Schweiz - Deutsche Staaten

  • Guten Abend liebe Forumsfreunde,
    passend zum Thema Unterfrankierung bei meinem zuletzt gezeigten Beleg nun eine Karte, bei der die Unterfrankatur rechtzeitig bemerkt und dem Absender wohl zur Auffrankatur zurückgegeben wurde. Zürich 29.11.1873 nach Konstanz. Zunächst nur mit 5 Rp. freigemacht, daher AFFR.INSUF.dann auffrankiert mit weiteren 5 Rp. und am 2.12.1873 nach Konstanz spediert.
    Schönen Abend remstal

  • Hallo remstal,

    wenn du mir so eine nach Bayern zeigst, könnte ich schwach werden ... :P:P:P Ein Kleinod - danke fürs zeigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo remstal,

    leider liegst du falsch.

    Hier galt folgendes Prinzip: Unterfrankierte Briefe waren wir unfrankierte Briefe zu taxieren. Frankiert kostete ein Brief 7x bzw. 25 Rappen, bei unfrankierten verdoppelte sich diese Gebühr, so dass CH - Briefe 14x und deutsche Briefe 50 Rappen kosteten.

    Der Wert der Marken/Wertstempel war jedoch anzurechnen, so dass wir hier auf 14x minus 10 Rappen = 3x = 11x Restporto kommen, die der Empfänger zu zahlen hatte. Umgekehrt wäre ein nur mit 3x frankierter Brief aus Deutschland in die CH mit 40 Rappen taxiert worden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo remstal,

    s. Artikel 11 des Postvertrages Württemberg - Schweiz, gültig ab 1.9.1868:

    http://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/463.pdf

    Du kannst hier im Forum auf den Link "Postvertragsobjekt" klicken und das Land mit dem entsprechenden Zeitraum eingrenzen, dann siehst du, dass dort sehr viele Verträge per pdf - Datei hinterlegt sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo remstal,

    auch hierfür gilt, dass der stete Umgang mit alter Literatur seine Wirkung nicht verfehlt. Wenn man genug dieser Postverträge studiert, werden die termini technici einem immer lechter von der Lippe gehen und was gibt es besseres für uns als dieses Forum und diese Seite des DASV? Ich bin den Machern jeden Tag dankbar dafür. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo remstal,

    es wird die Manualnummer (Reconummer) sein, unter der er im eingehenden oder ausgehenden Recomanual geführt wurde, um später im Falle eines Verschwindens auffindbar zu sein (buchungstechnisch gesprochen).

    Einschreiben zwischen beiden Ländern sind nicht häufig. In meiner, allerdings sehr übersichtlichen, Sammlung BY - CH habe ich keine Handvoll.

    Gab es nicht auch eine Zeit, in der in der CH die Recommandation nur 10 Rappen gekostet hatte?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BK, vielen Dank für Deine Auskunft. Im Inlandsverkehr CH galt von 1.9.1871 bis 31.8.1876 eine R-Gebühr von 10 Rappen. Nach Art. 5 des UPU Vertrags durfte im Auslandsverkehr keine höhere R- Gebühr als im Inland angesetzt werden, also war ins Ausland von 1.7.1875 bis 31.8.1876 auch 10 Rp. R-Gebühr gültig. Vor UPU kostete der Zuschlag ab 1868 25 Rp. Ich zeige ein Einschreiben 19.11.1875 nach Liegnitz mit 25 Rp. Brief + 10 Rp. R-Zuschlag. Ab 1.9.1876 bis 31.3.1879 kostete die R Gebühr ins Ausland dann 20 Rappen. Ab 1.4.1879 fiel die Bindung des Auslands R Zuschlags an die innerschweizerische Gebühr weg und wurde auf 25 Rp. festgesetzt. Auch der Zeitraum 1.9.1876 bis 31.3.1879 ist nicht oft zu sehen, ich habe einen davon. Wenn gewünscht, kann ich ihn noch zeigen.

    herzlichen Gruß remstal

  • Hallo remstal,

    ein schmuckes Stück! :P

    Vielen Dank für deine Aufzählung - sehr interessant, was es da alles gab.

    Ich sehe alle deine Briefe gerne, also nur her damit. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Grüße an alle,
    heute ein Portobrief, zu dem ich eine Frage habe. Gelaufen 1857 von Schaffhausen nach Unterdizisheim im Oberamt Balingen. Also vom 1. Rayon in den 1. Rayon. Porto zutreffend 6x. Davon 3 für Wttbg. und 3 für CH.Siehe Rötel. Ist der Rötelvermerk ausgestrichen oder könnte es eine 1 für Bestellgeld sein ? zumal der Beleg noch so was wie eine 7 zeigt. Gab es in Wttbg. Bestellgeld und in welchen Fällen ?

    Vielen Dank an Euch remstal

  • Hallo remstal,

    deine Interpretation ist richtig - 1x Bestellgeld = 7x vom Empfänger. Wann das Bestellgeld in Württemberg abgeschafft wurde, weiß ich leider nicht. Bei Taxis war es der 1.1.1865, wenn mich nicht alles täuscht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo wuerttemberger,

    ich habe, allerdings aus der Vormarkenzeit, auch Briefe nach WÜ mit 1 und 2x Botengebühr. Gab es dafür einen amtlichen Grund?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo wuerttemberger, herzlichen Dank auch von mir. Damit ist mir der Portobrief erklärbar geworden, in Unterdizisheim dürfte es keine Postanstalt gegeben haben.
    Viele Grüße remstal

  • Hallo remstal,

    hinten oben "Friedrichshafen" und darunter "Ulm". 3x die CH und 9x für Württemberg.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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