• Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    zu diesem Thema schreibt Marbach in seiner Zusammenstellung der Preussischen Poststempel
    Stationsstempel gehören, wie schon erwähnt, zum Kursstempel, sind aber meist nur bei größeren Stationen angewendet worden, da im übrigen diese Ortsnamen dem Kursstempel handschriftlich beigesetzt wurden. Sie sind also keine eigentlichen Aufgabestempel und kommen nur vereinzelt auch auf Marken vor. Häufig sind in dieser Beziehung nur die abgebildeten; sie verdanken ihr Dasein dem Bestreben, bei starkem Betriebe das Verfahren des Abstempelns möglichst zu vereinfachen. Sie erscheinen teils als Langstempel ohne Einfassung, so gesehen im S.B. von BARMEN-BAHNHOF, teils als Langstempel im Kasten (z.B. Abb. Ra1 von STETTIN sehr häufig), auch BARMEN und BONN E.P.B.X. sah ich so in S.B.; ferner auch zweizeilig im Kasten z.B. GLADBACH BAHNHOF; schließlich in der eigenartigen, hübschen Form des häufigen Königsberger Bogenstempels.
    Im Rheinland wurden auch sehr häufig Kastenstempel, denen man die Zahlentypen fortließ als Stationsstempel benutzt.

    Folgend ein paar erläuternde Abbildungen.
    Ein Beispiel für die Entwertung der Marken mit Kursstempel und beigesetztem Stationsstempel, so wie es vorgesehen war:

    Ein Beispiel für die Verwendung zur Markenentwertung mit rückseitig angebrachtem Kursstempel:

    Der erwähnte Stempel von Königsberg:

    Und die im Rheinland verbreitete Form des aptierten Kastenstempels; hier auch beigesetzt, die Markenentwertung erfolgte mit einem Kursstempel:

    Viele Grüße
    Michael

  • lieber Michael
    danke fürs Zeigen der Stationsstempel. Ich möchte noch einige anfügen. Oftmals hat man auch abgedeckte Kursstempel als Stationsstempel verwendet, wie z.B. hier gezeigt von Stralsund und Freiburg.
    viele Grrüße
    preussen_fan

  • Hallo zusammen,

    .

    zum neu geformten Bahnpost-thread von hier aus ein bescheidener Beitrag. Es gibt sicherlich schönere Belege, aber bei Preussen "Bahnpost pur" kann man da als IM`ler nicht wählerisch sein..


    Viele Grüße.

    vom Pälzer

  • Lieber Pälzer,
    ich weiß nicht, was du hast. Der Brief ist nicht schlecht, der Stempel Gladbach Bahnhof schon gar nicht. Auch wenn jetzt einige nicht mt meinem Vorschlag einverstanden sind, ich würde die 2 Sgr. Marke vorsichtig mit einem in Wasserstoffsuperoxyd getränkten Wattestäbchen abtupfen. Wahrscheinlich verschwindet dann der hervorgetretene Unterdruck.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber preussen_fan,
    manchmal müssen einem halt die Augen geöffnet werden :thumbup: Es ist doch immer wieder schön hier, von anderen Postgebieten dazu zu lernen.

    Vielen Dank + Gruß !
    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Pälzer.

    preussen_fans Einschätzung kann ich nur unterstreichen. Dein Beleg ist von deutlich überdurchschnittlicher Qualität! Dies liegt sicherlich auch daran, dass Bahnpostbelege häufig unter Zeitdruck oder auch im fahrenden Wagen bearbeitet wurden und da waren dann so saubere Abschläge wie auf deinem Brief schon schwierig.
    Daher tippe ich auch mal darauf, dass dein Brief in einem stehenden Wagen bearbeitet wurde. ;)
    Die Bearbeitung erfolgte sehr wahrscheinlich ambulant, denn dein Gladbach Bahnhof-Stempel gehört zu den sogenannten Stationsstempeln, die in der Regel (immer?) ambulant eingesetzt wurden. In diesem Zusammenhang bist Du hoffentlich damit einverstanden, dass ich deinen Beitrag in das Thema Stationsstempel umgehangen habe - bleibt ja trotzdem im Bahnpost-Ordner. ^^
    Stationsstempel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keine Datums- und Zeitangabe beinhalten, sondern nur die Ortsangabe, an der der Brief aufgenommen wurde. Es gab sie in der Form wie dein Stempel, also als Stationsstempel angeschaftt, oder als ehemaliger Aufgabestempel ohne Datums-/Zeiteinsatz, siehe z.B. wie in Beitrag #5. Manchmal gab es auch die Variante von abgedeckten Kursstempeln wie in Beitrag #2. Die Datumsangabe konnte man auf solchen Briefen dann dem Kursstempel entnehmen.
    Stationsstempel findet man bevorzugt auf Strecken mit erhöhtem Postaufkommen, da sich nur bei regelmäßigem Briefeingang während der Fahrt die Anschaffung solcher Stempel lohnte. Daraus ist aber nicht unbedingt zu folgern, dass diese Stempel häufig sind.

