• Lieber Michael,

    häufig ist das nicht, weil innerhalb von nur 10 Meilen 4 Länder gar nicht so leicht zu tangieren waren.

    2 Kr. Bestellgeld siegelseitig sind natürlich richtig.

    Bei der Plattierung will ich den beiden Experten hier nicht vorweg greifen, auch wenn ich eine Meinung dazu habe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    häufig ist das nicht, weil innerhalb von nur 10 Meilen 4 Länder gar nicht so leicht zu tangieren waren.

    das klappte, weil zwar die direkte Entfernung <10 Meilen lag, aber der gewählte Leitweg rund das Doppelte mass.

    2 Kr. Bestellgeld siegelseitig sind natürlich richtig.

    Mein Eindruck ist, dass bei T&T das Bestellgeld in der Regel vorderseitig notiert wurde.

    Bei der Plattierung will ich den beiden Experten hier nicht vorweg greifen, auch wenn ich eine Meinung dazu habe.

    Dann hoffe ich mal auf die Experten. :)

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    bei TT kenne ich beides - prinzipiell war ja jedes Gebiet für seine Eigenheiten bekannt, daher kenne ich vorderseitige Taxierungen im Hessischen und die siegeleitigen Bestellgelder in den hier tangierten Fürstentümern. Vlt. kann uns @TAXIS007 mehr dazu sagen? Sicher eine interessante Facette von TuT.

    Zur Platte: Hilfe naht! ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich halte die Marke von Platte 4 stammend, abgenutztes Klischee zum Ende der Verwendungszeit. Nicht ganz einfach, da die Merkmale auch für Platte 5 Gültigkeit haben, die abgerundete/schräge Ecke rechts unten sowie Kenntnis über das Verwendungsdatum (3. August 1860) legen jedoch Platte 4 nahe.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief mit einer Nr. 2 Platte 6 (!) und einer Nr. 4II Platte 3 auf recommandirtem Brief von Nürnberg 15.7.1862 nach Frankfurt am Main bis 1 Loth aus der bekannten Wertheimer/Wertheimber - Korrespondenz.

    Es gibt 2 Besonderheiten bei dem Brief: Eine postalische und eine korrespondielle. Gerne lese ich, was gemeint sein könnte. ^^

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch,

    eine Perfekte Pause hier aus dem Büro, um Deinen Brief anzuschauen...

    Erstmal ist der "Wertheimber" Brief mit 9Kr als einfacher DÖP Brief im dritten Rayon korrekt frankiert...
    Zur postalischen Besonderheit: das dürften die beiden unterschiedlichen Farben der Chargé Stempel sein, was ja recht offensichtlich ist.

    Erst in die falsche Stempelfarbe gelangt und dann schnell korrigiert... :P Aber was ist die andere Besonderheit :?:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber bayern social,

    der 1. Teil ist perfekt gelöst; der 2. Teil ist offensichtlich - für die Zeit aber auch unüblich, sehr unüblich ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...der vorgedruckte Absender... :?::?:8o

    So ist es! Üblich waren ja vorderseitige Absenderstempel bzw. Eindrucke. Hinten habe ich das bisher - noch dazu in dieser frühen Zeit - kaum einmal gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Portobrief aus dem schönen Bad Dürkheim in der Pfalz vom 6.11.1860 nach Schwarza bei Rudolstadt im Thüringischen. Eigentlich simple, wie es simpler nicht mehr geht: Postverein über 20 Meilen = 12 Kr. Porto für die Aufgabepost und fertig.

    Aber da hätte man die Rechnung ohne Taxis gemacht; die kannten nämlich 2 Währungen und beide kamen hier zum tragen!

    Doch erst der Reihe nach: Die Aufgabepost = Dürkheim hatte in der Währung der Abgabepost zu taxieren, wusste sie die Währung nicht, dann in Kreuzern, wenn es kein Postvereinsgebiet nördlich von Preussen war. Die großen, mittigen 12 Kr. in blauer Kreide sprechen dafür. Die Leitung nach Taxisgebieten, die vor Frankfurt am Main von der Pfalz aus lagen, kannten das Problem dieses Briefes nicht und bleiben daher auch unbesprochen.

    Aber die Post nach und über Frankfurt unterlag den taxischen Postlern hinsichtlich der eventuellen Reduzierung eines fremden = bayerischen Portos in die jeweils eigenen Abgabewährungen. Zuerst reduzierte man daher paritätisch (1 Groschen = 3,5 Kreuzer) die 12 Kr. Bayerns in 3 1/2 Groschen mittig in blauer Tinte. Dann stellte man aber fest, dass man dem Empfänger postalisch auch 4 Groschen abknöpfen konnte, denn im Postverein galt 1 Groschen = 3 Kreuzer und somit 12 Kr. = 4 Groschen!

    Folglich strich man die 3 1/2 Groschen durch und notierte 4 Groschen oben in blauer Tinte. Im Laufe des weiteren Transports bemerkte man aber, dass der Zielort im Kreuzerbezirk lag. Nun hatte Frankfurt am Main aber schon intern Weimar (Transitpost Taxis) mit 4 Groschen belastet, so dass Weimar nun nichts mit Groschen anfangen konnte und daher 14 Kr. notierte, die dem paritätischen Äquivalent von 4 Groschen entsprachen.

    Dann bemerkte jedoch ein Freigeist, dass man keine 14 Kr. fordern konnte, sondern nur deren 12, wie sie einst die bayerische Aufgabepost notiert hatte, also strich man die falschen 14 Kr. ab und notierte final 12 Kr. rechts in blauer Tinte.

    Schwarza bekam aber erst 1876 eine eigene Poststelle - vorher war sie von der Post in Rudolstadt bedient worden. Von Rudolstadt nach Schwarza kostete es 2 Kr. für den Landbestellgang, so dass nun die siegelseitig notierten 14 Kr. in Rötel korrekt waren.

    Viel Mühe, viel Rechnerei, ein ewiges Belasten und Entlasten von Poststelle zu Poststelle wegen 1/2 Groschen bzw. 2 Kr.. Trotzdem ganz amüsant für den kleinen Postgeschichtler, wie ich finde.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein kleines Schmankerl, das ich günstig (danke dafür!) bekommen konnte:

    Geschrieben in Würzburg, wurde es als Ortsbrief in Mainz für nur 1 Kreuzer Franko als Ortsbrief aufgegeben und war somit weit weniger kostenintensiv, als bei regulärer Postaufgabe in Würzburg, denn von dort nach Mainz waren es 124 km Luftlinie, also über 10 bis 20 Meilen, wofür man hätte mit 6 Kreuzern frankieren müssen. Bei 5 Kr. Ersparnis konnte man schon mal so frech sein und seinen grünen, bayerischen Absenderstempel vorne anbringen.

    Zu den Daten: 7.5.1866 in Würzburg verfasst, 8.5. in Mainz aufgegeben und am Folgetag dort zugestellt.

    Keine Orgie in grün, aber doch ganz nett, wie ich finde ...

  • Hallo Ralph,

    eine Verständnisfrage. Gab es eine Verordnung die es untersagte, Briefe woanders zur Post zu bringen?

    Es ist doch heute auch nicht verboten, z.B. einen Brief in Lindau zu schreiben und in Stralsund zur Post zu geben.

    Wie war das damals geregelt?

    LG
    Christian

  • Hallo Ralph,

    der Beitrag von Christian ist nicht ganz unberechtigt. Es gab den DÖPV zwar schon seit 15 Jahren, aber die Postverwaltungen waren im Mai 1866 noch selbständig. Gab es in den Postverträgen eine Regelung, die sich mit der Aufgabe der Post im Ausland befasste?

    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (17. Juni 2017 um 19:35)

  • Liebe Freunde,

    wir hatten das für Preussen an anderer Stelle im Forum schon einmal abgehandelt (wo weiß ich leider nicht mehr, da zu lange her). Es gab ja für jeden Staat den Postzwang und das Postgesetz, welches verbindlich war. Für Bayern galt, dass verschlossene Briefe der örtlichen Aufgabepost zu übermachen waren, nicht dem Ausland. Mit dem DÖPV hatte das alles nichts zu tun - der regelte ja ganz andere Inhalte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ...wir hatten das für Preussen an anderer Stelle im Forum schon einmal abgehandelt (wo weiß ich leider nicht mehr, da zu lange her)


    hier zunächst der thread:

    Preußen - Bayern

    ...ab post 283

    Was Preussen anbelangt in dieser Quelle

    https://books.google.de/books?id=6ihGA…epage&q&f=false

    ...bitte erst einmal in aller Ruhe die §§ 1 und 5, insbesondere den § 6 Satz 1 zweiter Halbsatz, die §§ 8 und 35 studieren. All diese Regelungen weisen dem staatlichem Postwesen ein Privileg zu, das A) andere gewerbliche Transportunternehmen vom Grundsatz her von der Postbeförderung ausschließt (vgl. § 1) und B), welches das staatliche Postwesen vor Missbrauch seiner Beförderungsdienstleistungen schützt (vgl. hierzu insbesondere § 5 mittlerer Teil und § 35).

    All das allerdings beantwortet die eingangs von Leitwege aufgeworfene Frage nicht und auch zu Bayern hat mir bis heute niemand eine eindeutige Regelung zeigen können, aus der hervorgeht, dass jemand seinen Brief nicht von Würzburg nach Mainz hat mitnehmen und dort aufgeben dürfen. Wie man aus dem o.a. thread herauslesen kann, war ich ganz speziell zu einem solchen Vorgang schon immer ein Zweifler der Unzulässigkeit und bin es nach wie vor.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (15. Juni 2017 um 12:33)

  • Liebe Freunde,

    nicht schön, aber auch nicht häufig: Brief mit Briefen aus München nach Coburg (nein, damals nicht bayrisch!) vom 2.9.1858 mit Ankunft am Folgetag. 1 Kreuzer Bestellgeld in blau notiert.

    Absender war M. C. Mönch ("armer Mönch") in München, der bald nach Tirol verreisen wollte. In München traf man die Familie Damcke nebst Tochter, die der Empfängerin noch ein paar nette Worte schicken wollten. Wie es aussieht, hat wohl Damcke alles gemacht und Mönch den Brief außen beschriften lassen. Auch mal ne Variante ...

  • Liebe Freunde,

    weitergeleitete Drucksachen sind nicht häufig, jedenfalls bleiben kaum welche erhalten. Dies gilt schon für den Inlandspostverkehr, umso mehr darf man das für Postvereinssendungen reklamieren, wo es viele Kombinationen gar nicht mehr gibt.

    Heute zeige ich eine 1/3 Groschen = einfache Drucksache von Hamburg nach Roth in Bayern, die auf einer von mir aus optischen Gründen ergänzten Zeitung klebt.

    Ausweislich des Streifbandes kam die am 18.6.1865 versandte Drucksache am 20.6. in Roth an, war dort jedoch nicht zustellbar. Herr Georg Weber und Frau, geb. Betz, waren nach Leutkirch in Württemberg, zwischen Kempten und Memmingen, abgereist, wohin sie nachgeschickt wurde.

    Die Weiterleitung von Drucksachen erfolgte zum Drucksachentarif von nur einem Kreuzer, der in Roth mittig notiert wurde. Noch schöner wäre es gewesen, man hätte diesen Kreuzer in Form einer Bayern Nr. 8 frankiert, aber wir wollen mal die Kirche hier im Dorf lassen.

    Am 21.6. kam unsere Drucksache in Leutkirch an und wurde für einen Kreuzer dort zugestellt.

    Drucksachen aus Hamburg nach Bayern kenne ich keine Handvoll - auf die Erscheinung einer Weitergeleiteten musste ich bisher verzichten. Eine mit Weiterleitung in den DÖPV von Bayern aus sowieso.

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank - das wäre auch möglich, aber gab es im Juni 1865 noch ein Bestellgeld? Im Hinterkopf, aber das kann ich mit Taxis verwechseln, gab es ab 1.1.1865 selbiges nicht mehr. Hast du da eine Quelle?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.