Paketbegleitbrief ohne Paketzettel nach 1850 in Preussen

  • Liebe Sammelfreunde

    in der Bucht habe ich folgenden Brief, der sicherlich von verschiedenen Händen beschrieben worden ist. Aufgegeben wurde er am 30.07.1857 im MD und an das Landrathsamt in Gardelegen als portofreie Herrschaftliche Polizeisache gesendet.
    Laut Angabe wurde eine Rolle in Packpapier von 20 Loth versendet. Der siegelseitige Ausgabestempel, ein Tag später paßt. Beim Siegel ist erkennbar, dass es teilweise entfernt ist und an manchen Stellen erkennt man noch die Prägung.
    Allerdings paßt der vorderseitige Ortsstempel datumtechnisch für eine Paketausgabe nicht. Jedoch ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Stempel von MD und Gardelegen vom selben Tag incl. Uhrzeit sein sollen.

    Ein Paketzettel, auch Teile oder eine mögliche Stelle, wo dieser angebracht worden sein soll, Fehlanzeige. Wurde er einfach vergessen?
    Wer hat eine Idee?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    Zitat

    Allerdings paßt der vorderseitige Ortsstempel datumtechnisch für eine Paketausgabe nicht. Jedoch ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Stempel von MD und Gardelegen vom selben Tag incl. Uhrzeit sein sollen.

    das verstehe ich nicht- 30.7. Abgang und 31.7. Ankunft in Gardelegen - wo ist das Problem? 1 Tag war doch Standard damals.

    Zu dem verlustigen Zettel kann ich nichts sagen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Magdeburger,
    zum Datum soviel:
    1. Der Brief ist am 30.7. zwischen 7 bis 8 Uhr abends in Magdeburg abgestempelt worden. (Geht das Datum 30.7.1857 aus dem Briefinhalt hervor?)
    2. Laut rückseitigem Ausgabestempel ist der Paketbegleitbrief am 31.7. in Gardelegen ausgegeben worden. Das scheint völlig in Ordnung zu sein.
    3. Der vorderseitige Stempel von Gardelegen soll die Ausgabe des Pakets bestätigen und hat das Datum 30.7. 7-8A. Einzige Möglichkeit, der Rahmenstempel von Gardelegen wurde aus Versehen nicht auf den 31. umgestellt.
    viele Grüße
    preussen_fan

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    2 Mal editiert, zuletzt von preussen_fan (30. September 2013 um 22:39)

  • Hallo ihr Lieben

    leider ist von der wahrscheinlich ursprünglichen Doppelseite nur noch die gezeigte vorhanden. Innen befindet sich noch der Vermerk des 01.08.1857, was auch paßt. N.B. Der 30.07.18578 war ein Donnerstag.
    Der Ortsstempel von MD paßt auch zeitlich und ist mir auch nur bei der Fahrpost bekannt.

    Über den nicht (mehr?) vorhandenen Paketzettel mache ich mir Gedanken...
    Die Möglichkeit, dass der Brief mal anderes gefaltet war, wäre bspw. eine Alternative. Allerdings kann ich auch dann nichts entdenken...
    Eventuell ist er auch nicht korrekt "befestigt" worden und so verlustig geworden, was möglicherweise am sinnvollsten erscheint.

    preussen_fan
    Deinen Schlußfolgerung ist nichts hinzu zu fügen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Einen schönen guten Tag.
    Habe diesen Brief am Donnerstag (einer von insgesamt 7 Briefen) auf der Messe München aus einer 3,- € Kiste gefischt. Nicht, dass mir da bewusst war was ich da in Händen halte, (Ihr wisst ja, dass ich mich mit Briefen noch schwer tu und wenig bis keine Ahnung habe) so blieb der Brief doch an meinen Händen kleben.

    Jetzt zur Sache: Der Brief ist am 11.08.1865 in Groß Tychow (Polen Westpommern ) aufgegeben worden nach Gardelegen und trägt Siegelseitig den Ausgabestempel vom 13. 08.
    Wenn ich das richtig sehe ist es ein Packet Begleitbrief mit Klebezettel Groß Tychow Nr. 772.
    Porto 6 Silbergroschen versteh ich nicht, ist zwar als Brief über 1 Loth richtig aber muss da das Paket nicht auch noch was kosten?
    Schön, das „Paket“ wird nicht über 15 Loth gewogen haben, da es 12 Kopien, des Briefes enthielt, irgendwie ist mir das Schleierhaft mit den Gebühren und warum ist das dann wieder zweimal durchgestrichen?

