Preußen - Böhmen

  • Anbei ein Trauerbrief mit schwarzer Umrandung von Grevenbroich nach Manetin (Westböhmen).

    Leider erneut ohne Jahresangabe. Meine weiteren Briefe sind jedoch alle mit Jahreszahlen oder Datum versehen. Ich wollte die schwieriger zu klärenden Belege jedoch voranstellen, sodass nach der intensiven Auseinandersetzung mit anspruchsvolleren Belegen erstmal etwas Entspannung in das Ganze hineinkommt. ^^

    Kann jemand den Empfänger bestimmen? Madame ________ Lazanzhy ___________ ?

    pr Lubenz (pr = par = durch?)   

    Rückseitig ein Ankunftsstempel aus PILSEN. Pilsen ist 29 km von Manetin entfernt. Sowie ein weiterer Stempel, den ich jedoch nicht klar lesen kann.

    Taxierung: 12 / 6 (Preußen 6 Sgr. und 12 (?) als Porto für Böhmen) ?(

    Welche zeitliche Eingrenzung kann hier vorgenommen werden? Ein Datum fehlt im Brief leider.

  • Hallo Stefan

    meines Erachtens ist der Brief aus der Zeit zwischen 1845 - 1850.
    Wenn ich mich recht erinnere, waren es 12 Kreuzer Gemeinschafttaxe + 6 Kreuzer (entweder Transporto oder Portozuschlag) vom Empfänger zu zahlen. Dies werden Dir sicherlich die Experten hier bald sagen können.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Würdest du mir noch erläutern wie du auf die Einschätzung 1845 bis 1850 kommst? Anhand des Portos oder des Stempels / der Stempel?
    Was genau ist die Gemeinschaftstaxe und weshalb wurden die 12 Kr. sowie die 6 Kr. nicht addiert?

    Beste Grüße,
    Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von Don Stefano (9. Juni 2013 um 14:45)

  • Hallo Stefan

    es bestand ein Franco-Zwang vor dem 21.01.1844. Diese Briefe waren bis dahin (meist) franco (österreichische) Grenze. Mit der Aufhebung gab es ein gemeinschaftliches Porto je nach Gewicht und woher. Desweiteren waren Transite zu berücksichtigen wie z.B. durch Bayern, Sachen. Da Österreich von Anfang an Mitglied des DÖPV war (01.07.1850) kann somit die Zeit des Briefes eingerenzt werden

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo in die Runde,

    Zitat

    Kann jemand den Empfänger bestimmen? Madame la Comtesse Ernestine Lazanzhy Chanoinesse

    Armen Stifte z(u) d(der) h(eiligen) Eugela

    Prague (Prag) ?

    pr Lubenz (pr = par = durch?) = per(par) bei oder durch, beides war möglich (italienisch presso)

    Beim Porto muss ich raten: 6 Kr. CM (Zuschlag) für Preußen, weil aus weit entfernter Provinz nach Österreich und 12 Kr. CM Gemeinschaftsporto, welches halbscheidig zu teilen war.

    Ich schätze den Brief auf 1850 oder kurz davor, wenn ich mir die Stempel so ansehe.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ist es nicht i.d.R. so, dass die Gebühr im Nenner des Bruches die des Landes darstellt, welches die Gesamtabrechnung vornahm? Demnach müsste ja eigentlich die 12 unten stehen, oder?

    Beste Grüße,
    Stefan

  • Hallo Don Stefano,

    ein normaler Brief mit 2 Taxen für 2 Postgebiete ist das nicht; daher musst du diese Regel hier vergessen. Der obere Betrag ist das Porto, das zwischen Preußen und Österreich geteilt wurde, der untere Betrag ist der, der Preußen allein zustand. Wie hätte man diese Beträge sonst ausweisen sollen, wenn nicht so?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    im Sofortkauf in der Bucht gesehen und natürlich auch zugeschlagen. Leider ist kein Inhalt mehr vorhanden, jedoch noch der Vermerk, dass er am 28.April 1843 präsentiert wurde.

    Es handelt sich um eine "Herrschaftliche Justiz Dienst Einr(eise?) Sache", welche am 25.04. in Magdeburg aufgegeben und "An Ein Wohllöbliches Stadtgericht (in) Aussig in Böhmen Kreis Leitmeritz gesendet wurde. Der Justizbeamte bestätigte die Portofreiheit, welche sich nur auf Preussen bezog, den 6 Kreuzer C.M. war für Österreich zu zahlen.

    Erwähnenswert ist das gesteckte Tages-Datum im Ortaufgabestempel, denn es wurde eine "3" kopfstehend für die "2" verwendet.

    Siegelseitig ist blank.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf