• Absender: Herzogl. Braunschweig-Lüneburgische Cammer, Direction der Domainen (rückseitiges Papiersiegel - nennt man das so?)
    Empfänger: Ortsvorsteher Dannenbaum zu Lutter am Barenberge

    Taxierung: portofrei. Kann jemand die Abkürzung u.l. entziffern? War der Vermerk o.l. "Cito" von postalischer Bedeutung? EDIT: Es handelt sich um einen Portobrief, siehe Anmerkungen weiter unten.

    Stempel: L2-Aufgabestempel BRAUNSCHWEIG vom 29.01.1836 - auf Grund des suboptimalen Stempelabschlags und der großen Anzahl recht ähnlicher Stempelvarianten kann ich die Feuser-Stempelnummer leider nicht ermitteln

    Inhalt: "Den Gemeinden Lutter am B/Bg., Neu-Wallmoden, Nauen und Hahausen, wird auf deren Gesuch vom 10. d. M., um Herabsetzung der sämmtlichen, von der Ernte 1835 zu entrichtenden Meierzinsen in Gelde zu niedrigen Preisen, hiermit zur Resolution ertheilt, dass es vorkommenden Umständen nach, bei der Verfügung vom 4. d. M. No. 12019 lediglich sein Verbleiben behalten müsse."

  • Hallo Don Stefano,

    alles ohne Gewähr: Beamte waren, damals wie heute, nicht in der Stimmung, unsinniges Zeug auf die zahllosen Briefe zu schreiben, die sie auf den Weg bringen mussten, daher denke ich, dass der Cito - Vermerk den Expresscharakter des Briefes der Post gegenüber darstellen sollte.

    Unten linke sollte es 1 Gutergroschen und 2 Pfennige heißen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke für dein Statement. Dann nehme ich mal an, dass es sich somit hierbei um einen Portobrief handelt? Verwunderlich, da ein behördlicher Inhalt vorliegt. Wobei hier sicher auch nicht jeder Brief kostenfrei versandt werden konnte.

    Beste Grüße,
    Stefan

  • Hallo Don Stefano,

    es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Der Brief selbst war portofrei, aber die expresse Zustellung war kostenpflichtig. 2. Der Brief war nicht portobefreit und die Kosten wurden vorne notiert. Ich tendiere zur Variante 1, ohne es sicher zu wissen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Schön, dass du trotz der Tatsache, dass es sich hierbei nicht um dein Spezialgebiet handelt, bereit bist, deine Ansichten und Meinungen zu äußern. Dass nicht alle Fragen zu jedem Beleg sofort geklärt werden können und gewisse Annahmen lediglich unter Vorbehalt geäußert werden können, ist selbstverständlich. Dennoch helfen mir solch Antworten weiter und unterstützen bei weiteren Recherchen. Besten Dank! :thumbup:

    Beste Grüße,
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    da es sich bei Aufgabe- und Zielort um braunschweiger Postämter handelt, habe ich in Abstimmung mit Don Stefano die Beiträge aus dem Preußen-Ordner hierhin verschoben.

    Zu dem "Cito"-Vermerk: Ich weiß nicht, wie es bei der Braunschweiger Post gehandhabt wurde, aber bei der preußischen Post galt so ein vermerk ausdrücklich nicht für die Express-Bestellung.

    Viele Grüße
    Michael

  • Bestehen hier nicht sogar 3 Möglichkeiten?

    A - Portofreier Versand, Expresszustellung (u.l. Kosten für Expressversand)
    B - Portobrief - keine Expresszustellung (u.l. Portokosten)
    C - Portobrief und Expresszustellung (u.l. Gesamtgebühren)

    Beste Grüße,
    Stefan

  • Hallo Don Stefano,

    wenn man der Intention von Michael folgt, hast du Recht. Ohne tiefere Kenntnisse der Braunschweigschen PO werden wir das nicht lösen können.

    Eine PN an einen BS - Sammler ist schon geschrieben. Mal sehen, ob es dann hier zur Lösung kommt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Don Stefano

    meines Erachten betrug das Porto 1 ggr (bis 3 bis 5 Meilen) + 2 Pfennige Bestellgeld.
    Gegen eine Portofreiheit spricht, dass es hierzu keine entsprechnende Notierung gibt. ( Nicht immer waren Briefe von Behörden portofrei )
    Der "Cito" Vermerk ist wie in Preussen, als schnelle Bearbeitung zu interpretieren.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Don Stefano

    der Cito - Vermerk ist an die Adresse des Empfängers gerichtet. Der Absender wünschte, dass der Empfänger sich schnell des Briefes annahm. Er ist somit nicht postalisch zu sehen.

    Mit freundlichem Gruß

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Es stellt sich mir an dieser Stelle die Frage, wie der Vermerk hätte lauten müssen, damit der Brief zu einem Expressbrief geworden wäre.


    Für Preußen galt: per Expressen zu bestellen

    Der Cito-Vermerk entsprach wohl dem heutigen Sprachgebrauch Terminsache - interessiert den Postboten nicht und fordert den Empfänger auf, den Briefinhalt zügig zur Kenntnis zu nehmen bzw. zu bearbeiten. Nicht mehr.

    Gruß
    Michael

  • Ich werde den Brief wie folgt in die Sammlung aufnehmen: Portobrief i.H.v. 1 gGr. und 2 Pfennige / "Cito"-Vermerk höchstwahrscheinlich postalisch irrelevant.

    Den Titel des Threads habe ich von "Portofreiheit" in "Portobriefe" umbenannt. ;) Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für all die Antworten.

    Beste Grüße,
    Stefan

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Portobrief aus Braunschweig (Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel)
    vom 9. März 1802, nach München (Bayern). Der Empfänger bezahlte 18
    Kreuzer Porto. Zu den einzelnen Taxierungen und zum Laufweg müssen
    sich die Experten äußern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern