Schweiz - Deutsche Staaten

  • Hallo Kevin,

    ich kann mal anfragen, ob einer bekannt ist und deine sängerische Leistung dann bei youtube bestaunen ... :thumbup::thumbup::thumbup:

    Spaß bei Seite - nach Bergedorf ist m. W. keiner bekannt. Aber wer weiß, was noch alles in Schweizer Tresoren schlummert ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich habe Oropax - glaub ja nicht, so einfach an meine Sammlung zu kommen! 8o:thumbup:^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,
    in dieser Reihe möchte ich heute einen Briefumschlag zeigen, der eine kleine Geschichte erzählen kann. In Basel wurde am 27.11.1864 ein Brief abgeschickt an Herrn Geb. Fallmann in Kirsbin in Westphalen / Rheinpreußen. Der Beleg ist mit 40 Rappen zutreffend freigemacht worden. Weiterfranko 9 rückseitig.Einen Bestimmungsort Kirsbin kannte die preußische Post nicht. Ein findiger Postler vermerkte auf dem Brief Kierspe ? was so ähnlich wie Kirsbin klang. Vielleicht war ihm auch bekannt, dass es in Kierspe eine Fa. Gebr. Vollmann gab, die einen regen Postverkehr mit Schweizer Geschäftspartnern hatte. Immerhin wurde der Brief zugestellt, wie der fragmentarische Ausgabestempel zeigt ( es könnte der 29.11. sein, der Stempel hat leicht durchgeschlagen).
    Interessant auch, dass die Frankatur unten rechts angebracht worden ist, was ich bisher nie gesehen habe.

    remstal

  • Lieber Remstal,

    einene tollen Brief zeigst Du uns da, nicht nur die Frankatur rechts unten ist selten sonder auch ein so "heller" Postler, dass er aus Kirbin "Kierspe" machte-Toll :thumbup::P

    Denn Kierspe ist nicht sehr weit von mir entfernrt und eine Metropole ist es heute nicht und demnach noch weniger in 1864 ^^^^

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo remstal,

    Glückwunsch auch von meiner Seite zu diesem nicht alltäglichen Brief. Auch vermisse ich einen badischen Bahnpoststempel - ungewöhnlich.

    Ich nehme an, jemand hat in Basel von den tollen Produkten einer preußischen Firma erzählt, wusste aber den Ort nicht besonders genau zu buchstabieren. Dann schrieb man halt phonetisch und hoffte, die gewissenhafte, preußische Post würde den Rest erledigen. Tat sich auch!

    Vlt. wissen es unsere Preußensammler hier: Hatte die Post Lexika, aus denen die Firmen hervor gingen? Also hätte man unter Kierspe schauen können, ob es eine Firma dieses Namens gab? Das wäre ja interessant zu erfahren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Vlt. wissen es unsere Preußensammler hier: Hatte die Post Lexika, aus denen die Firmen hervor gingen? Also hätte man unter Kierspe schauen können, ob es eine Firma dieses Namens gab? Das wäre ja interessant zu erfahren.


    Hallo lieber @BK,

    die preußischen Postler haben das damals einfach mal schnell ergooglet und schon wussten Sie: Kierspe ist es 8o:D

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • liebe Freunde, generell musste ja während der Laufzeit des Vertrags von 1852 das Weiterfranko auf jedem Beleg festgehalten werden. Das wurde auch penibel gehandhabt. Dieser Umschlag aber trägt keinen Weiterfrankovermerk! Es ist unter meinen Belegen, die allerdings in der Zahl recht überschaubar sind, der einzige. Ob das nun wirklich eine Ausnahme ist oder doch öfter vorkommt, weiß ich leider nicht.

    Herzliche Grüße remstal

  • Hallo remstal,

    ich kenne leider nicht die Manipulationsverordnungen der CH des 1852er Vertrages hinsichtlich dieses Punktes. Briefe aus oder über Basel weisen praktisch ausnahmslos das Weiterfranko für Baden/Württemberg/Bayern/Österreich auf. Es war aber nicht notwendig, weil die Abrechnung in den Briefkarten stattfand, nicht auf den individuellen Briefen. Die Notation dort diente nur der Kontrolle.

    Bayern schrieb kein Weiterfranko für die Briefe in die CH vor - trotzdem gab es das. Auch sollte kein P.D. - Stempel für diese Briefe angebracht werden - trotzdem gibt es 2 Briefe aus Bayern mit P.D. - Stempel.

