Bayern Münzen Guldenwährung

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    Hallo Freunde

    Viele Münzen habe ich nicht, aber diese Münze will ich gern zeigen.

    2 Gulden 1853 Maximillian II, Prägezahl 634178

    Hier also ein von die 634178 geprägte 2 Gulden Münzen dieses Jahr.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    eine so hochwertige Münze wie Nils kann ich leider nicht zeigen, aber dafür die Nominalen von einem, drei und sechs Kreuzer, die sich der geneigte Bayernsammler und Betrachter bitte in Form einer 1I, einer 2I und einer 4I vorstellen möchte, gefolgt von einem halben Gulden = 30 Kreuzer, also einem Fünferstreifen der 4I und einem Gulden = 60 Kreuzer, also einem Zwanzigerblock der 2I.

    Alle Münzen stammen aus den 1840er und 1850er Jahren und ich bin mir sicher, dass die ein oder andere dazu benutzt wurde, auch Briefmarken zu kaufen. ^^

  • Weil man in Bayern das 3 Kreuzerstück auch Groschen nannte, hier, zur Abwechslung des harten, philatelistischen Alltags, ein Klavierstück des großen Ludwig van Beethoven, welches den Populärnamen "Die Wuth über den verlornen Groschen" genannt wird und als Programm - Musik schön zeigt, wie sich die Leute aufregen konnten, wenn so ein Groschen aus dem Portemonnaie schlüpfte. Viel Spaß!

    http://www.youtube.com/watch?v=S1umD5sLM0c

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Deine Münzen lässt sich auch bewundern :) :)

    Wenn du auch die Prägezahlen gern wissen will:

    1 Kreuzer (1839-1856 zusammen) - 3.385.973 Stücke
    3 Kreuzer (1839-1856 zusammen) - 7.416.936 Stücke
    6 Kreuzer (1839-1856 zusammen) - 4.193.063 Stücke
    1/2 Gulden (1838 dein) - 1.749.669 Stücke
    1 Gulden (1842 dein) - 1.448.836 Stücke

    Von deine Münzen sind nur der 1/2 Gulden und 1 Gulden Silbermünzen. Die Kreuzermünzen sind alle Billion.


    Und die Music war auch nicht schlecht :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    vielen Dank für die Auflagenzahlen - eigentlich gar nicht so viel ...

    Die Musik ist traumhaft, wenn man klassisches Klavier liebt (ich lieb es).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    eigentlich gar nicht so viel ...

    Hallo bayern klassisch

    Ich stimme dich zu, viel weniger als man glauben konnte. Hierzu muss man auch sagen dass die Münzen nicht nur in Bayern verwendet war, sondern über all wo die Münzen anerkannt war. Und so war es auch umgekehrt - es gab Unmengen andere Münzen in Bayern aus andere Länder.

    Ich habe auch ein 1 Kreuzer gefunden.

    Zu vergleich habe ich die Münze mit ein 2 Gulden in 1845 geprägt gescannt.

    Gewicht 2 Gulden ist 21,21 Gram Silber (davon 19,09 fein)
    Gewicht 1 Kreuzer ist 0,84 Gram Billion

    Reich zu sein war also schwer :)


    Viele Grüsse
    Nils

    PS! Katalog benutzt ist der von Arnold/Küthman/Steinhilber: Grosser Deutsche Münzkatalog 1800-2008

  • Hallo Nils,

    darüber hinaus waren die Münzen oft lange gültig, so dass sie viele Jahrezehnte im Umlauf waren (Pfennigzeit mal ausgenommen). Der Maria - Theresien - Thaler wurde glaube ich fast 200 Jahre lang als Währung akzeptiert.

    Interessant ist auch, dass ein Gulden und 1/2 Gulden - Stück genau ein Zollloth wog, so dass die Schreiber damals ihre Briefe bequem zu Hause abwiegen konnten.

