• Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Und weil Genua eben hier genannt war, aber postgeschichtlich etwas ausserhalb ....

    Dieser Brief lief von Genua 19. Februar 1817 an bekannten Delemus in Barcelona. Interessant durch bayerische Brillen ist vor allem den Empfangsvermerk wo man ein Hinweis zu Dippold in Schwabach finden kann. Im Text ist es nur erwähnt geworden dass er Güter über Strasbourg bekommen hat.

    Ich suche jetzt also Briefe aus 1817 der zwischen Schwabach und Barcelona gelaufen war und zwischen Schwabach und Genua, und dann von Dippold abgeschickt oder an Dippold wenn es solche gibt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich glaube, ich habe hier mal einen von Schwabach nach Spanien (oder andersherum) gezeigt. Aber wo den finden?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    danke für den Link - ich habe den Brief in einer Nebensammlung gefunden und 4 Scans von vorn und innen gemacht - es ist einer von Dippolt aus 1817 Schwabach nach Spanien, wie du vermutet hast. Ich zeige die Scans hier nochmals.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Der Brief ist super :) :)
    Aber leider ist der Brief nicht der gesuchten - naher kommt man aber nicht. In deinem Brief geht es um Lieferung von Casa Nr 3, und in meinem um Lieferung von Casa Nr 2.

    Was so wie so sehr, sehr interresant ist, ist dass die zwei Briefen zwei verschiedenen Gütertransportwege nennen. Bei dir ist es der meist benutzten Transportweg genannt über Schweiz und Lindau von Genua aus. In meinem Briefe ist der Laufweg Genua-Lyon-Strasbourg genannt, was eher eine Ausnahme sein muss.
    Wenn jemand mehr hierzu weiss würde ich gern mehr hierüber erfahren. Gibt es Literatur?

    Danke fürs Zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser Brief möchte ich gern zeigen. Der Brief lief wie der in Post 18 gezeigt wegen die Carlist-Kriege über Meer nach Frankreich. Deswegen gibt es auch hier einen "Pays de Outremeer" Stempel.

    Der Brief war 9. Februar 1837 in Barcelona geschrieben und zur Post gebracht. Der Brief lief mit Schiff nach Colliouere in Frankreich, ein Ort ganz nähe die französisch-spanische Grenze. Normalerweise kosteten die Briefe mit Pays d'Outremeer Stempel 1 Decimes extra. Das war offenbar nicht der Fall wenn die Briefe aus Spanien wegen Kriegsumleitungen gekommen waren (belegt auch bei Briefe nach England).

    Der Brief lief dann Richtung Deutschland. 21. Februar kam der Brief Nürnberg an. Der Brief war bis Frankreich vom Absender bezahlt. Für die Reststrecke hat der Empfänger 1 Gulden 33 Kreuzer bezahlt. Es heisst dass der Brief in Frankreich die 4. Gewichtsstufe hatte und in Bayern die 2. Gewichtsstufe - also zwischen 11 und 15 Gram.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    hübsches Stück!

    Er wog über 8,75 bis 17,5g für Bayern als Portobrief aus Frankreich, weil hier nach eigenen Gewichten taxiert wurde - hier 18 plus 9 = 27x, demnach über 10 bis 15g.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Hier irren wir uns beiden glaube ich.

    Die bayerische Gebühre/Gewichtsstufen ist ja klar. Es muss aber Gebührenmässig in Frankreich die 4. Gewichtsstufe sein da die Auslage 66 Kreuzer ist. Ich lag falsch wenn ich 11-15 Gram berechnet hatte weil diese Einstufung 1827 verlassen war.
    Der Brief war also dann zwischen 15 und 17,5 Gram.

    Die Auslagestufen für Frankreich war 18, 28, 52 und 66 Kreuzer falls meine Briefe in Nürnberg richtig berechnet sind.

