• Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Bei mir gibt es leider keine "besseren Briefe als es schon gezeigt ist.

    Fellheim ist noch nicht gezeigt. Mein ist aus Juni 1849.

    Aber wenn alle Orte mit farbigen Stempeln hier gezeigt sein sollte, dann verliert man wohl schnell die Übersicht, fürchte ich.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Bayern Klassisch

    der Brief von Bopfingen nach Kempten vom 23.5.1849 ist doch ein Fahrpostbeleg? Unten steht Auslage 10 Kreuzer, welche auch darüber wiederholt angeschrieben wurden. Vielleicht läßt sich damit die längere Laufzeit begründen. Aufgabetag war Mittwoch - Ankunft - Samstag.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    du hast gute Augen!! Aber ich Recht. ^^

    4 Kr. für Württemberg plus 6 Kr. für Bayern ergaben die oben links groß notierten 10 Kr. Gesamtporto. Jemand bezahlte die und gab den Brief bei der Behörde ab. Er notierte, was er "ausgelegt" hatte, nämlich 10 Kr.. Der Terminus "Auslage", eigentlich bei der Fahrpost eher zu finden, bedeutete aber auch, dass jemand das Porto der Post bezahlt hatte und vom Empfänger wieder haben wollte. Ein Fahrpostbrief von WÜ nach BY hätte 2 Manualnummern, eine Gewichtsangabe und keinen bayerischen Halbkreisstempel auf der Siegelseite ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayernfreunde,

    2 Briefe mit farbigem Stempel aus dem Jahr 1849 kann ich noch zeigen:

    - Portobrief vom 11.4.1849 von Augsburg nach München mit rotem Zweikreisstempel und
    - Portobrief vom (3)1.8.1849 von Regensburg nach Oberzwieslau mit rotem Zweikreisstempel. (Hier hat der Expeditor wohl beim Auffrischen des Stempelkissens neben der roten Farbe etwas reichlich Öl eingefüllt.)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    vielen Dank für das zeigen der beiden "roten".

    Dass dieses Prinzip auch für Auslagen - Stempel galt, belegen zwei Briefe eines bayerischen Handlungsreisenden von Frankreich in die Heimat.

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    Am 24.8.1849 schrieb man von Grenoble nach Michelau bei Lichtenfels einen zweifachen, also über 1/2 bis 1 Loth schweren Brief. Bayern erhielt ihn über den Kartenschluß Paris - Forbach - Würzburg und stempelte mit Auslage 36 Kr. in Würzburg. Das war eigentlich falsch, denn historisch gesehen sollte im Auslagestempel ja nur das fremde, hier französische Porto zu notieren sein. Da es aber eine gemeinschaftliche Verrechnung der Porti gab, interessierte das keinen und man arbeitete einfach so mit dem Auslagestempel weiter.

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    Am 25.10.1849, also kurz vor knapp, schrieb man von Marseille, so weit war man nun gereist, einen weiteren einfachen Brief nach Michelau. Die Farbe des Auslagestempels hatte sich etwas verändert. Dieser Brief zeigt, dass man innerhalb kürzester Zeit in Würzburg von blaugrün oder grünblau zu schwarz konvertierte.

    Für die immer zahlreicher werdenden Freunde der SP (Social Philately) hier ein Link dazu, weil es die Korbmacher dort betraf:

    http://www.google.de/url?sa=t&sourc…IsZBr4r5x1gtskQ

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde :)

    nachdem es in der von BK eröffneten Runde etwas ruhiger geworden ist, hier ein Brief vom
    5.10.1849 Regensburg, in rot, aus der bekannten Farina Korrerspondenz nach "Cöln"

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    zur Sophy gibt die Adresse eine Menge her, war doch die Familie Farina eine bedeutende
    Handelsfamilie in Köln, die unter anderem das "berühmte" Eau de Cologne vertrieben hat.
    http://farina1709.de/

    In dem Link ist unter "Geschichte" ein sehr interessanter Beitrag, auch zur Korrespondenz und
    zu dem Archiv der bereits 1709 gegründeten Firma zu finden-Viel Spass beim stöbern :P

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • ... und eine portofreie Fürstliche Dienst Sache hat ja auch nicht jeder, jedenfalls nicht soo schön. :P

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    viele Anfänger der Postgeschichte des 19. Jahrhunderts wundern sich immer wieder, wie die Post Briefe zustellen konnte, deren Adresse nach heutiger Auffassung als äußerst dürftig angesehen werden kann. Sei es, dass ein Massenname wie Müller oder Mayer nur mit abgekürztem Vornamen da steht, sei es, dass Firma Schulz in München ohne Adressangabe notiert wurde, oder gar eine sogenannte N. N. - Anschrift gewählt wurde ("nomen nescit" = Namen weiß ich nicht) und, zur Verwunderung aller, die große Masse dieser Briefe konnte scheinbar problemlos zugestellt werden, jedenfalls sind Retouren auf Grund mangelhafter Adressangabe recht selten und wären in weit höherem Maße zu vermuten, hätte es die heutige Post mit dergleichen Schlampertheiten zu tun.

    Heute zeige ich eine Aufenthalts = Karte aus München vom 7.12.1865 von der dortigen Polizei - Direktion, welche für einen Herrn Isidor Schreyer, Rechtspraktikant aus Waltershof (heute: Waldershof, östlich von Bayreuth gelegen) ausgestellt wurde. Selbiger war dunnemals 26 Jahre jung, katholisch und ledig (der Glückliche!). Als Wohnungsangabe wurde notiert: Dachauerstr. (richtig: Dachauer Str.) No. 63/3 (also im 3. Stock, oder auf der 3. Stiege) b(ei) Bernlochner.

