• Hallo Planke,

    "Venino" ist ja auch nicht gerade ein deutscher Name - da gab es schon mehrere Vertreter aus dem schönen Italien in Bayern, die Handelshäuser führten (Bolzano heißt ja auf deutsch Bozen, von daher denke ich, dass der Herr seinen Namen hatte).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Brief aus Oschersleben vom 24.3.1867 dürfte bis München ausschließlich mit der Bahn über Magdeburg, Leipzig, Reichenbach und Hof befördert worden sein. Kann sich jemand erklärten warum im sächsischen Reichenbach der Ortsstempel abgeschlagen wurde. Ist der Brief dort umspediert worden?
    Zudem gab es in Reichenbach eine eigene Bahnhofs-Expedition mit eigenen Stempeln.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    unter Vorbehalt - ich kenne mehrere Briefe, die deinem gleichen (in beide Richtungen) und halte Reichenbach für eine Relaisstelle bei der Kartierung der Korrespondenzen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen ganz simplen Brief, der zwischen einem engen Korridor lief und zwar zwischen der nördlichen Pfalz und Preußen. Geschrieben und zur Post gebraucht in Kusel wurde er am 10.4.1863 mit dem Vermerk "Grumbach p(e)r Lauterecken", also "über Lauterecken".

    Siegelseitig sehen wir auch den Lauterecken - Stempel und einen preußischen Bestellstempel vom 11.4..

    Vlt. haben weitere Mitglieder dieses Forums noch Briefe aus dieser Ecke?

  • Hallo bayern-klassisch,

    je es hat jemand Briefe aus dieser Ecke.

    Ein Brief mit der gleichen Behandlung wie deiner und ein weiterer ohne Ankunftsstempel aus Preussen, dafür aber mit vorderseitigem "LAUTERECKEN" und diesen mit Blaustift durchstrichen. Evtl. wollte man diesen Brief weitersenden, hat es sich dann aber doch anders überlegt.

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief aus Würzburg der Firma M. Wirsching (was für ein Name!) an Johann Maria Farina in Cöln gegenüber dem Jülichs Platz, der am 11.1.1856 unfrei aufgegeben wurde. Würzburg taxierte Porto und Portozuschlag korrekt in der Währung der Abgabepost, also hier 12 Kr. = 4 Silbergroschen.

    In Köln prüfte man dies nach und kam zum selben Ergebnis, weswegen man in blau die bayer. 4 wiederholten. Interessant ist der Quervermerk, der aussagte, dass tatsächlich 4 1/4 Silbergroschen zu erlegen waren, die man später der Firma Wirsching in Rechnung stellte. Ad hoc kenne ich sonst keinen Bayernbrief, bei dem die preuß. Zustellgebühr von 1/2 Sgr., die ja fast immer nur intern reguliert wurde, außen in der Addition sehen kann.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief war günstig zu erwerben und blieb bei gerademal einen Zwanzigstel dessen stehen, was ich für ihn geboten habe.

    Ich bin mal gespannt, ob ihn einer beschreiben kann. Er datiert von München, dem 16.11.1854.

    Bitte das Kapitel "Neuzeit" lesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Rheinstein

    Das war der Empfänger:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich…94%E2%80%931863)

    Wohl zu knobeln! ^^

  • Oha 8o !

    Das ging an einen der 21 Gründungsmitglieder des Deutschen Adelsvereins, der schon 12 Jahre zuvor beonnen hatte, die Auswanderung nach Texas/USA zu befördern, wo u.a. die Stadt Fredericksburg nach ihm benannt worden ist.

    Der Brief wurde Porto aufgegeben, und in München taxierte man - anscheinend ohne einen Blick auf den Adressaten zu verschwenden - 12 Kr in der Währung der Abgabepost (4 Sgr), wohl Trechtingshausen in der preussischen Rheinprovinz.

    Dort sah man aber für den Prinzen passive Portofreiheit und legte demonstrativ annullierend Hand in dem schönen preussisch-Blau an. Hätte man wohl aber auch allein mit der bayerischen Vortaxierung machen können, aber vielleicht war das in Blau eine Art Entlastungsakt ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    ganz genau - ein echter Promi. Schöne "Sophy", wie ich finde (als Liebhaber der Rheinburgen).

    Die Frage war: Portofrei, oder nicht portofrei (frei nach Shakespeare).

    Die Aufgabepost in München notierte, immer in schwarz damals, 4 Silbergroschen für einen einfachen, unfrankierten Brief über 20 Meilen in den Postverein.

    Das "Problem" war der Empfänger, der natürlich in Preußen und im Postverein aktiv portobefreit war. Preußen hat also beim Briefeingang erst einmal die bayerischen 4 Sgr. in blauer Farbe wiederholt, dann aber die Anschrift gelesen und sie schnell wieder gestrichen.

    Bleibt die Frage: Bekam Bayern von Preußen die gewünschten 4 Sgr. vergütet, oder bekam man nichts?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Bleibt die Frage: Bekam Bayern von Preußen die gewünschten 4 Sgr. vergütet, oder bekam man nichts?


    denke nein, denn Art. 24 des DÖPV legt unmissverständlich fest, dass "die Correspondenz sämmtlicher Mitglieder der Regenten-Familien der Postvereinsstaaten in dem gesamten Vereinsgebiete portofrei befördert wird". München hat - wie gesagt sehr wahrscheinlich nicht genau hingeschaut, was angesichts der recht unauffälligen Schrift auch nicht ganz so verwundert.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    ich denke auch, dass man die 4 Sgr. abschreiben musste. In diesem Fall musste das Kartenschlußpostamt Preußens der aus Bayern zukartierenden Poststelle die Briefkarte korrigieren (um 4 Sgr. die Belastung reduzieren) und die korrigierte Briefkarte umgehend nach Bayern retournieren.

    Es wäre interessant, mal eine solche korrigierte Briefkarte zu sehen.

    Der Brief zeigt aber schon fast beispielhaft, wie "routiniert" die Beamten arbeiteten und erst ganz spät bemerkten, dass sie wohl einen Fehler begangen haben. Bei wie vielen Briefen kann man das so zeigen? ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Toller Sophy-Beleg! man gratuliert zum Erwerb und mehr noch zum Preis!

    Lieber Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo bk,

    könnte man auch einmal die ganze Rückseite von dem Brief sehen ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    außer dem gezeigten Siegel ist nichts zu sehen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... wohl schon Adel, aber sicher nicht königlich - dann sähe der Brief ganz, ganz anders aus (niemals taxiert von München und damit auch nicht nachtaxiert in Preußen und dann auch nicht gestrichen dort).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    lieber Ralph, meinen Glückwunsch zu dem schönen Brief, der in der Tat einen spannenden Social Philately Impact hat... :)

    Bei der Taxe halte ich mich zurück, denn es gibt zuviele Möglichkeiten, aber in der Tendenz würde ich auf Teil Portofreiheit tippen, oder?

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"