  • Hallo Nils,

    hatte zuerst 1827 gelesen - ja 1837 ist richtig. Besser als auf 2,5g genau wird man keinen Brief hinbekommen. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    war es nicht bis 1828 unter 6g, unter 8g, bis 10g und bis 15g? Für Bayern galten die Halblothschritte immer.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Es war nach meine Unterlagen

    1. Gewichtsstufe - 6 Gram Ekskl
    2. Gewichtsstufe 6 - 8 Gram Ekskl
    3. Gewichtsstufe 8 bis 10 Gram Inklusive
    4. Gewichtsstufe 11 bis 15 Gram Ekskl

    Es ist vielleicht auch was du geschrieben hast wenn du 11 als "über 10" ausdruckst (für mich ist 10,1 auch über 10). Dachte dass es einen Korrektur war aber du hast ja nur geschrieben was ich schon geschrieben hatte. Deswegen den Missverständnis. Immerhin hat es zu eine mehr korrekte Beschreibung geführt :)


    Viele grüsse
    Nils

  • Hallo traumsand,

    sollten die 12 Kr. nicht von Kehl sein? Aber dann 33 Kr. ab da bis Nürnberg erscheinen mir bei dem offenbar leichten Brief etwas viel. Wie siehst du die Taxen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,

    die Bestimmung der Beförderungsgebühr für einen solchen Brief Spanien-Frankreich-T&T ist Neuland für mich.

    Ich vermute, dass der Brief bis zur spanischen Grenze (La Jonquera) vom Absender bezahlt wurde. Er müßte dann über Perpignan nach Straßburg/Kehl gelaufen sein.

    Beste Grüße,
    André

  • Hallo André,

    was gibt es schöneres, als philatelistisches Neuland zu entdecken? :)

    Ich sehe es bis zur span. - franz. Grenze auch so. Aber was wollte Frankreich? 12 Decimes dürften es nicht sein, weil die Franzosen nicht in roter Tinte taxierten und schon allein 36 Kr. entsprochen hätte.

    Sollte aber Baden den Brief in die Finger bekommen haben, wovon ich ausgehe, und Baden (rote Tinte damals) 12 Kr. für sich gefordert hätte, dann hätte der Spanier bis Strasbourg/Kehl bezahlt - jedoch kann ich das nicht sehen, oder zeigt uns die Siegelseite etwas, was man von vorn nicht ahnen kann?

    Auf 33 Kr. (Differenz vom Gesamtporto 45 Kr. zu den genannten 12 Kr.) komme ich nur, wenn ich 22 Kr. als einfach ansehe und der Brief 1,5fach schwer war (22 mal 1,5 = 33 Kr.).

    Wie viel wiegt er denn heute und geht aus seinem Inhalt hervor, dass er noch Einlagen hatte?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Der Brief wiegt jetzt etwas unter 5 g. Auf der Siegelseite befinden sich keine Vermerke. Der Brieftext ist in Spanisch und für mich nicht verständlich.

    In dem Buch "Les Relations de la France avec l'Espagne de 1660 à 1849" (M. Chauvet). Werden Briefe aus Spanien nach Frankreich behandelt, jedoch finde ich keine Tarife aus dieser Zeit für den Transit.

    Frankreich berechnete demzufolge (1759-1806) für:
    Séville - Bordeaux = 16 sols
    Séville - Paris, Nantes, Lyon et Provence, Dauphiné et Languedoc = 20 sols
    Séville - Lille = 20 patars
    Séville - Genève, Rennes, Bretagne = 24 sols
    Séville - Rouen = 26 sols

  • Eine andere Überlegung ist, dass ich bei der Interpretation der Taxzahlen falsch liege. Ein handschriftlich angebrachtes "Reales", für die spanische Gebühr, ähnelt einem "n" und kann vor oder nach der Taxzahl stehen. Vermerke in roter Tinte kenne ich in Spanien nicht. Evtl. sind die "45" keine 45 sondern 5 Reales.

    Einmal editiert, zuletzt von traumsand † (3. Juni 2017 um 15:06)

  • Hallo André,

    wenn es 5 Reales heißen sollte, was ich nicht glaube, wären 12 Kr. in Nürnberg an Porto angefallen - das wäre aber viel zu wenig, müsste doch Frankreich seinen Anteil bekommen und der war sicher höher als 12 Kr. minus X für über 1000 km Transportleistung.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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