• Hallo maunzerle,

    die beiden gezeigten Marken sind ein Musterbeispiel dafür, wie unterschiedlich sich "Qualität" definieren läßt. Wer kräftige (dunkle) Druckfarben und breite Ränder schätzt, wählt die Deider-Marke. Ich hätte wegen des vollständigen und (annähernd) gerade sitzenden Stempels die andere bevorzugt. Darüber, ob die Preise "angemessen" sind, läßt sich endlos diskutieren. Jedenfalls hat die Preisstellung in solchen Fällen nur sehr eingeschränkt etwas mit der Verkaufsplattform zu tun.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Sammlerfreunde,


    es ist natürlich Ansichtssache, was man für die jeweilige Marke ausgeben möchte. Der bessere Kauf war aber definitiv die Deider-Marke!
    Es handelt sich bei beiden Stücken um Marken vom rechten Bogenrand! Dies ist an der durchgehenden senkrechten Zwischenlinie zu erkennen, die nur an den Bogenrändern durchlaufend war. Wer derartige Marken sammelt, wird lange suchen müssen. Die breitrandige Deider-Marke stellt diese Gegebenheiten deutlich dar. Die ebay-Marke zeigt ebenfalls die durchgehende Linie und hat zudem deutlich mit Farbe ausgefüllte Ecken, was ebenfalls nicht häufig ist.
    Hier macht aber der Katalog den Preis. Während die "ausgefüllten Ecken" mit 4 A im Katalog stehen, gibt es keinen Hinweis auf Randstücke der 4 III.


    Rechne ich mal zusammen. Der 180er Druckbogen konnte in der Mitte maximal 10 Marken mit kleinem Zwischensteg haben. Zwei linke Randstücke, sechs Zwischenmarken und zwei rechte Randstücke. Hiermit ist schon das Vorkommen dieser Marken erklärt. Rechnet man noch die knapp geschnittenen Marken, bei denen die Randlinien fehlen mit ein, dann werden nicht viele zuordenbare Randstücke übrig bleiben. Das Sammeln loser Marken habe ich schon weitgehend aufgegeben, einige wenige, wie die anbei gezeigte, habe ich aber noch behalten.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo zusammen!

    Wenn bei mir ein paar Tage nach einer Auktion ein Einschreiben ankommt, dann lasse ich es nicht lange ungeöffnet liegen ...

    Abgesehen davon, dass ich den Brief - mit Inhalt - schon drei Tage nach der Auktion in Händen hielt, brachte auch der Inhalt eine angenehme Überraschung: 4 Lose beboten, 4 Zuschläge per Untergebot (mit Hilfe eines Kommissionärs). In der nächsten Zeit werde ich meine fette Beute hier zeigen - nicht nur in einem Baden-Thread sondern einen Beleg auch auch bei den Zeppelinen.

    Im Internet habe ich mir die Ergebnisliste der Auktion bezüglich der Baden-Lose angesehen. Von insgesamt 294 Losen wurden 78 verkauft, wovon die Mehrzahl unter dem Ausrufpreis zugeschlagen wurde. Kaum einmal gab es Zuschläge über den an sich moderaten Ausrufpreisen; wertmäßig liegt die Verkaufsquote deutlich unter 25%.

    Auch bei den 440 Bayern-Losen habe ich die verkauften gezählt: 72 Lose. Von den insgesamt 13 Angeboten mit vierstelligen Ausrufpreisen wurden nur drei verkauft; zwei mit Untergeboten. Nur bei einer lose Nummer 1II b gab es eine kurze Auseinandersetzung - 1.450 Euro Zuschlag bei 1.300 Euro Ausruf.

    Bei Baden mag das ausgesprochen schlechte Ergebnis dadurch verursacht sein, dass keine wirklich großen "Granaten" im Angebot waren; einige Lose sind inzwischen seit mehreren Auktionen bekannt - sicher müssten manche Ausrufpreise neu kalkuliert werden (wie z.B. ein Heidelberger Brief ins Taxis-Gebiet mit vorausbezahltem Bestellgeld :rolleyes: ).

    Welchen Eindruck hinterlässt die Auktion bei den "Bayern"? Eigentlich habe ich doch da ein paar sehr attraktive Belege gesehen ...

    Viele Grüße von balf_de

  • Lieber balf_de,

    die Preise in Mülheim sind etwas gestiegen, da war es früher etwas günstiger, dort zu kaufen.

    Viele Briefe waren schon zuvor angeboten worden und ich ziele hierbei auf die Exprßbriefe ab. Der Sammler, der sie eingekauft hatte (lebt nicht mehr), war ein "Verrückter", der alles kaufte, wenn er Geld hatte und ab un zu hatte er viel Geld.

    Da die Qualiät eher übersichtlich ist/war und der Markt durch zuvorige Auktionen etwas saturiert sein dürfte, zumal ich die Preise als etwas ambitioniert angesehen habe, konnte der Auktion kein großer Erfolg beschieden sein. Bei halbierten Preisen wäre der ein oder andere sicher verkauft worden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    vor zwei Tagen habe ich die Gärtner-Kataloge zur 18.Auktion bekommen. Seit dem stecke ich in einer Sinnkrise. Vielleicht ist einer der Forumler bereit und in der Lage, mir zu helfen.