    Gruß
    Michael

  • Da hat Michael recht, obwohl Bahnhof drauf steht, ist es kein Bahnhofsstempel. Und bezüglich der Seltenheit kann ich nur sagen, dass ich bisher nur einen Beleg mit Rheydt Bahnhof besaß, zu dem gestern noch ein Gladbach Bahnhof gekommen ist. Allerdings nicht mit einer solch guten Frankatur, wie uns Pälzer zeigt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Michael, lieber preussen_fan,
    .

    ich stehe mittlerweile ehrfürchtig vor diesem Neuzugang. Mit soviel speziellen "features" habe ich wirklich nicht gerechnet. Ob Eurer Erläuterungen der verschiedenst geratenenen Stationsstempel scheinen hier die tollsten Kombinationen mit Kursstempeln möglich, wenn ich es richtig verstanden habe sind Häufigkeit und Qualität allerdings in der Regel eher bescheiden. Ich muss mal in meiner IM-Sammlung nachschauen, ob es da evtl. noch was vergleichbares gibt, mir war das alles bis dato nicht so richtig gewahr und danke insofern für die Aufklärung über den Hergang der Dinge.

    .

    Besten Sammlergruß !

    .

    vom Pälzer :thumbup:

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  • Lieber Erwin,

    ein wunderschönes Pärchen, vor allem für mich als Gladbach & 1860 Fan. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    ja, sehr schön! Als ich noch Preussen gesammelt habe, trug ich mich mit dem Gedanken, eine Gladbach/Rheydter Heimatsammlung aufzubauen, musste aber feststellen, dass es von dort gar nicht so viel Material gibt, wie man hätte erwarten können und habe es dann gelassen. Später knobelte ich, ob ich eine Sammlung Bayern - Gladbach aufziehen sollte/könnte, habe es aber dann gelassen, weil das Material noch dünner war, als zu befürchten war, wie ich schnell heraus fand, dass heute relativ große und bedeutende Städte in NRW damals, also um 1850/60, oft nur ein sehr geringes Postaufkommen hatten und sich der Aufbau einer Heimatsammlung als langwierig erweisen würde.

    Danke fürs Zeigen - und gerne mehr davon. :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Ralph,
    ich habe gerade mal meine Bestände durchsuchen lassen: ich besitze tatsächlich nur die zwei Briefe mit dem Stationsstempel GLADBACH BAHNHOF und den einen mit dem Stationsstempel RHEIDT BAHNHOF. das ist tatsächlich nicht gerade viel.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    siehst du, wie sich das mit meiner Aussage deckt. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    ein mit 1 Sgr. frankiertes kleines Briefchen, adressiert an einen Reisenden in Flicks Hotel in Gräfrath (heute ein Stadtteil von Solingen) wurde in Bonn an der Strecke Coblenz-Coeln direkt am Zug aufgegeben. Zur Markenentwertung wurde ein aptierter Rahmenstempel von Bonn als Stationsstempel verwendet.

    Netterweise wurde rückseitig dann noch das Bestellgeld für die Zustellung am gleichen Tag vermerkt.

    Gruß

    Michael

  • lieber Michael,

    ein schöner Beleg. Ich kann auch einen aptierten Rechteckstempel von Bonn zeigen, hier aber Bonn-Eisenb Post-Bureau. Der Brief stammt vom 11.4.1867. Ich habtte mir auf der dazugehörigen Karteikarte noch vermerkt:

    Die Stationsstempel vom Eisenbahn Postbureau in Bonn gab es in verschiedenen Ausführungen. Sie waren eigentlich nicht zur Entwertung der Marken vorgesehen.

    Leider habe ich mir die diesbezügliche Quelle nicht notiert.



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Michael,

    dein feiner Brief wird von einem Engländer stammen, der um 1860 das Rheinland bereiste, um Burgen und Geschichten am Rhein kennen zu lernen - das war damals auf der Insel "en vogue" und Auslöser für die sog. Rheinromantik. Schööön!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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