    Schweizbriefe in den Postverein tragen aber immer, wenn sie korrekt frankiert waren, einen P.D. - Stempel, weil die CH das vorschrieb.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo bk,
    herzlichen Dank für Deine Erklärung. Mir leuchtet ein, dass die Eintragung in die Briefkarten maßgebend war. Was mir aber auffällt ist der Umstand, dass bei meinen Belegen aus CH in den D-Ö.Postverein -trotz korrekter Freimachung- ca. die Hälfte keinen PD Stempel aufweist. Das dürfte doch dann nicht in dieser Vielzahl sein ?!

    Herzl Gruß remstal

  • Hallo remstal,

    ich würde nach den von mir gemachten Erfahrungen den Anteil geringer schätzen, aber seis drum. Vlt. haben die Schweizer Kollegen sich an Bayern orientiert und gedacht, wenn die nicht müssen, brauchen wir auch nicht. ^^

    Aber das ist nur eine Vermutung - wissen kann ich es nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    postgeschichtlich betrachtet habe ich mir mit dem kleinen Brief, den ich euch heute vorstellen will, eine echte Dublette zugelegt: eine 50 Rappen-Frankatur für einfache Briefe (1 Lot) aus dem zweiten Schweizer Rayon in den dritten badischen nach dem Tarif von 1852-1868 – am 16. Juni 2014 habe ich mein hübsches Strubel-Briefchen aus dem Jahr 1855 hier gezeigt.
    Trotzdem konnte ich nicht widerstehen, als ich diesen wirklich ähnlichen Brief sah, der am 28. Dezember 1861 aus Bern nach Heidelberg lief.

    „In der Schweizer Kneipe abzugeben“

    .. war der Wunsch des Absenders, der – wie aus dem Inhalt des Faltbriefs ersichtlich – nicht wusste, wie der „Senior der Helvetia“ in Heidelberg hieß und wo er wohnte. Aber ich bin mir sicher, dass der Postbote den Brief ordnungsgemäß zustellen konnte.

    (Soweit ich das bisher recherchieren konnte, war unser weltbekannter „Roter Ochsen“ in der Hauptstraße die Kneipe, in der sich die Schweizer korporierten Studenten trafen – wir könnten das sicher bei einem gemeinsamen Lokaltermin im Juni 2016 klären, wenn ihr – hoffentlich zahlreich – meine schöne Heimatstadt besuchen werdet).

    Was die „bayerische Relevanz“ der Frankatur anbetrifft, worüber sich der liebe bayern klassisch Sorgen gemacht hat, kann ich wohl Entwarnung geben: ganz sicher handelt es sich bei den 10- und 40-Rappen-Marken nicht um den „guten“ Münchner Druck – im Jahr 1861 konnten die Schweizer schon selbst ihre Marken drucken (wenn auch nicht so filigran wie die Bayern). Zum Vergleich habe ich die Frankatur meines ersten Briefs neben der des "neuen" gescannt.

    Den Inhalt des Briefchens konnte ich leider nur bruchstückhaft entziffern: nach den relativ gut lesbaren ersten Zeilen wird die Schrift immer schlechter leserlich (was auf meine Handschrift übrigens auch zutrifft, wenn ich einmal einen längeren Text ohne Tastatur schreiben muss . :S .). Die Aufzählung der Dinge, die der verehrte Senior besorgen soll, kann ich jedenfalls nicht entziffern. Für Hilfe bin ich sehr dankbar! Vielleicht ist das Briefchen ja sogar „SoPhie-relevant“ …

    Viele Grüße
    balf_de


    PS: auch hier fehlt ein PD-Stempel, dafür gibt es siegelseitig den "Schweiz über Baden"-Stempel, der wohl von der badischen Bahnpost als Grenzübergangsstempel abgeschlagen wurde.

  • Lieber balf_de,

    hübsch - mit interessanten Adressen kan man alle Briefe kaufen.

    Text:

    Verehrtester Herr,

    obschon ich nicht einmal Ihren richtigen Namen kenne, wage ich es dennoch, Sie mit einer Bitte zu belästigen, in der Hoffnung, daß Sie als Schweizer Ihren studierenden Mitbürgern gerne einen kleinen Gefallen erweisen. Bei Beginn des Wintersemesters haben nämlich mehrere ...