    Zum Inhalt: Absender ist Hans Hugo von Kleist Rezow Landrat des Landkreises Balgard.
    Kieckow (damals gelegen in Pommern) von wo der Brief stammt ist eng mit der Familie von Kleist verbunden.

    Wens Interessiert hier ein link zu Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Kikowo

    Unten steht noch vom Empfänger wie mit den Kopien verfahren werden soll.
    Wenn ich auch keine Ahnung von der Postgeschichte habe so denke ich mal, dass mir da wieder mal das richtige in den Händen kleben blieb für 3,- €, zumindest ist der Stempel K 2 im Feuser mit 400 bewertet und so ist die Kosten- Nutzen Rechnung so wie ich sie bevorzuge gewahrt.

    Einen schönen und erfolgreichen Tag wünscht Euch
    Charli

  • Hallo Charli

    es ist ein barfrankierter Begleitbrief, auch wenn das dazugehörige Paket nur 3 1/4 Loth wog. Prinzipell wäre es sogar als schwerer Brief mit den gleichen Kosten möglich gewesen. 6 Sgr. war der Mindestfahrposttarif über 20 Meilen innerhalb Preussens. Der blaue Strich ist nur die Kontrolle.
    Standardmäßig hätte bei der Paketausgabe ein Stempel abgeschlagen werden müssen. Dies ist hier nicht der Fall. So ist es möglich, dass die Paketausgabe mit dem langen roten Strich dokumentiert wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Danke Ulf für Deine Erklärung!

    Bin gespannt wann ich endlich das Ganze mal kapier und einen Fuß in die Tür bekomme.
    Kaufe mir absichtlich nur Markenlose und Vorphila- Briefe für 2-3,- € , da ich kein Geld ausgebe für etwas was ich nicht versteh, und in der Preisklasse ist dann nix kaputt wenn ich daneben liege. Von den 7 Briefen die ich gekauft habe ist auch nur der eine markenlos und zwei davon Vorphila.
    Die anderen vier sind Philatelistische Fantasieprodukte aber das wusste ich und habe sie absichtlich gekauft, weil ich die für die Ausstellung bei der Bank brauche.

    Hab mir auch ein bisschen Literatur besorgt unter anderen ein Handbuch von Achim „Vorphilatelie Sammeln und verstehen“ mal schaun obs bei mir da klingelt wenn ich das gelesen habe. Habe leider am nächsten Tag erst gesehn, dass es da mehr Bände gibt und ich dummerweise Band zwei erwischt habe. Na egal dann rollen wir halt die Sache von hinten auf, Hauptsache es bringt was.

    Wünsch Dir noch einen schönen und geruhsamen Sonntag
    Charli

  • Hallo Alle

    Haben dieser Paketbegleitbrief bekommen.
    1 Paket 5 Pfund und 20 Lot, aus Friedland nach Breslau, 10 Meilen. Sendet am 24.5.1865.
    Porto 1,5 Pf je Pfund je 5 Meilen = 1,5 X 6 X 2 = 18 Pf. = 1½ Sgr.
    Das mindeste betrag war Doppelt Briefporto = 2 Sgr. Geschrieben auf der Adresseseite.
    Dazu kommt Packkammergeld auf 1 Sgr. auch geschrieben auf der Adr.Seite?

    Rote Stempel Paket Ausg. No.1 Breslau 25.5.
    Ankunftstempel Breslau 24.5. und rote Stempel: Breslau Packk: auf der Siegelseite

    Viele Grüße
    Jørgen

  • Hallo Jørgen

    Packkammergeld wurde mit Sicherheit nicht angeschrieben, da dies erst nach dem 3. Tag überhaupt fällig gewesen wäre.

    Ob der vorderseitige rote Stempel für eine direkte Paketausgabe steht, kann ich nicht sagen, würde jedoch dazu tendieren. 1 Sgr. würde für die direkte Zustellung eines Paketes bis 10 Pfund passen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf


    Danke für Dein Antwort.
    Dann ist der Porto 2 Sgr. für das Paket bezahlt von der Absender
    und 1 Sgr. für der zustellung bezahlt bei der Empfänger.

    Das rote Stempel habe ich etwas gefunden in Zusammenstellung der Preußischen Poststempel nach Form und Zeitfolge,B. Ausgabestempel und C. Packkammerstempel.

    Viele Grüße
    Jørgen