• Hallo Sammlerfreunde,

    endlich dann also einmal eine internationale Antwortkarte mit Fremdentwertung des bayerischen Wertstempels aus Luxembourg. Und das dann auch noch an prominente Adresse, hier die des Chemikers Dr. Paul Wulz bei der Badischen Anilin u. Sodafabrik / Ludwigshafen a.Rh. Der anbei zitierten Quelle zu Folge wurde er am 2. Oktober 1867 in Stuttgart geboren. Sein Vater verstarb bereits früh, so dass er mit sechs Jahren nach Heidenheim zu seiner Tante Friederike und seinem Onkel Theodor Schaefer kam, welche ihn wie ein eigenes Kind aufzogen und auf das Gymnasium schickten.

    Dr. Paul Wulz (1867-1933)

    Nach dem Abitur studierte Paul Wulz Chemie, machte in Erlangen den Dr. phil. und arbeitete daraufhin für die BASF in Ludwigshafen. Als sein Onkel im Jahre 1897 verstarb, wurde er gebeten, in dessen Zigarrenfabrik in Heidesheim eine leitende Position zu übernehmen, was er ab 1898 tat. Unter seiner Führung entwickelte sich das Unternehmen stetig aufwärts, so dass 1899 eine große neue Fabrik an der Ulmer Straße gebaut werden konnte. 1901 wurde eine Filiale in Steinheim eröffnet, 1905 eine weitere in Langenau.

    Ab 1912 leitete Dr. Paul Wulz die Firma, die inzwischen 1.000 Mitarbeiter beschäftigte, alleine. 1916 erhielt er den Titel eines Kommerzienrats. Dr. Paul Wulz engagierte sich nicht nur unternehmerisch, sondern auch politisch. So gehörte er von 1903 bis 1914 dem Bürgerausschuss an, danach von 1914 bis 1919 sowie von 1926 bis 1931 dem Gemeinderat und ab 1919 zudem dem Kreistag. Von 1922 bis zu seinem Tod am 4. April 1933 war Dr. Paul Wulz auch Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Heidenheim.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    verwendete Quelle: https://pdf.hosting2.x-tegra.com/schlossblick_pdf/3-2007_d_11.pdf

  • ... feines Stück - viele wird es wohl damals schon nicht gegeben haben ... :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... feines Stück - viele wird es wohl damals schon nicht gegeben haben ... :thumbup::thumbup:

    Schon gar nicht in die "Neue Welt" - siehe vorherige Postkarte. Leider war meine Frage offenbar zu schwierig und deshalb:

    Neue Welt (Würzburg)

    „Neue Welt“ oder „Zur Neuen Welt“ ist die Bezeichnung für einen ehemaligen Gutshof am Leutfresserweg 32 in Würzburg, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Wohnsitz der Malerin Gertraud Rostoskyund ihrer Mutter zum Treffpunkt, Durchreisestation und Sommersitz von Künstlern, Literaten und Intellektuellen diente und überregionale Bekanntheit erlangte und dessen Gebäude sich heute in Privatbesitz befindet.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt_(W%C3%BCrzburg)

    Die Adressatin war Marie - also die Mutter der Künstlerin. Aber wen interessiert das außer meiner Wenigkeit. Deshalb habe ich auf diesen Hinweis verzichtet und bitte nochmals um Vorschläge für den Namen des Absenders.

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Liebe Freunde,

    2 nette Postkarten zu je 10 Centimes aus Luxembourg Stadt an Gustav Junemann in Fürth in Bayern aus der schrecklichen Zeit des 1. Weltkrieges sind mir in die Hände gefallen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

    1. Karte vom 22.11.1916 mit Zensurstempel von Trier. Vom Text kann ich leider nur lesen, dass die luxembourger Firma ein bestelltes Kreuz gerne hätte.

    2. Karte vom 7.5.1918 mit Zensurstempel (den ich aber nicht identifizieren kann, auch von Trier?) für vergleichbare Waren und natürlich wollte man die Waren eigentlich schon gestern haben ... gegen Ende des Krieges wie hier waren die Verluste ja sehr hoch und Männer fehlten an allen Orten, da konnte es wohl schon mal zu leichten Verzögerungen kommen, selbst bei Kreuzen.

