18870204_Stuttgart_Nice portofrei in Württemberg und im deutschen Reich

Minimarke

Paket mit 4,5 kg vom 4 Februar 1887 von Stuttgart nach Nice
Deutsches Gewichtsporto = 0 ! ! !
Französischer Portoanteil nach Tarif VII = 2,85 Mark!!!
Der Absender Economie Royal bedeutet übersetzt: Königliche Wirtschaft (Verwaltung des Königs), und da das Paket an den Württembergischen König adressiert war bestand für das deutsche Postgebiet PORTOFREIHEIT!!!

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Zwei Fragen zu den Vermerken auf der Rückseite:

- kann jemand beurteilen ob es sich um einen postalischen oder zollamtlichen Stempel handelt
- wie war der Wechselkurs 1887

DANKE und einen Schönen Sonntag aus Bempflingen

Ulrich

Postgeschichte Kemser

Hallo @Ulrich,

wenn ich Dir auch bei dem Stück nicht helfen kann - Glückwunsch zu diesem "Hammer-Teil" und danke für's zeigen. Unikat ? Was sagt denn unser "Paketkarten-Wolf" dazu ?

beste Grüße
Postgeschichte-Kemser

Minimarke

Zitat von Postgeschichte Kemser

Was sagt denn unser "Paketkarten-Wolf" dazu ?

Er sucht das gleiche Stück aus Bayern!

Weiterhin einen schönen Sonntag
Ulrich

Minimarke

Hallo zusammen und einen schönen geruhsamen Sonntag die zweite,

nachdem in den letzten Monaten einige Neumitglied da zu gekommen sind erlaube ich mir diesen Beitrag nochmals "nach oben" zu holen.
Eventuell kann jemand mit Informationen zur Handhabung der Paketpost in Frankreich beitragen.
Das Studium der in Stuttgart zur Verfügung stehenden Unterlagen hat leider keine Neuigkeiten gebracht.

Schönen Sonntag
Ulrich aus Bempflingen

BaD

Hallo,

herrliche Paketkarte. Leider kann ich nichts dazu beitragen, eine mehrstündige
Sichtung der Vorschriften und wohl 5-10 Portotabellen haben mich vollkommen
verwirrt. Es sind mehr Fragen entstanden als es eine Antwort gegeben hat.

Weder eine Antwort, warum die Pakete mit der Franz. Ostbahn über Paris nach Nizza gingen oder nicht, warum die Fiscalmarken , die Vorausbezahlte ! 10c Einschreibungsgebühr und 25 c Stempelgebühr zur Erfüllung der Zollvorschriften in einem Messagerie- Büro der franz. Eisenbahnen verklebt wurden. Warum die ebenfalls bei Franko vorausbezahlte 10 c. statistische Gebühr nie verklebt wurde, aber wohl im rückseitigen Stempel unten zuaddiert wurde? Da auf der Paketkarte das "Franco de droit" fehlt, also der Absender keinen Zollfrancozettel beigab um die Zollgebühren zu übernehmen, mußte der Empfänger diese übernehmen. Im rückseitigen Stempel steht für droit 6 oder 65, aber was soll das paye ( Bezahlt) mit 2,65 Franc.
Was bedeutet:Abrechnung "Chemin de Fer I' Est" ?
Warum war ein Paket gleichen Gewichtes ( 3-5Kg)aus Preußen vom 20.12.86 über Mühlhausen geleitet mit dessen Stempel nach anderen Tabellen für bis Paris mit 1,20 Mark und für Paris-Nizza mit 90 Pf. also insgesamt 2,10 Mark billiger als in einer Tabelle die angesetzten 2,85 Mark franz. Gebühr für ein Paket über den Elsass nach Nizza.
Ich werfe das Handtuch.
Postalische Umrechnung:
Bis 20centimes = Pfennig
Bis 45cent. -5 = Pfennig
Bis 75 cent.– 10 = Pfennig
Bis 95 cent. -15 = Pfennig
1 Franc = 0,80 Mark
2 Franc= 1,60 Mark
Gruß Bernd

Minimarke

Hallo Bernd,

vielen herzlichen Dank für deine Ausführungen, die wieder einmal zeigen wie nahe die Postgeschichte doch mit anderen Gebieten wie z.B. dem Zoll verknüpft war und ist.
Kannst du von dem angesprochenem Paket vom 201-12-1886 bitte Scans zur Verfügung stellen?

Gruß und eine schöne Woche

Ulrich

BaD

Hallo Minimarke,
leider habe ich die Paketkarte nicht selber, was durch permanente Überbietung durch 2 Bieter bei Ebay einfach nicht möglich ist. Die Preise für besondere Paketkarten ( Frachtstücke) sind seit 2 Jahren sehr hoch.
Ich denke Hr. Dr. Becker wird nicht böse sein, wenn ich zu Philatelistischen Zwecken sein Beispiel aus seinen Erläuterungen zu Frankreichpaketen in der Bavariapost hier zeige.
Was haben die Stempel von Belfort und Mühlhausen auf einer Paketkarte über Belgien nach Paris und dann Nizza zu suchen. Ich verstehe nichts mehr.
Gruß Bernd

Minimarke

Hallo Bernd,
hat er bestimmt nicht, der Beleg wurde schon besprochen.
Ich gehe die Beschreibung voll mit.
Die Unterschiede in den Tarifen versuche ich aktuell mit Laufzeiten der Belege zu erklären, fehllt aber die Masse um dies zu belegen.

Gruß
Ulrich

Postarchiv

Zitat von BaD

Was haben die Stempel von Belfort und Mühlhausen auf einer Paketkarte über Belgien nach Paris und dann Nizza zu suchen. Ich verstehe nichts mehr.

Hallo Bernd,

nicht verzweifeln, wenn die Lösung liegt so nah. Wo steht denn, daß die Paketkarte/das Paket über Belgien nach Paris und dann nach Nizza lief? Auf der Paketkarte ist als Leitweg "Mühlhausen E. / Bhf." angegeben. Also nichts mit Belgien. Pakete nach Frankreich konnten über Belgien oder über Elsaß Lothringen geleitet werden. In diesem Fall sehe ich die Leitung über Elsaß Lothringen.

Gruß
Postarchiv

BaD

Hallo Postarchiv,
genau das habe ich mir auch gedacht.Über Mühlhausen= Ostbahn; über Belgien= Nordbahn.
Postfracht aus dem Deutschen Reich musste ab dem 1.6.1884 zwingend der Leitweg über Elsass-Lothringen oder Belgien angegeben sein,
bei Elsass musste die deutsche Strecke bis Avricourt gemessen werden!. Vom 1.6.1883-31.12.1894 galt der Tarif bis Paris(einziger Ort in Zone 3) auch für die Ostbahn von 1,20 Mark( andere Orte Zone 3 1,35 Mark) plus 90 Pf. Paris-Nizza für Postfracht von 3-5 Kg.
Summe 2,10 Mark franz. Anteil. Das passt zur Paketkarte von Dr. Becker. Nur wohl ohne Belgien in der Erläuterung.
Gruß Bernd