Da das Mitteilungsblatt der ARGE Belux bei den Mitgliedern eingegangen ist, kann ich auch meinen Belgienbrief zeigen !
Der Luxemburger Bankenplatz wurde seit jeher von internationalen Investoren beeinflusst. So auch im Falle der großherzoglich-luxemburgischen Nationalbank – Banque Nationale du Grand-Duché de Luxembourg (1873-1881). Bei der Gründung der BNL im Jahre 1873 floss überwiegend belgisches Kapital in die Bank.
Einer der Investoren von 1873 war Baron Constantin de Caters, Bankier aus Antwerpen. Er zeichnete 200 Aktien zu je 500 Franken. Es galt nun einen treffenden Beleg zu finden. Anfänglich führten alle meine Recherchen ins Leere. Eine flämische Webseite (heute nicht mehr auffindbar) gab einen wichtigen Hinweis. Scheinbar hatte Constantin de Caters (1811-1884) selbst keine eigene Bank, sondern war für die Bank C.J.M de Wolf tätig. De Wolf war ein Familien Mitglied, aller Wahrscheinlichkeit nach der Großvater. Welchen Posten de Caters in der Bank innehatte, konnte ich nicht klären. Auch ist unklar, ob er mit privatem oder Firmenkapital bei der BNL eingestiegen ist. Der Bruder Ernest de Caters (1815-1876) hat eine Bank in eigenem Namen in Paris geleitet. Hier nun ein Brief der Bank C.J.M De Wolf an die Bank Ernest de Caters in Paris.
Die Philatelistischen Aspekte
Auf der Vorderseite finden wir einen Zweikreis Datumsstempel von Antwerpen vom 10. Oktober 68. Frankiert wurde der Beleg mit 30c gemäß Postvertrag Belgien/Frankreich vom 27.2.1865. Die Portostufe trat ab dem 1.1.1866 in Kraft. Entwertet wurden die Marken mit einem Punktstempel mit der Nummer 12 von Antwerpen. Diese Stempeltype war ab dem 15 April 1864 im Einsatz und ersetzte die Linienstempel (Postinstruktion n° 49 vom 4 April 1864). Zusätzlich finden wir noch den Grenzübergangsstempel 5 BELG. 5 Valenciennes * vom 11. Oktober 68 in Blau abgeschlagen.
Auf der Rückseite befindet sich der Bahnpoststempel * FRANCE * MIDI 1 vom 10. Oktober 68. Der Beleg wurde ab Brüssel auf der Bahnstrecke „Midi“ über Mons befördert und ging nahe Valenciennes über die französische Grenze.
Meine Quellen (recht viele für einen einzelnen Brief):
E&M. Deneumostier, Tarifs postaux internationaux 1849-1875 / Louis Hanciau, La poste belge et ses diverses marques postales de 1814-1914 / James van der Linden, Postvertragsstempel / Jutta Jaans-Hoche, Banque Nationale du G-D-Luxembourg 1873-1881, eine Episode in der luxemburgischen Währungsgeschichte