    Karten mit Zensur nach Bayern kenne ich von Luxembourg aus nicht viele und so nahm ich sie mit.

  • Lieber Ralph,

    Herr Junemann war anscheinend Devotionalien- und Paramenten-Händler, der sich offensichtlich öfter in Lieferverzug befand. Es wäre interessant, ob noch mehr Post an den Herrn gab.

    schöne Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ich konnte nur diese beiden Karten schnappen - von LUX ist jede Post nach Bayern gut, mit Zensur sogar sehr gut. Ich weiß nicht, ob es da heute noch viel zu finden gibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph ( bayern klassisch),

    eine kleine Korrektur:

    Die beiden Karten gingen nicht nach "Fürth in Bayern" (in Mittelfranken), sondern nach "Furth im Wald" in die Oberpfalz
    (Grenzstadt zu Tschechien, bekannt durch das normalerweise jährlich aufgeführte Open-Air-Schauspiel "Der Drachenstich").

    Verregnete Pfingst-Grüße

    Gerd

  • Lieber Gerd,

    vielen Dank - wer lesen kann, ist klar im Vorteil und irgendwie hatte ich mich auf Fürth eingeschossen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    nachdem Altsax einen Brief nach Sachsen gezeigt hat, hier ein Brief nach Bayern.

    Dieser Brief vom 6.11.1866 lief nach Ixheim. Der Tarif für den Briefverkehr zwischen Luxemburg und der Pfalz lag bei 6 Kr. = 25 Cent.

    Zweibrücken war für Ixheim postalisch zuständig, da dort erst am 1.2.1891 eine Expedition eingerichtet wurde.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    ein Musterbrief - so schön kann LUX nach Bayern aussehen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend zusammen,

    von der Wertigkeit der Perfins aus Luxemburg hat Pälzer so ziemlich gar keinen Blassen, ist aber dennoch froh, derartiges nach etwas über 10 Jahren IM überhaupt einmal in die Sammlung integrieren zu dürfen ...auch wenn`s jetzt nicht gerade ein Schnappi war. Weiss evtl. jemand, wann in Luxemburg mit den Perfins angefangen hat ?

    Dieser Quelle (Seite 11 von 15) zu Folge:

    ...erging erst zum 21. August 1907 eine offizielle großherzogliche Verfügung auf Zulassung von Perfin-Marken. Dennoch gab es - wie vorliegend - offenbar speziell vom Stahlwerk Dudelange schon weit vorher Perfin-Werte, die der o.g. Quelle nach bis auf das Jahr 1891 zurückgehen. Ob das aber der früheste Verwendungszeitpunkt war, geht daraus leider nicht eindeutig hervor.

    Schönen Gruß

  • Pälzer

    da hast du aber gut auf unserer Webseite gestöbert ;) . Im Handbuch steht auch nur dass der PERFIN S.D Stahlwerk Düdelingen von 1891 bis 1943 bekannt ist. Der Verfasser hat die ihm bekannten Belege wohl erfasst , nach Marken sortiert nicht aber das Stempel-Datum vermerkt. In unserer Vereinssammlung gibt es den einen oder anderen Beleg, nur weiss ich nicht mit welchem Datum.

    @ + die 1. Vorsitzende des Vereins Phila-Dudelange

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (15. August 2023 um 21:00)

  • P.S : Laut dem Handbuch auf Seite 2 ist der erste Luxemburger Firmen-Lochung auf einer Allégorie Marke à 10 centimes bekannt und zwar S.D vom Stahlwerk Düdelingen mit Datum 23.7.1891 also 16 Jahre vor dem Reglement. Ab 1892 taucht dann die Lochung WL ( Banque Werling Lambert et Cie) auf.

    Phila-Gruß

    Lulu

  • ...merci, da bin ich ja mit dem März 1893 gar nicht mal so weit entfernt vom Rekordhalter !

    Mal sehen was sich da noch so ergibt.

    Schönen Gruß 8o

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis