• Offizieller Beitrag

    Hallo Jørgen,

    das Porto passt für den Zeitraum 1825-1844, wobei der L2-Stempel bis ca. 1831 bekannt ist.
    5 Sgr. für die Entfernung von 23 Meilen, bei 1 5/8 Loth das 2,5-fache = 12 1/2 Sgr.
    Als Bestellgeld wäre 1/2 Sgr. angefallen, da der Brief in einen Ort mit Postamt adressiert war. Auch würde ich eher eine "9" herauslesen und die Tintenfarbe passt nicht so ganz.

    Viele Grüße
    Michael

  • Es ist schon ein paar Wochen her, da habe ich dieses Schmuckstück in der Bucht entdeckt und mit aller Gewalt ist mir dann auch der Kauf gelungen.

    Ein Brief aus der Zeit, als die Freimarke für das Bestellgeld noch rückseitig verklebt wurde und der Rötelstift-Vermerk vorderseitig 1 1/2 anzeigt.
    Ein senkrechtes Paar der 1/2-Silbergroschen-Marke vorderseitig und der Nummernstempel von Meckenheim ist auch nicht zu verachten

  • Hallo preussensammler,

    ein Klassebrief! Schade, dass es das bei meinem Sammelgebiet nicht gab - jeder Brief ein Hingucker. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde :)

    den Worten von @BK kann ich mich nur völlig anschliessen!!!! :thumbup:

    einen hübsche Ganzsache mit Zusatzfrankatur der Nr. 15 für das Bestellgeld aus Striegau nach Parchwitz möchte ich euch Zeigen.


    Lieber Peter,

    auch ein tolles Stück, interessant ist auch der Absendervermerk, Adressseitig:
    "Frläulein B.Uber, abzugeben bei dem Kirchenmusiker Hr. Uber hochwohlgeboren...."

    Toll..... :thumbup::thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • liebe Sammlerfreundinnen und Freunde,
    nachfolgend zeige ich zwei Briefe mit vorausbezahltem Bestellgeld, die ich vor ein paar Tagen günstig erstehen konnte. Auf den ersten Blick sollte die Beschreibung keine Schwierigkeiten bereiten aber dann....

    Der erste Brief ging am 13.1. von Schmiedeberg nach Breslau. Abgeschlagen ist der noch nicht aptierte Zweikreisstempel von Schmiedeberg I. Schlesien. Links unten in schwarzer Tinte: "frei mit Abtrag". Da die Entfernung 12,6 Meilen betrug, kamen 2Sgr. für die 2te Entfernungsstufe + ½Sgr. für das Bestellgeld zur Anwendung, also richtig 2 ½Sgr.

    Der zweite Brief sieht auf den ersten Blick genau so aus. Er geht am 28.4.1863 von Danzig nach Neustadt in Westpreußen. Hier liest man: "franco inclusive Bothenlohn"- Aber die Entfernung beträgt nur etwas über 4 Meilen und das liegt in der ersten Entfernungsstufe mit 1Sgr, so dass meiner Meinung nach 1 ½Sgr. richtig gewesen wären. Wer kann die 2 ½ Sgr. erklären?
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Lieber Erwin,

    2 Schmuckstücke hast du da geschossen - hätte ich auch mitgenommen. :P:P

    Vlt. war der 2. über 1 - 2 Loth schwer? Nicht immer hat man das Gewicht notiert, daher könnte das doch sein?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber bayern klassisch,
    ich hatte mich auch über diese beiden Schnäppchen gefreut. Danke für deine Erklärung. Mich ärgert es immer, wenn ich ein gerade doch eifaches Porto nicht erklären kann.
    grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • lieber preussensammler,
    danke für das Zeigen des Gesetzblattes. Könntest du:
    1. auch die von dir erwähnte Vefügung zeigen
    2. mir explizit angeben, woher du dieses Gesetzblatt hast?
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Das erwähnte Gesetz steht genau so im Heft 9 des Jahrgangs 1861 des Postamtsblatts.

    zu 1. Die Verfügung ist etwas länger und nicht so leicht darstellbar. Aber sie folgt genau nach der Darstellung dieses Gesetzes im Heft 9.
    zu 2. Wie von E.Stein im letzten Rundbrief beschrieben, kann man den Jahrgang 1861 des Amtsblatts des Königlichen Post-Departments entweder bei google books bzw. bei der Bayerischen Staatsbibliothek als PDF-Datei herunterladen.

    Da er aber nicht genau gesagt, wie man es macht:
    Bei google.de nach
    "Amtsblatt des Königlichen Post Departments 1861"
    fragen (das klappt dann auch für die von ihm erwähnten Jahrgänge).

    Ich persönlich verfüge außer den erwähnten über die Jahrgänge 1853 (selbst aus einer guten Kopie gescannt) und den vollständigen Jahrgang 1865 (aus der Staatsbibliothek Berlin) als PDF-Dateien.

    Im Januar werde ich mir von der Staatsbibliothek Berlin den Jahrgang 1854 als PDF scannen lassen.

  • Bezüglich der PDF-Dateien besteht ein kleines Problem. Diese sind nicht durchsuchbar, da sich die meisten OCR-Maschinen an der Fraktur-Schrift die Zähne ausbeißen. Daher habe ich meine PDF mit Lesezeichen für die einzelnen Nummern und die wichtige Verfügungen ausgestattet. Ein weiteres Problem bei den PDF besteht darin, dass durchaus Seiten bei Google fehlen. Diese sind zumeist in der Version der Staatsbibliothek München vorhanden (oder auch umgekehrt). Diese Seiten habe ich auch in meine PDF der einzelnen Jahrgänge eingefügt.

    Ich habe die Dateien in meine Cloud abgelegt. Damit man darauf zugreifen bzw. diese herunterladen kann, brauche ich nur eine E-Mail-Adresse und dann kann ich einen Link auf den Cloud-Speicher schicken.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    die folgende 2 Sgr.-Ganzsache U12 (geschweifte Rückenklappe) fiel mir kürzlich in die Hände.

    Vom brandenburgischen Gransee war sie an das Fräulein Elise Krause, Wohlgeboren zu Nakel bei Wusterhausen a.d. Dosse adressiert.
    Die genaue Ortsangabe war sicherlich nötig, da es sich nicht um das bekannte Nakel in der Provinz Posen, sondern um ein kleines brandenburgisches Pfarrdorf mit wenigen hundert Einwohnern, knappe 1,5 Meilen von Wusterhausen entfernt, handelte (heute als Nackel zu finden).

    Unter Berücksichtigung des Erscheinungsdatum der Ganzsache und der Entwertungsvorschriften, stammt der Beleg aus den Jahren 1855-58.
    Die Entfernung Gransee-Nakel betrug rund 7 Meilen, so dass 1 Sgr. für das Franko gereicht hätte.

    Für den zuviel frankierten Sgr. gibt es 2 Erklärungsmöglichkeiten:
    - Der Brief wog über 1 Loth
    hier fehlt die Gewichtsnotierung, die in diesen Jahren noch obligatorisch war (wenngleich Fehler bei der postalischen Behandlung nicht auszuschließen sind)
    - Die handschriftliche Absendernotiz "Durch den Landpostboten von Wusterh. aus zu besorgen !" beinhaltete auch den Hinweis auf ein vorausbezahltes Landboten-Bestellgeld von 1 Sgr.

    Da der Leitvermerk Wusterhausen schon in der Adresse aufgeführt wurde, wäre eine nochmalige Erwähnung für die Bestellung eigentlich überflüssig gewesen. Daher neige ich dazu, die oben genannte 2. Variante mit einem voraus bezahlten Bestellgeld, heranzuziehen.

    Meinungen anderer Forumsmitglieder dazu würden mich interessieren.

    Gruß
    Michael

  • Hallo,

    meiner Meinung nach handelt es sich um das vorausbezahlte Bestellgeld für die Landpostbestellung.

    Als Erklärunge für die sehr konkrete Anweisung der Bestellung könnten schlechte Erfahrungen dienen, denn eigentlich hätte frei incl. Bestellgeld ausgereicht.

    Leider hat die OPD Potsdam für Wusterhausen kein Verzeichnis der Orte für die Landbriefbestellung herausgegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von preussensammler (23. September 2015 um 08:25)

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    folgenden Brief konnte ich letztens auf einer Auktion erwerben. Erstaunlicherweise fand der Brief kein großes Interesse, so dass der Zuschlag noch unter Ausruf gelang.

    Das genaue Datum ist nicht festzustellen, aber da die 1/2 Sgr.-Marke (Nr. 13) erst Ende 1859 erschien, muss der Brief von 1860 ff. stammen. Der Bahnpoststempel ist laut Münzberg ab 1861 bekannt.
    Es handelt sich um eine Zugaufgabe an der linksrheinischen Strecke Gladbach-Homberg und ging nach Crefeld, ebenfalls an dieser Bahnlinie gelegen.
    Vorderseitig wurde das Briefporto von 1 Sgr. (bis 10 Meilen) verklebt, rückseitig 2 1/2 Sgr. Expreßbestellgeld. Alle Marken wurden mit dem Kursstempel GLADBACH 24 7 I HOMBERG entwertet.

    Zwei Verstöße gegen die Postinstruktionen sind hier festzustellen:
    - Bei Zugaufgaben war die Haltestelle, an der der Brief engenommen wurde, zu notieren. Dies wurde hier versäumt.
    - Die Bestimmung, dass das Bestellgeld rückseitig zu verkleben war, wurde bereits 1852 aufgehoben. Ab da waren alle Freimarken vorderseitig anzubringen. Wegen der großzügigen Beschriftung des Briefes an den Hochwohlgeborenen Moritz vom Bruck, Ritter p.p. (eine bekannte Familie in Krefeld) schien dies dem Absender nicht zuzusagen.
    (NB: der schwache Rahmen um die vorderseitige Marke stammt von einer darüber gelegten Hawidfolie)

    Gruß
    Michael