• Hallo Sammlerfreunde,

    wohl eine der vielseitigsten Destinationen innerhalb Europas stellt Kreta dar. Heute allen bekannt als Teil Griechenlands, war dies jedoch
    nicht immer so. Auf die wechselvolle Geschichte Kretas möchte ich aber nur insofern eingehen, als dass Kreta bis 1898 Teil des osmanischen Reiches war.
    In diesem Jahre erzwangen mehrere europäische Staaten eine fast vollständige Autonomie Kretas bis die Insel schließlich 1913 im Vertrag von London ein Teil
    Griechenlands wurde.

    Während der Autonomie-Periode gab Kreta eigene Marken heraus. Fast zeitgleich existierten aber auch Auslandspostämter (mit eigenen Markenausgaben) folgender Staaten auf Kreta:

    Frankreich: Juli 1897 bis 13.10.1914
    Italien: 16. Januar 1900 bis 31.12.1914
    Österreich: ca. 1903 bis 30.9.1914

    Damit ist Kreta von etwa 1900 bis 1914 als separate Destination zu sehen und es sind also im Postverkehr mit Bayern hübsche Kombinationen möglich. Nachfolgend eine davon:

    Postkarte von Nürnberg aus dem Jahre 1905 nach Candia. Die Karte hat den Ankunftsstempel des österreichischen Postamtes in Candia.
    Wie so oft bei etwas ausgefalleneren Destinationen aus dieser Zeit auch hier der Kartentext mit philatelistischem Hintergrund.

    Es ist naheliegend, dass Post aus dem Deutschen Reich i.d.R. über die österreichische „Postlinie“ lief. Insofern wäre es interessant mal Post
    aus Bayern mit Ankunftsstempeln der ital. oder franz. Postämter zu sehen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden… ;)

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Lieber PGK,

    Vielen Dank für's Zeigen dieses Schmankerls und die interessanten Ausführungen! Aber ob da noch werden kann, was noch nicht ist, das wage ich ganz leise zu bezweifeln.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Schorsch,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser Pretiose - sieht man nur einmal im Jahr, für 2013 ist das Thema Kreta also gelaufen.

    Über andere Posten als über Österreich dahin etwas zu finden, dürfte evtl. aus der Pfalz noch möglich sein, wenn überhaupt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (7. August 2013 um 11:30)

  • Hallo ihr Beiden,

    danke für die "Blumen". Ich weiß - leicht wird es nicht, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Muss ja keine "Direktpost" sein, so eine (dokumentierte) Weiterleitung vom österreichischen zum z.B. italienischen PA täte es ja auch zur Not... :rolleyes:

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der oben gezeigte Beleg hat sich so alleine gefühlt, deshalb hat er heute ein Brüderchen bekommen:

    Ansichtskarte aus Landau in der schönen Pfalz als Drucksachenkarte 1906, - wenig verwunderlich* - an den gleichen Empfänger, über Heraklion nach Can(d)ia.
    Diesmal kam die Karte jedoch nicht über eines der Auslandspostämter herein sondern lief über kretische Postämter.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    * gerade (Drucksachen)-Karten haben in dieser Zeit insbesondere bei etwas ausgefalleneren Destinationen fast ausschließlich einen philatelistischen Hintergrund und ich gehe mal davon aus, dass es zu der Zeit auf Kreta Philatelisten nicht "massenweise" gab.

  • Herr Kemser !

    ... 8| ...Donnerkeil !

    Da stimmts ja jetzt so ziemlich mit allem, was der Sammler mag. Destination > der Hit. Auslands-Drucksache > wann sieht man das überhaupt schon mal ? Freimarken > tadellos entwertet und mit denen dann auch noch auffrankiert. Und dann der AK-Abschlag > ist ja wohl die absolute Wucht.


    Gruß !

    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis