• Hallo Nils,

    das ist ein Glücksfund! Ich weiß ja nicht, wie viele Adressen badischer Briefe man lesen muss, um so einen zu finden. Schön auch, dass Huth im Englischen Hof abgestiegen ist - darauf hätte ich fast noch gewettet ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • liebe Sammlerfreunde,

    ich habe hier einen Brief aus der Huth-Korrespondenz, der am 16.6.1849 von Berlin nach London gesandt wurde. Links oben ist der Leitweg "p. ostende" angegeben. Links unten lese ich "franco", überstempelt mit dem ovalen P(aid)- Stempel, der wohl in Aachen aufgesetzt wurde.

    Der Aufgabestempel ist der nicht so häufige Berliner Zweikreisstempel mit der Zusatzangabe "Magdeb. Bahnh. Exp. No 6". Links daneben der rote Londoner PAID Stempel vom 19.6.1849.

    Links unten ist eine rote 10 (Sgr.) ausgeworfen, zur Kontrolle in Blau gestrichen.

    Was bedeutet die handschriftliche 8 im PAID-Stempel?

    Was bedeutet rechts unten 15/2?

    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/69124/

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  • Liebe Sammlerfreunde,

    und hier einen weiteren Franko-Brief aus der Huth-Korrespondenz. Wie der vorige ging er auch von Berlin nach London, jetzt aber als Aufgabestempel "Magdeb. Bahnh. Exp. No 5", auch nicht häufig.

    Leitwegangabe wieder über Ostende, der schwarze P.-Stempel jetzt im Kreis, der ab 1850 den ovalen P.-Stempel ablöste. Ab April 1852 wurde er dann in Rot abgeschlagen.

    Der rote PAID-Stempel von London vom 19.4.1850. Damit galt noch der gleiche Postvertrag wie beim vorigen Brief. Er galt vom 1.1.1847 bis 31.7.1852.

    Allerdings betrug die Frankogebühr hier 20Sgr., so dass der Brief in der zweiten Gewichtsstufe liegen musste.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo preussen_fan,

    nach dem 1. Postvertrag zwischen Grossbritannien und Preußen, der zum 1.1.1847 in Kraft trat, betrug das Porto für einen einfachen Brief 10 Sgr. Dies entsprach 12 d. Darin enthalten waren 6 d Seeporto + britisches Inland, 2 d belgischer Transit und 4 d preußisches Inland.

    Die 8 d waren somit das Weiterfranko an Grossbritannien, das den belgischen Transit übernehmen musste.

    Grüße von liball

  • Hallo preussen_fan,

    das Weitrfranko von 8 d ist eindeutig auf beiden Briefen vermerkt worden.

    Zum 15/2 kann ich nichts sagen. Es könnte sich auch um eine außerpostalische Anmerkung handeln.

    Grüße von liball

  • Liebe Sammelfreunde

    bayern klassisch fiel dieser Brief auch auf, so dass er mich darauf hinwies, Dafür hier mein Dank.

    Aufgegeben wurde er am 03.04.1830 in Magdeburg und sollte via Rotterdam per Dampfboot laufen. Gewogen hat er 2 Loth und war mit 27 1/2 Sgr. franco Grenze frankiert worden. Das oben kann ich nicht eindeutig lesen.

    Siegelseitig nur Stempel Ship-Letter London vom 08.04.1830.

    Was kostete er in London? und was steht da oben, möglichst bitte auch auf deutsch. Danke.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo zusammen,

    mittig ist mit schwarzer Tinte 2/8 notiert, also 2s8d. Damit gehörte der Brief für die britische Post zur zweiten Gebührenstufe (erste Gebührenstufe zwischen den Niederlanden und GB = 1s4d), wobei man festhalten muss, dass vor 1840 in Großbritannien bis zu einem Gewicht von 1 Unze die Gebührenstufen von der Anzahl der versandten Blätter abhing. Solange ein Brief weniger als 1 Unze wog und aus einem Blatt bestand, gehörte er zur ersten Gebührenstufe. Es konnte aber eben auch passieren, dass ein Brief, der zum Beispiel nur 1/4 Unze wog, jedoch neben dem einen Blatt eine kleine Einlage hatte, zur zweiten Gebührenstufe gehörte.

    Ich hoffe, ich habe diese Besonderheit nachvollziehbar beschrieben.

    Viele Grüße

    Theo

  • Lieber Ulf,

    ich suche seit über 30 Jahren einen Brief mit Muster ohne Wert von Bayern nach GB - das sind Raritäten und ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser hier, noch dazu bei den Gebühren, Masssenware war und ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Rarität. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    hier der andere Brief und damals war die Briefbeschreibung so:

    Von Magdeburg nach Emmerich waren es postalisch 33 1/4 Preußische Meilen. Also kostete der einfache Brief 6 Sgr. Da Preußen bis 1 Loth inclusive progressierte, war das dann nicht doppelt, sondern nur 1 1/2 fach. Also 9 Sgr. für Preußen + die 4 Sgr. für den Niederländischen Transit = 13 Sgr. Teilfranko bis zur Küste.

    Der Brief wurde in London mit 2sh belastet. Nach Protest von Friedrich Huth wurden die 2sh auf 1/4sh reduziert. Auf der Rückseite ist ein entsprechender Vermerk "only double" Fred Huth - und damit sehr ähnlich.

    Der rote Stempel "gezuiverd" bedeutet gereinigt und wird vermutlich von Arnheim sein, das mit Emmerrich im Kartenschluss stand. ( 1831/32 wütete die Cholera in ganz Europa. )

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf