• Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    da ich gerade wegen eines anderen Briefes in der Literatur nach Mailand gesucht habe, bin ich über folgendes gestolpert.

    Nils schrieb im Beitrag #1 zu einem Brief von 1811

    Zitat

    Der zweite Brief zeigt zwei Transitstempel aus Milano, die Nummer 1997a und 1998. Zwei Typen auf einen Brief kommt nicht so häufig vor.

    In einer Abhandlung MAILAND Die Transitstempel aus dem Jahre 1971 schreibt Vollmeier zu dem LT-Stempel folgendes:
    Interessant ist, dass Milano in den Jahren 1803 bis 1813 immer gleichzeitig zwei verschiedene LT-Stempel verwendete. Ich kann keine andere Erklärung dafür finden, als dass wiederum zwei verschiedene Beamte mit dem Abstempeln der Korrespondenz beschäftigt waren und jeder zur Kontrolle einen eigenen Stempel besaß.

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael

    Es ist ja interessant. Danke für den Hinweis. Ist es kaufbares Literatur?

    Zu die Sache - Trotzdem sieht man selten dass es zwei Stempel auf die Briefe gibt. Wenn ich den zitierten Satz lese, sieht es für mich aus dass es ganz oft vorkommen sollte. Oder lese ich es falsch?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael, die Runde

    Es gibt auch Briefe mit einen LT Stempel und der normale Aufgabestempel.

    Hier in 1806 ging der Brief von Milano nach Bologna - also ein reiner Inlandbrief. Trotzdem ist der Brief mit einen LT Stempel abgeschlagen geworden.
    Dazu war der Brief mal falsch Taxiert geworden.

    Hat man Bologna zuerst als Ausland gesehen? Eine Antwort gibt es ja hierzu nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    vielleicht hat man zuest Boulogne gelesen, eine Stadt in Nordfrankreich? Dann wäre ein Milano L.T. und eine höhere Auslandstaxe verständlicher. Aber wissen kann das heute keiner mehr. Gerade deshalb aber ein interessanter Brief. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ja, es konnte sein dass man der Brief für Frankreich dachte.

    Aber für Frankreich gab es die BF Stempel in verschiedenen Formen, wie hier als Einzeiler aus 1803 von Milano nach Castelnaudary.
    Ausserdem war ein LT Stempel nur für transitierende Briefe gedacht.

    Deine These ist aber nicht aus zu schliessen.

    Wie dieser Brief taxiert ist, weiss ich nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Mailand war ein Riesen - Postamt, da dürfte es Dutzende von Fehltaxieren am Tag gegeben haben. Der hier sollte nur 5 kosten, die dann in 13 geändert wurde. Das war auch kein Verwiegefehler, sondern einfach eine Taxe für einen ganz anderen Brief.

    Bei deinem vorletzten Brief hatte man zuerst 76 notiert - war ja auch nicht alltäglich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Bei deinem vorletzten Brief hatte man zuerst 76 notiert - war ja auch nicht alltäglich.

    Hallo bayern klassisch

    76 Centesimi konnte gut passen (8. Distanz, 3. Gewichtsstufe), aber ein 10 Decimi Porto war nicht in die Tabellen. Möglich ist dass es in 10 Soldi umgerechnet war, welche bis 1807 in Verwendung war. Ob der Reduktion hier richtig war, kann ich aber nicht bestätigen.

    Dass Milano Fehler gemacht hatten ist sicher (die waren auch nur Menschen).
    Der Fehler hier war wohl eher ein Distanzfehler als Gewichtsfehler.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich möchte Heute noch einen Brief mit dem PB/Milano/LT Stempel.

    Dieser Brief lief von Fiume in Österreich nach Verviers in August 1814. Hier sehen wir nur zwei Taxierungen, die für Österreich mit 16 Kreuzer WW für den einfachen Brief. Dazu kam der 20 Stuiver für die Strecke nach Verviers in Niederlanden (Formal wohl Generalgouvernement Belgien).

    Ob der Brief wirklich durch Bayern gelaufen war, bezweifle ich. Falls hatte ich noch einige Stempel erwartet oder auch noch einige Gebühre. Es kann aber sein dass Taxis hier keine Gebühre vermerkt hatte, auch nicht Bayern.

    In sich ist es auch interessant dass Briefe aus Fiume über Milano gelaufen war. Es kann auch sein dass der Brief privat nach Milano gebracht war, so dass der Stempel als Aufgabestempel zu sehen ist.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    heißt P.B. nicht "Passe Bavière"? Wenn es das hieße, könnte das bedeuten, dass er über Bayern gelaufen sein sollte. Wie er aussieht, hat man ihn aber wohl über Frankreich geschickt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    ich denke auch, dass man nicht sicher wird nachweisen können, dass solche Briefe zwangsweise über Bayern zu laufen hatte - vor allem war 1814, der Zeit deines Briefes, die Situation ja eine ganz andere, als zu der Zeit, als man ihn einführte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief aus Vigevano (Siegelseitig Frankobetrag von 5 Decimes) vom 16. Januar 1812, der über Mailand lief und dort den Stempel "P.B.MILANO L.T." erhielt. In Bayern fielen 8 Kr. Porto an, die der Empfänger in Kempten bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Danke schön Karl,
    jetzt ein wenig orientiert...
    „Paesi della Confederazione del Reno, Nord ecc. - fino Bolzano (1.7.1811 – 26.4.1814)“
    Der Tarif von 18.5. 1811 – 6g einfach 4 Distanz (200 – 300 Km) 5d.

    In Inhalt ist die Versendung von Lieferung durch Lindau „franco di condotta a Lindo“ durch die Spedition von Andreas Cramer erwähnt.
    Interessant!
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Glücklicherweise sind aus dieser Korrespondenz einige Briefe mit P.B. Milano LT zu Gesicht gekommen.
    Es sieht nun so aus, als wären diejenigen Briefe z.B. aus Milano nach Memmingen bzw Kempten, die diesen Stempel tragen

    teilweise über die Schweiz gelaufen, dann sind sie gestempelt mit dem Einzeiler MILANO und diesem Abrechnungsstempel. Die Taxierung ist in diesen Fällen mit 5 bzw 6 dec bis zur Grenze und mit 3 kr in
    Bayern vorgenommen worden. Der Schweizer Transit erscheint nicht auf den Briefen.

    Andere sind durch Tirol gelaufen und dann über Innsbruck und Augsburg. Die Taxierung ist dann in Bayern mit 8 kr vorgenommen, wie auch liball bereits festgestellt hat. Es kommt aber noch auf folgendes an.
    Dein Brief 1812 wäre vielleicht ganz korrekt nach dem Postvertrag Bayern-Italien 1809 als LT Brief abgerechnet, obwohl er aus dem Kgr Italien selbst kommt. (also nicht im Transit)
    Es gibt aber auch einen anderen aus Mailand selbst, allerdings 1816, der dann eine Auslage von Augsburg hat mit 12 kr + die bekannten 8 innerhalb Bayerns nach Kempten.
    Dieser Brief wurde dann nicht nach dem Vertrag abgerechnet, was ja 1816 gerade noch denkbar gewesen wäre, wobei Bayern an Österreich einen Ausgleich zahlte. Es wurde vielmehr derAusgleich für Österreich (der nicht auf den Briefen steht) stark in Auslage genommen.
    Wir müssen da noch weiter forschen. Mit den bisherigen 10 Briefen kommen wir nicht sehr weit. Aber die momentane Entwicklung im Bereich Zumstein wird hoffentlich noch eine Reihe von solchen Briefen ans Licht bringen.
    Achim

  • Guten Abend
    Wieder ein schönes Brief :)

    Meine Überlegung...
    Mann hat dieses Stempel P.B. MILANO L.T. ab 1811 sicherlich anders angesetzt als in J 1809 vorgesehen war und zwar auf die Transitbriefe welche nicht nach Bayern adressiert waren...
    Milano geht mit dem J 1811 in französische Postregal. Was bedeutet das bisherige Postverträge nicht mehr gültig waren, Absender musste „bis“ zahlen: Schweiz bis Como, Illyrien Österreich Levante bis Udine, Kanton Graubünden bis Chiavenna, Waad bis Domodosolla usw.
    Wir müssen uns die damalige Karte ansehen Königreich Italien grenzt mit Königreich Bayern, Briefe sind bist Bozen zum bezahlen. Auf die Briefen sehen wir keine Notierung bis wo das Franco verlangt würde.
    Die Taxe ist auf die Rückseite und auch Vorderseite oben links zum sehen. In Mailand ab 1811 in Decimes, französische Distanzentfernung aus dem 1806/Luftlinie, aber das einfache Gewicht galt nur bis 6g. Von Mailand bis Bozen haben wir die Entfernung von 200 bis 300 km, wofür man 5d verlangte.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    2 Mal editiert, zuletzt von Filigrana (21. September 2016 um 22:27)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    zum Beitrag in Abschnitt 37 von Achim, folgendes:
    Teilfrankobrief von Vigevano (Lombardei - Venetien; Das Königreich Lombardo-Venetien
    wurde am 9. Juni 1815 als Ergebnis des Wiener Kongresses geschaffen und kam zu Öster-
    reich) nach Kempten mit Stempel "L.T.MILANO" und Auslagestempel von Augsburg. Siegel-
    seitig das Franko in Decimes vermerkt. 1 Decimes ?. Im Auslagestempel wurden für das
    österreichische Postgebiet 12 Kreuzer vermerkt. Dazu kamen noch 8 Kreuzer für Bayern.
    So daß der Empfänger 20 Kreuzer Porto bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern