• Offizieller Beitrag

    Liebe Sammlerfreunde,

    auf besonderen Wunsch eines Einzelnen, ist es mir ein besonderes Vergnügen folgenden Brief zu zeigen. 8) :D
    Die Entfernung Berlin - Magdeburg lag knapp unter 20 Meilen, also fielen 2 Sgr. Porto an. Der Empfänger war aber auch von dem Bestellgeld befreit, da dies vom Absender mit voraus bezahlt wurde.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    hier ist der Einzelne, der sich sehr freut, so etwas sehen zu dürfen. :)

    Häufig ist aber etwas anderes, oder? ;)

    Gab es vertragliche Möglichkeiten für außerpreußische Korrespondenten, schon dort das Bestellgeld zu frankieren?

    Ich erinnere mich an einen frankierten Brief aus Frankreich nach Preußen, bei dem siegelseitig eine Nr.1 oder 13 aufgeklebt worden war, die die Abgabepost als Bestellgeld anerkannte. Leider habe ich keinen Scan davon, weil der Verkauf schon über 20 Jahre zurück liegt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Sammelfreunde

    ich habe lange gesucht um ein notiertes Bestellgeld zu finden.
    Einzig einen Paketbegleitbriefumschlag von Magdeburg nach Ackendorf habe ich gefunden. Gelaufen sein wird er um 1856/7.
    Das Franco von 2 Sgr wurde bar bezahlt und hätte theoretisch bis 16 Pfund Paketgewicht gereicht, da die Entfernung ca 2,5 Meilen sind.

    Siegelseitig ist jedoch das Bestellgeld von 1/2 Sgr vermerkt wurden.
    Einen Briefpost-Beleg habe ich leider auf die Schnelle nicht gefunden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Zum dem Brief gibt es noch viele Fragen, z.B. von wo aus wurde er zusgestellt - Magdeburg oder Neuhaldensleben.

    • Offizieller Beitrag

    Lieber bayern klassisch,

    Häufig ist aber etwas anderes, oder? ;)

    man muß hier etwas unterscheiden:
    Das vom Empfänger zu zahlende Bestellgeld wurde immer mal wieder notiert, wie auch z.B. auf dem von Ulf gezeigten Fahrpostbrief. Solche Briefe sind relativ selten, aber man findet sie immer wieder.
    Deutlich seltener sind die Briefe mit vorausbezahltem Bestellgeld. Von dieser Möglichkeit wurde offensichtlich selten Gebrauch gemacht.

    Dennoch müssen beide Arten von Briefen nicht teuer sein. Viele achten nicht auf solche kleinen Besonderheiten. Mit etwas Entdeckerglück findet sie in der kleinen Krabbelkiste.
    Anders natürlich, wenn ein Auktinonator dies anpreist ...

    Gab es vertragliche Möglichkeiten für außerpreußische Korrespondenten, schon dort das Bestellgeld zu frankieren?

    Ich meine ja, müsste aber mal in den Texten suchen (dafür ist es mir heute zu spät, da schaue ich morgen mal nach).

    Ich erinnere mich an einen frankierten Brief aus Frankreich nach Preußen, bei dem siegelseitig eine Nr.1 oder 13 aufgeklebt worden war, die die Abgabepost als Bestellgeld anerkannte. Leider habe ich keinen Scan davon, weil der Verkauf schon über 20 Jahre zurück liegt.

    So was gibts Du aus der Hand? ;(

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für deine Informationen und deine Mühewaltung.

    Zitat

    Zitat von »bayern klassisch«
    Ich erinnere mich an einen frankierten Brief aus Frankreich nach Preußen, bei dem siegelseitig eine Nr.1 oder 13 aufgeklebt worden war, die die Abgabepost als Bestellgeld anerkannte. Leider habe ich keinen Scan davon, weil der Verkauf schon über 20 Jahre zurück liegt.
    So was gibts Du aus der Hand?

    Da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt - solch eine Rosine wurde mal versteigert, leider war das Stück nicht mir. :( Der Zuschlag war dann auch entsprechend "niedrig".

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    eine Briefhülle habe ich noch gefunden und zwar "An den Herrn Pastor Dieteriri hocherhrwürden zu Schmersau bei Osterburg" von Magdeburg gelaufen. Ein wenig schwierig zu datieren, würde jedoch etwa Mitte der 1850er Jahre tippen.

    Siegelseitig 1 Sgr Bestellgeld - zumindestens liese sich der Rötelstrich so interpretieren.

    Lieber Michael


    ... Deutlich seltener sind die Briefe mit vorausbezahltem Bestellgeld. Von dieser Möglichkeit wurde offensichtlich selten Gebrauch gemacht....

    Dazu habe ich folgende Frage:
    Im §57 E der Taxverordnung vom 18.12.1824 steht folgendes:

    "Das Brief-Bestellgeld kann auch vom Absender voraus bezahlt (frankirt) werden, und ist dann dem distributierenden Post-Amte vor der Linie als Franko zu vergüten"

    Weist Du wie lange dies galt und wie die Bestellgelder dann abgerechnet wurden zwischen den Postämtern.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf




  • Zitat von »bayern klassisch«
    Ich erinnere mich an einen frankierten Brief aus Frankreich nach Preußen, bei dem siegelseitig eine Nr.1 oder 13 aufgeklebt worden war, die die Abgabepost als Bestellgeld anerkannte. Leider habe ich keinen Scan davon, weil der Verkauf schon über 20 Jahre zurück liegt.
    So was gibts Du aus der Hand?

    Hallo zusammen,

    muss ja ein Hammer Teil gewesen sein. Frankiert mit französischen Marken und Siegelseitig eine Preußische 1. Ich wußte gar nicht das es so was gibt.
    Da kann ich nur was einfaches aus Preußen zeigen und leider auch nicht perfekt.

    Brief aus Rheydt nach Duisburg mit einer siegelseitigen 1 als voraus gezahltes Bestellgeld.

    Nur so nebenbei:
    Letze Auktion in Mühlheim 2 Briefen mit voraus gezahlten Bestellgeld, wobei der zweite für einen recht moderaten Preis verkauft wurde.
    http://www.rauhut-auktion.de/picview.php?losnr=2264&katalog=132

    http://www.rauhut-auktion.de/picview.php?losnr=2352&katalog=132

    schöne Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,

    für einen Aussteller wären die beiden eine perfekte Seite. Was kostet denn so ein Stück üblicheweise?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Peter


    ... Brief aus Rheydt nach Duisburg mit einer siegelseitigen 1 als voraus gezahltes Bestellgeld.

    so häufig dürfte die siegelseite Nr. "1" auch nicht als Bestellgeld vorkommen, wenn ich mich nicht irre..

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    siegelseitig wird es ja auch seltener.

    einen Expressbrief mit frankierten siegelseitigen Bestellgeld wäre mein Traumbrief

    ...man wird ja noch träumen dürfen :rolleyes: :rolleyes:

    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    danke für die Info - für das Geld kann man nicht meckern. Wenn nur alles schöne und seltene in dem Bereich bliebe ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.



  • Hallo Peter,

    manchmal werden Träume war...

    Grund für die siegelseitige Frankatur war, dass der Absender den Brief leider nicht mit dem ersten Zug nach Berlin versenden konnte und daher den Brief als Expressbrief aufgeben musste. Er wurde dann, wie in der guten alten Zeit üblich, am selben Tag in Berlin zugestellt. Man muss immer noch staunen, wie schnell damals ohne Flugzeug und Auto die Postlaufzeiten waren.

  • ...dass der Absender den Brief leider nicht mit dem ersten Zug nach Berlin versenden konnte und daher den Brief als Expressbrief aufgeben musste. Er wurde dann, wie in der guten alten Zeit üblich, am selben Tag in Berlin zugestellt.

    Hallo Preußensammler,

    gibt es Dokumente dazu, daß und ggf. in welchem Zeitraum in Berlin Expreßzustellung stattfand? Wenn ich das recht erinnere, ist in der Literatur von täglich mindestens 7 Bestellgängen in Berlin die Rede. Ich kenne eine Reihe von nach Berlin gerichteten Briefen mit Expreßvermerk, die keinerlei Hinweise auf Expreßzustellung enthalten.

    Denkbar wäre, daß Expreßzustellung ausschließlich bei Vorauszahlung der Expreßgebühr stattfand.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Preussensammler


    Grund für die siegelseitige Frankatur war, dass der Absender den Brief leider nicht mit dem ersten Zug nach Berlin versenden konnte und daher den Brief als Expressbrief aufgeben musste. Er wurde dann, wie in der guten alten Zeit üblich, am selben Tag in Berlin zugestellt. Man muss immer noch staunen, wie schnell damals ohne Flugzeug und Auto die Postlaufzeiten waren.

    Die siegelseite Francierung des Bestellgeldes war mit der Verordnung 238 vom 30.11.1850 vorgeschrieben. Die blieb bis November 1852 so, da mit der Gerneralverfügung Nr. 240 vom 04.11.1852 die Oktogon-Umschläg ab 20.11. eingeführt wurden.
    Erst jetzt wurde das Bestellgeld mit vorderseitig "verklebt", da ab der Einführung der Umschläge nicht mehr jede Leistung einzeln dargestellt werden mußte, wie die Reko-, die Insinuationsgebühr und anderen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hier mal ein interessanter Beleg für vorausbezahltes (aber nicht ausreichendes) Bestellgeld.

    Es handelt sich um einen Paketbegleitbrief (für einen kleinen Holzkasten mit einem Gewicht von 28 Loth) aus Thorn nach Berlin. Gebühr für das Paket war das doppelte Briefporto (6 Sgr.). Anscheinend war der Absender der Meinung, dass die Abholung des "Kästschens" für Fräulein Minna einfach zu schwer wäre und hat dann noch 1/2 Sgr. Bestellgeld hinzugefügt. Allerdings war das doch zu wenig und es wurde ein weiterer "Sechser" zusätzlich nachtaxiert.

  • Hallo zusammen,

    Fräulein Minna hat anscheinend viel Post bekommen. Auch bei Wertbriefen brauchte Sie kein Bestellgeld zu zahlen. :):)
    Nach dem schönen Brief von Preussensammler von mir ein Wertbrief über 6 Thaler in Kassenanweisung aus Glogau nach Berlin mit voraus bezahlten Bestellgeld.
    Wertbriefe mit voraus bezahltem Bestellgeld sind selten.

    schönen Gruss

    Peter