Niederlande-Italienische Staaten Vorphila

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    Hallo Freunde

    Briefe aus Niederlande die nach die italienische Staaten gingen, hat erstaunlicherweise noch kein Thread!! Dann ist es wohl höchste Zeit.
    Einige Briefe gibt es ja in anderen Threads zu sehen, wie unter mehrere Transitstempel-Threads. Aber ich denke auch dass eine gesammelte Darstellung lohnend ist. Wenn möglich.


    Ich fange mal an mit einem Brief der in 1822 von Lier nach Roma lief. Richtungsgebend waren die Vertrage Preussen-Niederlande 1817 und Österreich-Kirchenstaat 1815, wenn ich mich nicht irre.

    Der Absender musste der Brief bis bayerisch-österreichische Grenze bezahlen, und deswegen finden wir hier der Stempel "Franco Füssen" - diesmal in seltener schwarze Farbe. Für den Laufweg hat der Absender 16 Stuiver bezahlt. Von diese hat Preussen 7 GuteGroschen erhalten welche wir auch rückseitig sehen können.
    Der Empfänger hat hier 27 Bajocchi bezahlt, also die erste Gewichtsstufe.

    Sonst gibt es hier keine Gebührvermerke.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Zockerpeppi,

    was du als "M" siehst, ist die Paraphe von 27 Bajocchi.

    Hallo Nils,

    Österreich verrechnete über das Gewicht pauschal mit dem Kirchenstaat (50 Bajocchi je Unze glaube ich), daher keine öster. Taxe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Österreich verrechnete über das Gewicht pauschal mit dem Kirchenstaat (50 Bajocchi je Unze glaube ich), daher keine öster. Taxe.

    bayern klassisch - wie viel es vor 1823 war habe ich nirgends gefunden, nur nennt Delbeke dass es für ausgehende Briefe dass Österreich von Kirchenstaat 20 Bajocchi vergütet war. Ab 1823 vergütete den Kirchenstaat 100 Bajocchi per Unze an Österreich.
    Nicht nur sind die Taxen aus Österreich nicht zu sehen - hier fehlen auch die taxissche und bayerische Taxen.


    So jetzt mal einen Brief der Oktober 1817 abgeschickt waren. Brief aus Amsterdam nach Roma der für den Absender 15 Stuiver gekostet hat. Den Unterschied gegenüber der vorher gezeigte Brief ist wegen die Unterschiedliche Inlandtaxen. Die Vergütung an Preussen war die gleiche.
    Für den Empfänger war es auch hier 27 Bajocchi fur einen bis 7,5 Gram schweren Brief.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein weiteren Brief kann ich nach Roma zeigen.

    Diesmal in November 1840 von Haarlem geschickt (schon mal anderswo gezeigt). Der Brief war wie die anderen Franco Füssen abgeschickt, und dafür hat der Absender 80 Cents bezahlt. Der Empfänger hat 54 Bajocchi bezahlt.

    Ein "Alta Germania Nord" Stempel ist hier nicht mehr zu finden.


    Ein anderen möglichen Leitweg als der bis hier gezeigte über Preussen - Taxis - Bayern - Österreich war die über Frankreich. Ein solcher Beleg habe ich leider nicht aber gern sehe ich einen hier. Oder auch andere wie schon gezeigt. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ein feiner Brief - klasse! Die Briefe über Frankreich gibt es (ich habe nur einen), aber sie waren in der Regel leichter, als die über Deutschland und die Gebühren waren natürlich ganz andere.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    bayern klassisch - du kannst gern dein Brief hier zeigen.

    Ein vierter Brief nach Roma kann ich noch zeigen (auch mal gezeigt).

    In 1848 in Grossbritannien geschrieben und nach Grevenhage, Niederlande an der Vermittler gebracht. Dieser hat für den Postgang nach Füssen auch 80 Cents bezahlt.
    Jetzt hat der Empfänger aber nur 45 Bajocchi bezahlt.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ein toller Brief - danke fürs zeigen!

    Ich kann morgen mal meine beiden zeigen, die von den NL nach Italien liefen und beide Leitwege demonstrieren. Ich habe damals lange nach solch einem Paar gesucht und seitdem auch kein zweites mehr gefunden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich habe überhaupt nicht solche gesucht, und weiss deswegen auch nicht wie schwer die über Frankreich geleitete Brief zu finden sind. Wenn du einen hast freue ich mich ein zu sehen.

    In der umgekehrte Richtung sind solche Briefe nicht schwer zu finden, aber hier hatten ja auch die anderen Einfluss gehabt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    mit dem PV Preußens und den NL bzw. den Südstaaten Deutschlands war ja dir Tür frei für solche Briefe. Frankreich bot den Vorteil, dass es ein einheitliches Postgebiet war und keine Flickenteppich wie Deutschland, aber Preußen hatte ja das Loth angeboten und das war etwas anderes als unter 6g ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Das ist zwei gute Briefe :) :) Danke fürs Zeigen

    Es gibt auch einige bei Delbeke gezeigt, aber ich kann nicht so einfach feststellen warum die Briefe den einen oder den anderen Weg genommen hat. Das lässt sich vielleicht mal erklären.


