woermi - wirklich hübsche Darstellung dieses Standardportos
Schöne Paketkarten
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Minimarke, Pälzer u. Postarchiv.
Zur Paketkarte aus Saarbrücken nach Kaiserslautern mit gestrichenem Nachporto kann ich eine Erklärung beibringen.
In der Postordnung für das Königreich Bayern vom 1. Mai 1917 - veröffentlicht als Bayer. Post- und Telegraphen-Dienstanweisung Abschnitt III, Abteilung 1 - heißt es im §48 B.XII:
"Reicht das am Aufgabeort entrichtete Franko nicht aus, so wird das Ergänzungsporto vom Empfänger erhoben. Bei gewöhnlichen Briefsendungen sowie bei allen Sendungen vom Auslande gilt die Verweigerung der Nachzahlung als Verweigerung der Annahme der Sendung. Bei unzreichend frankierten Wert- und Einschreibsendungen sowie unzreichend frankierten Paketen aus dem Inlande kann der Empfänger die Auslieferung ohne Portozahlung verlangen, wenn er den Absender namhaft macht und bei Briefsendungen den Briefumschlag zurückgibt. Der fehlende Betrag wird alsdann vom Absender eingezogen."Ein ähnlicher Wortlaut steht in der ADA der Reichspost V,1 §50 Absatz III. Postordnung von 1917
Gruß
wuerttemberger
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Besten Dank wuerttemberger für die Info,
ist in die Beschreibung aufgenommen. Dann ist`s nicht nur eine hübsche, sondern wohl noch dazu außergewöhnliche PakeKa...woran beim Erwerb zugegebenermaßen nicht ansatzweise gedacht ward.
+ Grußvom Pälzer
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Hallo Alle
Schaue zwei Paketkarten.
1. Aus Nürnberg nach Bruxelles, Belgien, 25.2.1891. 2½ Kg. Porto 80 Pf. Zugstempel am 26.2.1891 Cöln (Rhein)-Aschaffenburg Zug 75, Durchgangstempel in Cöln, Ankunftsstempel in Bruxelles 27.2.1891. Auch etwas geschrieben in französisch. ?
2. Aus Reutlingen nach Luzern, Schweiz, 16.7.1892, 1½ Kg, Porto 80 Pf.Viele Grüße
Jørgen -
Hallo zusammen,
hier eine Paketkarte, die mal schön war, bevor ein Irrer das Eck mit (wahrscheinlich) einer Marke abgerissen hat.
1914, Paketkarte von Berlin nach Friedrich Wilhelmshafen Deutsch-Neuguinea. Abgesendet am 23.4 .1914 kurz vor Beginn des 1.Weltkrieges, Empfänger der Oberstabsarzt Liesegang, rückseitig Zollstempel von Friedrich Wilhelmshafen.
Viele Grüsse
Christian -
Hallo Jørgen,
Auch etwas geschrieben in französisch. ?
Somme á percevoir f(ranc) 3,29 > Zu kassierende Summe 3,29 Franc
Reçu l`envoir désigné d`autrepart > ~ Ausgabe des Pakets quittiert durch die Gegenseite
Le 28.02.1891 > den 28.02.1891 - Unterschrift Empfänger+ Gruß
vom Pälzer
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Leitwege - da kommen einem die Tränen!
Baldersbrynd - an diesen beiden Karten lässt sich erklären wie das Berechnungsystem beim UPU Paketvertrag funktioniert hat.
Die Maßgabe für das Deutsche Reich / Belgien / Schweiz war bis 5 kg, Entfernungsunabhängig 50 Cs pro Land. Dies galt vom Beuttitt zum Vertrag bis Oktober 1919, danach schlug die Inflation zu.
Da sowohl die Württemberg/Schweiz wie auch Bayern/Belgien über kein weiteres Gebiet ausgetauscht wurden sind zwei Länder beteiligt.
Bedeutet also 1 Goldfranken Paketgebühr = 80 Pfennig.
Das ist auch der Grund warum dieses 80 Pfennig Porto Massenware ist.
Auf der einen Seite: Deutsches Reich / Bayern / Württemberg
auf der anderen Seite: Schweiz / Frankreich / Belgien / Niederlande / DänemarkGefühlsmäßig würde ich von häufig nach selten folgende Reihenfolge sehen:
Schweiz - Belgien - Dänemark - Niederlande - Frankreich -
Pälzer
Vielen Danke für die übersetzung.@ Minimarke
Auch vielen Danke für beschreibung und Informationen.Viele Grüße
Jørgen -
hier eine Paketkarte, die mal schön war, bevor ein Irrer das Eck mit (wahrscheinlich) einer Marke abgerissen hat.
Hallo Leitwege,
das Porto für Postpakete zwischen Deutschland und Deutsch-Neuguinea (einschließlich des Inselgebiets) betrug für Paket über 1 bis 5 kg, sofern es mit deutschen Postdampfern über Bremen geleitet wurde, 2,40 M. Im vorliegenden Fall (2 Pakete á 5 kg) sind dies 4,80 M. Auf dem abgerissenen Teil dürfte eine 60 Pf-Marke geklebt haben.
Trotz des fehlenden Teils eine schöne Paketekarte mit interessanter Destination.
Gruß
Postarchiv -
Hallo Sammlerfreunde,
anbei ein wie ich meine eine recht hübsch geratene Paketkarte, aufgegeben im Oktober 1914 mit einer Mischfrankatur aus den Luitpold- und Ludwig-(Type I)-Ausgaben. Wie man dem Beleg unschwer entnehmen kann, wurde hier Gebrauch von der für eine Paketkarte höchstmöglichen Versandanzahl von 3 Frachtstücken gemacht.
Da jedes davon unter 5 Kg Gesamtgewicht zu liegen kam, konnten der Versand lt. dem seit 01.10.1881 im Weltpostverein auch von der Schweiz ratifizierten Vertrag, betreffend den Austausch von Postpaketen zum Einheitstarif von 80 Pf pro Paket erfolgen, so dass sich im vorliegenden Fall der verklebte Gesamtbetrag von 2,40 Mark ergibt.
Sollte der Empfänger auch von den Zollgebühren befreit bleiben (hier höchstwahrscheinlich für die Lieferung von Schuhen), konnte dieser mit dem Zusatzzettel Franc de droit oder Franco de frais* et drois entlastet und die entsprechende Gebühr vom Absender eingezogen werden.
Schönen Grußvom Pälzer
*Ab 01.07.1879 konnten Pakete bis 5 kg nur noch frankiert aufgegeben werden.
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Hallo Pälzer,
Gllückwunsch zu der seltenen MiF Luitpold + Ludwig III.
Was mich etwas wundert, ist die jungfräuliche Siegelseite. Dein Stück ist natürlich absolut echt, aber stelle dir mal vor, da würde vorne eine vom Wert her 4stellige Frankatur prangen und die Rückseite wäre völlig leer - ich weiß nicht, ob man das dann einfach so akzeptieren würde.
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Hallo bk,
wen meinst Du mit "ob man das dann einfach so akzeptieren würde" ? Und unterschreibt man heute als Empfänger an der Haustüre etwas, wenn man ein einfaches Päckchen bekommt ? Möglichweise hat sich ein schweizer Bote so etwas auf einem gesonderten Formular quittieren lassen ?
Schau Dir ferner die 80 Pf Paketkarte von Baldersbrynd in post 26 an (Reutlingen-Luzern), da findet man rückseitig auch keine Empfangsbestätigung, nur einen Ankunftsabschlag. Auf der von mir vorgestellten findet man einen solchen vom Zielort Basel zwar auch nicht, aber vorne den grünen Zollstellenstempel von Basel. Vielleicht hat das vorliegend gereicht ?
+ Gruß
vom Pälzer
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Hallo Pälzer,
ich meine den Markt damit - es gibt ja auch gefälschte Paketkarten (Achim hat mal in der Zeitschrift "Die Postgeschichte" eine solche "Granate" gezeigt, die sehr gut getürkt war und erst spät erkannt, dass es ein krummer Hund war) und wenn man von 2 Händen rückseitige Vermerke, Ausgabestempel usw. auf der Paketkarte hat, dann ist man halt auf der sichereren Seite, als wenn sie blank ist.
Auf der Karte ist ja ein grüner CH - Gebührenstempel abgeschlagen worden (das war üblich für die in den Zeilen aufgeführten Kosten), von daher war da schon etwas zu quittieren.
Ich meine auch, dass rückseitig der Empfang zu bestätigen war ("Eingangsverzeichnis" "Empfangsbescheinigung").
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Hallo bk,
Auf der Karte ist ja ein grüner CH - Gebührenstempel abgeschlagen worden (das war üblich für die in den Zeilen aufgeführten Kosten), von daher war da schon etwas zu quittieren.
Verstehe ich jetzt nicht, es war doch von der Zollgebühr befreit und im Zollstempel sind entsprechend auch keine (Gebühren-)Eintragungen gemacht worden. Was gab es da noch für den Empfänger zu quittieren ? Für mich ist der Zollkontrollstempel nur der (nette) Beweis, dass die Frachtstücke und die Paketkarte den Postkurs auch wirklich durchlaufen haben.
+ Gruß !
vom Pälzer -
Hallo Pälzer,
ich dachte, dass der grüne CH - Zollstempel nur dann drauf kommt, wenn es etwas zu zahlen gilt. Ich kann mal bei meiner Zoll - Slg. nachschauen, ob ich auch Paketkarten habe, bei denen "leere" grüne Zollstempel zu finden sind.
Keine Bange, wie schon oben von mir beschrieben, ist da alles echt - aber hinten leer wundert mich doch etwas. Ich suche morgen mal meine Karten raus und zeige dort die Rückseite - vlt. sind die ja auch leer, wer weiß?
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- aber hinten leer wundert mich doch etwas
Hallo zusammen,
alles in Ordnung, es ist relativ egal ob der grüne vorne oder hinten ist!
Die Baselaner haben Ihren Zollstempel eben auch als Ankunft interpretiert, und damit sind auch die letzten Zweifel zu begraben.
Außerdem ist ja auch noch der Kartierungsstempel da.
Viel interessanter wäre herauszufinden ob hier eine heimliche Zensur stattgefunden hat. -
Hallo Minimarke,
Zweifel an der Echtheit hatte ich niemals - ich habe mich nur gewundert, dass man einen Stempel ohne Funktion abgeschlagen hat und hinten, wo man m. M. n. hätte etwas ausfüllen müssen, untätig blieb.
Die CH war ab ca. 1870 meines Erachtens die am besten funktionierende Postverwaltung der ganzen Welt.
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Hallo,
es hat einen einfachen Grund, warum Paketkarten in die Schweiz heute in sehr großer Zahl vorhanden sind.
Sie wurden dem Empfänger mit dem Paket ausgehändigt, deshalb waren die Rückseiten leer.Weltpostvereinspakete bis 5 Kg.
Pro Land 50 Goldcentimen = 50 cent. Deutschland plus 50 cent. Schweiz (wie alle Nachbarn mit Landgrenze zu D) = 1 Goldfranken
1.10.1881- 31.1.1920 1 Goldfranken = 80 Pf.
Der Wechselkurs war ab dem 1.2.1920 meist steigend, der Beamte mußte nur 1 Goldfr. mit seinem an dem Tag gültigen Wert multiplizieren.
Paket 5 kg. vom 6.1.1921 = 8 Mark
Gruß Bernd -
Hallo Bernd,
bei deiner schönen Karte sind ja auch 2 Gebührensätze im Stempel notiert - hast du auch Paketkarten in die CH, die einen "leeren" Stempel zeigen?
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Hallo bayern klassisch,
bei meiner zahlte der Empfänger die Zollgebühren, deshalb die Gebühren im Stempel.
Bei der Paketkarte von Pälzer zahlte der Absender des Paketes diese, ich denke der Stempel wurde wohl nur als Beweis der Durchgangs beim Zoll abgeschlagen.
Beste Grüße BerndP.S. Fehlerbehebung. 1 GF = 80 Pf. bis 30.9.1919 ; 1.10.1919 - 31.1.1920 1 GF. = 1,60 Mark
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