    Man muss auch bedenken, dass Reisende, wenn sie auf der Post zu zahlen hatten oder zahlen wollten, dies i. d. R. mit ihrer heimischen Währung taten. Daher hat Bayern (wie alle Postverwaltungen auch), unregelmässig die Münzen mit ihrem paritätischen Wert veröffentlicht, die annehmbar waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Interessant ist auch, dass ein Gulden und 1/2 Gulden - Stück genau ein Zollloth wog, so dass die Schreiber damals ihre Briefe bequem zu Hause abwiegen konnten.

    Hallo bayern klassisch

    Das gilt aber erst ab 1838 wenn diese Münze zum ersten Mal geprägt waren. Vorher war es Koventionstaler und Kronentaler wo die Gewichte etwas anders waren.

    Aber also ab 1838 bis 1871 war es möglich, aber nicht so ganz genau.

    1 + 1/2 Gulden waren 15,9 Gram
    1 Loth bis April 1862 war 15,26 Gram
    1 Loth ab April 1862 war 16,66 Gram

    Hier war es also möglich es falsch zu machen.


    Die von dir genannte Paritätslisten - gibt es Beispiele die man hier zeigen kann?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,

    hier kann ich ja meine Seite aus der 4 Type I Sammlung zeigen. Verbotener Weise wurden 18 1/2 Kreuzer eingelegt. Geld gehört zur Fahrpost. Da die Münzen sehr flach sind und gerade einmal 10,3 Gramm wiegen, fallen sie nicht auf. Aber sinnigerweise hat der Absender "18 1/2 kr baar" auf die Vorderseite geschrieben. Jedenfalls ist der Brief ohne Beanstandung befördert worden, was den Sammler freut.

    Eine 6 Kreuzer-Mümze aus Billon wiegt 2,6 Gramm, eine 1/2 Kreuzer-Münze wiegt 2,5 Gramm. Im Rundbrief 49 habe ich auf Seite 2854 kurz über "Bayern und das liebe Geld" geschrieben.

    Grüße aus Frankfurt
    von einem ganz entspannten hasselbert, der morgenfrüh für drei Wochen nach Sylt fährt.
    In Sindelfingen bin ich aber pünktlich dabei.

  • Hallo hasselbert,

    Traumbrief, Contravention, schöne Münzen und eine Topp - Seite ... was will man mehr?

    Hallo Nils,

    diese Reduktionen bzw. Annahmeerlaubnisse bzw. Annahmeverbote sind hin und wieder veröffentlicht worden. Sie alle aus den 12.000 Seiten Verordnungen zu extrahieren, würde sehr lange dauern. Wenn ich auf eine stoße, bilde ich sie gerne hier ab, aber 12.000 Seiten zu durchwühlen würde mich den ganzen Oktober kosten. ;)

    Was wir brauchten, wäre ein amtliches Verzeichnis (zu welchem Zeitpunkt auch immer), in dem ALLE Münzen aufgeführt wurden und wie sie zu reduzieren waren. Das kenne ich aber leider nicht, auch wenn es das sicher gegeben hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    @ Hasselbert - Danke fürs Zeigen :)


    Wenn jemand etwas zu was bayern klassisch hier sagt, dann würde es mich freuen ob man es hier zeigen kann.


    Bayern hat auch einmal ein Vereinstaler geprägt. Nachdem der Wiener Münzvertrag in 1857 geschrieben war, hat mehrere Länder eigene Vereinstaler geprägt. Ein Vereinstaler war gleich 1 Gulden 45 Kreuzer. Für den Reitpost wohl niemals verwendet für ein Einzelbrief, aber vielleicht bei Fahrpost?

    Ich zeige hier 2 Münzen die beide in 1860 geprägt waren. Eine in Bayern und die andere in Fürstentum Lippe geprägt. Der Bayer leider etwas patiniert.

    Ob der Lippe Münze bei bayerischer Post erlaubt war weiss ich nicht, aber nachdem es ein Vereinsmünze war, sollte es wohl möglich sein.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    schöne Stück - ob patinös, oder nicht, spielt für uns doch kaum eine Rolle ...

