Hallo zusammen,
ich möchte euch heute einen, wie ich finde nicht alltäglichen, postgeschichtlich (und für mich heimatgeschichtlich) interessanten Beleg zeigen.
Es handelt sich um ein Exemplar eines offenen Briefs des Kaisers Karl VI., in dem ein Überfall auf einen "von Nürnberg nach Regenspurg mit der Ordinari reitender Kayserl. höchst Privilegierter Reichs-Postillion" beschrieben wird.
Für Hinweise die zur Ergreifung der Täter führen wurde eine Belohnung von "Ein tausend Species Ducaten" ausgesetzt, was wenn ich mich nicht täusche fast 3,5 kg Gold waren!
DIe Quellen die ich zum weiteren Verlauf des Falles gefunden habe sind leider nicht ganz vollständig. Soweit ich weiß führten Hinweise eines Wirtes aus Feucht im August 1732 auf die Spur der insgesamt drei Täter. Zwei der Täter wurden am 8.11.1732 in Amberg hingerichtet, d. h. ihnen wurde zunächst die rechte Hand und danach der Kopf abgeschlagen. Köpfe und Hände wurden an der Stelle des Raubes an je einem Galgen aufgesteckt bzw. angenagelt und auf einer Tafel auf den Postraub hingewiesen. Die leblosen Köper wurden auf Räder geflochten. Was aus dem dritten Räuber, wohl der Rädelsführer, wurde, ist nicht bekannt. Der Feuchter Wirt musste bis 1739 auf seine Belohnung warten.
Das Original misst etwa 45x38 cm, um den Scan lesbar zu halten habe ich die Ränder beschnitten und den Scan in Schwarzweiß gespeichert.
Viele Grüße,
Nacktnasenwombat