    Worum geht es? Nun, nicht das sehr umfangreiche Bayernangebot ist das Problem. Das kann man ver-kraften und man muss ja auch nicht alles haben. Nein, das Problem ist Los-Nummer 17165 im Sammlungsteil. Ich habe meinen Augen nicht getraut!! Angeboten wird: "Teil einer mit GOLDMEDAILLE prämierten POSTHISTORISCHEN SAMMLUNG der SÜDDEUTSCHEN STAATEN, mit ca. 50 hochwertigen Einzelstücken, welche äußerst kenntnisreich......" Ausruf: 90.000 Euro. Ein Blick auf die beiden Fototafeln beseitigt die letzten Zweifel. Es handelt sich um einen wesentlichen Teil der Sammlung Dr.Z., die vor wenigen Wochen bei Köhler in Wiesbaden mit einem eigenen, schönen Katalog aufgelöst wurde. Ich war selbst anwesend und habe gesehen, wie Los für Los zugeschlagen wurde, zu teilweise sehr respektablen Preisen. Andere Mitglieder der ARGE Bayern (klassisch) waren ebenfalls Zeuge.

    Geht man davon aus, dass bei Köhler alles mit rechten Dingen zugegangen ist -ich habe keinen Zweifel daran- so muss ein Mensch bei Köhler die ca. 50 Lose gekauft haben, sie zu einer "Pseudosammlung" zusammen gefügt haben, um jetzt als "Sammlung" einen höheren Preis zu erzielen.

    Oder gibt es eine andere Erklärung? Warum macht jemand so etwas? Kann mir ein Forumsmitglied den Hintergrund erklären?

    Ich bin gespannt auf euere Hinweise.

    Beste Grüsse

    HOS

  • Lieber HOS,

    da mein Katalog schon seit ein paar Tagen recycled sein müsste, kann ich das visuell nicht mehr nachverfolgen - waren das denn Lose, um die gekämpft wurde, oder waren es Liegenbleiber, bei denen man nach Rücksprache mit Hr. Louis oder Hr. Michelson 20 - 30% unter dem Ausruf etwas machen konnte?

    Ich weiß auch nicht, ob ein Auktionshaus als Käufer generell andere (= bessere) Konditionen erhält, als wir private Sammler.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • HOS

    Das sieht ganz danach aus, dass so eine Sammlung für spezielle Kunden "gebaut" wurde. Entweder sind es Kapitalanleger, die sich nicht mit Kleckerbeträgen rumplagen wollen oder es sind kapitalkräftige Sammler, die nicht so einen guten Überblick über den Auktionsmarkt haben. Bestimmt hat Herr Gärtner dafür schon einen (oder mehrere?) Kunden im Auge. :whistling:

    Gruß

    wuerttemberger

  • Hallo Bayern klassisch,

    es handelt sich nicht um Restanten, von denen es ja ohnedies nicht viele gab. An Bayernlosen sind u.a. abgebildet der Speyer-Brief nach Peru, der Brief von Fürth nach Rio Grande de Sul, die teilfrankierte Drucksache nach Frankreich und der Brief von München nach Manila. Also eher die Granaten.

    Hallo wuerttemberger,

    die Erklärung klingt plausibel. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

    Beste Grüsse

    HOS

  • Bestimmt hat Herr Gärtner dafür schon einen (oder mehrere?) Kunden im Auge. :whistling:

    Hallo zusammen,

    darin liegt vermutlich das ganze "Geheimnis".

    Es gehört zum Geschäftsmodell erfolgreicher Auktionatoren - bisweilen, wie man hört, auch in Zusammenarbeit mit Kommissionären - potente Kunden für bestimmte Objekte zu interessieren. Bei Gärtner läßt sich seit einiger Zeit feststellen, daß bestimmte Stücke, die in geringem zeitlichem Abstand bei anderen Auktionen zugeschlagen worden sind, zu erheblich höheren Preisen verkauft werden. Ähnliches konnte man vor Jahren bei bestimmtem süddeutschen Auktionen beobachten. Viele dieser Stücke kamen dann bei der Kirchner-Auktionsserie unter den Hammer. Deren Gesamtergebnis soll um einen deutlich zweistelligen Prozentsatz unter den Gestehungspreisen gelegen haben. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

    Es hat noch nie geschadet, selbst zu wissen, wofür man sein Geld ausgibt.

    Beste Grüße

    Altsax, der sein Lehrgeld überwiegend in kleiner Münze gezahlt hat

  • Liebe Freunde,

    wenn die Gerüchte stimmen, die man so hinter vorgehaltener Hand hört, soll es in GB einen hauptberuflichen Erben geben, der über 8 oder 9stellige Mittel verfügt und dessen Primäranliegen es sein soll, AD in der Weise zu kaufen, wie es einst John R. Boker vorgelebt hat. Träfe das und eine unterstellte beratervertragliche Regelung mit einem oder mehreren großen Kommissionären zu, so wären einige Zuschläge der jüngsten Vergangenheit durchaus erklärlich.

    Zitat

    Altsax, der sein Lehrgeld überwiegend in kleiner Münze gezahlt hat

    Ob man das später auf der Insel wird sagen können, dürfte aber eine andere Sache sein ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... dessen Primäranliegen es sein soll, AD in der Weise zu kaufen, wie es einst John R. Boker vorgelebt hat.

    Lieber bk,

    sollte ein solches Anliegen tatsächlich verfolgt werden, müßte der betreffende Sammler allerdings darauf spekulieren, daß die Sammlung, in der die meisten großen Bokerstücke gelandet sind, noch zu seinen Lebzeiten aufgelöst wird.

    Mein Eindruck ist stattdessen, daß sich die spektakulären Altdeutschland-Zuschläge auf die süddeutschen Gebiete konzentrieren. Dazu paßt dann auch die bei Gärtner angebotene Teil-Sammlung.

    http://www.auktionen-gaertner.de/www/PHILNET/GA…oHLyoXPGk9tT7mq

    Liebe Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    ob Herr E. Haub, wenn es mal soweit sein sollte, seine exorbitante Sammlung privat verkauft, oder über den Auktionsmarkt anbietet, vermag ich nicht zu beurteilen. Es wurden aber (und werden noch) sehr wertvolle Sammlungen am Auktionsmarkt vorbei verkauft - und die beiden involvierten Teile sind i. d. R. stets sehr zufrieden, auch oder gerade weil die Öffentlichkeit davon nichts mitbekommt. Von daher wäre nicht ganz auszuschließen, dass man abgreift, was man über die Schiene der Auktionen bekommen kann und auf dem zweiten Gleis privat auf Großsammler einwirkt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... Bei Gärtner läßt sich seit einiger Zeit feststellen, daß bestimmte Stücke, die in geringem zeitlichem Abstand bei anderen Auktionen zugeschlagen worden sind, zu erheblich höheren Preisen verkauft werden.


    Hallo Altsax,

    Zu Deinem obigen Zitat verweise ich auf meinen Artikel im Rundbrief 56 unserer Leblings-ARGE. Da ich annhme, dass Du dort eher nicht Mitglied bist und für alle anderen, die zu dem Rundbrief keinen Zugang haben, hänge ich die zwei Seiten an in der Hoffnung, dass ich von HOS nicht wegen irgendwelcher Urheberrechte verklagt werde.

    Nach dem in diesem Thread weiter oben Gesagten hat sich der Blickwinkel auf diese Verzindungen aber wohl etwas verändert.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Eine interessante Diskussion.

    Soll man es alles verstehen muss man auch die Augen der Auktionshäuser benutzen. Wer seine Kunden gut kennt, verdient dann sein Salz für die Suppe. Wer seine Kunden nicht kennt, ist bald pleite. Ist wohl nichts neues hier. Wer seine Kunden kennt weiss auch wo er Geld verdienen kann. Auktion A hat die reichsten Kunden aber die Kunden kennen was es zu kaufen gibt und wie viel man dafür bezahlen "darf". Auktion B hat auch die reichsten Kunden, aber die Kunden kaufen weil die Geld irgendwo hinstecken möchten. Es gibt auch Auktion C, D, E, und so weiter.

    Man soll auch nicht vergessen dass Kriminellen durch Auktionen sein Geld waschen können. Ob und wo es passiert kann ich nicht sagen, aber dass es passiert ...
    Ja, vielleicht etwas ausserhalb diese Diskussion, aber nicht weniger wichtig daran zu denken. Leider.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Erdinger,

    ich glaube, dass gerade letzteres ein gutes Beispiel sein könnte, dass man den Ergebnislisten nicht immer trauen sein sollte. Vielmehr glaube ich, dass diese teilweise "Verkäufe suggerieren".

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass scheinbar "Lose" von einen zum anderen Haus wandern. Teilweise tauchen diese dann bei Ebay auf, obwohl diese (angeblich) zugeschlagen wurden. Ich weis schon nicht mehr, ob ich dies immer trauen kann...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Freunde,

    Ich melde ohne jeglichen Kommentar, dass die neuen Gärtner-Kataloge seit heute online sind!

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich habe mir eben einen der beiden Kataloge angesehen. Da sind Bayern-Briefe dabei, auf die ich bei renommierten Auktionen vierstellige Eurobeträge geboten hatte. Ich denke einige von euch haben da ebenfalls mitgeboten. Jetzt sind die Ausrufpreise fünfstellig mit einer Zwei davor!!!! ...und Ihr werdet sehen, auch die gehen wieder weg.....
    So etwas wird noch der Untergang des Sammelns werden, aber vorher hoffentlich noch mit Pauken und Trompeten der Untergang einiger Geschäftemacher. :cursing:

    Gruß
    bayernjäger

  • Bei Thurn und Taxis ähnlich. Z.T. richtig hochwertiges Material aber ungefähr doppelte Ausrufpreise gegenüber anderen Auktionshäusern. Mit Spannung erwarte ich die Rücklosliste ob der Markt das verkraften kann.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main