Hallo zusammen,
adressiert wurde vorliegend an den Herrn Bergbauingenieur Schausten und Frau in Frankenholz - Mittelbexbach/Pfalz (heute Bunbdesland Saarland). Das hier mit einem sehr schönen Ankunftsstempel repräsentierte Frankenholz kommt im Saarkohlewald zu liegen, wo der Höcherbergraum dessen östliche Begrenzung bildet.
Schon im 18. Jahrhundert gab es dort Stollenbergbau, der damalige Landesherr, die Grafschaft Saarbrücken verfügte jedoch bereits über ergiebige Bergwerke und war insofern an einem weiteren Abbaugebiet nicht interessiert. Das änderte sich schlagartig als Frankenholz - Bestandteil der Gemeinde Oberbexbach - am 1. Mai 1816 Teil des bayerischen Rheinkreises wurde (Kanton Waldmohr im Landkommissariat Homburg/Pfalz).
Bayern gründete noch im selben Jahr die Frankenholzer Bergwerksgesellschaft. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatte die Grube im Jahr 1891, dem Todesjahr ihres Gründers August Ferdinand Culmann, eine Belegschaft von 563 Personen, die 82.100 Tonnen Kohle zu Tage förderten.
Da die Lage des Bergwerkes keinen Abtransport der Kohle mit der Bahn zuließ, errichtete man im Jahre 1886 eine rd. 4 km lange Seilbahn zum Bahnhof Mittelbexbach. Die starke Ausgasung der Kohle führte 1908 dazu, dass man einen unterirdischen Gasspeicher anbohrte und dieses nach oben geleitete Gas zum Beheizen der Kesselanlage der Grube benutzte. Dies war damals in Europa einmalig.
Nach dem 1. WK wurde im Jahre 1919 der französische Staat gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages Eigentümer aller Saargruben. Die Grube Frankenholz wurde aber nicht als Staatsgrube weiterbetrieben, sondern auf 99 Jahre an die Société Anonyme des Mines de Frankenholz verpachtet. Nach der Saarabstimmung 1935 wird die Grube am 1. März Teil der Saargruben AG.
Nach dem 2. WK übernahm Frankreich wiederum die Saargruben, zuerst in Militärverwaltung, ab 1947 in Treuhandverwaltung der Regie des Mines de la Sarre. Wenige Jahre nach der Wiedereingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik wurde die Kohleförderung durch die Saargruben AG zum 30. April 1959 eingestellt.
+ Gruß
vom Pälzer
verwendete Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Frankenholz