- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
von Lübeck aus gab es zwei (reguläre) Möglichkeiten, Post nach Finnland zu versenden.
I. Übergabe an die preußische Post, diese beförderte den Brief dann über See- oder Landstrecke via Russland nach Finnland.
II. Übergabe an die schwedische Post, diese leitete die Post im geschlossenen Transit durch Preußen via Stralsund/Greifswald nach Ystadt und dann über Grislehamn nach Finnland.
Der folgende Brief zeigt eine Vermischung dieser beiden Möglichkeiten:
1839 wünschte der Absender die Versendung dieses Briefes nach Åbo, Finnland, via Greifswald und gabe ihn bei der Stadtpost auf.
Diese übergab ihn an die preußische Post. Nun wurde der Brief wunschgemäß nach Greifswald spediert (rs. Stempel) und über Ystadt nach Schweden geleitet. Hier ging es nach Norden zum Grenzpostamt Grislehamn und dann über die Aland-Inseln nach Abo,Finnland.
Einfacher wäre es gewesen, wenn der Absender den Brief direkt bei der schedischen Post aufgegeben hätte, aber so ist ein interessantes Stück entstanden.
Nur mit der Taxierung komme ich nicht klar.
Die 9 1/2 (Groschen) würde ich Preußen zuordnen. Dies könnte das Porto Lübeck+Preußen+Seeporto nach Ystadt darstellen.
Daneben sind 23 3/4 (Sk. ?) notiert, was möglicherweise die Umrechnung der preußischen Sgr. in schwedische Skilling ist.
Wiederum daneben steht eine 5, die das russische Porto in Kopeken für die Zustellung in Åbo sein könnten.
So weit plausibel, wenn jetzt nicht das schwedische Porto fehlen würde ...
Kann jemand helfen?
Viele Grüße
Michael