Hallo Enrico,
die Rolle hatte die Nummer 130, verschickt wurden 30 Th. 19 Gr.
Viele Grüße
Michael
Hallo Enrico,
die Rolle hatte die Nummer 130, verschickt wurden 30 Th. 19 Gr.
Viele Grüße
Michael
Hallo Enrico
erstmal wünsche ich dir und selbstverständlich allen anderen auch ein erfolgreiches 2023.
Der Beleg ist ein sogenannter Wertpaketbegleitbrief. Interessanterweise weicht er schon durch die Declaration von der Normalität ab. Die Wertangabe sollte in der Landeswährung der aufgebenden Postverwaltung erfolgen und dies wäre also in Florin/Kreuzer gewesen.
Die Rolle wog 26 Loth und enthielt 30 Thaler 19 Sgr. Preussisch Currant.
Der Brief wog 5/8 Loth und wurde am 24.August 1856 aufgegeben und somit galt die Taxierung über die Grenztaxorte.
Hierfür waren es laut Vertrag Bayern-Sachsen die Orte Hof + 3 Meilen für Bayern und Plauen für Sachsen.
Die Entfernung zwischen Aschaffenburg - Hof incl. der 3 Meilen sind 29 Meilen.
Dafür war der Mindestfahrposttarif von 11,5 Kreuzer aufzurunden auf 12 Kreuzer (3 1/2 Ngr.) + 2 Kreuzer Assecuranzgebühr (3/4 Ngr.)
Von Plauen nach Großröhrsdorf sind es knapp 20 Meilen
Da waren 2 Ngr. Mindestfahrposttarif + 1 Ngr. Assecuranzgebühr anzusetzen.
Somit ergibt sich in Summe:
3 1/2 + 0,75 = 4,25 Ngr. für Bayern + 2 + 1 = 3 Ngr. für Sachsen = insgesamt 7 1/4 Ngr.
Das Problem ist nun, dass in Sachsen der Ngr. in 10 Neupfennige geteilt wird und sich so 1/4 Ngr. nicht darstellen läßt.
Das Gesamtporto ist mit 7 2/10 Ngr. korrekt, aber auch 7 3/10 Ngr. wäre richtig gewesen.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
... eine Beschreibung wie aus einem Guss ...
Lieber Bayern Klassisch
Dankeschön.
Eine kleine Ergänzung noch:
Die Assecuranzgebühr in Bayern war 2 Kreuzer je 100 angefangene Gulden.
1 Thaler entsprach 1,75 Gulden und somit war der Betrag von 30 Thaler 19 Sgr. kleiner 100 Gulden.
Die Berechnung der Taxen erfolgte immer in der Landeswährung der Posthoheit, bzw. in der Währung welche vertraglich vereinbart wurde.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo, ich bedanke mich bei Allen für die Erklärungen.
Besonders Du Ulf, hast mich wieder einmal fast sprachlos, über die so detaillierte Erklärung eines Beleges, gemacht. Noch einmal vielen Dank dafür.
Auch wünsche ich Allen noch ein gesundes, erfolgreiches und vor allen ein friedliches Jahr 2023.
Möge doch dieser Irrsinn von Angriffskrieg endlich beendet werden.
Viele Grüße
Enrico
Hallo Enrico
habe ich doch gern gemacht und war und ist weiterhin selbstverständlich für mich.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hier die Vorderseite einer Regierungssache aus Zweibrücken ins kleine Rimschweiler, das seit 1862 zum Bezirksamt Zweibrücken gehörte.
Dieter
Lieber Dieter,
diese späten Dienstbriefe der Kreuzerzeit (oder die frühen der Pfennigzeit) sind Ausdruck von Minimalismus:
Aus Bürgermeister-Amt wird "BAmt".
Statt der ausgeschriebenen Benennung der Absenderbehörde schlug man nur das Dienstsiegel (eigentlich für die Siegelseite gedacht, wie der Name schon sagt) ab und zu guter Letzt "vergisst" man noch die Expeditions-Nummer der R(egierungs)-S(ache), was die Aufgabepost hätte mit einer taxierten Versendung ahnden müssen ... aber wo kein Richter, da kein Kläger.