    Auch der Zweck des Aufenthalts war anzugeben: Praxis. Die Befristung war auf ein Jahr festgelegt, so dass diese Aufenthaltskarte am 7.12.1866 auslaufen würde. Nach Ablauf der Gültigkeit war jeder Inhaber dieser Karte verpflichtet, die Verlängerung beim Fremden - Büro rechtzeitig zu veranlassen. Jedwede Übertretung wurde nach den Bestimmungen des Polizei - Straf - Gesetzes geahndet und im Gegensatz zu heute dürfte das kein Zuckerschlecken gewesen sein.

    Gelegentlich finden wir Briefe oder Postkarten, die den Satz: "Selbst mit Hilfe der Polizei nicht zu ermitteln" aufweisen, nämlich dann, wenn die Post ein Poststück nicht zustellen konnte und sich an die Polizeibehörde wendete. Diese brauchte nur die Aufenthaltskarten zu überprüfen und konnte dann sehen, wo ein "Zuagraßda" wohnte - hier bei Bernlochner also, wenn das nicht auf der Adresse spezifiziert worden war.

    Gott-sei-Dank hat sich seit einigen Jahren herum gesprochen, dass auch solche Peripherie - Belege (meine Erfindung, es mag bessere Ausdrücke dafür geben) zu einer postgeschichtichen Sammlung gehören, zeigen sie doch Gründe für das Finden oder Nicht - Finden von Empfängern auf, die sonst im Dunkeln zu liegen haben müssten.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    Ein herrliches Dokument, auch in kalligraphischer Hinsicht.

    Allerdings hieß Waldershof auch damals schon Waldershof, zumindest im Poststempel (siehe Anhang). Ich nehme an, der Unterzeichner hat da einen Rechtschreibfehler begangen. Es sei denn, es ginge um Hamburg-Walterhof, was allerdings angesichts des Wikipedia-Eintrags über diesen Stadtteil eher unwahrscheinlich ist:

    "Waltershof (niederdeutsch: Waltershoff) ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg. Er liegt im westlichen Teil des Hamburger Hafens und besteht fast ausschließlich aus Hafen- und Industrieanlagen und hat daher lediglich zwei Einwohner."

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ja wer hätte gedacht, dass du die passende Traumseite dazu hast? Den Ort kannte ich bisher so gut wie gar nicht und deine Stücke stellen meine Massenware natürlich mit links in den Schatten. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    was nirgends so richtig reinpasst, passt am besten noch unter "Sonstiges".

    In der Bucht wird derzeit ein Brief mit einer 5-a von Bamberg nach Bremen vom 24.7.1854 angeboten (gep. Sem). Ein bayer. Segmentstempel mit "Innenkreis" ist mir bislang noch nicht untergekommen.

    Kennt jemand weitere Beispiele oder hat eine Erklärung für dieses Stempelbild ???

    Danke Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    ich glaube, der Innenkreis ist handgemalt. Aber wenn Peter Sem das Stück geprüft hat, warum fragst du ihn nicht? Im müsste das doch allemal aufgefallen sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    den Verdacht hatte ich auch schon.

    Nicht zuletzt weil ich einen weiteren nahezu identischen Brief an den gleichen Empfänger vom 11.7.1854 (!) kenne (leider nicht besitze), der dieses "Stempelphänomen" nicht aufweist (leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, ob der auch geprüft ist).

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bei dem Beleg aus #32 beide Stempel nachgemalt worden sind. Die Serifen der Buchstaben werden auch durch Gebrauch zu fetter Stempelfarbe nicht so schief. Möglicherweise gab es zum Brief einen Zettel/Kurzbefund, der längst weggeworfen wurde, wie so häufig, wenn etwas nicht so Positives darauf stand ...

    Alles Gute

    Dietmar

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Klaus,

    Briefe an Pokrantz in Bremen sind sicher echt - der hier auch mit der 5b; schade, dass er nicht dir gehört, sieht lecker aus! :)

    Ansonsten bin ich ganz bei Dietmar ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... hm "und Federzüge"?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... auf der und um die Marke herum wurde zeitgenössisch (?) herumgekritzelt. Und seit 2004 ist natürlich schon viel Wasser die Regnitz heruntergeflossen, da kann schon mal jemand etwas Tusche bemüht haben.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Gebts zu,

    ihr wollt mir den Brief nur madig machen und selber kaufen X/

    Spass beiseite, falls ich jemals Interesse gehabt haben sollte (wie nennt sich das grammatikalisch ? - ist schon zu lange her), so ist das mittlerweile erloschen.

    Der Brief war mir von Anfang an suspekt, sonst hätte ich hier nicht nachgefragt.

    Was mir auch noch auffällt.

    Marke auf Brief #34 ist laut Ralph eine 5-b, auf Brief #32 laut Attest dagegen eine 5-a

    (bei aller Vorsicht bezüglich Farbzuordnung per scan) und das bei nahezu zeitgleicher Verwendung aus Bamberg ???

    Danke für Eure Einschätzung

    Klaus

    PS. Vielleicht frage ich doch mal beim Sem nach. Heben die Prüfer eigentlich Kopien ihrer Atteste - vor allem mit Abbildungen - auf ?

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch (7. Mai 2020 um 13:28)