Kgr Westphalen-Bayern

nils · Lüneburg-Nürnberg 7.6.1810.jpg

Hallo Freunde

Bei diese Briefe ist mein Wissen noch eher gering, aber ich will versuchen den Brief zu beschreiben.

Der Brief lief von Lüneburg nach Nürnberg im Juni 1810. Also zwei Jahre nach dem Wetsphalisch-Bayerischem Vertrag.
Hier heiss es dass man frei Porto oder Franko abschicken konnten, wohl dann auch Teilfrankieren wie es hier gemacht ist. §2 + §11

Zuerst war der Brief Ganz frankiert vermerkt - aber der Franco Tout Vermerk ist mit Franco Gleusen ersetzt geworden. Der Absender hat für diese Strecke 1 Groschen 6 Pfennige bezahlt. Der Empfänger in Nürnberg musste 6 Kreuzer Rh bezahlen, noch nach taxischen Gebührensystem gesetzt. Woher die 4 Kreuzer? herstammen, kenne ich nicht. Es kann sein dass es 4 Kr an Taxis ist für die Strecke von Westphalen nach Bayern die Taxis von Westphalen bekommen hat. Hier bin ich mangels Übersicht aber sehr unsicher.

Viele Grüsse
Nils

liball

Hallo Nils,

auch wenn dieser Brief aus Lüneburg nach Riedlingen in Württemberg lief, passt er doch gut zu deinem Brief und diesem schwierigen Kapitel der Postgeschichte.
Er wurde ebenfalls im Juni 1810 geschrieben. Er wurde franko westph. Grenze bei Mühlhausen gestellt. Nach dem Tarif vom 1.1.1809 wären hierfür 70 Centimes fällig gewesen. Doch diese Zahl ist auf dem Brief nicht zu finden (Die Rückseite ist völlig leer).
Von Mühlhausen wurde der Brief über Eisenach nach Nürnberg spediert. Nach dem Postvertrag Taxis-Bayern von 1808 hat sich Bayern verpflichtet, für Briefe aus dem Kgr. Westphalen 6 Kr. von Eisenach bis zur bayerischen Grenze an Taxis zu vergüten (Art. 4 B).
Gem. PV Bayern-Württemberg von 1809 erstattete Württemberg an Bayern 8 Kr. Transitkosten. Mit dem württembergischen Inlandsporto von 6 Kr. errechnet sich das Gesamtporto von 14 Kr.
Soweit mein Interpretationsversuch. Sollte dies stimmen, wären Bayern nur 2 Kr. verblieben.

Grüsse von liball

bayern klassisch

Hallo liball,

ein Traum!

2x halte ich aber für geschätzte 200 km Transitweg durch Bayern für etwas wenig. Lieder kann ich dir Rötel unten rechts nicht lesen - kannst du es?

Liebe Grüsse von bayern klassisch

liball

Hallo bayern klassisch,

den Rötel unten rechts unter der bayerischen 8 lese ich als 6, das württembergische Inlandsporto.

Der geringe bayerische Anteil könnte sich eventuell durch die Zwänge der Postverträge ergeben. Vielleicht hat Württemberg im Vertrag von 1809 darauf beharrt, Bayern nur eine Transittaxe von 8 Kr. zu gewähren.

Grüsse von liball

bayern klassisch

Hallo liball,

6 könnte sein. Wenn Württemberg an Bayern 8x Transit vergütete, mussten da noch die 6x, die Bayern für den Brief ausgab, aufzuaddieren sein, denn 8x war ja ein Standardtarif für Bayerns Transit bis zur württ. Grenze.

Ich könnte mir vorstellen, dass man den württ. Anteil nicht notiert hat, weil der Empfänger ein Postfach hatte. Es erhebt sich sowieso die Frage, wo die/eine württ. Taxe auf den Brief geschrieben worden wäre; an Grenzübergängen mangelte es ja nicht.

Mit der These von nur 2x für Bayern kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

nils

Hallo die Runde

Ich bin zu müde um mich hier einzumischen (sei froh ). Ich habe keine Ahnung hier.

Aber ich möchte gern fragen ob es in Kgr Westphalen die französische Währung sein musste. Bei meinem Brief ist es wohl deutlich GGr notiert geworden, wie ich es lese.

Viele Grüsse
Nils

johelbig

Es ist schlimm mit euch! Hättet ihr nicht noch ein bisschen warten können mit diesen Briefen aus Lüneburg?

Ich bin auf dieses Problem gestossen bei den Förster & Günther Briefen,habe da auch eine Menge sc
annen lassen. Auf einen Nenner gebracht, es gibt so viele Varianten wie es Briefe gibt. Ich werde mich dann doch einmal drüber machen müssen,
und einige davon abbilden. Aber eigentlich müsste man dazu einen eigenen Artikel schreiben.
LG Achim

bayern klassisch

Lieber Achim,

bitte lass uns (mich) nicht dumm sterben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch