Ja, 10 Skilling für den einfachen Brief.
Wenn es sich um einen Brief handelt, der nur aus einem Blatt besteht, ist "1,5-fach" die Antwort auf die zweite Frage.
Schleswig-Holstein - Bayern
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Liebe Sammlerfreunde,
dieser Porto-brief aus Glückstadt nach Castell vom 16.2.1818 (präsent. am 25.2.1818)
wirft mit 44 xr. fremdem Porto ein Fragezeichen auf, unter Umständen sind unterschiedliche
Gewichtsstufen (SH 2., Bayern 1.) eine Erklärung.
Vielleicht hat jemand eine Lösung parat -
mit besten Grüßen
bayernalbi
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Hallo bayernalbi,
Holstein ist bei diesem Brief raus, weil er "frei Hamburg "aufgegeben wurde.
Aber das Porto von Taxis und Bayern ist tatsächlich ungewöhnlich. Es gibt eine ganze Reihe solcher Briefe aus Glückstadt nach Castell mit unterschiedlicher Taxierung, aber meist ist das Porto in Bayern "9" und das fremde "22" oder "33". Daher erklären sich mir "6" und "44" leider nicht. So unterschiedlich kann die Gewichtsprogression eigentlich gar nicht sein !?
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo Nordlicht,
unter Umständen wurde in T+T und Bayern mit unterschiedlichen Gewichtseinheiten
gemessen, das münchener Loth entsprach meines Wissens zu dieser Zeit 17,5 g, während
das cölner Loth lediglich 14,61 g entsprach. So konnte der Beleg im Norden in der zweiten,
in Bayern jedoch in der ersten Gewichtsstufe abgerechnet werden,
beste Grüße
bayernalbi
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Hallo bayernalbi,
ja, aber bei deinem Brief wäre es dann eine Diskrepanz von 1-fach (6 Kreuzer) zu 2-fach (44 Kreuzer), während es bei den meisten anderen Briefen eher umgekehrt ist: 1,5-fach (9 Kreuzer) zu 1-fach (22 Kreuzer) oder zu 1,5-fach (33 Kreuzer) ist. Das passt noch nicht zusammen bzw. erklärt sich noch nicht.Viele Grüße
nordlicht -
Hallo zusammen,
wie passt die mittlere Zahl - 14? -, die mit Rötel gestrichen wurde, zu den anderen Zahlen?
Was wiegt der Brief heute? Das wäre interessant, falls noch vollständig.
viele Grüße
Dieter
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Liebe Freunde,
die 14 wurde sicher von derselben Hand notiert, wie die 44. Die 14 dürfte eine Fehltaxierung sein (Gewicht, Entfernung) und wurde schnell durch die ermittelten 44x ersetzt (in Hamburg in Kreuzern gerechnet!).
Ich vermute, dass er für TT in der 3. Gewichtsstufe lag (22, 33, 44).
Eine Leitung über Frankfurt scheint mir aber unwahrscheinlich und vlt. sind andere Briefe hinischtlich des bayer. Porto teurer, weil sie FFM-Aschaffenburg-Würzburg-Castell liefen.
Dieser hier könnte von Taxis grenznäher in Richtung Bayern gelaufen sein und Bayern hat ihn in der 2. Gewichtsstufe (4 plus 2 = 6x) verortet.
Auch fehlt der Auslagestempel, was für meine These sprechen würde.
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Lieber Ralph,
das können die Lösungen sein.
liebe Grüße
Dieter
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Hallo,
bei Taxis dürfte es mit ziemlicher Sicherheit die 3. Gewichtsstufe gewesen sein.
Ich war vor Jahren einmal im Archiv in Regensburg und habe mir verschiedene Dokumente kopiert. Im Anhang habe ich einen Ausschnitt einer Aufstellung angehängt, die leider nicht datiert war. Sie müsste jedoch von ca. 1816 sein. Daraus kann man entnehmen, dass die Strecke von Hamburg nach Bayern 22 Kr. gekostet hat (3. Spalte). Die 2. Spalte kann ich leider nicht entziffern. Dort stehen 20 Kr.
Zu klären wäre noch, welches Postamt für Castell zuständig war, da es dort kein Postamt zu dieser Zeit gab. Ich vermute, es war Kitzingen.
Grüße von liball
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hallo miteinander,
vielen Dank für Eure Beiträge, so langsam erklärt sich
dieser Beleg, das Gewicht (mit Küchenwaage) beträgt ca. 15 g
Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr
bayernalbi
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Hallo liball und Bayernalbi ,
für Castell dürfte die Expedition in Possenheim (bayr. Exp. seit 1808) zuständig gewesen sein.
Die Überschrift der Liste lautet:
Vergleich
der Taxen nach dem diesseitigen und nach dem königl. baierischen Grundtarif
in Anwendung auf Frankfurth
Die Überschriften der Tabellenspalten lauten:
Meilen
nach diesseitiger Taxe / Kreutz.
nach königl. baierischer / Kreutz.
Vielleicht hilft das etwas weiter.
Ein gutes Neues Jahr wünscht
Gerd
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Hallo allerseits,
was ist denn dann der Unterschied zwischen der diesseitigen Taxe und der (fast gleichen) baierischen Taxe?
Und wenn sich in Bayern die zweite Gewichtsstufe mit "4 plus 2 = 6x" errechnet, wie erklärt sich dann die "9", die auf der überwiegenden Anzahl von Glückstadt-Castell-Briefen zu finden ist?
Ein Beispiel habe ich angehängt, das VorphilaBayern vor ein paar Jahren zeigte.
Viele Grüße
nordlicht -
Hallo Nordlicht,
wenn 22x einfach korrekt waren, wovon ich mal ausgehe, könnten die 9x für Bayern auch einfach sein, wenn die Leitung nach Bayern so erfolgte, dass es ein bischen weiter war, als bei dem anderen Brief.
Taxis hatte ja mehrere Kartenschlüsse zu Bayern und sie konnten die Post nach Bayern leiten, wie es vertraglich abgemacht war, also via Unterfranken, Mittelfranken oder Oberfranken.
Wenn also 22x eine Pauschale für einfache Briefe nach Bayern waren, dann variierten die bayer. Inlandsgebühren nur durch unterschiedliche Instradierungen.
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