• Hallo,

    zeige hier ein interessantes Duo: je ein Brief nach Henfenfeld - einmal mit ausgewiesenem Botenlohn, einmal ohne.
    Der erste Brief von Nürnberg nach Henfenfeld vom 4. März 1854, addressiert an den Herrn Lehrer und Kantor Timon. Offensichtlich ein gewichtiger Brief, da er mit 6 Kr. im I. Rayon von Nürnberg zwischen 1 und 4 Loth gewogen haben muss. Da Henfenfeld erst ab dem 1. März 1874 eine PE erhielt, wurde der Ort wohl von Hersbruck aus bedient (rücks. Ankunftsstempel), wo ihn der Addressat oder ein Beauftragter abgeholt haben mag.
    Der zweite Brief - vielen Dank für den Tip, lieber bayern klassisch... ;) - ging von Fürth an Frau Dr. Bürer (was steht da in der Zeile darunter??). Leider hat der Brief keinen Inhalt, so schliesse ich aufgrund der verklebten 2IIc und des Aufgabestempels Fürth 23.3. auf das Jahr 1856.
    Hier wurde vorderseitig mit Rötel "1x" angeschrieben, sodass ich annehme, dass ein mit 1 Kr. bezahlter Bote den Brief der gnädigen Frau überbracht hat.

  • Hallo mikrokern,

    da steht: Per Adressse des Herrn senior Omeis.

    Danke für die Blumen - ich halte immer ein Auge offen, wenn es um die blauen Dreier geht. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Pälzer,

    vermerkt wurde 0 / 1. O bedeutete, dass kein Porto zu erheben war und 1 bedeutete, dass die Zustellung auf taxischem Gebiet mit dem Postboten einen Kreuzer kostet.

    Bis 1865 war es bei Taxis üblich, 1 Kr. oder 1/4 Sgr. Bestellgeld zu fordern.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Mannomann, also so eine Art "Gebührenschablone" ! Das ist mir vollkommen neu und wurde soeben hinter die Löffel geschrieben. Die Frage hat sich also voll gelohnt. Vielen Dank wieder mal wieder für die Augeneröffnung +

    Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es war mal genannt dass man Botenlohnbriefe zeigen sollte.
    Ich habe vergessen meine 2 nach Ering zu zeigen. Beide in 1860 abgeschickt geworden, einmal aus Passau und einmal aus Nürnberg.
    Und wie gezeigt kostet die beiden 2 Kreuzer je für den Empfänger.

    Rückseitig gibt es keine Hinweise wo der Abgabeort war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    hübsche Briefe !

    Der nächstgelegene Postort wäre m.E. "Malching" gewesen - Postexpedition seit 1832. Die Entfernung etwa 2 Kilometer, also eigentlich eine "typische Boten-Entfernung".
    Simbach, Kößlarn und Rotthalmünster waren alle weiter (6-10 km) weg.
    Etwas verwirrend ist die Angabe auf dem 3 Kr. Brief mit "Ering Post Marktl", was ja (m.E. fälschlicherweise) suggeriert, dass Marktl das Empfangspostamt war. Marktl wäre sogar noch weiter weg gewesen. Witziger Weise wäre der Brief sogar - geographisch gesehen - über das Ziel hinausgeschossen. :)

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schorsch

    Danke für die Antwort. :)

    Ich habe es immer so gedacht dass Simbach aI für Briefe nach Ering zuständig war, aber woher ich das habe weiss ich jetzt nicht mehr.
    Das Malching es war, ist ja auch möglich oder sogar ein besseren Vorschlag.

    Oder konnte es auch sein dass die Beiden den Jobb gemacht hatten? Simbach für Briefe aus Nord und West und Malching für Briefe aus Ost? bin gespannt was ihr hierzu denken.
    (PS! Ich habe ein Brief der aus Ering weiter geschickt war, und dieser Brief ist in Simbach gestempelt - in 1843)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Schorsch und Bayern-Nils,

    im Ortsverzeichnis von 1848 ist als zuständige
    Postexpedition von Ering, Simbach am Inn genannt.
    Vielleicht hat jemand ein Ortsverzeichnis von 1860,
    denn ab 1.7.1861 bekam Ering eine Postexpedition.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Bayernfreunde,

    ich habe 2 Briefe aus der Markenzeit nach Ering:

    - Brief vom 4.2.1855 von München nach Ering. Frankiert mit einer 4 II1.
    Adressiert nach "Ering bei Burghausen". Auf der Rückseite Halbkreisstempel "Burghausen 6/2" und "Simbach A. Inn 6/2"
    Mit Botenlohnvermerk " 2 ".

    - Brief vom 21.6.1861 von Rosenheim nach Ering. Frankiert mit einer 4 II2.
    Adressiert nach "Ehring Post Malching". Auf der Rückseite Halbkreisstempel "Burghausen 21/6".
    Hier fehlt schon der Botenlohnvermerk.
    Wenn Ering nach Sem erst am 1.7.1861 Expedition geworden ist, hätte auch dieser Brief eigentlich noch einen Botenlohnvermerk haben müssen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Hermann,

    2 Möglichkeiten biete ich an:

    1. Es fand gerade ein Botenwechsel statt, also der alte Bote wurde durch einen neuen konzessionierten Boten ersetzt und in der Zeit der Vakanz musste man sich selbst zur Post bemühen, oder

    2. der jeweilige Bote hatte die Annahme recommandirter Sendungen nicht erlaubt bekommen.

    Da müsste man jetzt einige Recobriefe zur Hand haben, um das klären zu können. Ich habe sie leider nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Sammlerfreunde,

    zum Thema Eringer Botenlohn kann ich auch drei Belege zeigen. Tue ich jetzt auch 😉.

    22.8.1853 von Landshut nach „Ehring bei Rotthalmünster“, Ankunft 23.8.1853 in Simbach am Inn

    19. oder 20.11.1853 von Nürnberg nach „Ering bei Passau“, Ankunft 21.11.1853 in Simbach am Inn

    14.12.1855 von Passau nach „Ering“ (okay…. die wussten natürlich wo’s war 😉 ). Ankunft 14.12.1855 in Simbach am Inn.


    Erstaunlicherweise haben alle meine Belege Ankunft in Simbach am Inn, das verdichtet sich .

    Liebe Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Nachschlag:

    Ering liegt Luftlinie (!) 10km von Simbach am Inn entfernt.

    Bei 10 oder 20 Briefen am Tag sicherlich lohnenswert.... bei 1 oder 2 eher schwierig sich zu motivieren!

    Doktor: Sie müssen sich mehr bewegen, damit sie gesund bleiben!

    Patient: Soll ich das vor oder nach der Arbeit machen?

    Doktor: Welchen Beruf üben sie denn aus?

    Patient: Briefträger.....

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • ... der Bote hatte ja i. d. R. mehrere Kunden - in Dörfern vor und nach dem Zielort und außerdem seine Verträge zu erfüllen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu ein Brief aus meiner Heimatsammlung, der mit einen Boten des kgl. bayer. Försters Ebert in Kirchenpingarten (der Forst in Kirchenpingarten gehörte zum Forstamt Kemnath) vom 20. Oktober 1870, an den herrschaftlich von Künsbergischen Förster, Herrn Maier zu Kirmsees (die Freiherren von Künsberg hatten u.a. auch in Kirmsees Besitzungen). Innen Vermerk: "insinuiert am 21. Oktober 1870 (Insinuiert = zugestellt). Förster Maier in Kirmsees bekam eine Vorladung für den 22. Oktober 1870 um 7.30 Uhr früh im Gasthaus in Tressau. (Fußwege: Kirchenpingarten - Kirmsees 3km; Kirmsees - Tressau 3km; Kirchenpingarten - Tressau 2km).

    Beste Grüße,

    Hermann