    In Bayern wurden während des DÖPV auch Auslandsmünzen akzeptiert - zu festgeschriebenem Wert, der aber variabel werden konnte, wenn die Währung weich wurde (Kriege, Erhöhung der Staatsschulden usw.).

    Grundsätzlich waren daher alle auf süd- und norddeutsche Währungen sich beziehenden Münzen handelbar. Von Österreich weiß ich, dass irgendwann einmal 6x Stücke ungültig wurden, warum auch immer und München wies seine Poststellen (und andere!) an, diese nicht mehr am Schalter als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Zu was bayernklassisch hier sagt kann ich ja nur zustimmen. Wichtiger damals als Heute waren ja die Münzen selbst, die von Silber oder Gold gemacht waren wo die Münzen in sich ein Wert hatte, nach eben Silber oder Goldgewicht und Feinheit. Anders war es bei die Scheidemünze die von Billion gemacht waren. Diese hatte nur den Nennwert, und den Umsatz war nur möglich so lange man die Münzen wechseln konnten.
    Zum Beispiel waren Silber in 1835 so teuer dass den Realwert viel höher als Nennwert war. Und ab und zu hatte die Staatsbanken Glück und konnte für seine Münzen Silber günstig kaufen.

    Zurück zu was bayern klassisch schreibt. Hier ein Zitat von was ich mal im anderen Forum geschrieben habe.

    "Am schlimmsten war die Münzverwirrung in Süddeutschland. Ein typisches Beispiel ist eine Liste von Münzen, die ein Händler in einer süddeutschen Kleinstadt im Jahre 1869 eingenommen hatte und seiner Bank zur Gutschrift übergab. Die Summe von 15 834 Gulden setzte sich aus folgenden Sorten zusammen: Doppelkronentaler, Kronentaler, 21/2-Guldenstücke, 1-Guldenstücke, 1/2-Guldenstücke, 1/3-, 1/6- 1/12 Reichstaler, 5-,2-,1-Frankenstücke. Aus Gold Pistolen, Einfach und doppelte Friedrichsd´or, 1/2 Souveriens, Wilhelmsd´or, östereichische und würtembergische Dukaten, hessische 10-Guldenstücke und noch ein Stück dänisches Gold."
    Trapp/Fried: Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland.

    Viele Grüsse
    Nils


  • Hallo Nils,

    danke für den Einschub - das zeigt ganz deutlich, dass man bei unseren alten Briefen nicht nur die Mühewaltung auf Seiten der postalischen Bestimmungen zu bemerken ist, sondern auch die Tatsache, dass eine Vielzahl von Münzen gerade bei teuren Briefen (Ausland!) richtig zu reduzieren waren. So einfach war das also alles nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ....dann haben wir noch einen sogenannten:

    "Geschichtstaler", anlässlich der "Errichtung der heiligen Ottokapelle zu Kiefersfelden zum Andenken an König Otto's Abschied von seinem Vaterlande". Gemeint ist Prinz Otto von Wittelsbach, der von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland war. Die Kehrseite zeigt seinen Vater König Ludwig I. von Bayern. Die Münze stammt aus dem Jahre 1836.

    beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    du hockst bestimmt auf einem Sack voller alter Bayernmünzen, gibs zu! :thumbup:

    Interessant zu sehen, dass man 1807 noch BAIERN schrieb, danach aber doch BAYERN. Recht flexibel die Leute damals. Die Parallele ist ja DREY und DREI - s. Marken und Ganzsachen, also äußerst flexibel.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schorsch

    Ja, wer hätte nicht alle die im Katalog gezeigten Münzen? :rolleyes:

    Danke fürs Zeigen :)

    Der Konvetionstaler (= 2 Gulden 24 Kreuzer) gefiel mir am meisten. :)


    Viele Grüsse
    Nils