Liebe Sammlerfreunde,
folgenden Brief möchte ich zeigen:
Unfrankierter Brief aus Frankfurt a.M. nach Hard (Österreich) vom 13.6.1853.
Eigentlich ein Postvereinsbrief. Der Zusatz "poste restante Rheineck b. St. Gallen"
macht ihn aber zum Auslandsbrief. Das Porto von 12 Kreuzer = 40 Rappen war aber
jedesmal gleich. Bei Hard handelt es sich aber sicher um Hard in Österreich. Kann
dazu zu den Herren "Jenny und Schindler" folgendes aus dem Internet zitieren:
Samuel Schindler (1762 – 1830), seine beiden Söhne Friedrich ( 1788 – 1874)
und Dietrich Schindler (1795 – 1882) und der Schwiegersohn Melchior Jenny
(1775 – 1863) kauften 1825 die Indienne-Druckerei der Firma Esslinger von
Zürich in Hard am Bodensee. Sie errichteten eine Türkischrot-Färberei und
Druckerei. Melchior Jenny erwarb die österreichische Staatsbürgerschaft,
weil ein Inhaber eines Betriebes ein Österreicher sein musste. 1833 kauften
sie das Schlösschen Mittelweiherburg mit den Fabrikanlagen der ehemaligen
Druckerei Vogel. Hier wurden nun Lapis- und Küpenartikel, Woll- und Halbwoll-
drucke hergestellt. 1834 wurde der Betrieb um eine Spinnerei erweitert. 1836
kam es dann zur Gründung der großen Spinnerei in Kennelbach durch Friedrich
und Dietrich Schindler, sowie Melchior Jenny, 1850 wurde eine Weberei gegründet.
Im Jahr 1861 ging der Besitz an die Söhne der drei Gründer, die diesen 1867 teilten.
Alleinig die Spinnerei in Kennelbach wurde bis 1871 gemeinsam betrieben. Dann
übernahmen Wilhelm Schindler und Dr. Samuel Jenny den Betrieb unter dem Namen
„Spinnerei Kennelbach von Jenny & Schindler“
Chorrichter Samuel Schindler kam aus Mollis im Kanton Glarus/CH. Er war verheiratet
mit Barbara, der Tochter des Steuervogtes Dr. Schmied aus Mollis. Samuel Schindler
besaß eine große Handweberei und eine Handlung mit Garnen und Manufakturwaren.
Sein Sohn Friedrich Schindler besuchte eine Erziehungsanstalt in Neuenburg/CH und
machte anschließend eine Handelslehre in Burgdorf.
Sein Sohn Dietrich Schindler besuchte das Gymnasium und studierte an der Universität
Heidelberg Rechtswissenschaften. Er wurde einer der bedeutendsten Staatsmänner der
Schweiz. Durch seine politischen Tätigkeiten kümmerte er sich wenig um die Firma.
Melchior Jenny stammte aus Ennenda im Kanton Glarus und war der Schwiegersohn von
Samuel Schindler. Er stammte aus dem Handelshaus Jenny und Schiesser. 1817 wurde der
Betrieb liquidiert (Quelle: Sarnthein, Graf Rudolf: Denkwürdigkeiten aus 100 Jahren der
Spinnerei Kennelbach, Hg: Textilwerke Schindler & Cie. Kennelbach, 1938).
Beste Grüße von VorphilaBayern