    Hier aber ein Brief der "bayerischen Weg" von Amsterdam nach Genova, Sardinien-Piemonte in 1843 geschickt.
    Der Absender hat bis Füssen die Gewöhnlichen 80 Cents bezahlt bis Füssen.
    Von hier lief der Brief über Milano und Voghera nach Genova wo der Empfänger 23 Decimes bezahlt hat.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der kann sich aber auch sehen lassen! Ein tolles Stück - Glückwunsch zu dieser Rosine.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Noch einen von Amsterdam nach Genova kann ich zeigen, diesmal ist das Jahr 1848.

    Der Absender bezahlt hier 75 Cents bis Füssen.
    Von Füssen llief der Brief nach Milano wo der TA3 Stempel abgeschlagen war. Für den Weg Füssen-Milan-Voghera hat der Empfänger 10 Soldi bezahlt, dazu kam 6 Soldi Voghera-Genua so dass es insgesamt 16 Soldi bezahlt ist. Zu Grunde liegt der sardischen Tarif von 1844.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    schöner Brief - hinten der Stempel von Emmerich = Grenzübergang. Aus dieser "späten" Zeit gibt es mehr Briefe und auch welche über Frankreich.

    Es ist immer sehr schön und lehrreich, wenn man aus einer Korrespondenz mehrere Leitwege gegenüber stellen kann. PO at it´s best.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassich

    Ja, je später je einfacher ist hier wohl den Regel.
    Nicht nur weil die geöffnete Archive es zu danken ist, aber auch der Zahl der Briefe die geschickt waren.

    In der umgekehrte Richtung ist es zb die Archiven in Francomont, Hodimont und Verviers zu danken dass die ganze Zeitraum 1800-1850 gut belegt ist.

    Unsere Hobby sind ja meist von geöffnete Archiven abhängig.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Amsterdam vom 17. Juni 1812, nach Rovereto (Tirol - Kgr. Italien).
    Der Absender bezahlte 14 Stiuver Franko bei der Briefaufgabe und der Empfänger 6 Decimes Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,
    in Abschnitt 4. zeigt Bayern-Nils einen gleichen Brief mit der selben Taxierung:
    Brief aus Amsterdam vom 18. November 1817 nach Rom mit Stempel Franco
    Füssen und ALTA GERMANIA NORD. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe
    15 Stuiver. Preußen erhielt davon 7 Gutegroschen. Der Empfänger bezahlte
    27 Bajocchi Porto.
    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    aus dieser Korrespondenz kenne ich eine Handvoll Briefe und 2 davon gehör(t)en mir. Heute zeige ich einen des Generalkonsulats des Königreichs beider Sizilien in Amsterdam vom 17.12.1843 an "A Sua Ecellenza Il Sig. Sig. Principe Di Scilla Duca di S. Crestina Primo Segretario di Stato, e Ministro degli affari esteri - Napoli", also ein Dienstbrief an die Oberbehörde in der Heimat.

    Der Absender frankierte siegelseitig 15 Stuiver, die bis "Franco Füssen" reichten (Preussen 12 Kreuzer via Arnhem - Köln und Koblenz, Taxis 6 Kreuzer (via Frankfurt am Main) und Bayern 12 Kreuzer), also transitierte der Brief Preussen und taxisches Lehenspostgebiet, ehe er über Aschaffenburg bis Füssen auf bayerischem Terrain berührte (im geschlossenen Transit!). Wegen des österreichischen Grenzfrankozwanges konnte er bei der Leitung über Deutschland (Alternative: Via Frankreich) nur bis zur österreichischen Eingangsgrenze frankiert werden. Ab da griff der Postvertrag Österreichs mit dem Kirchenstaat, der hier als Transitleister diente (ebenfalls in geschlossenen Briefpaketen) und dem Königreich beider Sizilien, wo der Brief mit 46 Grana belastet wurde.

    Der Stempel "Transito per l´Austria" (van der Linden Nr 2820, nur aus 1843 bekannt und immerhin 9 Punkte wertend) wurde in Mantua ("Mantova") abgeschlagen, wo es von Österreich in den Kirchenstaat ging.

    Der Stempel "DI R(egno) SERVIZIO" kam in Neapel auf den Brief und dokumentierte den dienstlichen Charakter des Schreibens, so dass er im Kgr. Sizilien portofrei befördert wurde, so meine Vermutung, auch wenn ich diesen Stempel noch nie vorher gesehen habe.

    Im Inhalt informierte der Konsul in Amsterdam über den Tod des 3 Tage zuvor in Berlin verstorbenen Guglielmo I Federico d´Orange, Graf von Nassau und König der Niederlande.

    Ich denke, man kann über Sophy und Postgeschichte denken, wie man will, aber wenn das keine Granate ist, dann weiß ich es auch nicht mehr ...