    Jetzt wird es schwer, weil der Scan nicht gut ist. Kannst du das optimieren?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern klassisch,

    Jetzt wird es schwer, weil der Scan nicht gut ist. Kannst du das optimieren?

    klar, das kann ich versuchen. Mein Problem ist allerdings die maximale Dateigröße von 500 kb. Bei einer Auflösung von 300x300 bpi musste ich die Dateien etwas verkleinern. Bitte, lieber Bayern klassisch, versuche es doch jetzt noch einmal!
    Vielen Dank und herzliche Grüße
    balf_de

  • Lieber balf_de,

    die Maximaldatenübertragung ist m. W. 600 kb.

    Verehrtester Herr,

    obschon ich nicht einmal Ihren richtigen Namen kenne, wage ich es dennoch, Sie mit einer Bitte zu belästigen, in der Hoffnung, daß Sie als Schweizer Ihren studierenden Mitbürgern gerne einen kleinen Gefallen erweisen. Bei Beginn des Wintersemesters haben nämlich mehrere ... stattgefunden und stehen noch fernere in Aussicht; unser ... hat sich aber als nicht ganz genügend erwiesen. Da mir nur kein Name eines Bandagisten bekannt ist, möchte ich Sie bitten, mir folgendes besorgen zu lassen:

    1 Rottenhandschuh
    1 Axillarknoten
    1 Stulpenschutz
    2 Prunkbrillen

    Sie haben gewiß irgend einen Fuchs oder ein Mitglied, das seiner Zeit dem schweizerischen Zofinger Verein angehört hat und deßhalb gerne alten Erinnerungen zulieb diese Aufträge bei einem Bandagisten besorgt. Derselbe mag dann die Gegenstände unter Nachnahme gleich an die dorten angegebene Adresse senden, nur möchten wir bitten, daß dieselben wo möglich in 14 Tagen oder 3 Wochen besorgt würden. Sollte es länger gehen, oder das Ganze Ihnen unbequem sein, so bitte ich mit ein paar Zeilen dieß anzuzeigen.
    In der Hoffnung, Ihnen nicht zu viel Mühe gemacht zu haben und indem ich Ihnen zum Vorraus danke für Ihre Mühe grüßt Sie
    Ihr ergebenster Albrecht Flügel stud. theo. als Präses der Neu - Zofing in Bern
    Zuckergasse 165.

    .....................

    Bis auf ein Wort, welches zwei Mal auf der 1. Seite vorkommt und das ich ums verre....en nicht lesen kann, sollte alles stimmen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern klassisch, lieber Stampmix,

    ganz herzlichen Dank für die Mühe, die ihr euch für meinen Studentenbrief gemacht habt! Natürlich hatte ich - ehrlich gesagt - auf euere Unterstützung bei der "Transkription" gehofft!
    Es sieht ganz so aus, als sein man in Heidelberg besser sortiert gewesen als in Bern, was Bedarfsartikel für schlagende Verbindungen anbetrifft. Das ist natürlich eine äußerst wichtige Erkenntnis, die wir hinsichtlich SoPhy aus dem Text entnehmen können!

    Im Übrigen rächt es sich jetzt, dass ich mich vor etwa 50 Jahren standhaft weigerte, trotz entsprechender Einladungen (die am nächsten Morgen mit heftigen Kopfschmerzen verbunden waren …) einer Verbindung mit acht Pflichtmensuren beizutreten. Natürlich hätte ich die schwierigen Stellen inklusive "Axiliarknoten" dann flüssig lesen können …

    Aber - wie gesagt - vielleicht können wir das im Juni nächsten Jahres im "Roten Ochsen" gemeinsam herausfinden!

    Viele Grüße
    balf_de

  • Lieber balf_de,

    ich hoffe doch sehr, dass wir uns in HD wiedersehen werden - dort soll die ARGE Baden einen Salon haben und wenn du dort deine HD - Slg. ausstellen könntest, wäre das perfekt.

    Die nächsten Tage werde ich mich mit meiner kleinen BY - Österreich - Slg. dort bewerben und diesmal auf 7 Rahmen hoffen (und hoffentlich nicht vergeblich).

    Auch der liebe Bayern Social will seine erstklassige Sophy - Slg. zeigen, vlt. noch andere mehr, so dass es ein wahres Stelldichein des Forums dort geben könnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.