Kamphausen-Korrespondenz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan,

    schöne Detailinfo aus dem Inhalt. :thumbup:

    Zitat

    Hat die untere Stempelinschrift "7,5 - 8 A." wieder etwas mit der Uhrzeit der Aufgabe/Bearbeitung des Briefes zu tun? Eher nicht meine ich.

    Doch, hat sie. Die Postämter hatten bis 20 Uhr geöffnet und es war zur Kontrolle der eigenen internen Abläufe und auch zur Dokumentation gegenüber den Postkunden wichtig, den Zeitpunkt der Briefannahme zu dokumentieren.
    So wäre bei Briefabgabe am frühen Morgen noch eine Zustellung am selben Tag möglich gewesen und wurde auch so vom Publikum erwartet - man traute auch damals der Post nicht über den Weg und vermutete schnell Schludrigkeiten u.ä.
    So ist aber durch den Aufgabestempel mit der späten Uhrzeit auch für den Empfänger des Briefes gut nachvollziehbar, dass der Brief erst am 1.6. zugestellt werden konnte.

    Nach Münzberg: PREUSSEN Postanstalten-Poststempel wurden diese Stempel von 1838-1863 benutzt. Es handelt sich anscheinend um sogenannte Stundenstempel. Normalerweise wurde bei den Aufgabestempeln neben dem Datum auch die Uhrzeit umgesteckt. Große Postorte mit hohem Briefaufkommen hatten zur Arbeitserleichterung gleichartige Stempelsätze mit feststehender Uhrzeit, so dass hier das halbstündliche/stündliche Umstecken entfiel.

    Viele Grüße
    Michael

  • Magdeburger

    Tolle Infos, vielen Dank. Es handelt sich hierbei um den 22,5 mm Stempel, auch passend zu den angegebenen Jahrgängen.


    Michael

    Sehr aufschlussreich, ich danke dir.


    So, die kleine Kamphausen-Korrespondenz ist an dieser Stelle leider schon beendet. Gerne hätte ich mehr Belege vorweisen wollen.
    Sollte jemand weitere Briefe an oder gar von H. Kamphausen bei eBay oder anderswo sichten, wäre ich über eine Info natürlich sehr erfreut. 8)

    Ich widme mich nun weiteren Belegen, ihr dürft euch also auf viele weitere interessante postalische Stücke aus dem 19. Jahrhundert freuen! :thumbup:

    Beste Grüße,
    Stefan

  • So schnell kann es gehen, ich habe einen weiteren Beleg aus der Kamphausen-Korrespondenz sehr günstig ersteigern können! :thumbup:

    Es handelt sich wieder um einen Portobrief i.H.v. 1 Sgr. aus dem Jahr 1858 an "Herrn Heinr. Kamphausen Handlung in Königshoven"
    Aufgegeben wurde der Brief von Herrn Joseph Melem in Jüchen, siehe K2-Aufgabestempel vom 28.7.
    Rückseitig ein K1-Ausgabestempel.

    Inhaltlich geht es um Glas den Neubau der Schule zu Neukirchen betreffend und ein Übereinkommen mit den Schulvorständen über den Glaspreis.

  • Ein weiterer Beleg aus der Kamphausen-Korrespondenz, diesmal ist der Brief an seine Frau gerichtet.

    Kurzbeschreibung des Belegs:
    Portobrief mit rückseitigem Bestellgeldvermerk aus dem Jahr 1858

    Absender & Empfänger:
    Absender: Herr Eduard Wünnenberg aus Köln
    Empfänger: Frau des H. Kamphausen in Königshoven

    Stempel:
    Köln K2-Aufgabestempel vom 30.03.1858
    rückseitig Ausgabestempel vom 31.03.1858

    Taxierung:
    1 Sgr. Porto
    rückseitig 1,5 Sgr. Bestellgeld für die Briefzustellung

    Inhalt des Briefes:
    Rechnung sowie Vermerk über eine Gutschrift

    Sonstige Bemerkungen:
    keine

    Fragen:

    • Ist die Taxierungsdeutung des Bestellgeldes korrekt?
    • Kann jemand lesen, was in Rechnung gestellt wurde? "braun Lustre" ergibt keinen Sinn?
  • Hallo Don Stefano,

    1 Groschen vorne war das Porto, dazu kam ein halber Groschen Bestellgeld, somit 1,5 Groschen hinten notiert.

    Mit der Ware kann ich auch nichts anfangen. Vlt. ein Topp - Googler?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke für die Vorschläge. Herr Wünnenberg scheint laut Internetrecherche übrigens Instrumentenmacher gewesen zu sein.
    Vielleicht hilft diese Info ja unterstützend bei der genaueren Bestimmung.

    Beste Grüße,
    Stefan