Preußen - Dänemark bis zum 30.6.1850

  • Hallo Alle

    Hier ein Brief aus Potsdam nach Kopenhagen, 16.6.1843. Geschrieben in englisch von New Palace Garden.

    Portovermerk auf der Vorseite 13 mit Rötel geschrieben und bei dieser ein "1" mit Tinte und frei. Aud der Siegelseite zwei mal "11". oder II und 11.

    Viele Grüße Jørgen

  • Hallo,

    leider sind keine weiteren Stempel auf dem Brief, die uns den Leitweg des Briefes erklären könnten.
    Wahrscheinlich lief aber der Brief über Hamburg, so dass ich vermute, dass die Strecke Potsdam-Hamburg 6 Silbergroschen und die Strecke Hamburg-Kopenhagen 7 Silbergroschen (9 Schilling) kostete, also zusammen 13 Silbergroschen, die auch vermerkt sind.
    (Die "11" auf der Rückseite ist m.E. eher nicht postalischen Ursprungs.)

    Die preußische Taxe habe ich allerdings nur aus anderen, ähnlichen Briefen abgeleitet.
    Hat jemand genauere Unterlagen, wie zu dieser Zeit die Postgebühren zwischen Preußen und Dänemark bzw. Preußen und Hamburg aussahen?
    Welche Postverträge sind hier ggf. zu berücksichtigen?

    Vielleicht weiß einer unserer Preußen-Experten mehr ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Altbrief Freunde

    Hier ein Brief aus Berlin nach Kopenhagen, sendet am 20.6.1844. Der Berliner Stempel (das große) Übergestreichen mit rot und dann ein Ausgabestempel N 3 20/6. Warum ein Ausgaebstempel auf der Vorderseite weisst ich nicht. Der Portobetrag 1 Sgr. sind auch Übergestreichen und ein neues Porto geschrieben 6 Sgr. als Porto nach Hamburg. Dieser 6 Sgr umgerechnet bis 26 Skilling dänisch und dazu 29 Skilling dänisch, der Porto aus Hamburg nach Kopenhagen. Der 90 sind das Kartenummer.

    Viele Grüße, Jørgen

  • Guten Morgen,

    es würde mich freuen, wenn insbesondere die Preußen-Experten nochmal einen Blick auf den zuletzt gezeigten Beleg werfen könnten.
    Jede weitere Information zu diesem Brief würde mir helfen.

    Vielen Dank und viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht,

    das sind ja ne Menge Fragen ... 8o ;)

    zu 1.
    Lietzow (oder Lietzen?) hatte keine Poststelle.
    Seelow hatte eine Postwärterei, die dem übergeordneten Postamt Küstrin zugeordnet war.
    Daher ist es verwunderlich, den Stempel von Müncheberg zu sehen.

    zu 2. & 4.
    Mit einer alten Nachweisung von Postkursen von 1789 komme ich auf 34 Meilen, wenn ich die Teilstrecken Müncheberg-Berlin und Berlin-Lauenburg addiere.
    Das Porto für diese Strecke lag bei 5 guten Groschen.
    Zur Zeit deines Briefes waren aber schon Silbergroschen eingeführt und die Taxe hätte 6 Sgr. betragen müssen.
    Vielleicht erklärt sich so die Notiz "hat nicht zugereicht" und der große Rötelstrich für 1 Sgr. Portobelastung. Es handelte sich bei dieser Interpretation also um eine preußische Notiz.
    Die kleine 1/2 schräg über der 5 könnte das Binnenporto sein, dass auf alle Fälle (separat) vom Absender erhoben wurde.

    zu 7.
    Der Postkurs ging über Boitzenburg nach Lauenburg, Hamburg war nicht involviert.

    So weit, was ich aus meinen Unterlagen rausgefunden habe. Ich hoffe, es hilft einen Schritt weiter.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,

    die Briefe mit vielen Fragen sind oftmals die interessantesten ;)

    Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen! Und mit diesen Informationen grüble ich jetzt weiter ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    "Uni(verselle) Untersuchungs Sache" lese ich da.

    Schade, dass Fontane nicht gegengezeichnet hat. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    der kleine Theodor war zu der Zeit erst 9 Jahre alt, aber schreiben konnte er vermutlich schon ;)

    Vielen Dank für die "Übersetzung" des Dienstvermerks.
    Nach Recherche im Internet müsste es dann eine "unvermögende Untersuchungssache" gewesen sein.
    Diese genosen laut "Criminal-Ordnung" Portofreiheit, wenn das Porto von dem (armen) Beteiligten oder "Inculpaten" nicht ersetzt werden konnte und daher "in einem solchen Falle das Notiren des Porto's als eine nutzlose Arbeit ganz hinwegfallen solle".

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo zusammen

    Schaue ein Paketbegleitbrief mit Postvorschuss. Sendet von Breslau nach Nykøbing F. in Dänemark am 6.10.1857, weitergeleitet nach Nakskov auf Lolland.
    Gewicht 5 Pfund, 5 Lot, Vorschussbetrag 5 Rtl. 10 Sgr. Preußen Porto nach Stettin (41 Meilen) 1½ pro Pfund und je 5 Meilen = 1½ x 6 x 9 = 6¾ Sgr. Prokoragebühr 1 Sgr. je ½ Rtl. = 9 x 1 = 9 Sgr. dazu Doppelt Briefgebühr = 6 Sgr. und Seeporto Grundgebühr 2 Sgr. und 2/3 Sgr je Pfund, 2/3 x 6 = 4, zusammen 6 Sgr. Pr.Porto zusammen 27¾ Sgr. Notiert auf der Adresseseite mit 4 Rtl. 37¾ (Sgr.). umgerechnet bis 647 Sch. dänisch. Dänisches Porto von Kopenhagen nach Nykøbing F. (18 Meilen) Grundgebühr für Pakete 6 Sk.d. Porto ½ Sk. pro Pfund je 4 Meilen = ½ x 5 x 6 = 15 Sk. Wertgebühr 5 bis 20 Rd. 8 Sk. zusammen 29 Sk.d. Etwas für mich unleslich und 6, notiert aud der Siegelseite mit 29 und 6, in aller 682 Sk.
    Der Paket wurde weitergeleitet nach Nakskov, dann mein ich das hier kommt ein neues dänischen Portobetrag auf 20 Sk. zusammen mit dei 682 Sk. = 702 Sk. auch notier auf der Siegeleseite. ein Toldafgift (Zollbebühr) auf 42 Sk. in alles 744 Sk.d.
    Die 744 sk. wurde umgerechnet bis 7 Rd. und 72 Sk. Notiert auf der Adresseseite oben recht unter der Breslau Stempel.

    Mit der dänischen Portobetrag von Nykøbing F nach Nakskov bin ich nicht ganz sicher. Kann jemand das Bestädigen?

    Auf der Siegelseite steht auch Wismar Obotrit (Schiffsname) aber ich glaube nicht das der Paket geht mit dieser Schiff, weil Obotrit segelt von Wismar am Donnerstag Nachmittag dann kann es nicht gestempelt werden in Kopenhagen am 9.10.1875 (Freitag).

    Liebe Grüße
    Jørgen

  • Hallo Jørgen,

    bist du sicher, dass die Portoberechnung für Preußen stimmt?

    Ich bin kein Fahrpostexperte, aber betrug die Prokuragebühr nicht nur 1 Sgr. insgesamt?

    Wofür sollte die doppelte Briefgebühr (6 Sgr) angefallen sein? War es nicht nur ein einfacher (und damit kostenloser) Begleitbrief?
    Die doppelte Briefgebühr war meines Wissens nur die Minimaltaxe für Pakete, wenn das Gewichtsporto niedriger war (hier aber mit 6 3/4 Sgr. höher).

    Bei dem Seeporto wurde üblicherweise noch ein Wertporto (2 Sgr.) berechnet oder war das bei Postvorschussbriefen nicht der Fall?

    Wenn der Brief am Donnerstag Nachmittag per Schiff befördert wurde, halte ich eine postalische Bearbeitung und die Stempelung am Freitag in Kopenhagen für nicht ungewöhnlich.
    Die Frage ist eher, warum der Brief nach Wismar umgeleitet wurde, wenn doch der übliche Leitweg über Stettin lief.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht

    Der gesammte Portobetrag von Breslau nach Stettin ist 27¾ Sgr. (4 Rth. 37¾ Sgr. minus 4 Rth. 10 Sgr.).

    Der Prokura war 1 Sgr. je halben Thaler für Postvorscvhuss zwischen ½ Rth. und 10 Rth. das gibt 9 Sgr.
    In früher Tabellen steht unter Vorschusssendungen ein Postgeld für Vorschusssendungen zwischen 1 Rth. und 20 Rth. war 2 mal Briefporto. Ich glaube das noch gültig war in 1857.

    Ob der Wertpoto auf 2 Sgr. wurde bereechnet in Seeporto weisst ich nicht genau.
    Der gesammte Porto war 6¾ Sgr + 9 Sgr + 6 Sgr + 6 Sgr. = 27 ¾ Sgr. Ob es ist ganz korrekt weisst ich nicht genau, aber das stimmt mit was auf der Brief Steht.

    Der Paket konnte spät am Freitag Nachmittag in Kopenhagen, wenn es über Wismar geht.
    Ich glaube nichts das der Porto berechnung war nach Wismar, sondern nacg Stettin.
    So warum dar steht "Wismar Obotrit weisst ich auch nicht.

    Der dänische Porto war 29 Sk. geschrieben auf der Siegelseite und dabei 6 was dieser 6 Sk. ist, weisst ich auch noch nichts.

    Der Paket wurde weitergeleitet nach Nakskov und dar kommt ein neues Portobetrag auf 20 Sk. (Der differenz zwischen 782 und 802).


    Mit freundliche Grüße
    Jørgen

    Einmal editiert, zuletzt von Baldersbrynd (24. Oktober 2014 um 15:13)

  • liebe Sammlerfreunde,
    ich zeige einen Brief, der am 6.7.1830 von Magdeburg nach Altona im Dänischen versandt wurde. Abgestempelt ist er mit dem Nierenstempel von Magdeburg. Als Gebühr wurde eine rote 6 ausgeworfen. Da kein frei-Vermerk vorhanden ist, muss es sich um einen Portobrief handeln. Sonst befindet sich keinerlei postalischer Vermerk, weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite- Einen Postvertrag vor 1830 finde ich nicht. Wer kann etwas zu der Gebühr sagen?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Hallo Alle

    Ich habe briefe aus Berlin nach Kopenhagen bekommen.

    1. Brief sendet Franco Hamburg am 10.12.1834. Porto nach Kopenhagen 8¼, 8½ oder 8¾ Schillige Courant ungerechnet bis ?. Oben rechts steht 1 Loth?
    Auf der Siegelseite Berliner Briefsammlungsstempel R13,m 10/12 No.? und Nierenstempel Hamburg 12/12.
    Links auf der Siegelseite steht das dänische Porto in Skilling dän. aber ich kann das nicht lesen, kann jemand mir Helfen?

    2. Brief sendet Franco Hamburg am 14.3.1835. Porto nach Kopenhagen 5¾ Schillinge Courant. Oben rechts steht 4 oder ?
    Auf der Siegelseite Berliner Briefsammlungsstempel R3 14/3 No.6. und Nierenstempel Hamburg 16/3.
    Links auf der Siegelseite steht das Porto in dänische Skilling 20.

    Viele Grüße
    Jørgen

  • Lieber Jörgen,

    Beim 1. Brief steht oben 1 Loth.

    Hinten lese ich 153 / 60 und rechts 100.

    Beim 2. Brief steht oben rechts eine 4.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Danke für Dein Antwort.
    Ich haben das auch gelesen als 60. Das ist nach meine meinung Schillinge dänish.
    Die 8¾ ist Schilling Courant und umgerechnet bis dänische Schillinge dann ist 60 viel zu viel.

    Oder habe ich das misverstanden? ?(

    Liebe Grüße
    Jørgen

  • Lieber Jörgen,

    ich kann dir da fachlich gar nicht weiter helfen, weil nicht meine Baustelle. Es wird sich hier sicher noch einer finden, der das klären kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Jørgen,

    ich habe leider auch nicht die Lösung, sondern nur ein paar Hinweise:

    die "8 3/4" sind doch vermutlich nur das bereits bezahlte Franko bis Hamburg?
    Dann würde der Empfänger nur noch das Porto bis Kopenhagen bezahlen müssen: dieses war 29 dänische Skilling. Allerdings für den einfachen Brief, der meines Wissens zu dieser Zeit nur bis 3/4 Loth wiegen durfte (bis 1 Loth = 1,5-faches Porto?).

    Auf "60" (Skilling) komme ich nicht ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht

    Danke für Dein Antwort.

    Ich glaube das die 8¾ Schilling Courant sind das Porto nach Kopenhagen.
    Ungerechnet ist 29 Skilling dänish plus 1 Sk/d für Lieferung in Kbh.

    Ich schaue die Siegelseite von 5 Briefe alle aus Berlin nach Kbh., alle Franco Hamburg und 5¾ Notiert auf der Adresseseite und 20 als ich lese es.
    Ich schaue nur die das Porto in Sk./d. und ein Brief ohne Franco Hamburg. Auf dieser Brief steht 29 / 20 auf der Siegelseite.
    In alle 10 Briefe aus Berlin nach Kbh. Alle sendet zwischen 29.10.1834 und 9.4.1835, ich glaube das ist das gleiche Porto für alle.
    Der Porto von Berlin nach Hamburg, in dieser Zeitraum, war 6 Sgr. für ein Brief bis ¾ Lot.

    Viele Grüße
    Jørgen

  • Hallo Alle

    Ich haben ein Antwort bekommer und Er schreibt das sind nicht 20 aber 30 auf der Siegelseite.
    Der Porto von Hamburg Nach Kopenhagen war 29 Sk.d. plus 1 Sk.d. für Lieferung.

    Viele Grüße
    Jørgen