste abgeladen werden, weil die Eisenbahn nicht über die Rheinbrücke Mannheim - Ludwigshafen fahren konnte. Die bayer. Post ließ ihre Leute über die Brücke laufen, die Post abholen (mit Schubkarren!) und marschierte zurück zur Postexpedition Ludwigshafen. Dort wurden die Postpakete geöffnet, die Briefe gestempelt und weiter kartiert in Richtung des Zielortes.

    Die 5 km nach Frankenthal ging es dann mit der Postkutsche weiter.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Pälzer, hallo BK,

    darf es auch eine 3Kr blau sein, nach dem tollen Beleg von Pälzer und der
    profunden Beschreibung von Bayern Klassisch.....? :thumbup:

    Falls ja, dann hier mit einer Sophy Attitüde auf einem Brief im Damenformat:
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/ScanPic0001a3d407f6jpg.jpg]

    Der Inspektor Meuth war neben der Tätigkeit als Richter und Inspektor des
    pfälzischen Zentralgefängnisses auch Industrieller und Jurist:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Flamin_Meuth

    Beste Grüsse von
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen !

    grüne Marken, die blau anlaufen, wer hätte das gedacht...


    Vielleicht hat jemand von euch in einem anderen Forum einen hochinteressanten Thread zu einer "grün angelaufenen" 9-Kreuzer-Marke verfolgt ...

    Wir werden hier doch nicht einen Farb-Fehldruck der Nummer 6 entdeckt haben ? Eine Nummer 6F gäbe unserem Sammelgebiet wieder einmal richtig Auftrieb!

    Mein Vorschalg: @bayern socials schöner Brief wird nicht zur Nummer 8 verschoben - für alle Fälle bleibt er erstmal hier!

    Viele Grüße von balf_de

  • Mein Vorschalg: @bayern socials schöner Brief wird nicht zur Nummer 8 verschoben - für alle Fälle bleibt er erstmal hier!

    Lieber Balf_de, lieber Pälzer,

    ui,ui,ui Asche auf mein Haupt, habe die Überschrift gar nicht gelesen ;(8o
    Sorry, finde es aber gut, wenn der hier im Kontext bleibt, evetuell nennt der
    werthe Autor den Bereich um in Baden 3Kreuzer?

    Ein Bild des ehem Centralgefängnisses im nachstehenden link, Nr. 5 von oben:


    Pälzer, vielen Dank für das Bild! :)

    Liebe Freunde,
    wer unsachgemässe Baden Fehldrucke fabriziert und nicht zum prüfen selbiger bereit ist,
    der wird von uns und Inspektor BK sofort ins Centralgefängniss geliefert..... :P:P

    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    PS: Gerade erst gelesen in Pälzers Link, ob das abschreckend auf die Speratis "in Spe" wirkt?:
    "Es gibt aber Berichte aus der Zeit um 1900, in denen vom „Triumph der Humanität“ die Rede ist.
    Es soll vorgekommen sein, daß die „milde Behandlung“ in Kaiserslautern „...Entlassene zu neuen
    Vergehen veranlaßt habe, damit sie hier wieder Obdach und gute Pflege finden...“

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo BS,

    ich kann nicht umhin zu konstatieren, dass man sich so manch einen Anbieter aufgrund seines Gebarens auf einem boot-camp-Abstecher ins Dauer-Habt-Acht gestellt wünscht.


    + Gruß ^^

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo liebe Freunde,

    ich habe für diesen thread auch noch einen Brief bei mir gefunden:

    05.12.1858 von Mannheim nach Neustadt/Hdt.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • ...sieht auch nach extrem perfektem Schnitt aus, z.T. sogar überrandig.

    Sehr schön + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen.

    Auch dieser Thread braucht mal wieder eine Auffrischung.

    Am 22.12.1857 schrieb Alois Faller aus Todtnau (aufgegeben am 23.12.1857) einen Brief an Dominik Löw (Engelwirth) in Kirchhofen.
    Siegelseitig sehen wir einen Bahnposttsempel vom 23.12.1857.

    Inhalt ist eine Quittung über 60 Gulden.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Lieber Ronald,

    das ist ein Beitrag aus "Der lustige Bahnpoststempel".

    Badische Bahnpoststempel trugen als Zeichen der beidseitig befahrenen Strecken einen Stern (Nordstern) für Briefe vom Süden nach dem Norden, grob gesagt von Basel bis Heidelberg und einen Punkt im Kreis für die Gegenrichtung für Züge von Frankfurt kommend Richtung Südbaden bzw. der Schweiz.

    Wo der seinen Stern bzw. seinen Punkt hätte haben sollen, erschließt sich mir nicht. Ein kleines Kuriosum, das zu zeigen nur wenige in der Lage sein werden. Danke dafür (und nett sieht der mit der grünen Marke allemal aus). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.